• So brachte Antias den Praefectus in ein recht ansehnliches Atrium und ließ ihn dort allerdings recht bald wieder allein. „Du kannst dich in der Zwischenzeit gerne schon einmal setzen“, ergriff der Sklave vorher noch das Wort, wobei der muntere Gesichtsausdruck bestehen blieb. Und er bot ihm einen Platz an, der genauso wenig zu wünschen übrig ließ wie der restliche Raum. Eben etwas ganz anderes als die Hocker in den Sklavenräumen – die Herrschaften und ihre Gäste wurden wahrlich bequem gebettet. „Der Herr wird sich gleich deiner annehmen, einen Moment nur!“, verabschiedete sich Antias und deutete eine leichte Verbeugung an.

  • An der Tür war er nicht gewesen, aber jetzt erschien er. Phaeneas betrat das Atrium und nahm die Position des obligatorisch anwesenden Sklaven ein.
    Während er noch beim Hergehen halb in Gedanken gewesen war, wollte er jetzt zumindest einen kurzen Blick auf die Szene werfen. Einen knappen nur, denn das wichtigste wusste er ja schon, Lucianus war da und eben noch irgendeiner, der etwas von ihm wollte. Der Rest war ja egal.
    Als er also aufsah – der Fußboden hatte gerade noch seine Überlegungen unterstützt – war Phaeneas doch ganz schön überrascht: Das war ja Raetinus! Wie kam der denn hierher! Er überlegte weiter: Was war er noch mal gewesen, Optio? Und was hatte Antias gesagt? Der Bithynier wusste es nicht mehr recht.


    Es war bestimmt das erste Mal, dass es Phaeneas nicht so gut wie gleichgültig war, wer da zu seinem Herrn kam – was kümmerte es ihn schließlich, was hatte es mit seinem Leben zu tun? – jetzt, wo Raetinus hier im Atrium stand, und ihn an einen Abend erinnerte, der so eigentlich nicht hätte stattfinden dürfen, aber Phaeneas trotzdem angenehm in Erinnerung geblieben war.

  • Reatinus nickte höflich und saß sich auf den ihm dargebotenen Platz. Wer Gast in diesem Hause war, dem ging es gut, stellte Reatinus fest. Sogar noch besser, als seinen eigenen Gästen, spekulierte er beiläufig. Aber auch ein Legat verdiente das Vielfache eines Lagerpraefecten. "Nur keine Eile!", schmunzelte er den Sklaven an und ließ ihn anschließend von dannen ziehen. Während Reatinus nun in dieser Stille saß, betrachtete er die Inneneinrichtung, sich auf seinen Oberschenkeln stützend. Eine Haltung, in der er schon seit geschätzten Dekaden nicht mehr gesessen ist. Worte rannten dem Artorier durch den Kopf, die er später dem Legaten sagen würde. Er hatte sich wegen solcher Worte gute Gedanken gemacht, sogar den Kopf zerbrochen! Es waren am Ende jedoch einfach gehaltene Worte, mit denen Reatinus umso viel mehr ausdrücken wollte.


    Als der Legat in sein Sichtfeld kam, erhob sich Reatinus sofort und baute sich obligatorisch vor seinem Vorgesetzten auf, inzwischen sogar direkten Vorgesetzten. Dies war in jenem Abend noch anders... "Legatus!", grüßte er und trat näher, "Salve! Ich komme in privatem Anliegen. Nichts Dienstliches.". Jetzt erst erkannte Reatinus den Bythinier. Jenem Sklaven, mit dem er sich vor einem trostlosen Abend retten konnte. Mit dem er geredet hatte, als wäre er kein Sklave. Hier machte Phaeneas jedoch einen nur allzu dienstlichen Eindruck, und um ihn davon nicht aufzuhalten oder dem Mann gar Probleme zu beschehren, nickte Reatinus. Hoffend, er würde sein Geheimzeichen auch deuten können. Es war eine schöne Ironie, dass man sich im Leben mehrmals begegnete.


    Der Praefectus wandte sich wieder dem Legaten zu. "Danke, dass du mir einen Moment deiner Zeit entbehren konntest.", kam Reatinus zur Sache, "Ich komme, um ein Patronat zwischen uns beiden zu erbitten.".

  • "Ein Patronat?" fragte ich nach, während ich Raetinus deutete, wieder Platz zu nehmen und mich in Richtung Phaeneas wandte "Wasser und Wein..... und etwas für die Gaumenfreuden!" sagte ich zu ihm, bevor ich mich setzte und dann wieder Raetinus ansprach "Hast du nicht einen Patron"

  • Natürlich bemerkte Phaeneas das Nicken, er, der er es gewohnt war nicht beachtet zu werden, diese kleine Aufmerksamkeit entging ihm nicht und er erkannte, dass sie ihm galt. Es wäre dem Sklaven zu viel gewesen, wenn Reatinus ihn in dieser Situation direkt angesprochen hätte, aber diese dezente Geste freute ihn. Sein Gesicht blieb wie es war, neutral, mit diesem melancholisch-verträumten Zug, der sich kaum daraus wegdenken ließ, doch insgeheim freute er sich, und er nickte zurück. Leicht nur und auch unscheinbare Weise, aber bestimmt.


    Ah, um ein Patronat ging es. Das würde dann bedeuten, dass Reatinus hier öfter aus- und eingehen würde, stellte Phaeneas mit Belustigung fest. Das Leben spielte manchmal wirklich seltsame Spiele. Nur dass er diesmal lachen konnte.
    Als Lucianus sich an ihn wandte, nickte der Bithynier und machte sich auf in die Küche, um Berenice und die anderen dort aufzumischen ...
    Etwas später kam Phaeneas dann ins Atrium zurück. Wie erwartete war Berenice nicht zu überfordern und hatte schnell etwas zur Hand gehabt, das Phaeneas jetzt auf etwas abenteuerlich wirkende Art und Weise hereintransportierte. Zwei größere Gefäße, Becher dazu, und einige Schalen und ein Teller mit Dingen wie Trauben, Nüssen, Birnen und nahrhafteren Kleinigkeiten.
    Nachdem der Sklave das ganze entsprechend auf dem Tischchen plaziert hatte, kehrte er zurück an seinen vorherigen Platz. Vielleicht ging Phaeneas zu gerade dieser Stelle zurück, weil es ein wenig den Eindruck erweckte, als wäre nie etwas gewesen.

  • Reatinus lächelte und nickte bescheiden, als der Legat ihm erlaubte, wieder Platz zu nehmen. Er behielt selbst im sitzen eine möglichst gerade Haltung, was seiner Meinung nach nur daran liegen konnte, dass er das Risiko nicht einging, mit gekrümmten Rücken ein schlechtes Bild abzugeben. Er war es ohnehin gewohnt, gerade zu sitzen und zu stehen.
    Als Pheaneas fort ging, um der Anweisung von Lucianus Folge zu leisten, sprachen der potenzielle Klient und der potenzielle Patron weiter. Der Artorier strich sich nachdenklich das Kinn. Er hatte einmal einen Patronen...


    "Ich hatte einen Patronen, das stimmt. Doch dieses Patronat war mit nur geringem Kontakt gesegnet, lebte doch mein damaliger Patron in Rom um beschritt weiterhin den Cursus Honorum, wohlgemerkt erfolgreich. Er hat mir sehr weiter geholfen, mich zum Beispiel zu meinem Ritterstand gebracht. Leider stand der Kontakt gegen Ende etwas still, bis die Sache dann irgendwie unter ging. Ich erdreiste mich jedoch nicht, jemandem die Schuld zuzuschieben, da es auch meine Schuld sein mag.", sagte Reatinus mit bedaurndem Unterton in der Stimme, "Es ist Zeit für Veränderung, deshalb bin ich hier.".


    In der Zeit kehrte Phaeneas zurück und trug dabei diverse Köstlichkeiten auf, welche nur darauf warteten, gegessen zu werden. Reatinus nickte den Sklaven an und zeigte mit der Hand darauf, zu dem Vinicier blickend. "Darf ich?".

  • "Besten Dank.", nickte Reatinus und schob sich eine Traube in den Mund. Als der Patron dann weiter sprach, ließ sich der Artorier ein wenig Zeit, um die schon durchgekaute Traube zu schlucken. Er stellte fest, dass diese Trauben genüsslicher schmeckten, als jene, die man beim einfachen Händler bekam.


    "Es war Marcus Aurelius Corvinus, Legat. Du wirst ihn vielleicht als senatorischen Tribunen in Erinnerung behalten haben.", erklärte der Praefectus und musste sich am Ende ehrlich zeigen, "Um ehrlich zu sein: Nach dem eingefrorenen Kontakt erachte ich diese Sache als schon abgehakt. Ich habe demnach nicht mit ihm gesprochen, die Gründe bedürfen denke ich keiner weiteren Erwähnung.". Was sollte er auch anderes tun, als zu dieser Tatsache zu stehen?

  • Ich nickte und überlegte einen Moment....


    "Nun, Praefectus, natürlich würde ich dich gerne als Klient meinereiner aufnehmen. Doch würde ich es begrüssen, wenn du dies mit deinem jetzigen Patron abklärst. Er hat es sicher verdient, dass du ihn darüber informierst und er seine Einwilligung geben kann!"


    Sim-Off:

    Vor allem muss er dich im Control Panel entlassen

  • Auch Reatinus nickte. Das würde er tun, auch wenn er sich nun verdammt gute Worte überlegen musste.


    "Sehr wohl, das hat er verdient.", sprach der Artorier. Ihm fiel nun ein großer Stein vom Herzen, als der Vinicier seine Einwilligung gab. Er freute sich ungleich über diese Zusage! "Ich werde ihn darüber informieren. Ansonsten bin ich dir zum Dank verpflichtet, Legatus.".



    Sim-Off:

    Ist wahrscheinlich schon geschehen, als Klient bin ich nicht mehr eingetragen. :)

  • Phaeneas, der sein Gewicht inzwischen wieder mehr auf das linke Bein verlagert hatte, ließ die beiden über die Schwierigkeit mit dem (bestehenden) Patronat diskutieren und hörte mit halbem Ohr zu, prinzipiell waren ihm solche Angelegenheiten doch etwas zu speziell.
    Er hatte den Verdacht, dass Reatinus inzwischen in der Karriereleiter ganz schön nach oben gekommen sein musste. Auch wenn Lucianus die Neigung hatte, was Patronate anbelangte manchmal etwas unnachvollziehbare Entscheidungen zu treffen, man denke nur an diesen einfachen Soldaten (der inzwischen längst kein einfacher Soldat mehr war), den der Herr in sein Klientel aufgenommen hatte, dann vermutete Phaeneas doch, dass sich in Reatinus’ dienstlichem Leben einiges getan haben musste.
    Letzten Endes: Das Patronat war beschlossene Sache. Auch wenn genau dieser Aspekt bisher nicht groß Thema gewesen war, fast ein bisschen wie nebensächlich war es mitgelaufen ...

  • Reatinus wollte den Legaten nicht länger aufhalten und seine wohl verdiente, sicherlich knapp bemessene Freizeit nicht verschwenden. Schmunzelnd erhob er sich, wiederholte sich sogar erneut: "Besten Dank, Vinicius Lucianus. Wenn alles geklärt ist, lasse ich schnell ein kleines Schreiben bringen, damit du nicht im Dunkeln tappst.".


    Somit waren alle Worte gesprochen und dem Artorier blieb es nur mehr übrig, zu gehen. "Nun, es wird Zeit, zu gehen. Vale, Legatus. Wir sehen uns wohl ohnehin bald dienstlich wieder.". Reatinus sah zu dem Bythinier hinüber und bedachte ihn eines verabschiedenden Nickens, bis er sich anschließend wieder wandte und die Räumlichkeiten des Legaten verließ.

  • So führte Cephalus den Iulier in den offiziellsten aller offiziellen Räume des statthalterlichen Wohntraktes. Menyllus verdrückte sich gerade um die Ecke, als die beiden eintraten.
    „Warte hier bitte einen Moment, Herr“, verabschiedete sich Cephalus, während Drusus im Atrium zurückblieb, wo Syria am Boden kniend die Erde zusammenkehrte. Sie sah auf und lächelte dem Gast, kein bisschen schüchtern, zu. Dann wandte sie sich wieder ihrer Arbeit zu.

  • Knapp hinter dem Sklaven des Statthalters betrat Drusus das Atrium seines Patrons. Der Sklave, welcher ihn hierher geführt hatte war kurz darauf schon wieder verschwunden, also musterte der Iulier das geräumige Atrium und nickte anerkennend. Auf das Lächeln der Sklavin, lächelte der Centurio zurück. "Hübsches Ding", dachte er während er ungeduldig auf Lucianus wartete.

  • Kurze Zeit später, nachdem Phaeneas mich informierte, erreichte ich das Atrium....


    "Iulius, Salve.... was führt dich zu mir?"


    Gleichzeitig deutete ich ihm, sich zu setzen und wies an, uns Wasser und Wein zu bringen.

  • Da kam der Legatus Augusti Pro Praetore auch schon. "Salve, Patron!", grüßte der brave Klient voller Ehrerbietung zurück. "Ein Anliegen, wie du dir sicher denken kannst." Da fiel Drusus ein, dass er dem Vinicier gar kein Geschenk mitgebracht hatte, aber das würde sein Vorhaben hoffentlich nicht zum Scheitern bringen. Der Centurio setzte sich, wie Lucianus ihm deutete hin und überlegte kurz wie er sein Anliegen vortragen konnte. "Als erstes möchte ich mich dafür entschuldigen, dass ich meine Pflichten als Klient in letzter Zeit vernachlässigt habe, aber ich habe die letzten Wochen aufgrund einer zäher Krankheit im Valetidunarium verbracht habe und erst vor wenigen Tagen entlassen worden bin."


    Der Iulier shcluckte kurz, denn sein Anliegen war gewiss kein Kleines. "Ich, ich...", stammelte Drusus anfangs. "Ich möchte dich bitten, dich für meine Erhebung in den Ritterstand einzusetzen." Nun war es raus. Gewiss, er hätte sich noch breit über seinen Lebenslafu auslassen können, über die eine Phalera, die seine Rüstung zierte, aber im Grunde genommen war das Unnütz, denn erstens hatte sein Patron ihn selbst damit ausgezeichnet und ihn selbst zum Centurio befördert und zweitens war er Soldat, kein Redner.

  • Ich lauschte der Bitte und es kam keineswegs überraschend..... es war normal, dass Militärs, die viel erreicht hatten, dann plötzlich nach Höherem strebten.....


    "Du möchtest also, dass ich dich beim Kaiser empfehle? Warum, Iulius? Was hast du vor? Wlche Ziele treiben dich?"

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