"Dein Vertrauen ehrt mich sehr, Clara. Und hoffe, Du hast recht damit." Er wußte, er war gründlich vorbereitet. Doch natürlich konnte man nie wissen, was kam. Mit etwas Glück würde er die Sache schon meister. Das erste mal war immer das schwerste, egal, was man tat. Die Erfahrung jedenfalls würde sicher noch wertvoll für ihn sein.
"Ich bin froh, daß Du Dich in Deiner neuen Umgebung wohl fühlst. Sergia Severa kenne ich nicht. Doch Furia Stella kenne ich. Und wenn sie Dir das Haus empfohlen hat, dann kannst Du sicher sein, daß es ein gutes Haus ist." Dem Urteil von Stella würde er jederzeit vertrauen. Und so konnte er auch Clara raten, das zu tun.
Die nächste Frage verblüffte Ursus nun so, daß er erst einmal keine Antwort wußte. Sie wollte, daß er ihr Patron wurde? Das war recht ungewöhnlich für eine Frau. Doch sie hatte natürlich Recht. Sie war allein. Ihre germanische Familie lehnte sie ab, dort konnte sie keinen Rückhalt erwarten. Die andere Frage war natürlich, was ihm dieses Patronat nutzen konnte. Einen Moment der Überlegung war das ganz sicher wert. Sie war eine kluge und sehr selbständige Frau. Und sobald sie hier in Rom richtig Fuß gefaßt hatte, würde sie sicherlich - schon durch ihre Arbeit hier in der Schola - Freunde in allen Gesellschaftsschichten haben. Eine zuverlässige Informationsquelle war sie allemal. Und treu würde sie ebenfalls sein.
Ernst blickte er sie an. "Dies ist ein sehr wichtiger Schritt. Für uns beide. Bist Du Dir denn auch wirklich bewußt, was für Pflchten es für Dich mit sich bringt, meine Klientin zu sein?" Auch wenn er sich sicher war, daß sie sich das sehr gründlich überlegt hatte, wollte er doch sicherheitshalber nochmal nachfragen.