Der Weg zur Germania Libera

  • Venusia ritt die erste Zeit etwas edankenverloren dahin. Irgendwie wollte sie es nicht so ganz begreifen, dass sie jetzt in ihre Heimat ritt. Dorthin wo Leif ud Alrun lebten und sie dennoch nicht besuchen durfte. Doch sie wollte daran nicht weiter denken und beschloß eine kleine "Frage-den-Commodus-Aus"-Runde einzulegen.


    Commodus, erzähl doch ein wenig von deiner Zeit in Rom.

  • Commodus genoss den Anblick der schönen germanischen Landschaft, die er in Rom vermisst hatte, während die Gruppe ihren Weg beschritt. Da sein Blick und seine Gedanken durch die Gegend streiften, bekam er erst gar nicht richtig mit, dass Britannia ihn ansprach. So dauerte es einen Moment, bis er antwortete.


    "Da gibt es eigentlich nicht viel zu erzählen." sagte er. Bei dem Gedanken an gewisse Ereignisse in Rom verzog er leicht das Gesicht.


    Er fuhr fort: "Im Prinzip war es eine ganz normale Amtszeit, die ich damit verbracht habe in der Basilica Iuliana zu sitzen, gewerbliche Listen durchzuforsten und Edicte auszuschreiben. Hin und wieder verliess ich den Komplex auch für die eine oder andere Inspektion gewisser Betriebe und Etablissments."

  • Das hört sich nicht wirklich sehr interessant an. Hat sich denn in Rom etwas getan? Hat sich etwas seit damals geändert. Mein letzter Besucht war ja nur sehr kurz und kaum, dass ich angekommen, war ich ja schon wieder auf dem Weg zurück. Das letzte und erste Mal, dass ich etwas länger dort verweilte war zum Triumphzug der II. Zu Zeiten als mein Cousin noch unter uns weilte.


    Kurz senkte sie ihren Blick als sie wieder einmal merkte, wie sehr sie ihn vermisste. Ihn und Alrun. Lange schon hatten sie nichts mehr gehört von einander und mussten vorsichtig sein, wenn sie es überhaupt taten. Doch dann sah sie wieder gerade aus, musste sie doch auf den Weg acht geben.

  • "Es war schon interessant, jedoch manchmal recht eintönig. Verändert hat sich nicht wirklich viel. Wenn man mal davon absieht, dass es noch mehr Intrigen, Meuchelmorde und ähnliches gibt als früher. Ich bin ehrlich gesagt sehr froh wieder hier zu sein und es graut mir schon ein wenig davor, bald wieder nach Rom zu müssen."

  • Wieder einmal verstand sie nicht, was man an dieser Stadt so besonders finden konnte, wenn man dort an jeder Ecke um sein Leben fürchten musste. Manchmal fragte sie sich, warum nur die Germanen als Barbaren galten, wenn sie doch im Grunde trotz ihrer Zivilisiertheit nicht besser sondern sogar manchmal schlimmer benahmen.


    Wirst du zurückkehren müssen, weil du jetzt dem Senat angehörst oder aus anderen Gründen?

  • "Primär weil ich dem Senat angehörst, aber nebenher auch noch aus familiären Gründen. Vier meiner Kinder sind in Rom und Umgebung und da ich sie beizeiten wieder sehen will, werde ich wohl dort hin müssen."

  • Dann danke ich dir besonders, dass du dies aufschiebst und mich auf dieser Reise begleitest. Ich habe etwas Angst davor. Ich weiß nicht wie man auf mich reagieren wird.


    Sie lächelte etwas gekünstelt, weil sie auch ein wenig die Trauer verstecken wollte.

  • Ich ritt stumm neben den beiden her, meine Equites waren auf ihren Posten, die Vorhut voraus. Gezwungenermaßen bekam ich das Gespräch der beiden mit

    Entschuldigt wenn ich mich einmische, aber warum hast du angst wie man auf dich reagieren würde? Ich dachte wir reiten nur zu freundlich gesinnten stämmen der Germanen? Wo ist dann da das Problem?

  • Venusia sah zu Honorius.


    Ja, sie sind uns freundlich gesinnt. Aber ich war Germanin und bin nun Römerin. Dieser Fakt wird nichts an unserer Sicherheit ändern. Es kann nur sein, dass man mich aus etwas anderen Augen sieht. Und in jedem Stamm der den Römern freundlich gestimmt ist, gibt es auch jene, die die Römer nicht mögen und für eben jene bin ich eine Verräterin. Ich habe Verrat an meinem Volk begangen. Nur vor diesen eventuell auftretenden Feindseeligkeiten habe ich Angst. Außerdem ist es auch ein wenig die Aufregung. Ich kehre in meine alte Heimat zurück.


    Sie hoffte, dass sie es so gut erklärt hatte, dass es sie damit keine Schwierigkeiten heraufbeschwor, die sie hätte vermeiden können.

  • Commodus bedachte Britannia mit einem aufmunternden Lächeln.


    "Für den wirklich extremen Härtefall begleiten uns ja diese netten Herren." sagte er mit einem Nicken in Richtung einer der Equites.


    "Aber ich glaube nicht, dass es dazu kommen wird, dass wir auf deren Hilfe tatsächlich angewiesen sind, denn ich bin davon überzeugt, dass unser Vorhaben durchaus positive Reaktionen hervorrufen wird."

  • An einem erfolgreichen Ausgang dieser Reise zweifel ich auch nicht und auch denke ich nicht, dass uns irgendetwas passieren wird. Es ist viel mehr das Wissen in seiner Heimat ein Verräter zu sein. Aber das sind unnütze Gedanken, die ich mir da mache.


    Sie lächelte die beiden Männer an und sah dann wieder nach vorn. Wie es ihr ging, das würden sie wohl nie verstehen. Aber daraus konnte sie Ihnen auch keinen Vorwurf machen.

  • Ich dachte eine Weile über das gesagte nach,

    Aber du hast sie ja nicht in einer Schlacht verraten, sondern kämpft hinter dem Limes für eine bessere Völkerverständigung! Ich bin mir sicher, dass der Großteil der Germanen das als positiv ansieht!
    Aber warum bist du eigentlich Römerin geworden? Du musst mir diese Frage nicht beantworten, wenn du nicht willst, da es mich im Grunde ja auch nichts angeht!

  • Scaevola ritt schweigend neben her. Noch traute er sich etwas unaufmerksamer zu sein, da sie ja noch nicht über die Grenze waren und so lauschte er mit halbem Ohr dem Gespräch der Curiamitglieder. Er lies den Blick schweifen, musterte scheinbar aufmerksam die Landschaft, doch bei der Frage, weshalb Venusia Römerin geworden war spitzte er endgültig die Ohren.
    Bei ihm war es einfach gewesen, der Grund. Er war als Römer geboren und so hatte sein Dorf gemeint er solle auch nach Rom, oder zumindest in römisches Gebiet, zurückkehren. Das mochte jetzt so klingen, als wäre er in dem Dorf nicht willkommen gewesen, aber es war glückllicherweise eher das Gegenteil der Fall gewesen. Dennoch, alle und auch er hatten gewusst, dass er irgendwann ins Imperium zurück gehen würde, auch wenn er sich gar nicht an seine kurze Zeit dort erinnern konnte. Und so war es ja auch geschehen.
    Aber sie schien im freien Germanien geboren worden zu sein, da war es schon interessant, weshalb...
    Er musste an sich halten um nicht neugierig zu der Gruppe zu schauen, aber da kam ihm die Ausbildung bei der ALA zu gute, die andauernden Formationsübungen brachten eine recht gute Disziplin und Selbstbeherrschung mit sich. Und so spähte er scheinbar in die Landschaft, während er interessiert auf eine Antwort lauschte.
    Der Platz in der Nähe der Curiamitglieder hatte eindeutige Vorteile. 8)

  • Einen Moment dachte sie nach. Doch warum sollte sie dies geheimhalten. Es konnte doch jeder wissen warum sie hier war.


    Vor 11 Jahren wurde mein Dorf von einem Nachbarstamm überfallen und komplett zerstört. All die jenigen, die nicht umkamen flüchteten und suchten ihr heil wo sie es sich erhofften. Meine Eltern zogen mit meinen Brüdern und mir in ein Dorf in Britannien. Der Rest der Familie fand schließlich hier ihr Glück und römische Bürger. Vor gut zwei Jahren wurde dann auch mein Dorf in Britannien überfallen und wurde hier vor Mogontiacum schließlich durch einen meiner Brüder gefunden und somit hatte ich den Rest unserer Familie wieder. Doch leider haben in der kurzen Zeit viele unsere Familie wieder verlassen und haben ihren Weg zu unseren Ahnen gesucht.

  • Ich lies meinen Blick über die Equites schweifen, ob sie auch alle brav auf ihren Posten waren, dann wandte ich mich wieder an Venusia


    Also haben dich sogesehen andere Germanen beinahe gezwungen Römerin zu werden, denn wo hättet ihr sonst hingehen sollen? Meiner Meinung nach kann man in diesem Fall eindeutig nicht von Verrat sprechen, zumal du ja deinen Idealen treu geblieben bist!


    Ich bedachte Venusia mit einem Aufmunternden Lächeln und schaute wieder in die Landschaft!

    Es ist nicht mehr weit bis zum Limes, wo wollt ihr als erstes hin?

  • Venusia musste etwas lächeln.


    Nun im Imperium kann man seinen germanischen Idealen nur bedingt treu bleiben. Es gibt so vieles, was man hier einfach nicht darstellen kann. Zum Ziel. Ich würde sagen, dass wir den Mattiakern einen Besuch abstatten und dann den weiteren Stämmen wie die Tubanten, Sugambrer Usipeter und so es uns die Zeit erlaubt auch vielleicht zu den Tenkterern. Bei den Mattiakern wäre das erste Ziel das Dorf des Richs Adalmar.


    Irgendwie konnte sie noch immer nciht glauben, dass sich die Mattiaker auf die Seite der Römer gestellt hatten, aber so etwas konnte sich scheinbar auch schnell ändern. Also lieber bei Seiten diese Ansicht für das Imperium sichern. Sie seufzte leise und innerlich...

  • Was kann man im römischen Imperium als Germane nicht tun? Nehmen wir diese Equites hier p.e. die meisten von ihnen glauben an Epona, eine Germanische Göttin, aber sie kämpfen für Rom! Also bietet Rom auch für die Germanen eine Möglichkeit sich selbst zu verwirklichen! In welcher Hinsicht sollte das nicht so sein?
    Ich schaute Venusia mit einem fragendem Blick an

  • Es gehört etwas mehr zum germanischen Leben als nur die germanischen Götter zur verehren. Es ist so vieles und schwer zu erklären. Aber sicher, einen Teil kann man hier ausleben aber eben nicht alles.


    Venusia lächelte freundlich Honorius an. Es war irgendwie schwer das zu erklären. Da doch so viel heineinspielte was man nicht erklären konnte. Es dauerte nicht mehr lange und sie würden den Limes überschreiten um dann endlich das Gebiet der Geramnia Libera betreten zu können.

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