[Atrium] Domus Societatis

Ich betrat das eindrucksvolle Atrium, hier waren keine Kosten gescheut worden.

Avitus war schon draußen, da fiel ihm auf, dass sein Abgang vielleicht etwas übereilt und darüberhinaus sogar unhöflich vonstatten gegangen war. Abruppt blieb er stehen und sah zurück. "Wenn ich's mir recht überlege, habe ich vom Vereinshaus bisher noch gar nichts gesehen" kam ihm der Gedanke. "Wär doch eine Schande, wenn ich mir das entgehen lassen würde. Ausserdem..." überlegte er weiter, als er das Atrium betrat "bietet sich die gelegenheit, vielleicht das eine oder andere Mitglied schon mal zu treffen und so neue Bekanntschaften zu schließen".

Von der Pracht des Atriums war er sichtlich angetan. Zwar wirkte noch alles etwas leer und verlassen, denn es mangelte an Sklaven, wie er schon vorhin gemerkt hatte, als ihn der Magister selbst an der Porta empfangen hatte. Und dennoch... Avitus atmete tief durch, während er langsam - mit seinem linken Arm die Toga und den rechten Arm, die Hand zur Faust geballt, auf dem Rücken haltend - durch das Atrium ging. Dennoch fühlte er, wie eine Aura der Kraft und Tradition den Raum erfüllte.

"Ah, danke Constantius." sagte Avitus. "Nun untertreib aber mal nicht." fügte er hinzu, auf die Bemerkung des Magistratus bezüglich der Einrichtung anspielend. "Also wirklich prachtvoll ist es hier, dies gestatte mir anzumerken, Magister" sagte er mit anerkennender Stimme.

"Gestatten... Lucius Artrius Avitus" stellte Avitus sich der anwesenden Dame vor. "Und die Dame ist...?" fragte er vorsichtig und mit einem Lächeln nach, während er der Einladung des Magistratus folgte und sich zur Sitzecke begab.

"Es ist mir eine Freude und ein Vergnügen, äh.. die ... äh... Bekanntschaft einer so..." Avitus kam ins Stocken. Er war unsicher geworden und wusste nicht so recht, ob er auf die hohe Würde oder das attraktive Äußere anspielen sollte. "Nun ja" riss er sich zusammen .

"Bei den Göttern Lucius, du kannst einen Mann ohne mit der Wimper zu zucken töten... aber hier versagst du?" stellte er in Gedanken selbstkritisch fest.

Schließlich kam Stilo auch dazu, der kurz drausen war um nach jemand zu suchen...Ich fand das Atrium wirklich schön und obwohl noch einiges fehlte sah es schön sehr luxuriös aus...

"Salve meine Freunde, wie gehts euch denn so?"
Ich sah auf Fausta und sie kam mir bekannt vor aber ich wusste nicht mehr von wo...nach einigen überlegen kam es mir wieder...sie hatte mir die Türe der Casa Didia geöffnet als ich mein Freund Octavianus besuchen war...
Avitus kannte ich nur vom sehen her von der CU aber ich hatte mich noch nicht bei ihm richtig vorgestellt...Nun nützte ich die Gelegenheit aus...

"Salve Avitus! Und wie gefällt es dir so bei der CU?"

Etwas erleichtert atmete Avitus aus, als Stilo dazu kam und ihn - wenn auch unabsichtlich - aus seiner kleinen peinlichen Misere befreite. "Salve, Stilo" sagte Avitus. Dabei grüßte er den Miles militärisch, wie er es bei den Urbanern gelernt hatte. "Ich bin zufrieden. Die Grundausbildung war zwar hart, aber im Nachhinein denke ich, es wird ein Klacks im vergleich zu den richtigen, echten Einsätzen sein ... die ich bisher leider noch nicht machen konnte" sagte Avitus.

"Die Götter haben dich also auch hierher geführt?" fragte Avitus. Er war etwas überrascht, einen weiteren Nicht-Claudier/Julier hier zusehen, der auch noch mit ihm zusammen diente.

Nun grüßte ich doch militärisch zurück...

"Ja kann ich verstehen. Die Ausbildung ist echt etwas hart...Ich freue mich schon mal mit dir ein Einsatz auszuführen" sagte ich mit ein lächeln im Gesicht..."Wohlmöglich...es ist echt erstaunlich dass es mehrere nicht- CLaudier/Julier hier gibt!"

"Salvete." begrüsste ich Ihn.

"Salve. Wie geht es dir denn? Kannst du dich noch an mich erinnern?"
fragte ich Fausta

"Ha, und ich mich erst." entgegnete Avitus und ballte die freie Hand zur Faust, um seine Entschlossenheit zu demonstrieren.

"Wisst ihr" Avitus wandte sich an die Anwesenden "ich bin den Urbanern eigentlich aus demselben Grund beigetreten, aus dem ich der Societas CI beigetreten bin."

"Einem Becher Wein wäre ich nicht abgeneigt, Magister" sagte Avitus.

"Ganz einfach, mein Freund. Ich will keine pathetischen Reden schwingen," sagte Avitus, "aber ich sage euch..." er hielt einen Moment inne "Rom liegt mir nunmal am Herzen. Und wenn ich sehe, wie die alten, überlieferten Werte zerstört oder mit Füßen getreten werden, wenn ich sehe, dass die Bürger Roms unsicher durch die Strassen schleichen oder sich bei Dunkelheit erst gar nicht aus ihren Häusern wagen..." Avitus musste bei diesen Worten schlucken, denn sie regten ihn auf "dann gerät mein Blut in Wallung, das sage ich euch. Ich habe mir vorgenommen, etwas zu tun. Etwas zu unternehmen." Er lächelte,seinen Blick von den Anwesenden abwendend und leicht zur Seite schauend... "Und deswegen die Urbaner. Deswegen auch die Societas" sagte er.

Ich stand auf und applaudierte dabei....

"Avitus du hast vollkommen recht. Es ist grauenhaft was derzeit in Rom passiert! Wir müssen was dagegen unternehmen...!"

Ich saß mich wieder hin und nickte mit meinem Kopf in Richtiung Avitus...
"Solche Männer braucht Rom!"

Hier musste Avitus verstohlen lächeln. "Ich denke, unser Kaiser in seiner Weisheit und mit dem Segen der Götter wird schon besser wissen, als ein einfacher Infanterist wie ich, was außenpolitisch besser ist. Ich sehe - zumindest in diesem Moment - es als meine vordringlichste Aufgabe an, ihm dabei hier in Rom nach Kräften Unterstützung zukommen zu lassen."

"Wir wissen alle, dass nichts die Moral der kämpfenden Truppe mehr trüben kann, als wenn sie erfahren, dass es Probleme im Innern gibt. Als wenn sie wissen, dass man ihre Opfer, ihre Gefallenen, ihr Schweiß und Blut vergißt oder gar nicht erst zur Kenntnis nimmt." Avitus hielt einen Moment inne. "Ich weiß, mein Beitrag mag, verglichen mit der Leistung eines meilenweit marschierenden, kämpfenden, blutenden Legionärs, bescheiden wirken. Aber aus vielen kleinen Beiträgen kann etwas Großes erwachsen, meine Freunde. Und um dieses Wissen bin ich den Göttern dankbar.... übrigens, Constantius. Meine Kehle ist trocken und ich denke, die aller Anwesenden nicht minder." deutete Avitus auf das Weinangebot von vorhin an.