• Auf das Kommentar des Herrn bezüglich der 10.000 Sesterzen hin hatte Phaeneas einen Blick mit dem Fußboden ausgetauscht.


    Zu den Aufträgen des Herrn nickte der bithynische Sklave.
    In Gedanken überschlug er noch einmal alles den Neuen betreffende: Er sollte ihm das Haus und die Sklavenunterkunft zeigen, Crinon konnte sich im Wohnbereich der Regia frei bewegen und Phaeneas sollte ihm anfallende Aufgaben zuteilen. Gut.


    Dann bedeutete er Crinon ihm zu folgen. Zuerst zu den Unterkünften. Danach sollte Crinon entscheiden, was er als nächstes sehen wollte.
    Bisher hatte er eine gute Figur gemacht. Wenn er sich auch so hielt, sobald der Herr nicht mehr in Sicht- und Hörweite war, stand Phaeneas' Glück für die nächste Zeit nichts mehr im Wege.


    Sim-Off:

    Du kannst auch rufen, wenn es nichts zu tun gibt! *g* ;)

  • Phaeneas kam gerade von einem Ausflug in die Stadt zurück und schritt zielstrebig durchs Atrium, dabei üblich eilenden Schritts, als ihm seitlich eine Katze entgegen kam, geschmeidig, flink, und Phaeneas aus grünen Augen betrachtete. Der junge Bithynier hielt sofort inne und drehte sich zu ihr um. Langsam kam sie näher.
    Die schwarz-braun gefleckte Katze hatte sich vor ein paar Tagen in die Domus eingeschlichen und seitdem für viel Entzücken gesorgt. Phaeneas war in letzter Zeit schon öfter in einen Raum gekommen und hatte sämtliche dort beschäftigten Sklaven am Boden und um die Katze herumsitzend vorgefunden. Aber langsam normalisierte sich die Lage von selber wieder. So hatten nun alle etwas von der Katze, zum einen kümmerte sie sich um die Mäuse, die sämtliche Vorratskammern terrorisierten, zum anderen hatten die Sklavenkinder nach wie vor ihre Freude an ihr.
    Bisher hatte sich Phaeneas bezüglich der Katze zurückgehalten; er mochte es nicht, sich zusammen mit etlichen anderen auf etwas zu stürzen. Nun, nachdem sich der erste Trubel gelegt hatte, konnte er sich ihr ausführlicher widmen. Katzen faszinierten ihn; mit ihren glitzernden grünen Augen schienen sie direkt durch einen hindurchzusehen. Vielleicht, so überlegte Phaeneas weiter, konnten sie sogar Gedanken lesen – oder direkt in die Seele blicken. Verrückt, auf welche Gedanken man kommen konnte! Aber es gab nichts, was Phaeneas lieber tat als Überlegungen spinnen, auch wenn es verrückte waren. Und – war nicht alles erlaubt, wenn man über die Welt nachsinnierte, über all die Dinge, die man nicht wusste? Wie sonst sollte man der Welt etwas Neues entlocken, wenn man nicht Spekulationen über sie anstellte und es einmal wagte ganz neue Gedanken über etwas zu fassen, solche, an die sich bisher niemand herangewagt hatte.


    Luna, der Mond, so hatten die Sklavenkinder die Katze prompt genannt. Phaeneas wusste zwar nicht recht, wie man von einer Katze auf den Mond kam, aber gut. ;) Jedenfalls musste die Katze jetzt an ihren neuen Namen gewöhnt werden. Aber halt – während er darüber nachdachte, kamen ihm Bedenken. Sie konnten doch dieser Katze nicht einfach einen neuen Namen verpassen. Bestimmt hatte sie schon einen, einen, mit dem andere Katzen sie riefen.
    Ein anderer würde an so einer Stelle denken, dass eine Katze solche Sentimentalität doch nicht wert war - es war ja nur eine Katze. Doch drückte man Sklaven nicht auch einfach einen neuen Namen auf und nahm ihnen damit ihre Identität? Es waren ja schließlich nur Sklaven.
    Das war der Punkt, den Phaeneas nicht einfach so abtun konnte - und ob Katze oder etwas anderes, niemand hatte seiner Ansicht nach so etwas verdient.
    Er streckte die Hand aus und ging dabei in die Hocke. In der Hand hielt er einen kleinen Leckerbissen. „Luna!“, lockte er. „Komm her!“ Während die Katze ihm die Leckerei von den Fingern aß, sprach er leise mit ihr: „Luna, das ist so etwas wie ein Spitzname für dich. Damit rufen wir dich, das ist alles. Ansonsten braucht es dich nicht zu kümmern.“ Sie rieb ihren Kopf an Phaeneas’ Knie und schnurrte, worauf er ihr die Ohren kraulte. Es gab noch einen weiteren Grund, warum Phaeneas Katzen mochte:
    Katzen kennen keine Vorurteile und keine Unterschiede zwischen den Menschen, Hauptsache eine streichelnde Hand kümmert sich um sie.

  • Phaeneas betrat zusammen mit dem Besucher das Atrium. In gewohnt höflicher Manier bot er ihm einen Sitzplatz an. „Wenn du bitte warten möchtest. Ich sage dem Herrn bescheid.“ Und damit entfernte er sich.
    Haargenau im Wortlaut würde er den Herrn davon in Kenntnis setzten, dass Numerius Hadrianus Capitolinus ihn wegen einer ‚wichtigen Angelegenheit’ sprechen wolle.

  • Ich erhob mich als der Legat eintrat.


    " Salve Legatus, ja ich bin nun zurück.
    Die Reise war von Erfolg gekrönt.


    Wie ich höre habe ich während meiner Reise deine Hochzeit verpasst.
    Alles gute für dich und die Braut wünsche ich euch, den besten Segen der Götter sollt ihr erhalten, beider Götter, der Römischen und Germanischen.
    "

  • Phaeneas erschien erneut auf der Bildfläche, was aber natürlich keinen so selbstsicheren Auftritt ergab wie der des Herrn. Wie der Schatten einer Gestalt nur – der Vergleich traf Phaeneas wirklich sehr gut - fand er sich im Atrium ein.
    Leicht fröstelte er. Per deos, bei den Göttern, wie viele Tuniken übereinander würden wohl nötig sein, um ihn im Winter warm zu halten?!
    Der bithynische Sklave sah auf die Wand gegenüber. Ob dazwischen wohl noch etwas war? Das, was man Luft nannte? Ob so etwas wohl wirklich existierte - wenn es schon einen Begriff dafür gab? Ob Luft wohl etwas wirklich greifbares war? Oder war der unausgefüllte Raum zwischen den Möbelstücken schlicht leer?
    Die Augen abwesend in die Ferne gerichtet sinnierte er vor sich hin und beschäftigte sich in diesem Augenblick einzig und allein mit seinen eigenen Gedanken.

  • " Nun eigentlich führte mich selber nichts direkt hinter den Limes.
    Eher eine Art verpflichtung meinen Freunden nd Familie gegenüber zwang mich dazu mitzugehen und ein paar alte Geschichten endgültig zu bereinigen.


    Es mussten uns nahe stehende Personen beerdigt und die Bitten an die Götter für sie gesprochen werden.
    Was uns nun auch gelang und nun da ich gänzlich mit der Heimat abgeschlossen habe, bin ich wieder hier und richte eine Bitte an dich.
    "


    Aus den Augenwinkeln bemerkte ich den Diener erneut, er schien sehr pflichtbewusst zu sein denn er schien auf Anweisung zu warten oder darauf was tuen zu können.
    Ich beachtete ihn dann auch nicht weiter.


    " Ich habe da ein Anliegen, wo ich dich um hilfe ersuche.
    Ich habe ein Architektenbüro und habe schon ein paar Aufträge.
    Leider fehlt mir momentan das Kapital um die Grundressourcen für den betrieb zu besorgen.


    Nun......ähm.... ich wollte dich um 4000 Sz bitten um die Grundressourcen zu kaufen und den Handel anzukurbeln.
    Ich hoffe das dass keine zu vermessene Bitte ist.
    "


    Ich hoffte das der Legat mein Anliegen verstehen würde.

  • Das war nun zwar keine ungewöhnliche Bitte, doch die Summe war nun wirklich keine Kleinigkeit.....


    "4000sz?! Eine beachtliche Summe, du sagst, du hast den Betrieb schon? Wozu dann soviel Geld?"


    Materialien.... schon klar... aber soviele....

  • " Nun, die Waren sind teuer, marmor hat momentan einen hohen marktwert genau wie Steine und farben die ich zu Renovierungen und Umbauten brauche.


    Ich habe zwar kürzlich erst 2 Handelsverträge abgeschlossen, einen mit der Classis Menensis über Steine und einen mit dem Botschafter von Tylus über Marmor.


    Meine Ersparnisse sind für den Aufbau des Betriebes genutzt worden, nun benötige ich die Materialien um den Betrieb zu eröffnen und meine Dienste anzubieten.


    4000 sind eine stattliche Summe, ich weiss, aber wenn es nicht nötig wäre, würde ich dich nicht fragen.
    Ich hoffe du verstehst das.
    Ich zahle es dir auch zurück alsbald ich kann.
    "

  • "Gut, ich denke, ich kann dir helfen.... und ich habe ohnehin vor, den einen oder anderen Umbau durchzuführen, da können wir dann gleich ein Gegengeschäft starten....."


    Sim-Off:

    Soll heissen, ich geb dir 4000sz, du machst mir dafür ein Angebot über 2 Umbauten und die geschichte hat sich dann ;)

  • Ich winkte Phaeneas herbei und flüsterte ihm etwas zu.... er, als mein treuester Diener, wusste, wo ich mein Geld aufbewahrte und er sollte die genannte Summe bringen....


    Sim-Off:

    Natürlich umsonst!!!
    Ich meinte, als Rückzahlung für die geliehenen 4000sz ;)
    So komm ich zu meinen Umbauten und du hast noch ei gutes Geschäft gemacht! ;)
    Ich überweise dir das Geld und wenn du mal einen Umbau über hast, dann überlässt du ihn mir!

  • Ich war zufrieden.
    Nun konnte ich als Architekt tätig werden, welch freude.
    Ich sah wie der Diener erneut aus dem Schatten trat und dann ging um das Geld zu holen.
    Momentan lief echt alles gut, erst die beiden festen Verträge und nun die Hilfe vom Legaten.


    Sim-Off:

    Deal, so wirds gemacht, ich sag dir bescheid wenn ich ma vor nem WE welche über hab, dann wirst du bevorzugt logischerweise ;)

  • Es dauerte nicht lange, war Phaeneas zurück, nicht mit einem Beutel, sondern einem weiteren Sklaven, ein richtiger Hühne, und einer Kiste voller Sesterzen.... ich musste Lächeln


    "Es scheint, als würdest du Hilfe brauchen können und Schutz natürlich..... ich denke, Phaeneas und Crinon werden dich begleiten und dir mit der Kiste behilflich sein!"

  • Phaeneas wurde recht bald in seinen Überlegungen unterbrochen. Er sollte eben mal schnell 4000 Sesterzen holen. Nun denn.
    Der Bithynier machte sich auf und organisierte sich Crinon her, die Kiste, die diese Summe ergeben würde, wollte er wahrlich nicht alleine schleppen.
    Zurück im Atrium fand eine Bemerkung des Besuchers Phaeneas’ besondere Aufmerksamkeit: „...ich stehe tief in deiner Schuld, Legatus." Der Sklave fand es ... fast schon faszinierend, wenn sich jemand in jemandes Schuld sah. Er selbst war noch nie der Meinung gewesen, jemandem etwas zu schulden. Es war Pflicht, die ihn band, aber diese Pflicht war ihm durch das Leben, seine Geburt auferlegt, eine konkrete Verbindlichkeit wegen irgendeines Nebenaspektes hatte er dort noch nie gesehen. Umso mehr faszinierte ihn nun diese Äußerung.
    Ach, er verfing sich schon wieder in Theorie. Ganz gleich was er machte, immer kamen Gedankengänge und Betrachtungen zu irgendetwas, was gerade entweder in sein Blickfeld fiel oder ihm spontan in den Kopf kam.


    Sim-Off:

    Willst du das hier weiterführen, Capitolinus, oder es der Einfachheit halber dabei belassen?

  • Crinon begleitete den Besucher ins Atrium und bot ihm dort eine Sitzgelegenheit an.

    Wenn ihr bitte hier warten mögt? Ich werde dem Herrn bescheid sagen.


    Damit verließ er den Gast um seiner Pflicht nachzukommen.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!