Cubiculum | Manius Tiberius Durus

  • "Das mag angehen. Aber wenn man sich nicht engagiert verschwindet weder die Enttäuschung noch bessert sich die finanzielle Situation. Ich bin jedenfalls froh, einer so starken Gens wie die Tiberia anzugehören."

  • "So, ich muss jetzt aber dringend los, Bruderherz. Wir sehen uns ja heute abend beim Empfang unseres Verwandten Vitamalacus."
    herzlich verabschiedete ich mich von meinem Bruder


    Sim-Off:

    Ich dacht ich schliess diese Zeitlinie mal ab

  • Stesichoros
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    Stesichoros klopfte und trat ein. Er stellte fest, dass der Herr bereits auf einem Klappstuhl Platz genommen hatte und in eine Tunika gehüllt war. Also war alles bereit. Er öffnete die Tür und bat den Barbier hinein.

  • Nephetep nickte Stesichoros dankend zu und watschelte erstaunlich gewandt in den Raum, gefolgt von seiner noch ein bisschen leichtfüssigeren Frau - man mochte es kaum glauben, aber die beiden dicken Ägypter bewegten sich wie Flaumfedern in der Luft, mit einer seltenen, tänzerischen Anmut, die vermuten ließ, dass beide sehr wohl daran gewöhnt waren, mit ihren Körpermassen sehr gut umzugehen.


    "Salve, dominus!" begrüßte Nephetep den Tiberier freundlich und machte anstandhalber eine Art Verneigung, die angesichts seiner Körpermasse etwas flach ausfiel, Itsenmut knickste hingegen anmutig. "Ich bin Nephetep, der beste Barbier Roms und Du möchtest sicher neben der Rasur auch einen Haarschnitt?" Erwartungsvoll blickte er den Tiberius Durus an und lächelte entwaffnend.

  • Durus erhob sich, als der Barbier eintrat. Er schien viele Kunden zu haben, denn sein Bauch war so dick, dass nur viele Kunden einen solchen ernähren konnten.
    "Salve, Nephetep. Ich möchte gern beides, ja!"
    Ein Ägypter...das erinnerte ihn an seine Kindheit!

  • Die Fistelstimme erklärte zumindest den Männern, die wussten, dass es in Aegyptus auch Eunuchen gab, genug über seinen Bauchumfang, die gute Laune des Barbiers schien jedenfalls ungebrochen. "Hast Du besondere Vorlieben? Beispielsweise den Militärschnitt oder lieber das, was ich 'der fesche Senator von heute nenne' mit ein bisschen mehr Locken über der Stirn?" Er fuchtelte wild mit den Händen und illustrierte seine Beschreibung damit, während Itsenmut schmunzelnd die Dinge auspackte, die sie mitgebracht hatten, unter anderem auch eine Schale, in welche sie ein duftendes Pulver streute, das sie mit etwas Wasser aufgoss und daraus eine schäumende Substanz anrührte.

  • Durus hob eine Augenbraue. Der fesche Senator von heute? Militärschnitt? Hatte Jakobus ihm da etwa einen Künstler ins Haus bestellt?
    "Hmm...vielleicht bleibe ich doch besser bei meiner alten. Einfach wieder etwas kürzer."
    meinte er, wobei er die Frau des Barbiers betrachtete. Die hohe Stimme des Barbiers machte ihn etwas nervös, aber er wusste im Augenblick nicht, warum...

  • Nephetep betrachtete Durus' Haarpracht mit Kennermiene und nickte verstehend. "Natürlich, das kann ich Dir auch zaubern," erklärte er und seufzte innerlich. Der junge Herr wollte das, was er 'langweiliger alter Senator nannte', aber einem Kunden sollte er schließlich nicht widersprechen. Zumindest würde es der beste 'langweiliger alter Senator' Schnitt werden, den Rom je gesehen hatte. Er nahm ein Handtuch aus der Tasche Itsenmuts hervor und legte es seinem Kunden um die Schultern, bevor er seiner Frau Platz machte, selbst das Rasiermesser hervornehmend, das er am Wetzstein zu schärfen begann.
    "Ich werde Dich jetzt auf die Rasur vorbereiten, am besten, Du hältst den Mund geschlossen," sagte Itsenmut fröhlich und tauchte den Pinsel in die schäumende Masse.

  • Durus schloss den Mund. Der Barbier wirkte etwas enttäuscht über seine Frisurwünsche, aber was machte das schon? Durus bezahlte schließlich ihn und nicht er Durus!
    Die schäumende Masse fühlte sich etwas kühl an - aber das tat eigentlich ganz gut auf der leicht stoppeligen Haut...

  • Gemächlich schäumte Itsenmut die Wangen des hochgeborenen Kunden ein, während der Meister selbst noch sein Barbiermesser schärfte, wie es sich für eine anständige Rasur gehörte. "Hast Du schon gehört, dass bei den letzten Spielen ein wildes Tier ausgebrochen sein soll und sich in die Subura geschlagen hat?" plapperte der Barbier gutgelaunt dabei, und trat an die Seite des Durus, als Itsenmut mit dem Einschäumen fertig geworden war. "Da haben sich sicher ein paar arme Familien in der Subura eine gute Mahlzeit gegönnt, diese Circustiere sind ja immer sehr gut genährt!"

  • Durus ließ das Einschäumen über sich ergehen. Dabei ging er, so gut es ging, auf die Plaudereien des Barbiers ein.
    "Ein wildes Tier?" versuchte er, mit möglichst ungeöffnetem Mund zu fragen.
    "Ich dachte, die hungern, damit sie aggressiver sind!"
    Dass der Pöbel in der Subura ein Zirkustier verspeiste, konnte Durus sich beim besten Willen nicht vorstellen. Was diese Barbiere immer so erzählten!

  • "Na, so habe ich es gehört," verteidigte sich der Ägypter grinsend und berührte dann mit den Fingerspitzen den Kopf seines Kunden, um diesen ruhig zu halten - dann setzte er das Messer an und begann, in geschmeidigen, ruhigen Bewegungen die Wangen des Tiberius Durus vom Haar-Gestrüpp zu befreien.
    "Aber die Morde sind ja viel schlimmer, die es derzeit auf den Straßen gibt, man möchte meinen, die Hitze hätte die Köpfe von so einigen Leuten gründlich verwirrt," plauderte er ungebrochen weiter und ließ die Klinge über die Wangen des Durus tanzen, makellose Glätte zurücklassend.

  • Durus spührte das Kratzen und leichte Ziehen, als der Barbier seine Klinge zum Einsatz brachte. Aber der Mann war gut - besser, als der alte Barbier!
    Die Morde...ja, er hatte es gerüchteweise schon einmal gehört, aber komischerweise schienen weder die Prätorianer, noch die Cohortes Urbanae sich dafür zu interessieren. Und somit kam auch nichts zur Anklage! Vielleicht würde er die beiden Einheiten zu größerer Sorgfalt mahnen müssen. Aber vor dem Barbier erwähnte er davon nichts - er fürchtete, sich durch die Kieferbewegung zu schneiden!

  • Itsenmut zwitscherte einige Worte auf ägyptisch zu ihrem Mann und begann daraufhin schon, in eine mitgebrachte breite Schale aus der Kanne neues Wasser zu gießen, während Nephetep sich am Kinn des Patriziers gütlich tat und auch dort nur glatte Haut zurückließ. "Schon sehr schrecklich, dass sich da so gar nichts tut, findest Du nicht? Kein Wunder, dass die Menschen derzeit Angst haben, nachts aus dem Haus zu gehen," plauderte er munter weiter und stutzte auch die Härchen auf Durus' Oberlippe zurecht, bevor das Rasiermesser zur anderen Wange glitt und dort die Reste des Dreitagebarts samt des Schaums zu entfernen begann.

  • Als der Barbier das Kinn behandelt hatte, wagte Durus doch einen Kommentar.
    "Nunja, die Cohortes Praetoriae sollen ja schlecht besetzt sein zur Zeit. Und da können sie eben nicht überall sein! Und dann zeigt das eben niemand an.
    Und in der Subura beispielsweise war die Kriminalität immer schon hoch - das ist wie Unkraut, das vergeht nicht."

    Der Barbier war auch recht schnell, wie Durus auffiel...

  • "Na, die Leute fürchten wohl Scherereien, wenn sie sich zu sehr mit den Behörden einlassen, das kann man ihnen nicht verdenken," meinte der Barbier und arbeitete geschickt und flink weiter - wenn man so viele Kunden am Tag hatte wie er und das Handwerk auch entsprechend schon lange genug ausübte, war man eben ein bisschen schneller als der römische Allerweltsbarbier. In sofern war Nephetep schon recht stolz auf sein Können und das Lob, das er oft genug gehört hatte. "Aber das ist ja mit der neuen Quaestorin genauso, die auf der rostra abgestochen wurde. Schrecklich sowas, findest Du nicht? Man sollte meinen, politische Meinungen könnten ein bisschen menschlicher geäussert werden."

  • "Da kann ich dir nur zustimmen. Das sind ja Sitten wie zur Zeit der Proskriptionen! Ich denke, der Attentäter wird eine äußerst harte Strafe erfahren!"
    Durus überlegte, wie es wohl am einfachsten sein würde, diesen verdammten Attentäter zu finden. Wie hatte er trotz des ganzen Volks auf dem Forum einfach so verschwinden können? Naja, vielleicht auch gerade deswegen...

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