Officium des Scriba Logei

  • Man konnte ihr ansehen, wie erleichtert sie war, daß sie doch einigermaßen problemlos an die nötigen Informationen kam, um eventuellen Besuchern eine ordentliche Auskunft geben zu können. Ursus nickte lächelnd. "Falsch ist das auf keinen Fall. Auch wenn die Besucher vermutlich gar nicht bis zum Rector vorgelassen werden, wissen die Sklaven, die ihm direkt zuarbeiten doch meistens über die neuesten Pläne des Rectors Bescheid. Und die kannst natürlich auch Du fragen, wenn mal was unklar ist. Die kennen den Laden, denn die meisten arbeiten schon viele Jahre hier. Und sie sollen ja auch Dir zuarbeiten." Es war nicht gut, wenn Sklaven unterbeschäftigt waren, da kamen sie nur auf dumme Gedanken.


    "Ja, gerne, das schmeckt wirklich gut." Er hielt ihr nochmal den Becher hin, damit sie ihn füllen konnte.

  • "Oh, es ist gut zu wissen, dass die Sklaven über die Pläne des Rectors so gut informiert sind, das werde ich mir merken, danke,
    Ursus. ... Und die Sklaven, die ich schon hier kennengelernt hatte, waren wirklich sehr hilfsbereit..."


    sagte ich mit einem zufriedenen Lächeln und füllte Ursus Becher mit Honigwasser aus dem Krug, der neben mir stand, es freute
    mich, dass ihm das Getränk schmeckte,


    "Nun, trinken wir auf Deinen Erfolg, und wann kommt der nächste Cursus? ... Das Thema würde mich schon jetzt sehr interessieren..." :]

  • Ursus nahm den Becher ein weiteres mal entgegen und nippte daran, bevor er ihn wieder auf dem Tisch abstellte. "Nun, natürlich nicht alle Sklaven. aber die, die ihm zuarbeiten schon." Er lächelte und nickte. "Ja, ich habe sie auch als sehr hilfsbereit empfunden." Sie waren offenbar gut ausgesucht worden.


    Bei ihrer nächsten Frage lachte er und hob abwehrend die Hände. "Ihr Götter! Laß mich erst einmal diesen durchstehen. Ich habe noch keine Ahnung, welches Thema der nächste Kurs behandeln wird. Und ich weiß auch noch nicht, ob ich ihn durchführen werde oder jemand anderer." Vielleicht wollte ja auch niemand, daß er noch einmal einen Kurs durchführte?

  • Mein Becher war schon auch inzwischen leer, ich hatte gar nicht bemerkt, wie schnell ich mein Wasser ausgetrunken habe,
    und füllte ihn nochmal bis zur Hälfte mit dem süßen Getränk, dann verschloss ich den Krug und stellte ihn beiseite.


    " ... Übrigens, die Sklaven im Scriptorium tun ihre Arbeit ausgezeichnet, machen beim Abschreiben fast keine Fehler und
    auch keine große Klecksen..."


    Als ich dann Ursus nach dem nächsten Cursus fragte, lachte er laut und so ansteckend, dass ich gleich auch mitlachen
    musste und mich fast verschluckte... . Ich hustete leicht, trank noch einen Schluck und holte tief Luft,


    "... Nun, das werden wir ja bald wissen, auf jeden Fall werde ich Deinen nächsten Cursus gerne besuchen, Ursus ..."

  • Das war ja erfreulich zu hören, daß die Sklaven gut arbeiteten. Ursus nickte lächelnd. "Wer immer sie gekauft hat, hat sehr gut ausgewählt. Scheue Dich nicht, sie in Anspruch zu nehmen. Meistens sind sie hier doch eher unterbeschäftigt."


    Er sah zu, wie sie sich selbst auch noch einmal nachschenkte und freute sich, daß sie einfach mitlachte und nicht am Ende glaubte, er würde sie auslachen. Denn nichts läge ihm ferner. "Na, das hoffe ich doch stark, daß Du meinen nächsten Kurs besuchen wirst. Und... diese weiterführenden Kurse kosten nur einmal Kursgebühr. Hat man sie einmal entrichtet, darf man so viele dieser Kurse besuchen, wie man möchte." Das wußten viele nicht, obwohl es eindeutig in den offen aushängenden Informationen stand.

  • "Wenn wir schon über Sklaven reden, möchte ich sagen, dass unsere servi litterati besonders gebildet sind, und auch
    darauf spezialisiert sind, Handschriften nach Vorlage zu schreiben, die habe ich nämlich im Scriptorium beobachtet ... "


    Für einen Augenblick wurde ich nachdenklich und machte eine kleine Pause, nahm dann ein paar Nüsse und hörte nun
    Ursus wieder neugierig zu,


    " ... Wenn mich der Cursus interessieren wird, werde ich ihn natürlich auch besuchen ... und hoffe, bis dahin so viel
    Geld zu verdienen, dass ich mir diesen Cursus auch leisten könnte ..."


    dabei lächelte ich ein wenig skeptisch in mich hinein ...

  • "Das ist gut zu wissen, daß wir derart fähige Sklaven haben. Die Bibliothek ist auch wirklich gut bestückt und soweit ich beobachten konnte, lief der Verkauf der Abschriften schon gut an." Er hatte sich bisher nicht die Mühe gemacht, die Arbeit dieser Sklaven mal zu begutachten. Aber das war ja auch nicht seine Aufgabe.


    Bei ihren nächsten Worten schüttelte Ursus dann den Kopf. "Also wirklich, Clara! Geld sollte das letzte sein, das Dich hindert, einen Cursus zu besuchen. Immerhin hast Du jetzt einen Patron. Schon vergessen?" Das würde er sich noch so gerade leisten können, ihr die Kursgebühr zu finanzieren. "Also bitte, beim nächsten Kurs kommst Du zu mir! Und dann nimmst Du auch daran teil, wenn er Dich interessiert!" Er sprach ein wenig vorwurfsvoll, damit sie merkte, daß sie sich keineswegs zu schämen brauchte, wenn sie derartige Hilfen annahm.

  • "Oh ja, man kann sich auf diese Sklaven ruhig verlassen ... sie tun ihre Arbeit hervorragend..."


    stimmte ich zu und betrachtete kurz die Schriftrollen, die ich gerade vom Scriptorium abgeholt habe und die ich noch
    korrigieren musste...


    Bei Ursus letzten Worten spürte ich, wie mir die Röte ins Gesicht langsam stieg und mir wurde abwechselnd heiß und
    kalt. Auch leiser Vorwurf in Ursus Stimme war nicht zu überhören. Ich trank hastig meinen Becher leer....


    "Ach, Ursus, es tut mir leid, wenn ich was unüberlegtes gesagt habe, aber ich wäre nie auf den Gedanken gekommen,
    Dich um Geld für den Cursus zu bitten, auch wenn Du mein Patron bist, es ist sehr großzügig von Dir ... hab Dank ..."


    dabei schlug ich meine Augen nieder, ich schämte mich wirklich ein bisschen, aber Ursus war ein ausgesprochen guter
    Mensch und ich konnte glücklich sein, ihn als meinen Patron zu haben. Dann seufzte ich tief und sah ihn wieder an,


    "Aber..., aber, wenn ich Fragen habe, wo kann ich Dich, hier in der Schola, finden?"

  • Ihre Verlegenheit war unübersehbar. Und er war schon drauf und dran, sie zu beruhigen und seinen Worten die Schärfe zu nehmen. Doch dann unterließ er es doch. Denn sie mußte eben auch lernen, solche Hilfen anzunehmen. Immerhin gab sie ja auch etwas dafür. Und was war schon Geld? In Bildung angelegt, war es auf keinen Fall verschwendet.


    "Ich weiß, daß Du nie auf den Gedanken gekommen wärst. Deswegen habe ich es Dir ja gesagt." Ja, soweit kannte er sie mitterweile.


    "Nun, da ich nur gelegentlich für die Schola arbeite, habe ich leider kein Officium und bin auch nicht regelmäßig hier. Doch in der Villa Aurelia kannst Du mich natürlich jederzeit aufsuchen. Oder laß mir eine Nachricht zukommen, dann werde ich bei Dir vorbeischauen, wenn ich das nächstse mal in der Schola unterwegs bin. - Wer weiß, vielleicht werde ich eines Tages sogar ein eigenes Officium hier erhalten. Aber so weit bin ich noch nicht."

  • Inzwischen hat sich meine Aufregung soweit gelegt, dass ich wieder klar denken konnte und lächelte Ursus nun fröhlich an,


    "Danke, Ursus, es ist wirklich sehr nett von Dir, ich werde darüber nachdenken ..., aber es wundert mich, dass Du noch kein
    eigenes Officium zum Arbeiten hier hast , wann bist Du denn so weit?"
    , -und ich blickte ihn fragend an ...


    "Aber, auf jeden Fall werde ich Dir eine Nachricht zukommen lassen und hoffe, wir sehen uns dann bald wieder ..."

  • Ursus lächelte. "Nun, das hat wohl der Rector zu entscheiden. Ich nehme an, eine ganze Menge hängt davon ab, wie der Cursus so läuft. Wir werden sehen, gut Ding will Weile haben. Und so dringend brauche ich kein Officium hier. Ich habe zuhause eines, in dem es sich gut arbeiten läßt." So etwas war ja wohl auch erst nötig, wenn er fest eingestellt würde.


    "So ist es recht, Clara. Ich bin sicher, wenn Du mich brauchst, wirst Du mich zu finden wissen. So. Und nun werde ich mal nach den Anmeldelisten schauen. Ich wünsche Dir noch einen schönen Tag." Er erhob sich, um sich zu verabschieden.

  • "Nun, ich hoffe, der Rector wird sich zu Deinen Gunsten entscheiden und Dich bald einstellen, dann können wir uns auch öfter
    sehen. ... Und was den Cursus betrifft, wie ich schon sagte, wirst Du ihn schon ordentlich machen ..."


    sagte ich mit einem breiten, gutmütigen Lächeln, und schon wollte Ursus sich von mir verabschieden


    "Danke, Ursus, für Deinen Besuch und für Deine Bereitschaft, meinen Patron zu werden, diesen Tag werde ich niemals vergessen,
    ... und wünsche Dir natürlich viel Erfolg mit Deinem Cursus ..."


    Ursus erhob sich und ich gab ihm meine Hand zum Abschied ,


    "Mögen die Götter Dich beschützen, Aurelius Ursus ..."

  • "Danke für Deine freundlichen Wünsche, Clara." Ursus nahm die Hand und drückte sie leicht, als sie ihren Segen aussprach. "Und auch Dich mögen sie beschützen. Bis bald. Vale." Damit drehte er sich um und verließ das Officium wieder.

  • Und so verabschiedeten wir uns freundlich voneinander, und als Ursus das Officium verließ, widmete ich mich dann wieder
    meiner Arbeit und versuchte in dem alten, überladenen Schrank Ordnung zu schaffen.

  • Wie versprochen wollte Marcus nach seinem bestandenen Test und dem Gespräch mit seinem Onkel Mattiacus bei der jungen hübschen Scriba vorbei schauen. Es hatte alles doch etwas länger gedauert, als ursprünglich geglaubt und so hoffte er, dass sie noch in ihrem Officium war. Man hörte ja schließlich immer wieder, dass Beamte und Magistrate die im öffentlichen Dienst standen, häufig nicht dieselbe Arbeitsauffassung hatte, wie der Normalrömer. Durch den Erfolg beim Cursus noch vollkommen aufgedreht, klopfte Marcus nur einmal kurz an und steckte dann sofort seinen Kopf mit einem triumphierend breiten Grinsen durch den Türspalt, nachdem er sie geöffnet hatte.


    "Ich bins wieder. Störe ich?"

  • Ich klopfte an die Türe des Officiums um zu erwarten was sich nach dem Klopfen denn täte.

  • Zitat

    Original von Marcus Decimus Flavus


    "Ich bins wieder. Störe ich?"



    ...Es klopfte wieder, und bevor ich "herein bitte!" sagen konnte, vernahm ich schon eine Stimme, die mir irgendwie bekannt
    vorkam. Den Besucher konnte ich aber nicht sehen, weil mein Kopf tief in dem staubigen Schrank steckte. Und dann, auf einmal
    bekam ich einen starken Niesreiz und schaffte es noch rechtzeitig meinen Taschentuch zu holen... Danach entfernte ich mich
    vom diesem monströsen Möbelstück und erblickte nun meinen Besucher, der mich anlächelte


    "Ach, Flavus, Du bist es, ... entschuldige, bitte, es war zu viel Staub im Schrank..., nein, Du störst nicht, aber komm und nimm
    bitte Platz. Wie war Dein Tag? Hast du erreicht, was du wolltest? "

  • Zitat

    Original von Faustus Tiberius Dolabella


    Ich klopfte an die Türe des Officiums um zu erwarten was sich nach dem Klopfen denn täte.



    Die Besuchszeit war fast schon vorbei und ich wollte mich langsam auf den Weg nach Hause machen, als es klopfte:


    "Bitte, herein...!"


  • Ich trug Herostrat auf am Eingang zu warten und trat grüßend in das Officium worauf mir der Anblick einer schönen Frau fast ein Lächeln entlockt hätte.


    Entschuldigt die Störung, mein Name ist Faustus Tiberius Dolabella. Ich kam um mich nach Fortbildungsmöglichkeiten zu erkundigen.

  • Ein älterer Mann betrat mein Officium, der mich begrüßte und sehr nett anlächelte.


    "Salve, Tiberius Dolabella, Du störst mich auf keinen Fall... Darf ich fragen, ob du einen cursus res vulgares oder
    einen cursus continuus besuchen willst?..."


    fragte ich mit einem freundlichen Lächeln

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