Ich habe eine ganz kleine Ankündigung zu machen:
Simon hab ich es eh schon des öfteren gesagt, daß ich am Eherecht (am historischen) arbeite, der läuft gerade durch den Senat und wird wahrscheinlich demnächst auch Bestandteil unserer Simulation sein.
Ich muß euch auf etwas hinweisen, weil mir das schon jetzt des öfteren aufgefallen ist. In der Zeit, in der wir spielen, heiratet man (fast) nur mehr sine manu! Das heißt, die Frau wird nicht Teil der Gens ihres Ehemannes, ändert nicht ihren Namen und fällt nicht unter seine patria potestas.
Jede Frau, die sich zu einer manus-Ehe überreden lässt, hätte im alten Rom nur Kopfschütteln geerntet, erst recht, wenn sie sui iuris war. Nur zur Information.
Warum war das so?
1. Wenn Frauen sui iuris waren, also nicht unter der patria potestas eines anderen standen, hatten sie ihr eigenes Vermögen, bestimmten selber über ihr Leben und wollten dementsprechend diese Freiheiten nicht aufgeben. Eine Geschlechtsvormundschaft (tutela mulieris) gab es zwar, wurde aber nur bei bestimmten Handelsgeschäften mehr gebraucht, und selbst da konnte die Frau zum Prätor gehen, wenn der Tutor nicht so spurte, wie die Frau wollte. Ergo: die wurde so lasch gehandhabt, daß die absolut zum vergessen ist, erst recht in unserer Sim.
2. Standen Frauen noch unter der patria potestas ihres Vaters, so wollte der Vater noch Einfluß ausüben auf seine Tochter. Außerdem darf man hierbei nicht vergessen, daß die Verbindung Vater-Tochter (respektive Vater-Sohn) im alten Rom eine äußerst wichtige war, die eben auch in einer Heirat sine manu ihren Niederschlag fand. Bei einer manus-Hochzeit würde eben der Einfluß des Vaters äußerst stark schwinden, das lag natürlich nicht im Interesse des Vaters.
Ihr seht, ich denke mir das nicht aus, weil ich ein emanzipierter Mann bin. Also vergesst bitte eure christlichen Vorstellungen von "Die Frau muß unbedingt in die Familie des Mannes gehören".