Officium Duumvirum

"Nachdem du schon sehr früh mit einer Rede vors Volk getreten bist, war deine Kandidatur kaum zu übersehen. Viel Erfolg!"

Proximus musste sich noch eingewöhnen.......

Der Umzug vom Büro des MAgistraten in das des Duumvir war noch nicht all zu lang her.

Die Arbeitsfelder waren zu großen Teilen ähnlich und doch ab und an unterschiedlich.

Nun nachdem Proximus einige Papyry gesichtet hatte, wartete er bis der neue Scriba eintraf.

Hadrianus war dem Angestellten in das Officium des nun zum Duumvirn aufgestiegenen Proximus gefolgt. Dort angekommen begrüßte er seinen zukünftigen Arbeitgeber entsprechend:

"Salve Duumvir, ich beglückwünsche dich zu deiner Wahl."

Dann wartete er erst einmal ab was wohl der neue Duumvir mit ihm zu besprechen hatte.

Salve HAdrianus.........

Danke Danke.......bedankte sich Proximus für die Glückwünsche.

Heute ist Dein erster Arbeitstag.......

Es ist großes geplant....für Misenum.....

Als erstes solltest Du die Classis aufsuchen.......übermittle Ihnen die besten Glückwünsche zur erfolgreichen Piratenjagd. Hierfür sollten wir ein Dankesschreiben....aufsetzen....... Des weiteren sollte in dem Schreiben auch zum Ausdruck kommen, dass Misenum zum Dank eine Feierlichkeit ausrichten wird.....

Diese Feierlichkeit obliege ich Dir Hadrianus zu planen und auszurichten.....

.....Damit können wir ...Misenum .......bekannter machen.......

Proximus überlegte.........Nein das war für das erste alles.....

Du weißt was zu tun......ist ?? fragte Proximus an Hadrianus gewandt.....

Übrigens hat man Dir schon Dein Büro gezeigt ???

Hadrianus nickte und hörte Proximus aufmerksam zu. Glücklicherweise hatte er sich eine Tabula mitgenommen um sich eingie Notizen zu machen, denn sich Sachen einfach so merken, darin war Hadrianus nun wirklich kein Meister. So notierte er sich nach und nach jene Punkte welche ihm der Duumvir sagte:

Hadrianus dachte dann kurz nach und ihm fielen ein paar Fragen ein:

"An was hast du gedacht für die Feierlichkeiten? Und nein, mein Officium hat man mir noch nicht gezeigt."

Ein Soldat der Classis klopfte an der Türe des Duumvir .........und wartete..

so.........wieso hat man Hadrianus sein Büro noch nicht gezeigt......??

fragte Proximus den Beamten...der Hadrianus ins Büro gebracht hatte ...dieser schaute betroffen zu Boden.....

Na bezüglich der Feier denke ich an ein Straßenfest in und um den Hafen von Misenum..... die Classis könnte auch ihre Schiffe zeigen..... und die Leute hätten....Spass und Misenum wird wieder attraktiv als Urlaubs oder Wohnort.....in welcher Art und Weise das Fest stattfindet, liegt natürlich in der Hand des Organisators...lächelte Proximus zu Hadrianus.......

Nun...zeigt Ihm sein Büro...Hadrianus ...wir sehen uns dann wieder ...um weitere Details zu besprechen...oder gibt es noch Fragen ??

"Nein, ich hätte dann keine Fragen mehr. Ich werde sofort alles notwendige veranlassen. Zuerste werde ich mich aber in meinem Büro einrichten."

Dann folgte Hadrianus dem Beamten zu seiner neuen Arbeitsstelle.

Mit Erlaubnis des Schreibers betrat Merula das Officium des Magistraten. Da ihm dessen Name unbekannt war oder er diesen, falls er ihn doch schon einmal vernommen hatte, vor lauter anderen Dingen wieder vergessen hatte, begrüßte ihn der Iunier unpersönlich mit dessen Amtstitel.
"Salve Duumvir! Ich bin Iunius Merula, Sacerdos Publicus pro Italia und seit Kurzem wohnhaft in Misenum.
Zwei Anliegen sind es, dich mich zu dir führen."
Da er es gewohnt war, schnell zur Sache zu kommen und er diese Einstellung nach eigenen Erfahrungen mit arbeitsgeplagten, unter Zeitmangel leidenden Amtsträgern gemein hatte, fuhr er sogleich fort:
"Zum Einen bin ich in meiner Funktion als Mitglied des CD hier. Gibt es denn irgendwelche Auskünfte, die von Seiten der Stadtverwaltung zu geben sind? Oder Probleme wie bauliche Mängel bei den lokalen Tempelanlagen, von denen ihr zu berichten wisst und deren Kenntnisse von Bedeutung sind?"

Proximus schaute seinen Gast an.

Salve Iunius Merula erwiderte er.

Es ist ein Tempelneubau zu Ehren der Iuno angedacht, um das religiöse Leben in Misenum wieder auferleben zu lassen.

Aber erst einmal will ich Euch hier in Misenum herzlich Willkommen heissen.

Proximus wies seinem Gast einen Stuhl. Dann beauftragte er einen Diener zugleich Obst zu bringen. Als dies geschehen war, bot er Merula davon an. Selbst nahm er ein paar von den Trauben.

Es wäre mir überaus eine Ehre, hier in Misenum eine neue glänzende Tempelanlage zu Ehren der Götter errichten zu lassen, in welcher das Volk zu seinen Göttern beten kann.

Aber ihr sagtet, ihr hättet ZWEI Anliegen ?

Nachdem er sich bereits zuvor im Vorzimmer schadlos gehalten hatte, griff der Sacerdos auch jetzt dankbar zu. Bei ihm zu Hause blieben die Vorratskammern aufgrund mangelnden Hauspersonals und fehlender Hausfrau zumeist gähnend leer.
"Ich bin überzeugt, ein derartiger Neubau würde nicht nur den Bedürfnissen der Einwohner der Colonia Misenum Genüge tun, sondern auch für überregionale Aufmerksamkeit sorgen. Und damit auch der Wirtschaft zugute kommen", fügte er noch hinzu, während er sich im Geiste einige Notizen machte.
Für die kleineren Civitates im Umkreis einiger Tagesreisen von Rom war es immer schwer, ein Stück vom großen Kuchen abzubekommen. Das Intersse beschränkte sich nun einmal zumeist ausschließlich auf die ewige Stadt.
"Das zweite Anliegen hat indirekt auch damit zu tun. Ich ziehe in Erwägung, bei den nächsten Wahlen als Magistratus von Misenum zu kandidieren. Allerdings kenne ich weder den Termin dieser Wahlen noch bin ich mit dem genauen Ablauf einer Kandidatur vertraut..."

Bene sprach Proximus.

Dann wirst Du künftig Misenum im religiösen wie im weltlichen Leben wieder mit aufblühen lassen. Wenn ich Dich richtig verstehe.

Bezüglich des Tempelneubaus, hättest Du weitgehend freie Hand, natürlich müssten Kosten, Baupläne und ähnliches abgesprochen sein.

Des weiteren werde ich Dir die entsprechenden Schriftstücke zukommen lassen, welche für die Kandidatur als Magistrat notwendig sind.

Solche Leute braucht Misenum ! Proximus hob den Becher und prostete seinem Gegenüber zu.

"Genauso habe ich mir das vorgestellt", bestätigte Merula die Vermutungen des Duumviren.
"Nach dem Eindruck, den ich nun gewonnen habe, bin ich umso überzeugter, dass wir gut zusammenarbeiten werden. Und natürlich werde ich sämtliche Details zuvor mit der Stadtverwaltung abklären.
Dann danke ich nochmals für deine Zeit, die ich in Anspruch nehmen durfte."
Auch er hob seinen Becher und erwiderte Proximus' Geste. Nachdem er bei seiner Ankunft in Misenum zuerst skeptisch in die Zukunft geblickt hatte, stellte sich die Situation in seinen Augen nun deutlich positiver da.

Nimm meine Zeit jederzeit in Anspruch Merula !

Proximus trank einen guten Schluck des Misenischen Weins.

Wenn Du Interesse hast, können wir demnächst gerne eine Stadtbesichtigung durchführen.

Lass es mich wissen. Dann kann man auch den Tempelbezirk gleich begutachten.

Je schneller wir die Aufgaben in Angriff nehmen, desto besser.

"Es ist vermutlich das Beste, ich verschaffe mir erst einmal einen Überblick über das Projekt. Das werde ich gleich morgen in Angriff nehmen! Wahrscheinlich werden wir uns in einer Stadt wie Misenum dann sowieso über den Weg laufen."
Dann erhob sich der Sacerdos und verabschiedete sich vom Duumviren. Dieser Iulier hinterließ bei Merula den Eindruck eines fleißigen, ehrlichen Stadtbeamten, wie man ihn sich für eine erfolgreiche Zusammenarbeit nur wünschen konnte.

Kaum zehn Minuten, nachdem man ihn benachrichtigt hatte, stand Lucius Iunius Merula auch schon tief schnauffend im Officium von Duumvir Proximus.
Er brauchte einige Atemzüge, bis er wieder genug Luft hatte, um zu sprechen:
"Salve, Duumvir! Mir wurde gesagt, Ich solle an einer Besprechung teilnehmen?!"

Salve Merula, Komm herein,

setz Dich,

Wichtige Neuigkeiten.

Der Kaiser wird nach Misenum kommen. Er ist wohl, wenn meine Informanten keinem Märchen aufgesessen sind, schon auf dem Weg hierher.

Wie ich gehört habe, wirst Du wohl der künftige Magistrat von Misenum sein.

Na ich plane, wenn der Kaiser kommt, dass Misenum strahlt. Der Markt soll glänzen und es soll an nichts fehlen.

Ich habe auch schon die Wachen an den Toren unauffällig verstärken lassen.
Misenum soll für den Kaiser sicher sein.

Er soll sich rundum wohlfühlen.

Ich baue da voll und ganz, auf den künftigen Magistraten von Misenum.

Hast Du irgendwelche Ideen ?

Ansonsten schlage ich vor, dass wir in den folgenden Tagen uns der oben gesagten Dinge annehmen, neben den Vorhaben wie dem Tempelbau.

Der Sacerdos setzte sich und hörte dem Iulier zu. Die Nachricht über den Besuch des Kaisers ließ ihn aufhorchen. Viel hörte man ja nicht über den neuen Mann an der Spitze des Staates, nur die Gerüchte über Valerianus labilen Gesundheitszustand machten auch in den Kreisen der Normalbürger die Runde.

"Nun, je nachdem, wo der Caesar Valerianus Station macht und sich einquartiert, müssen die Würdenträger der Stadt ihn selbstverständlich aufsuchen und in der Region willkommen heißen", gab sich Merula ganz staatsmännisch.
"Das Ganze natürlich verbunden mit einer Einladung! Wahrscheinlich ließe sich der angekündigte Umzug zu Ehren der Flottensoldaten auch gut mit dem Besuch des Kaisers verbinden."
Er dachte kurz nach, dann teilte er dem Duumviren seine weiteren Gedanken mit: "Vielleicht ließe sich auch eine Schaustellertruppe oder Ähnliches engagieren, mal sehen."

"Was den Tempelneubau angeht: Die Arbeiten schreiten voran. Momentan sind wir mit der Auswahl des Baumeisters beschäftigt. Der Kreis der in Frage kommenden Personen hat sich auf einen bekannten griechischen Meister aus Korinth und einen weniger berühmten Architekten aus der Gegend um Misenum reduziert. Wie denken die Stadträte darüber? Beide Kandidaten böten wohl ihre Vorteile."

Proximus war richtiggehend begeistert.

Dieser Mann war auf jeden Fall eine Bereicherung für Misenum.
Er hoffte diesen Mann in Misenum halten zu können.

Der Kaiser hat ein Gutshof in der Nähe von Misenum gekauft.

Das mit dem Besuch hatte ich auch schon geplant, ich merke, Du bist wie gemacht als Magistratus !

Proximus schenkte dem Iunier ein Beher Wein ein. Hier wenn Du es verdünnen willst, auf dem Tisch steht Wasser.

Es wäre eine große Ehre und prestigeträchtig, für Misenum, wenn der Kaiser dem Aufzug beiwohnen würde.

Das mit der Schaustellertruppe ist ebenfalls eine Idee, die wir weiterverfolgen sollten. Unterhaltung muss sein.

Bezüglich des Tempelbaus, würde ich den Misener vorziehen.

Ich werde sobald er angekommen ist, alles notwendige veranlassen.

Kannst Du das mit den Schaustellern regeln?

Ein Gutshof also! Dann konnte man vermutlich von einem längeren Aufenthalt des Kaisers in der Region ausgehen.
"Dankeschön!" Merula nahm den Becher entgegen, verdünnte den Wein mit einigen Tropfen Wasser und genehmigte sich dann einen großen Schluck.
"Der Misener also! Das wird auch bei den Einheimischen gut ankommen, wenn 'einer von ihnen' als Baumeister ausgewählt wird.
Und um die Schausteller werd ich mich kümmern, ja."