Triclinium | Furianus, Cicero

  • Furianus lächelte.


    "Eigentlich interessieren mich die Wagenrennen nicht so wie das Colloseum, doch gewähren sie mir doch Kontakte zu Persönlichkeiten knüpfen zu können."


    Dann wandte er sich spielend verblüfft an Cicero.


    "Wahrlich habe ich das wohl nicht alleine zu entscheiden, Cicero. Auch bin ich nicht Princeps. Aber ich werde dies zur Ansprache bringen, doch sage mir an welchem Lenker deine Factio interessiert ist und wie es um das Gebot steht, denn konkrete Gebote überzeugen doch immenser als es Andeutungen vermögen."


    Am liebsten würde er sich in diesem Moment voller Laszivität strecken, da er in seiner Position schon zu lange verharrte, aber wieder griff die Erziehung ein und er beließ es dabei, erhob sich ein wenig.

  • Die Rennen sind eine Prestige-Frage, so wie mein Gegenüber sagte. Doch hielt ich es für durchaus ratsamer, mein volles, sportliches Interesse in den Vordergrund zu stellen.


    "Bei den Rennen kommen die Bürger zusammen, es ist stets ein Tag der Freude. Und um einer Unruhe wirksam zuvorzukommen, so ist es immer ratsam, dem Volk etwas zu bieten. das würde ich niemals in der Öffentlichkeit sagen, Du verstehst, aber hier unter uns will ich es wagen."


    Sim-Off:

    Ich möchte keine langen Wege gehen wollen. Für den zweitbesten Lenker würde ich ein Angebot machen, das alle erfreuen wird. Gib mir ein JA, und Du wirst es sehen ;). Es wird Euer Schaden nicht sein.....im Gegenteil. ich bin sehr großzügig

  • "Natürlich verstehe ich dies, Cicero. Auch ich teile deine Meinung. Die dramatischen Wagenrennen, sowie auch besonders die blutigen Kämpfe in den Arenen dienen doch wohl als Ventil. Als Ventil der angestauchten Wut, welches durch solche Spektakel in Jubel und Aufregung vermindert werden kann."


    Er machte eine Pause um trinken zu können, fuhr dann fort.


    "In welcher Factio engagierst du dich denn, Cicero?"

  • Furianus nickte bestätigend.


    "Eine gute Factio, wie ich hörte. Aurelia Deandra? Ja, ich traf sie auf den Trauerfestlichkeiten um den verstorbenen Aurelius Maxentius. Sie scheint eine liebreizende und ehrenvolle Frau zu sein, sie wohl als deine Nichte auch wirklich ist."


    Es war ein kurzes und nur eher flüchtiges Gespräch mit dieser Patrizierin damals gewesen, doch blieb sie ihm noch gut in Erinnerung.


    "Doch scheint es der Factio Aurata wohl an guten Lenkern zu mangeln, wie ich durch dein Angebot erschließe? Oder sollte ich mich irren?"

  • "Das Bessere ist stets des Guten Feind.


    Es ist wie in der Politik. Eine gruppierung mg noch so ehrenvolle Betrebungen haben, wenn die Besetzung nicht stimmt, so endet es in einem Desaster."


    Mir fielen durchaus aktuelle Bezüge ein. In Rom hatte sich vieles verändert.


    "Ich werde deinem Rat gerne folgen und den kaiser aufsuchen, mein lieber Furianus."

  • "Ich bin sicher, dass der Kaiser dich mit Wohlwollen hören wird. Er scheint ein guter Mann zu sein. Bisher hatte ich leider nur eine Gelegenheit mit ihm zu sprechen und diese dauerte nicht mehr als einige Augenblicke. Es ist schade, doch werde ich als sein Sekretär wohl noch weitere Gelegenheiten dazu ergreifen können."


    Der Kaiser würde ihn wohl hören, da war sich Furianus sicher. Doch die Sache, dass der Aurelier es überhaupt bis zum Kaiser schaffen würde bezweifelte er. Aber der Mann schien sich doch durchsetzen zu können und so hatte Furianus auch keine weiteren Bedenken mehr.


    "Cicero, bist du eigentlich verheiratet oder genießt du die irdischen Augenblicke ohne weibliche Begleitung?"


    Sagte er mit einem freundlichen Lächeln auf dem Gesicht.

  • Ich überspielte die Überraschung, als ich die letzte Äußerung hörte. In Gedanken war ich schon beim Kaiser. Ich wusste wohl, was auf mich zukäme. Bedienstete, die sich selbst für hochwichtig hielten, und mir meine Zeit zu stehlen wünschten. Allein der Gedanke daran verursachte bei mir eine schlechte Laune. Ich bedauerte erneut, in Rom zu wenig Menschen zu kennen. Doch dann widmete ich mich der Frage des Furianus.


    "Der freie Vogel fliegt, wohin es ihm beliebt. Der gefangene jedoch weiß, wo er sein nest findet. Ich kenne beide Seiten sehr gut."


    Da ich nicht tiefer auf dieses Gespräch einzugehen wünschte, versuchte ich, das Gespräch in eine andere Richtung zu lenken.


    "Doch sage Du mir, da es mich brennend interessiert. Wo siehst Du Dich hier in Rom, sagen wir einmal, in etwa einem Jahr?"

  • Furianus sollte auch alsbald merken, dass dem Patrizier dieses Thema nicht behaglich war und lächelte darum, antwortete jedoch sogleich.


    "Ein hervorragender Vergleich, Cicero, und doch ein wenig erschreckend."


    Dieser Vergleich zwischen Freiheit und Gefangenschaft löste in Furianus für kurze Zeit einen Schauder aus, wusste er doch um seine Zukünftige, welche Furianus schon jetzt zu lenken schien. ;)


    "In einem Jahr, Cicero, sehe ich mich liebend gerne als Aediles Curules an einem Ehrenplatze neben dem Kaiser sitzend und den Spielen, welche ich ausrichte, beiwohnend. Ich hoffe dies bleibt kein Traum. Und du, wehrter Cicero?"


    Sim-Off:

    Ein Jahr ist im IR eine doch zu kurze Zeit... =)

  • Zustimmend nickte ich leicht, allerdings fiel mir etwas dazu ein.


    "Sage mir, ich hatte bei meiner Ankunft etwas über Spiele gehört. Wurden dem Volk bei den letzten, nein, vorletzten Wahlen nicht auch große Spiele versprochen? Steht dieses Wort nicht noch aus? Ich würde ja zu gerne wissen, wer es aussprach.


    Vor den wahlen wurde immer alles versprochen, doch gehalten wird es selten. Die meisten versuchen sich dann herauszureden, indem sie sagen, sie hätten sich versprochen und niemals etwas versprochen!



    "Mein Platz in einem Jahr? Ich denke doch, ich werde meiner Familie in Mantua treu zur Seite stehen.


    Auch gedenke ich, mir in Rom ein paar weitere Feinde zu machen. All diejenigen, die sich feist und wohlbeleibt zurücklehnen und sich unrechtmäßig bereichern. Diejenigen, die Rom blenden und in eine falsche Richtung zu lenken wünschen. Ich denke, dafür wird ein Jahr wohl genügen, oder?"

  • Mit seinem ersten Satz wurde Furianus schlagartig ernster.


    "Es scheint sich wohl Vieles in Roma rumzusprechen, meiner Meinung nach ein wenig zu viel. Doch dies ist kein Gerücht, ich war selbst involviert."


    Er machte eine kleine Schreckenspause und lächelte ein wenig.


    "Mein Vater war jener Mann, welcher Spiele versprach, das Gerücht trifft auf ihn und somit auch mich, was ich auch auf der Rostra vor einigen Wochen zu hören bekam. Meinem Vater wurde vorgeworfen sein Versprechen nicht eingehalten zu haben, ja, zurecht. Doch muss gesagt werden, dass mein Vater sich sogleich nach seiner Ernennung zu den Auguren aufmachte, um das Wohlwollen der Götter für einen Termin zu fordern. Und ich vermute, dass die Götter gegen eine Ausrichtung der Spiele waren. Kein Mann darf den Göttern widersprechen oder gegen ihren Willen handeln. In gerade solch einer Situation befand sich mein Vater und konnte darum auch sein Versprechen nicht einhalten. Es lag nicht an ihm, wie du siehst. Gerade deswegen stellte er dem Aedil für diese Amtspreiode private Spendengelder zur Verfügung, um Spiele zu finanzieren. Jedoch kenne ich den derzeitigen Aedil nicht und weiß darum auch nicht ob es die Ludi noch geben wird, aber ich hege Skepsis."


    Er trank ein wenig.


    "Und gerade darum will ich Spiele versprechen und dieses Versprechen auch so schnell wie möglich einhalten. Die Gelder dürfte ich schon beisammen haben, es bleibt da nur noch der Wille der Götter und eine mögliche Kooperation mit dem plebejischen Mitaedil."


    Dieser köstliche Hunschenkel tat es ihm an, so biss er genüsslich darauf. Einem Festschmauß kam das Essen alle Male gleich. Doch bei den letzteren Worten des Cicero musste er kurz lachen.


    "Weitere Feinde, sagst du? Nenne mir die Bisherigen.


    Zur Zeit zählte Furianus nur sehr wenige Männer zu seinen Feinden und doch war er sich sicher, dass es im Laufe der Zeit immer mehr werden würden.


    "Nun, ich hoffe doch, dass es nicht ein Jahr dauern wird diese Übeltäter ausfindig zu machen, denn dies zeugt doch von einer großen Zahl an Männern. So verdorben kann Rom nicht sein."


    Ob er seinem letzten Satz selbst Glauben schenken wollte blieb dahingestellt, doch daraus würde sich doch ein interessantes Gespräch entwickeln können.

  • "Die Götter wurden schon oft herangezogen, um dieses oder jenes gutzuheißen. Doch waren es letztendlich immer Menschen, die den Namen der Götter mißbrauchten. Ich hoffe sehr, dein vater hat sich von guten männern geraten lassen."


    Sorge legte sich in meine Gesichtszüge.


    "Ich habe schon einige gute Männer fallen sehen, weil sie an falsche Ratgeber kamen.


    Falls es finanzielle Probleme sein sollten, die die Spiele aufhalten, so will ich gerne mit meinen Mitteln weiterhelfen, wenn ich kann. Doch sollte es dezent sein, denn ich möchte öffentlich nicht genannt sein."


    Zu der Frage mit meinen Feinden musste ich schmunzeln. Wenn ich alle namentlich kennen würde, dann gäbe es einige weniger, mit Sicherheit.



    "Nun, die Namen meiner feinde sind für meine Feinde bestimmt. Doch will ich die Ohren meiner Freunde damit nicht schmerzen. Es gibt derzeit in Rom drei Feinde. Und ich lasse sie dezent überwachen, so daß sie nicht den ersten Schlag gegen mich ausführen können. Meine Ohren sind überall.


    Du sagst, Rom ist nicht so verdorben? Nun, das wage ich zu bezweifeln. Doch nun zu etwas angenehmeren. Wirst Du im April in Italia verweilen? Wenn ja, ich möchte Dich und deine Familie einladen."

  • "Ich hoffe doch, dass ein Augur ein Mann ist, der den Willen der Götter zu deuten vermag. Sonst dürfte er sich nicht Augur nennen."


    Furianus kannte sich zwar nicht aus in solchen Gebieten, doch war es wahrscheinlich, dass man Begabungen für solch eine Tätigkeit aufweisen musste. Und zumindest das Wohlwollen der Götter wäre Voraussetzung.


    "Ich danke dir für dein Angebot und werde bei Bedarf darauf zurückkommen, aber zur Zeit bedarf es keiner Hilfe. Zuerst müsste ich gewählt werden, um weitere Schritte unternehmen zu können."


    Seine Äußerungen verleiteten ihn zum Nachdenken und er lächelte ein wenig. Nein, zu den Feinden wollte er sicherlich nicht gehören.


    "Ich merke schon, dass ich einen Mann mit Plänen und Voraussicht in meiner Nähe habe. Eine beruhigende Vorstellung. Einladen? Zu welch einem Ereignis, Cicero?"

  • Ich lächelte leicht und hoffte, die Wahl des Mannes sei wohl getan.


    "Wir feiern in Kürze in Mantua die Ludi Florales. Diesbezüglich führe ich derzeit viele Gespräche in Rom. Es wird eine Freude zu Ehren der Götter sein. Und die menschen sollen die gelegenheit haben, sich untereinander auszutauschen und zu erfreuen. Ich wünsche, dass es eine weitere Festigung des Bandes zwischen den Menschen und den Göttern wird.


    Neben einer würdigen Zeremonie werden wir aber auch Anlass und Freude haben, uns im Sonnenschein der Götter, menschlichen Genüssen zu ergeben. es werden rechtzeitig Einladungen verschickt werden. Doch möchte ich Dich und Deine Familie schon jetzt besonders darauf hinweisen. Ihr wäret an unserem Tische eine große Freude und Bereicherung.


    Meine Nichte spricht so manches mal von Dir. Und ihre Töne sind lobend."

  • "Ich bin gepsannt, Cicero. Eine wirklich fabelhafte Idee das Fest so pompös zu zelebrieren. Meine Anwesenheit sei dir gewiss."


    Er trank noch einmal.


    "Lobende Töne schmeicheln jedem Mann, besonders wenn man diese aus dem Munde einer solchen Frau wie deiner Nichte hört. Auch ich hörte und sprach nur Gutes von ihr. Sie muss die Tugenden einer patrizischen Frau besitzen, was in der heutigen Zeit ja mit zu den Raritäten zählt."

  • "Dem kann ich nur zustimmen. Sie ist eine Aurelia durch und durch. Und ihr Dasein erfüllt mich stets aufs Neue mit Stolz. Sie bewahrt die Tugenden. Du hast Recht, so etwas ist rar.


    Ich kann nur einem jeden wünschen, solch eine Frau eines Tages sein Eigen zu nennen. ich denke aber, so langsam muss ich mich nun wieder auf den Weg machen. ich werde noch in der Curia erwartet."


    Ich schickte mich an, mich so langsam auf den Weg zu machen.

  • Furianus stimmte ihm mit seinem fortwährenden Nicken zu, erhob sich dann sogleich mit Cicero.


    "Deine Anwesenheit an meinem Tische beehrt mich und ich hoffe dich als meinen Gast hier noch öfters anzutreffen und sprechen zu können. Ahja, bevor ich es vergesse. Meine Verlobungsfeier steht bald an, ich hoffe doch, dass mit deiner Anwesenheit zu rechnen ist."


    Sagte er lächelnd.
    Schon jetzt sah er sich erdrückt von der Last der Organisation. Das Fest durfte keine Makel aufzeigen, man musste es in Erinnerung behalten.
    Leise seufzte er bei diesen Gedanken.

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