Triclinium|Familienfest

  • Nach dieser Äusserung Albinus kochte die Wut in mir. Voller Zorn schaute ich diesen arroganten Pinsel an. Mit größter Mühe gelang es mir so eben noch, meine Hand nicht in seinem Gesicht zu platzieren.


    Mit ruhiger, aber eiskalter Stimme fauchte ich ihn an:


    "Mit welcher Berechtigung nimmst Du dir diese Arroganz heraus? Deines Gleichen würde mein Onkel nicht einmal mit einem Blick würdigen! Du darfst Dich glücklich schätzen, das eine Flavia deine Anwesenheit überhaupt wahrnimmt! Scheinbar ist Dir nicht bewusst wo DU herkommst! Ich könnte Dich so behandeln, wie Du es für Mitglieder deiner eigenen Familie für richtig hälst. Und ich hätte wesentlich mehr Gründe, Dich wie einen Wurm zu zerquetschen! Meine Familie hat Rom bereits Kaiser gestellt, als deine Familie noch auf den Feldern arbeiten musste! Mässige Dich also in meiner Gegenwart und gehe in Dich! Prüfe deinen Stammbaum und vergleiche ihn mit anderen. Du wirst Dich wundern!".

  • "Nachdem was ich gehört habe werte Flavia behandelt deine Famillie Sklaven genauso wie sie zu behandeln sind. In eurem Hause weiß man wo sie stehen. Daher wundert mich das gar nicht, daß du zu den Didiern geflüchtet bist, in die Arme eines ehemaligen Diebes. Deine Famillie stellte vielleicht mal die Kaiser, aber deren Gene haben scheinbar nur die Männer geerbt, den eine Patriziern würde sich nicht aufführen wie die herrin des Hauses, obwohl sie noch nicht mal verheiratet ist! Vielleicht sollte dir dein zukünftiger Ehemann Respekt llehren!"

  • Dieser Albinus war in der Tat ein nerviges Etwas und ich lächelte, als Calpurnia ihn zurecht stutzte. Nur um sicher zu gehen, das sie ihn nicht schlug, nahm ich ihre rechte Hand in meine.
    Dann wandte ich mich an Albinus.

    "Junger Mann, du in unser Haus und auf dein Wort du seist der Sohn meines Onkels, hiessen wir dich willkommen. Doch du dankst uns dieses mit Hohn und Spott und scheinst von dem Gefühl beseelt zu sein etwas besseres zu sein."


    Ich schüttelte den Kopf.

    "Mein Onkel ist ein Herumtreiber, drückt sich wie ich einst vor der Arbeit und amüsiert sich lieber in Tabernen mit schönen Frauen. Doch er ist ein netter und sympatischer Mann."


    Ich sah ihn ernst an.

    "Eigenschaften, die dir offenbar fehlen, junger mann, und immer mehr drängt sich mir die Frage auf, woher du deine Arroganz nimmst ?

  • "Nun da ihr bald alle in Hispania seit braucht ihr meine "Arroganz" ja nicht mehr ertragen. Euch gefällt meine Sichtweise nicht, gut von mir aus, aber ihr seit alle genauso arrogent wie ich, denn ihr arrogant schimpft. Ihr suhlt euch in eurer Selbgerechtigkeit die ihr euch hier erschaffen habt und meint nun allen eure Meinung aufzwingen zu müssen. Nun ich bin glücklich wenn ich euch nicht mehr sehen muß, eure Selbstgefälligkteit, welche ihr an den Tag legt, wenn die Leute nicht der Meinung sind Sklaven und Frauen sind die Heilsbringr Roms." Er stand auf und verließ den Raum. Er hatte genug von dieser Familie und ihren ach so ehrenen Ansichten

  • "Er soll mir nie wieder unter die Augen treten! Sonst wäre ich fähig einen Mord zu begehen! Rom wird an solchen Männern zu grunde gehen. Das Imperium wird fallen, wenn alle nur im Gestern ihr Heil suchen, statt nach vorne zu sehen. Konservativ zu sein ist nicht verwerflich, im Gegenteil. Nur darf Konservatismus nicht mit Stillstand gleichgesetzt werden. Stillstand bedeutet unweigerlich Untergang!".


    So wütend war ich schon lange nicht mehr. Aber es bereitete mich auf das vor, was ich von Onkel Felix zu erwarten hatte, wenn er von meiner geplanten Hochzeit mit Lucius erfahren würde.

  • Beruhigend legte ich meinen Arm Calpurnia.

    "Liebste, bald reisen wir nach Hispania zurück und dann ist dieser Kerl vergessen. Er wird bald sehen wie es ist, ohne die Unterstützung der Familie auszukommen..."


    Ich würde diesen Auftritt nicht vergessen und ich würde nachforschen, wo her dieser Kerl kam. War seine Mutter so hochgestellt, das er so arrogant war, oder aber war sie von niedrigsten stand und er schämte sich für sie.
    Nun, sich darüber gedanken zu machen, war später noch Zeit.

    "Und in Hispania werden wir uns langsam über den Termin unsere Hochzeit gedanken müsse, Geliebte."


    Zu Scipio gewandt sagte ich.

    "Du warst in Germania ? Hast du dort schon bei der Legion gedient. Du scheinst mir ein Soldat zu sein."

  • "Ich werde ihn vergessen. Aber er hat mir auch gezeigt, was uns noch erwartet! Schliesslich wird es ein Skandal werden. Vielleicht werden sich die Freunde von uns abwenden, meine Familie ganz bestimmt."


    Aber ich liebe Dich und ich werde alles ertragen, was da kommt, dachte ich bei mir.

  • Ich sah meine liebste Calpurnias an und strahlte.


    "Liebste, wir werden es zusammen schafen. Für dich und mit dir kann ich alles schaffen."


    Mit einem Seiten Blick auf Fausta ergänzte ich noch: "Das Schlimmste haben wir doch schon geschafft."

  • Scipio drehte sich zu Crassus, um ihm direkt gegenüber zu stehen.


    "Nein, ich führte bis jetzt ein sehr einfaches Leben in einem kleinen Dorf und wie ich nun weiß, bei meinen Adoptiv Eltern. Sie waren wirklich freundliche Menschen, obwohl sie kaum genug Geld hatten um sich zu versorgen nahmen sie mich bei ihnen auf, statt mich einfach als hilfloser Säugling sterben zu lassen.."


    Scipio war sich nicht sicher ob er zuviel erzählt hatte und es seinem Vater eventuell peinlich sein könnte, ein Sohn aus einer Bauern Familie ?


  • "Nun, es ist nicht schlimm auf den Land aufgewachsen zu sein. Ich selbst wuchs in der Casa Rustica des Grossvaters meines Patrons auf. Auch wenn es manchmal mehr eine Castellum glich, da der Alte einmal Legatus war."


    Ich lächelte freundlich und aufmunternd.

    "Nun, solltest du entschliessen, dich den Legionen Roms anzuschliessen, kann ich dir die IX. Hispania in CCAA empfehlen. Mein Patron ist dort Centurio. Er ist hart, aber ein guter Soldfat und Ausbilder."

  • "In der Tat spielte ich bereits mit dem Gedanken mich einer Legion anzuschliessen. Ich weiß zwar nicht genau wieso ich das möchte, aber es ist nun mal so.."


    Scipio schaute seinen Vater an.


    "Aber erstmal werde ich eine Weile hier bleiben, bei meinem wirklichen Vater, denke ich.."

  • "... und ein harter Knochen! Wie Du immer sagst, lieber Lucius."


    Lächelnd fügte ich diesen Satz hinzu.


    Der junge Scipio gefiel mir. Seine Art dürckte Bescheidenheit aus, das Zierde die einem gewissen anderen Verwandten meines zukünftigen Gatten vollständig abging.

  • Ich sah Calpurnia lächelnd an.

    "Nun, das hatte ich nie bestreiten, liebste Calpurnia. Wenn der Germanne sich ruhig verhält, wird er sicher zu unserer Hochzeit kommen."


    Zu Scipio meinte ich : "Ich versteh, wenn du erst mal bei deinem Vater bleiben willst. Und solltest du dich gegen die Legion entscheiden, so hätten wir in Hispania sicher auch einen schönen Posten."

  • "Nein, ich glaube nicht das ich mich gegen die Legion entscheiden werde, ich möchte Rom dienen und meine wirkliche Familie beschützen können, um sie nicht so verlieren zu müssen wie ich meine Adoptiv-Eltern verloren hab."

  • Gabriel kam zurück zum Fest und bemerkte, daß ein paar neue Gäste gekommen waren. Außerdem schnappte er noch ein paar Wortfetzen hier und da auf und sah, wie Albinus herausgerauscht war und Gabriel schmunzelte leicht.


    Er suchte sich schliesslich eine freie Liege, ein wenig abseits, genehmigte sich einen Honigwein und lauschte den Gesprächen - war er doch weniger hier, als zu feiern, sondern ein wenig mitzubekommen, besonders, wenn einige Familienmitglieder wieder nach Hispania aufbrechen würden.


    Als er aufgeschnappt hatte, daß es wohl einen ehemaligen Dieb oder so in der Familie geben müsste, grinste Gabriel, der ja wusste, wovon man sprach, und grinste in sich hinein.


    Ihn wunderte es also nicht, daß er sich mit Falco so gut verstanden hatte, der ja Gabriels Vergangenheit kannte. Und Gabriel wunderte nun auch die Toleranz der Didier nicht und er stellte zufrieden fest, daß es ihn wirklich hätte viel schlimmer treffen können, als er damals als Sklave nach Rom gekommen war.


    Genüsslich führte er sich den Wein an die Lippen und blickte sich unauffällig um und beobachtete schweigsam die Gäste.

  • Als ich sah, dass Gabriel sich wieder zu uns gesellt hatte verliess ich die Kline mit Sevycius und ging herüber zu Gabriel. Ich setzte mich an den rand seiner Kline und begrüsste Ihn:
    "Salve Gabriel. Geht es dir besser?"

  • Gabriel sah und bemerkte, wie Fausta sich plötzlich zu ihm gesellte und er was dem nicht abgeneigt, obwohl er irgendwie immer das Gefühl hatte, irgendwie nicht richtig zur Familie dazu zugehören, auch wenn er einst Falcos Klient war.


    Aber er freute sich eben wirklich über Fautas Anwesenheit. Überhaupt musste er ja auch klären, wem er nun der Klient war. Aber dieses Thema war ihm unangenehm.


    Und so antworte er einfach ganz ehrlich: »Naja, danke deiner Nachfrage. Wenn ich erhlich bin, so macht mir die Kopfverletzung ziemlich Probleme. Ich habe das Gefühl immer irgendwelche Aussetzer zu haben.«
    Er lächelte etwas gequält.
    »Manchmal erinnere ich mich an nichts ...«


    Dann bekam er mit, das Crassus und seine Verlobte das Fest verliessen und er nickte ihnen zum Abschied zu, doch er war zu weit entfernt, so das sie es nicht mitbekamen.


    Also wandte er sich wieder Fausta hinzu und fragte: »Du wirst auch bald Rom verlassen, richtig? Es bleiben dann nicht mehr viele, die Eure Familie repräsentieren?


    Er hatte seinen letzten Satz extra so gewählt. Denn eigentlich war Gabriel keiner von ihnen. Zumindest nicht vom Blut her und so sehr tolerant sich auch alle gaben, richtig heimisch fühlte er sich nicht als ehemaliger Sklave und erwartete dies auch nicht wirklich.

  • "Lass der Verletzung Zeit zu heilen und ruh dich aus. Das stimmt, wir reisen fast alle ab. Ich breche auf zur Expedition, Sevy,Veronia, Lucius und Calpurnia reisen zurück nach Hispania. Aber hier wohnen immer noch Albinus, Octavianus und sein Sohn Scipio. Es wird also nicht einsam. Oder möchtest du vielleicht deine Genesung mit einer schönen Reise verbinden? Dann begleite mich auf die Expedition."

  • "Nun Scipio ich glaube du solltest nur die Leute kennen die dich interessieren. Wenn du, was deinen Aussagen zur folge nicht so ist, in die Politik willst solltest du einige Senatoren kennen. Wenn du zum Militär willst dann musst du dich mit denn Vorgestzten vertraut machen doch ich kann dir leider niemanden vorstellen weil ich mit den legioneren nicht viel zu tun hatte bis jetzt. Nun wenn du dich aber entscheiden würdest zur CU zu gehen(Coherte Urbana eine art von stat wache die für die sicherheit des Caesars und der Stadt zuständig sind) würdest könnte ich mit ein paar meiner Freunden reden die dann dich reinholen würden. "


    Octavianus winkte einen Sklaven herbei und sprach zu ihm :"Richte das Zimmer"


    Sofort verschwant der Sklave.


    "Nun was willst du tun? Willst du wirklich zum Streitmacht?"

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