[Officium II] Princeps Praetorii

  • "Ist schon in Ordnung. Gut, dann fühle dich vom Statthalter gelobt. Ich werde später auch noch veranlassen, dass dir 50 Sesterzen ausbezahlt werden."


    sagte Vibulauns zufrieden, dass der Scriba gleich ein einsehen hatte.


    "Auf jeden Fall müssen wir uns jetzt erst nocheimal um Confluentes kümmern. Der Legatus möchte, dass binnen 10 Tagen dort Wahlen stattfinden, um die alten Duumviri zu ersetzen. Die hat er übrigens selbst für abgesetzt erklärt. Bis dahin sollen die beiden ältesten der Decurionen übernehmen. Wir müssen also einen Brief aufsetzen."

  • Primus betrat das Officium und nahm den Helm vom Kopf.
    Seine ganze Gestalt glänzte vor Schnee und Eis.
    Der Fabier hatte es beim letzten Zusammentreffen nicht gerade darauf angelegt mit ihm Freundschaft zu schließen, so beließ er es bei einer kurzen Begrüßung und kam gleich zur Sache.
    Salve Fabius,...ich werde...erwartet...
    Dabei stach sich sein Blick an der Türe des Legaten fest.

  • Vibulanus war gerade dabei den Brief des Legaten Decimus Livianus zu lesen und war schon nicht in bester Stimmung. Zwei Legionen wurden verlegt und der Legat wollte mit drei der übrigen Legionen nach Geneva marschieren? So weit weg von der Grenze? 25.000 Mann weniger am Limes waren ja fast schon eine Einladung für die Germanen! Darüber würde er sich nochmal mit dem Statthalter unterhalten müssen. Und gerade als er sich langsam und mühevoll aus seinem Stuhl erheben wollte, kam der der Praefectus Alae aus Confluentes hereingeplatzt. Das gefiel ihm schon nicht und wie der Kerl ihn anredete viel weniger. Es war ein verdammtes Pech, dass Gaius Terentius Primus der Praefectus Alae der Ala II Numidia war. Bei jeder anderen Einheit hätte er den Burschen längst in die Pfanne gehauen. Aber es war seine alte Einheit. Er konnte keine Schande über sie bringen. Mögen musste er den Terentier trotzdem nicht.


    "Sicher nicht von mir! Hast du während meiner Abwesenheit einen Termin mit einem der Scribae vereinbaren lassen, oder hat der Legatus Augusti pro Praetore dich einbestellt?"


    fragte Vibulanus nun nach, denn das würde bestimmen was nun geschah. Hatte der Terentier einen Termin vereinbart würde Vibulanus erst beim Legatus nachfragen und bei der Gelgenheit den Brief des Decimers mitnehmen, damit der Terentier noch eine Weile warten musste. War er jedoch einbestellt, würde er ihn gleich reinschicken. Der Legatus war in letzter Zeit eher schlecht gelaunt und da würde er den Terentier sobald als möglich sehen wollen.



    Sim-Off:

    Vibulanus sitzt im Officium II nicht vor der Tür von Hungaricus.

  • Das würde nichts mehr mit den beiden, so schwante Primus. Was bildeten sich diese Officiumfuzzis eigentlich ein? War er nicht einmal eines Grußes würdig?
    Er atmete ruhig durch, rang seinen Wunsch den Kerl in zwei Teile zu hauen nieder und entgegnete,
    Die Aufforderung erfolgte per Boten...

  • "Gut, dann geh einfach zu ihm rein. Er hat derzeit keinen Termin."


    meinte Vibulanus und legte das Schreiben des Decimers auf seinen Schreibtisch. Es würde wohl noch warten müssen. Es kam ja auch darauf an, was der Statthalter mit dem Terentier machen wollte. Er bemerkte aber erst jetzt, dass er das obligatorische Salve zu Beginn vergessen hatte. Also fügte er zumindest zum Abschluss das Vale hinzu.


    "Vale."

  • Zitat

    Vibulanus:
    Auf jeden Fall müssen wir uns jetzt erst nocheimal um Confluentes kümmern. Der Legatus möchte, dass binnen 10 Tagen dort Wahlen stattfinden, um die alten Duumviri zu ersetzen. Die hat er übrigens selbst für abgesetzt erklärt. Bis dahin sollen die beiden ältesten der Decurionen übernehmen. Wir müssen also einen Brief aufsetzen.


    Ein Donnerwetter, ein Lob, ein Bonus. Dreimal um die Achse gedreht und rumms, der Gang der Geschäfte ruft. Valgiso schnapp deine Tabula!


    "Hab Dank für Lob und Bonus, Magister Officiorum. Alsdann, der Brief nach Confluentes ... Halt, da fällt mir ein, ich müsste auch eine Absage an den Legatus Legionis schreiben. Was meinst du, soll ich es selber machen oder willst du ... wegen des größeren amtsmäßigen Nachdrucks?"

  • "Der Legatus Legionis hat schon davon erfahren, dass die Legionen verlegt werden. Ich habe hier sogar schon ein Schreiben deswegen. Er möchte jetzt mit der Legio II und zwei anderen Legionen und der Ala II Numidia gen Geneva ziehen. Mich wundert es nur, woher er so schnell davon weiß. Aber das spielt auch keine Rolle. Der Brief wird erst noch etwas Zeit auf meinem Schreibtisch verbringen, bevor ich ihn dem Statthalter bringe. Erstmal müssen wir die Sache mit der Ala, Confluentes und die Verlegung der beiden Legionen regeln. Ganz zu schweigen, dass Ablösung durch diesen Annaeus Modestus auch noch bevorsteht. Nur weil den Decimer der Hafer sticht, müssen wir uns hier nicht zu Tode schuften. Außerdem ist es sowieso Winter. Ich glaube nicht, dass die einfachen Soldaten es mir übel nehmen werden, wenn sie erst im Frühjahr zu ihrem Manöver kommen."


    erklärte Vibulanus. Eigentlich war es unverantwortlich von dem Decimer die Männer so in Gefahr zu bringen. Und dabei waren ein paar Erfrierungen noch harmloseste Variante! Aber im Gegensatz zu seinen Männern, würde der Legatus natürlich über ein großes, beheiztes Zelt verfügen.Aber was kümmerte den mächtigen Legatus Legionis schon ein einfacher Miles. Und in Geneva war es sicher noch kälter als hier Mogontiacum. Der Mann hatte wohl noch nie eine Einheit nördlich der Alpen kommandiert. Ansonsten wüste er, dass man hier im Winter keinen Krieg führte. Weder in Ernst noch zur Übung.


    "Also an den Legatus Legionis schreiben wir vorerst nichts. Erst wenn der Legatus Augusti darüber entschieden hat. Und wir warten ab, bis er über die Ala entschieden hat. Aber Confluentes und den Comes müssen wir natürlich anschreiben. Das kannst ruhig du übernehmen. Erwähne ein zwei Mal den Legatus Augusti, das wird sie genug beeindrucken."

  • Zitat

    Vibulanus:
    Aber Confluentes und den Comes müssen wir natürlich anschreiben. Das kannst ruhig du übernehmen. Erwähne ein zwei Mal den Legatus Augusti, das wird sie genug beeindrucken.


    Ich machte mir ein paar Notizen. "Wenn ich das richtig verstanden habe, Magister Officiorum, dann setze ich einen Brief an die Curia Confluentis auf, in dem erstens steht, dass der Legatus die flüchtigen Duumviri abgesetzt hat, zweitens, dass die beiden dienstältesten Decuriones bis auf weiteres die Geschäfte zu führen haben und drittens, dass innerhalb von zehn Tagen in Confluentes Wahlen auszurufen sind. Ich füge noch hinzu, dass der Legatus großen Wert auf eine sofortige Vollzugsmeldung legt".


    Ich fürchtete, dass dieser Brief in dem confluentinischen Chaos versinken könnte, ohne dass dort jemand auch nur eine Hand rühren würde. Ich hätte lieber ad personam geschrieben, aber ich wusste nicht, ob nicht auch eventuell einige Mitglieder der Curia von dem morbus confluentis befallen waren. Man musste also auf jeden Fall den Comes an den Kanthaken kriegen.


    "Jetzt der Brief an den Comes: wie oben, erstens ... , zweitens ... , drittens. Hier füge ich noch hinzu, dass der Legatus hierbei den vollen Einsatz vom Comes erwartet und ... natürlich sofortige Vollzugsmeldung. Allerdings weiß ich nicht, wo der Comes gerade steckt. Zuletzt habe ich ihn in Confluentes gesehen. Vielleicht sollten wir den Brief in sein officium und in Abschrift auch nach Confluentes schicken".


    Schon damals, als ich in das Imperium einwanderte - ausgerechnet nach Confluentes - war mir klar geworden, dass Confluentes ein ziemlich schlimmes Kaff war.

  • "Ja, so kannst du das machen. Im Grunde ist die Sache sowieso nicht so wichtig. Irgendein Raffzahn wird schon die Möglichkeit wittern sich an die Spitze von Confluentes zu setzen. Schlecht ist das ja nichtmal."


    erklärte Vibulanus, denn diese Sache war ihm auch nciht so wichtig. Confluentes war unwichtig. Der neue Statthalter, die Verlegungen und das Manöver. Diese Sachen waren wichtiger.

  • Zitat

    Ja, so kannst du das machen. Im Grunde ist die Sache sowieso nicht so wichtig. Irgendein Raffzahn wird schon die Möglichkeit wittern sich an die Spitze von Confluentes zu setzen. Schlecht ist das ja nichtmal.


    Ich schnappte mir meine tabulae und sagte: "Wird gemacht, Magister Officiorum":

  • Die Regia in Mogontiacum zu finden war leicht gewesen. Im Vergleich zu Rom würde Mogontiacum ja auch wohl kaum eine Stadt heißen, aber das spielte auch keine Rolle. Es war nun und für die nächste Zeit seine Stadt und das lies Mogontiacum irgendwie besser aussehen. Nur von seinen zwei wichtigsten Beratern und seinem ersten Lictor betrat Modestus die Regia. Alles weitere hatte ersteinmal Zeit. Nachdem man das richtige Officium gefunden hatte, öffnete sein Lictor primus die Tür und kündigte ihn wie schon am Tor an.


    "Der Legatus Augusti pro Praetore Kaeso Annaeus Modestus!"


    Während der Lictor jedoch an der Tür wartete, trat Modestus ein und wandte sich an die beiden Anwesenden Männer. Nachdem er beide kurz musterte wandte er sich an den alten Mann, der unzweifelhaft der Vorgsetzte des anderen war. Natürlich hätte er vielleicht einklopfen lassen sollen, denn vielleicht störte er die beiden gerade bei etwas, aber das war ihm jetzt gerade egal. Mit einem Lächeln, das nach seiner langen Reise zwangsläufig etwas bemüht wirkte, wandte er sich daher an den Alten.


    "Salvete, ich würde gerne meinen Vorgänger sprechen. Sofort wenn möglich."

  • Als plötzlich die Tür geöffnet wurde und so ein geschniegelter Kerl hereinplatzte, der auch noch von irgendeinem Kerl angekündigt wurde, kochte es wieder einmal in Vibulanus hoch.
    Gerade wollte Vibulanus dem Kerl schon die Leviten lesen, ihn Hochkant herausschmeißen und ihm zeigen, wer hier der Chef war. Doch dann formten die Worte des anderen Kerls einen Sinn in seinem Kopf. Nein diesem Mann konnte er nicht zeigen wer hier der Chef war. Er konnte es schon, aber das hätte wohl nicht den gleichen Effekt gehabt.


    "Salve, Legatus Augusti. Natürlich. Ich bringe dich gleich zu ihm."


    sagte Vibulanus dann nach einem Moment in dem er sich sammelte und wandte sich dann an Valgiso.


    "Vagalsio mach du hier einfach weiter."

  • Erst nach Tagen hatte es Eilssa es fertig gebracht sich mit dem Schreiben von Calvena zur Provinzverwaltung zu gehen. Sie wusste nicht so richtig wo sie hin sollte nur das sie das Ganze an einer offiziellen Stelle bekannt geben musste. Auch wenn ihr der Papyri von Calvena reichte war es in der Römischen Verwaltung anders. Sie brauchte ein offizielles Schreiben das sie als Liberta auswies. Auch wenn sie jetzt kein Bürger mit allen Rechten war aber sie konnte jetzt nie wieder gefangen und als Sklavin verkauft werden. Deshalb wollte sie dieses Schreiben.Ob man es auf eine Bronzeplatte hämmerte oder auf eine Tabula schreib war ihr ziemlich egal. Aber jetzt hieß es erst mal die richtige Stelle finden. Sie betrat das erst Officium das sie finden konnte. „Salve.“ Grüßte sie freundlich.

  • "Salve, wer bist du und was willst du?"


    fragte Vibulanus kurz angebunden, nachdem er kurz von seinen Papieren hochgesehen un die Frau gemustert hatte. Zum einen war sie nicht angemeldet worden, zum anderen machte sie auch nicht den Eindruck einer wichtigen Persönlichkeit. Von daher legte er die Wachstafel nur vor sich auf den Tisch, nicht auf die Seite. Der neue Statthalter brachte genug Arbeit mit sich, da hatte er schon genug zu tun.

  • Huch Elissa war ein wenig zusammen gezuckt. Sie war es nicht gewohnt in solchen Räumen aus und ein zu gehen. „Entschuldigung. Ich weiß nicht so recht wo ich hin soll. Ich würde das hier gern offiziell eintragen lassen.“ Sagte sie und ging ein Stück auf den Mann zu und hielt ihm das Schreiben hin.


    Mit diesem Schreiben und dem Siegel der Germanicer gebe ich Germanica Calvena bekannt dass Elissa, Sklave der Gens Germanica, nach §2 Lex Germanica Servitium für ihre lange Treue und Verbundenheit zur Familie die Freiheit erhält. Sie kann ihre eigenen Wege gehen, oder aber als freie Frau weiter in den Diensten der Gens Germanica stehen, wie es ihr beliebt.


    III KALENDAS IANUARII DCCCLX A.U.C (30.12.2010/107 n.Chr.)


    gez. mit eigener Hand
    Germanica Calvena

  • "Und wo soll ich das offiziell eintragen? Der Census ist schon längt vorüber und sowieso nur für Civites und keine Libertini da. Dein ungesiegelter Zettel hier reicht an sich als Nachweis für eine Manumissio per epistulam. Zumindest wenn er echt ist... Da gibt es also nichts weiter offiziel einzutragen,"


    erklärte Vibulanus und beschloss, vielleicht diese Germanica Calvena anzuschreiben, ob ihr nicht eine Sklavin entlaufen war. Dann sah er kurz auf den Zettel bezüglich des Namens und reichte ihn dann wieder der Frau.


    "Germanicana Elissa, oder wie auch immer du dich nun nennen möchtest. Du kannst damit höchstens zur städtischen Curie gehen, wenn noch irgendwelche Rechte von dort einfordern willst. Aber ansonsten ist die Sache im Grunde erledigt."

  • Elissa war ein bisschen verwirrt. War das die berühmte römische Bürokratie? Sie hatte ja nicht gehofft dass sie gleich das richtige Officium erwischt hatte aber das man sie einfach so wieder wegschicken würde das hatte sie nicht gedacht. „Äh ja gut wenn du das sagst aber ich dachte das ich die Rechte wie das Conubium nicht einfach so bekomme.“ Sie wusste was das für ein Akt gewesen war als Valerian bekommen wollte. Und sie sollte das jetzt einfach ohne irgend einen Eintrag bekommen schon merkwürdig. „Gut dann Vale ich wollte nicht stören.“ Dann verlies sie das Offizium. Etwas verwirrt darüber was da grade geschehen war.

  • "Wenn du freigelassen wurdest, dann hast du natürlich alle Rechte, welche das Gesetz Freigelassenen zuspricht. Auch ohne, dass ich es dir dafür ein besonderes Dokument ausfertigen lasse. Du wurdest per epistulam freigelassen, da reicht der Brief deiner ehemaligen Herrin aus. Davon abgesehen bin ich für solche Dinge auch garnicht zuständig. Wende dich für alles weitere an die städtischen Beamten. Ich bin Magister Officiorum des Statthalters und habe wichtigere Aufgaben, die meine Aufmerksamkeit erfordern. Vale."


    erklärte Vibulanus abschließend und wandte sich dann wieder seinen. Was hätte er auch tun sollen? Der Frau ein Dokument schreiben, dass ihr die Rechte einer Freigelassenen garantierte? Dazu hatte sie doch den Brief ihrer Herrin! Davon abgesehen war das sowieso mehr etwas für Beamten von Mogontiacum.

  • Ich hatte ein bekanntes Räuspern im officium des Magisters gehört. Das hieß, dass er jetzt da war.


    Ich klopfte und öffnete die Tür: "Salve, Magister Officiorum. Der Legatus bittet dich zu einer Besprechung. Maecenas und Marsus sind schon da".

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