Ein Lagerhaus am Tiber...

  • Mühsam rang sich Julia ein Lächeln ab und unterdrückte den nächsten Schluchzer vollkommen, als sie die Hand sanft an ihrer Wange spührte.


    "Dafür würde ich dir alles versprechen, Kleiner. Aber du hast mein Wort, ich werde dich nicht wegschubsen, noch sonst wie versuchen zu Fliehen, so lange du hier drinnen bist."


    Noch mit verheulten aber ehrlichen Augen sah sie ihn an und lächelte abermals leicht gezwungen.

  • Obwohl Koron so sanft wie nur möglich zu sein schien, verzog Julia schmerzlich den Mund, als die Seile über ihre Beine rieben, als er sie losmachte.
    Als er sich dann aber entschuldigte schüttelte sie nur mit einem angedeuteten Lächeln den Kopf.
    "Egal..."
    Sie drehte ihm den Rücken zu, damit er auch ihre Hände losbinden konnte. Die sahen wohl nicht viel besser aus, als ihre Beine, vermutete Julia.

  • Julia nahm erleichtert die Arme nach vorne. Sie rieb ihre Handgelenke leicht, lies es aber sogleich wieder bleiben, da es weh tat.
    "Danke, ja, um einiges besser."
    Meinte sie lächelnd und dachte sich, dass sie nun nicht mehr ganz so wehrlos war.
    Da dieses Problem, das mit den Fesseln, nun beiseite war, schaute sie an sich das erste mal bewusst herunter. Sie sah die Risse in ihrer Tunika und raffte automatisch einen davon mit den Händen zusammen. Dann lies sie ihn jedoch wieder los und seufzte.
    "Wirst du auch keinen Ärger kriegen, weil du mich losgebunden hast?"

  • "Danke, dir glaub ich das sogar.", erwiderte Julia mit einem echten Lächeln auf den Lippen. Nur im gleichen Moment fragte sie sich, ob das ein so großer Vorteil für sie war. Wäre es für sie nicht besser sie wäre hässlich, wie die Nacht? Dann würde dieser Achil sie vielleicht auch in Ruhe lassen...
    "Und du bist ein echt netter Bursche.", meinte sie dann.
    "Ich hätte schon Hunger, aber viel mehr Durst, als das."

  • Julia war während Koron weg war etwas in der Kammer auf und ab gegangen, um wieder Gefühl in ihre Füße zu bekommen. Auch hatte sie ihre Hände immer wieder zu Fäusten geballt um das unangenehme Kribbeln los zu werden, das ihr zeigte, das diese langsam aufwachten.


    Als der Kleine wieder zurück kam lächelte Julia ihm dankbar entgegen, auch wenn sie kurz den Atem angehalten hatte, wer da wohl reinkommen würde.
    Sie nahm ihm zuerst den Krug mit dem Wasser ab und trank ein zwei gierige Schlucke. Sie hatte Glück, dass sie sich nicht verschluckte. Und als sie wieder absetzte lächelte sie Koron nochmals dankbar zu.


    "Danke. Wenn ich nicht unfreiwillig hier wäre, würde ich mich, dank dir, fast schon wohl fühlen."


    Dann setzte sie sich auf die Pritsche und klopfte neben sich, als Zeichen, dass er sich doch auch hinsetzen sollte.


    "Magst du mit mir essen?"

  • Julia starrte den Kleinen einen Moment lang an, wie er da saß und vor sich hin schmatze, als wäre nichts.
    "Vom Tisch vom Kap'tn?", wieder holte sie leicht lachend. "Na dann wird mir das hier umso besser schmecken, wenn ich dem was weg ess. Und hoffentlich wird sein Kater morgen hefig!"
    Sie schaute Koron noch mal kopfschüttelnd aber lächelnd an.
    "Du bist mir einer! Du passt irgendwie gar nicht zu dem Kap'tn und Achil."

  • Julia konnte bei diesen Ausführugnen nur grinsen.
    "Na dann, ich wünsch dir viel Erfolg dabei."
    Sie schüttelte lächelnd den Kopf.
    "Aber bleib im Inneren einfach du, das ist das wichtigste!", fügte sie dann noch an.
    Ja, sie hoffte wahrlich, dass er nicht so werden würde wie Achil und der Kap'tn. Aber das würde die Zeit zeigen, wie so vieles die Zeit zeigte. Julia starrte seufzend die Tür an, während sie auf einem Stückchen Brot herum kaute. Nein, versprochen war versprochen, auch in dieser Situation. Fast wollte sie denken 'Leider...'. Außerdem würde wahrscheinlich wieder jemand draußen Wache halten. Hatte also eh keinen Zweck.
    "Wer ist denn Lucius?", fragte sie dann, um das Gespräch am laufen zu halten.

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    Er stopft sich gierig ein Stück Käse in den Mund,spült es mit etwas Wasser herunter und greift sich gleich ein Stück Brot.


    "Lucusch ? " sieht er sie fragend an, mit noch vollen Mund,"der isch in Hischpania..."


    Aber er sieht ein, das er so nicht verstanden wird, daher schluckt er schnell runter und erzählt weiter.


    "Lucius is irgendwas wichtiges in Hispania und er hat eine tolle Freundin, aber psst!! das is noch geheim." Er legt den Finger auf die Lippen.


    "Die is`eine richtige Prinzessin und wohnt in einem Schloss. Ich war sogar schon drin.... und sie hat mir einen Kuss gegeben,... hier hin." Er zeigt auf seine Stirn.

  • Julia lächelte ihn an und tippte ihm dann leicht gegen die Stelle auf der Stirn, auf die er gezeigt hatte.
    "Na wenn du schon von einer Prinzessin geküsst wurdest, hab ich ja gar keine Chance mehr bei dir. Zu schade aber auch!", tat sie enttäuscht.
    Doch kurz darauf grinste sie ihn an. Irgendwie glaubte sie, wenn sie einen kleinen Bruder gewollt hätte, hätte er wie der kleine Koron sein sollen.
    "Und keine Sorge, ich kann Geheimniss für mich behalten."
    Sie zwinkerte ihm zu.

  • Julia musste arg an sich halten um ein Lachen zu unterdrücken, welches aus ihr herausplatzen wollte.
    Ihre Mundwinkel zuckten und sie biss sich hart auf die Zunge um nichts falsches zu sagen.
    "Na, wenn das so ist...", brachte sie dann grinsend heraus.
    Sie beugte sie zu ihm und gab ihm einen kurzen und sanften Kuss auf die Stirn.
    "Danke für das Essen, das Trinken, die nette Gesellschaft und dass du mich losgebunden hast."
    Sie konnte nicht anders als lächeln.

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    Auf das Gesicht des Jungen erscheint ein breites Lächeln, er strahlt und ganz leicht laufen seine Wangen rot an. Er will gerade zu sprechen ansetzen, da geht mit einem lauten Krachen die Tür auf.


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    Achill steht in der Tür, in der linken Hand eine Kanne Wein, mit der rechten stützt er sich am Türrahmen ab.


    "Koron,... raus. Will spass haben."

  • Die Tür flog mit einem Krachen auf und Julia sprang im selben Moment auf die Beine. Reflexe, die sie sich auf der Straße antrainieren hatte müssen. Die jedoch offensichtlich nicht immer halfen.
    Das Lächeln, das sie eben noch Koron schenken wollte, gefror auf ihrem Gesicht, als sie Achil erkannte und dessen Worte hörte.
    "Scheiße...", flüßterte sie und sah sich panisch nach einem Versteck um, doch hier drinnen gab es nichts, außer der Pritsche und den vier Wänden. Und.. ja, den Wasserkrug, den Koron ihr gebracht hatte, und den sie halber geleert hatte. Aber ob ihr der helfen konnte?
    Ihre Augen huschten wieder zu Achil, der schwer in der Tür lehnte.

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