Via | Col. Agrippinensium - Mogontiacum

  • Die zwei Reiter reiten im steten Wechsel von Galopp, Trab und Schritt die Leguionstrassse in Richtung Colonia Claudia Ara Agrippinebsium entlang.


    Quintus Tiberius Vitamalacus hat nicht viel gesprochen auf der Reise von Roma zurück. Sein Pferd Ajax geniesst die lange Reise.

  • Ich wusste nicht, wie lange ich gelaufen war und wie viele Meilen ich hinter mich gebracht hatte. Mit meinen Kräften war ich am Ende und so stolperte ich nur noch weiter durch den Wald. Meine zerrissene und verschmutzte Kleidung hielt ich so gut es ging zusammen und presste sie an meinen Körper. Der Tag war schon angebrochen und so musste ich bereits die halbe Nacht durch die Wälder geirrt haben. Anfangs spürte ich noch das brennen der Schürfwunden, die ich mir bei meiner Flucht zugezogen hatte, doch mittlerweile war es mir egal. Ich versuchte einzig und alleine diese unbeschreibliche Müdigkeit zurückzuhalten und mir weiter meinen Weg durch das Unterholz zu bahnen. Irgendwann erreichte ich eine Straße und lies mich völlig erschöpft zu Boden fallen. Dann wurde mir Schwarz vor Augen…….

  • Livianus war gerade mit einem Trupp Reiter unterwegs um sich ein Bild der Umgebung zu machen. Sie befanden sich auf dem Heimweg in Richtung Castellum, als einer der vorderen Reiter meldete, dass einige Meter vor ihnen etwas auf der Straße lag. Livianus ritt mit seinem Pferd aus den Reihen und kam zur Spitze der Formation. Von weitem sah es nach einem Sack oder einen Stoffbündel aus, das vermutlich ein Wagen auf dieser holprigen Straße verloren hatte, doch umso näher sie kamen umso genauere Formen nahm der Gegenstand an, bis Livianus erkannte, dass es sich um einen Menschen handelte. Er gab dem Trupp mit der Hand ein Zeichen und die Reiter preschten los. Kurz vor dem Körper, der scheinbar leblos mitten auf der Straße lag bremsten sich die Reiter ein und Livianus und zwei weitere Soldaten sprangen vom Pferd. Sie liefen auf den Körper zu und Livianus kniete sich daneben. Erst jetzt konnte er erkennen, dass es sich um ein Mädchen handelte, die ziemlich mitgenommen aussah. Ihr Körper und ihr Gesicht waren stark verschmutzt und wiesen einige Schürfwunden auf. Von ihren Kleidern hingen nur noch wenige Fetzen an ihrem Körper. Livianus versuchte sie anzusprechen.


    „Hallo! Mädchen!“


    Seine Hand tätschelte vorsichtig ihr Gesicht.

  • Irgendetwas riss mich aus meiner tiefen Umnachtung. Wie in Trance spürte ich, wie mich jemand ansprach und berührte, doch ich konnte weder meine Augen öffnen noch Antwort geben und gleich darauf war ich wieder weggetreten.

  • Livianus berührte ihren Hals und suchte ihren Puls.


    „Sie lebt noch!“


    Er nahm seinen Offiziersumhang ab und wickelte ihn um ihren teilweise entblößten und kalten Körper. Danach erhob er sich und wies einige Reiter an.


    „Baut eine Trage! Wir nehmen sie mit in das Castellum!“


    Danach kniete er sich wieder neben das Mädchen. Er zog ein Tuch aus seiner Rüstung und lies sich von einem der Eques einen Wasserbeutel reichen. Er befeuchtete das Tuch und wischte ihr vorsichtig den Schutz aus dem Gesicht. Einer der Eques, ein Sanitäter, überprüfte in der Zwischenzeit ob das Mädchen schlimmere Verletzungen hatte und meldete dann


    „Außer einigen Schürfwunden und Prellungen scheint sie unverletzt zu sein, Legatus!“


    Livianus nickte beruhigt. In der Zwischenzeit hatten auch einige Soldaten stärkere Äste zusammengebunden und eine Barre gebaut. Vorsichtig hievten die die Männer den zarten Körper des Mädchens auf die Trage und machten sich bereit um weiter zu reiten. Livianus gab den Befehl zum Abmarsch und der Trupp bewegte sich weiter in Richtung Castellum.

  • Ich bekam nicht mehr mit was dann weiter Rund um mich geschah, konnte mich weder währen, noch irgendwie mitteilen. Ich hoffte nur, dass sie mich nicht eingeholt hatten und man mich nun in Sicherheit brachte. Irgendwann kam es mir dann vor als würde ich schweben, während in meinem Kopf die schlimmen Ereignisse der letzten Nacht noch einmal Revue passierten.

  • Agilis hatte alle Briefe eingesammelt und ging wieder zurück nach Mogontiacum und von da aus nach Italia und nach Rom.

  • "Ich denke einfach, dass sie so unfreundlich sind, da sie wussten, dass ich eine Germanin bin. Die meißten Römer reagieren doch so auf das Volk der Germanen oder nicht?"
    Sie lächelte ihn auch etwas von der Seite her an, wurde dann aber wieder ernster. "Sicher kannst du das, aber du könntest doch auch unsere Gastfreundschaft annehmen oder etwa nicht?" Insgeheim hoffte sie es ja, dass er zusagen würde, denn gerne hätte sie sich noch etwas mehr mit ihm unterhalten, denn er schien anders zu sein als andere Römer die sie kennen gelernt hatte.

  • "Nun, der Krieg mit den Germanen ist ein Dauerzustand. Daran wird's wohl liegen."


    ich würde erst entscheidne ob ich dableibe oder nicht wenn ich sehen würde wie mich ihre Familie aufnimmt...


    "Ich werde mich nachher entscheiden, ich weiß ja auch nicht wie deine Familie auf einen römischen Offizier reagiert."


    sagte ich...

    'Hannibal wusste wie man Siege erringt, aber nicht wie man damit umzugehen hat.'

  • "Glaube mir, meine Familie wird dich nett aufnehmen und dir die germanische Gastfreundschaft zeigen. Wir sind in dieser Hinsicht wohl auch etwas anders, aber du wirst dich wohlfühlen und mein Bruder wird dir ausserdem dankbar sein, dass du mich nach Hause bringst. Sonst hätte ich wohl noch viel länger gebraucht und ich freue mich auf zu Hause und meine Familie." In Wirklichkeit hatte sie keine Ahnung was sie sagen würden wenn ein Römer plötzlich in der Casa stend, aber sie wusste auch, dass ihre Familie diesem auch gelassen eventuel gegenüberstehen würde.

  • "Nun, wir werden sehen."


    sagte ich lächelnd...


    Wir ritten noch den ganzen Tag lang bis wir abends in Mogontiacum ankamen....


    Unterwegs unterhielten wir uns noch recht gut...

    'Hannibal wusste wie man Siege erringt, aber nicht wie man damit umzugehen hat.'

  • Der Weg führte mich am heutigen Tage südlich auf der breiten Straße nach Mogontiacum. Der Einladung des Statthalters persönlich zu folgen, hatte ich mich in meine beste Toga gehüllt, eine so hohe Persönlichkeit wie den Senator und kaiserlichen Legaten traf man nicht jeden Tag, und fuhr mit einem Karren unterwegs in die Provinzhauptstadt Germanias.
    Die Sicherheit auf den Straßen war durch Kastelle und der ständigen Anwesenheit von Patrouillen der stationierten Garnisionen gewährleistet, daher verzichtete ich auf Begleitung und machte mich allein auf den Weg.

  • Es sind vier Reiter, welche im hohen Tempo gen Süden reiten. Vorneweg der Tribun, sein Sagum weht im Wind. Es ist sein Hengst Ajax, der das hohe Tempo vorgibt, irgendwie spürt man die Freude die er am Galop hat.


    Nur Titus, der deutlich hinter den beiden Eques liegt, ist diese Tempo ein Graus.


    Es geht, im hohen Tempo, nach Roma.

  • Die Straße nach Mogontiacum, sie ersteckte sich als würde sie wohl niemals enden. Vielleicht war ich diese weiten Strecken einfach nicht gewohnt und diesesmal glich es einer Folter. Oder lag es auch an dem Wind und der leichten Kühle Germaniens, die ich einfach nicht gewohnt, das ich zu bequem war in letzter Zeit, dass traf mehr zu.


    Ich ging noch ein kleines Stück, dann jedoch, bleib ich einfach stehen, als ob ich erwarten würde, es käme jemand um mich abzuholen.

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