• Während ich Hedda weiter ansah.... ich vermutete schon, dass sie etwas vor hatte.... sprach ich mit Phaeneas


    "Räum das weg.... " ich deutete auf das Essen, die Scherben UND Hedda "..... ALLES!" und damit meinte ich auch SIE


    "und bring ihr endlich bei, wie sie sich zu benehmen hat..... ansonsten werden es meine Männer tun!"


    Noch ein letzter Blick auf Hedda, dann wandte ich mich ab und ging....


    "Und bring mir mein Essen ins Tablinum..." fügte ich noch hinzu, ehe ich das Triclinum verliess.

  • Die Worte gingen an Hedda vorbei, zwar nicht spurlos aber sie gingen vorbei. Phaeneas würdigte sie keines Blickes als er eintrat sie wollte seinen Blick nicht sehen und am liebsten ihn auch nicht hören. Zu gut konnte sich Hedda an den Carcer erinnern und an die Männer die Scipio geschickt hatte.
    Hasserfülllt sah sie Lucianus an und als er ging schloss sich ihre Hand um eine Scherbe und zog sie zu sich. Ganz fest hielt sie diese in ihrer Hand und zog sie langsam zu ihren Kopf. Ihre Stirn lehnte sich an ihre Hand und sie schloss die Augen damit er nicht ihre Tränen sah die sie stumm weinte. Immer fester schloß sich ihre Hand um diese einzelne Scherbe und sie würde es nicht zulassen, nichts würde sie zulassen egal was kam!

  • Dass der Herr wütend war, war nicht schwierig zu erraten. Phaeneas lauschte schweigend seinen Anweisungen und nickte. Doch ganz so konnte er die Worte des Herrn nicht stehen lassen, da sich sonst vielleicht Verantwortung auf ihn übertragen hätte, die er nicht tragen wollte. „Ich werde mich bemühen, Herr, doch wenn sie es nicht annehmen will, werde ich daran nichts ändern können.“
    Der Herr ging und Phaeneas machte sich daran, die Scherben und Essensreste wegzuräumen. „Willst du mir vielleicht noch helfen, wenn du mir ohnehin schon zusätzliche Arbeit gemacht hast?“, meinte er in Richtung Hedda, ohne dabei aufzuschauen.

  • Langsam begann die Scherbe in ihre Hand einzuschneiden so fest drückte sie diese schon in ihrer Hand zusammen. Phaeneas hatte das Geschick sie wirklich unberechenbar zu machen. Ihr Gesicht schmerzte. Ein Pochen ging durch ihren ganzen Kopf und nicht einmal der Centurio hatte damals so fest zugeschlagen wie es Lucianus getan hatte. Man konnte schon einen blauen Schimmer ekennen der sich auf der Hälfte ihres Gesichtes breit machte und sie konnte wirklich von Glück reden, dass er ihre Nase nicht getroffen hatte denn die wäre hinüber gewesen.
    Tränenass war immer noch ihr Gesicht als sie ihren Kopf anhob, neben sich immer noch die Hand in der sie die Scherbe hielt.
    Beschwer dich nicht bei mir Sklave, zischte sie ihn an und konnte ihn nur durch einen Tränenschleier erkennen.
    Er räumte immer noch im Essen und bei den Scherben rum als sie langsam aufstand und ihr etwas schlecht wurde sie sich aber dann gleich wieder unter Kontrolle hatte. Unter ihren Füßen knirschten kleine Scherben und die Scherbe in ihrer Hand wanderte langsam in die andere Hand und ihr Blick ruhte auf Phaeneas und sie ging einen Schritt auf ihn zu.

  • Der bithynische Sklave wusste nicht, welche Wirkung seine Worte auf Hedda hatten. Was er sagte, waren doch schließlich nur Tatsachen. Langsam sah der Boden besser aus. Phaeneas kümmerte sich nicht darum, was Hedda in diesem Moment tat, geschweige denn, was in ihr vorgehen mochte.
    „Etwa beim Herrn vielleicht? Hat er denn das Tablett fallengelassen?“

  • Es mochten Tatsachen sein, es mochte die Wahrheit sein und es mochten einfach nur Worte sein, aber es waren alles Worte die sich tief in sie gruben bis hinein in ihre Seele, denn sie hatte auch eine. Doch das hatte noch nie jemanden interessiert und so konnte sie auch sein wie immer. Hedda die sture, Hedda die Mörderin, Hedda die kriminelle von der Strasse, Hedda die unzähmbare und noch so vieles was man bei ihr aufzählen konnte.
    Es ging alles so blitzschnell als sie sich auf einmal auf den Sklaven stürzte und auf ihm landete und schnell versuchte eine gute Position zu finden. Ihre Finger krallten sich in seine Tunika in der Nähe von seinem Hals und die andere Hand war vor seinem Gesicht und in dieser hielt sie die Scherbe. Aus verheulten, roten Augen sah sie ihn an und sagte noch nichts.

  • Dieser Angriff überraschte Phaeneas ziemlich, wie er gerade noch ruhig auf dem Boden neben den Scherben saß und im nächsten Moment Hedda sich auf ihn stürzte.
    Ihre rotgeweinten Augen stachen ihm so entgegen. Da war noch die Scherbe, die sie ihm vor das Gesicht hielt und die ihn irriterte.
    Phaeneas reagierte schnell. Er packte die Hand mit der Scherbe und drückte sie nach unten, weg von seinem Gesicht, befreite sich dann aus ihrem Griff und hielt sie fest und sicher so, dass sie ihm nicht mehr gefährlich werden konnte.
    „Lass mich in Frieden, Hedda. Wenn du mir etwas tust, wird es nichts an deiner Situation ändern. Kann ich etwas dafür, dass du hier bist?“

  • Hedda sah ihn weiter an aber es schien als würde sie durch Phaeneas hindurchsehen als wäre sie im Moment gar nicht mehr da. Sie hatte sich verloren und sie hatte verloren. Zwar versuchte sie seinem Griff noch entgegenzuwirken aber sie packte es nicht. Die Zeit im Carcer hatte der kleinen Germanin ziemlich zugesetzt und viel Kraft hatte sie nicht mehr. Von oben herab sah sie ihn an, die Scherbe fest in ihrer Hand und von ihm festgehalten, dass sie nichts mehr anstellen konnte. Sie hasste alle so sehr in diesem Haus und vor allem Lucianus dem sie ihren ganzen Hass gerne auf einem Tablett serviert hätte.
    Nein kannst du nicht, flüsterte sie mit gebrochener Stimme und ließ die Scherbe aus ihrer etwas blutenden Hand fallen. Ein kurzer Laut war zu hören als sie auf den Boden fiel und dann Stille. Nur das schnelle Atmen von ihr unterbrach sie.

  • Erleichtert hörte Phaeneas das Klingen der Scherbe, als sie am Boden aufkam, und ließ Hedda los
    „Komm!“, forderte er sie auf und fügte hinzu: „Und wenn du nicht weißt warum, der Herr hat es befohlen. Auch wenn du im Moment sauer auf ihn sein magst, mach wenigstens mir keine Schwierigkeiten.“
    Entschlossenheit ging von ihm aus, eine Eigenschaft, die er nicht gerade oft zeigte, aber da Hedda ihn schon zweimal angefallen hatte und sie seine Freundlichkeit bisher nicht gerade honoriert hatte, wollte er nicht mehr länger ruhig bleiben, zumindest nicht bis das alles erledigt war.
    Phaeneas achtete darauf, dass das Mädchen bis zur Sklavenunterkunft immer vor ihm ging, denn jetzt war ihm nicht nach unangenehmen Zwischenfällen. Außerdem wartete der Herr...

  • Die Scherbe war nicht mehr in ihren Händen und ihr Blick schien immer noch durch Phaeneas hindurch zu gehen. Was hatte sie nur getan? Wieder einmal war es mit ihr durchgegangen und sie konnte von Glück reden, dass Lucianus sie nicht getötet hatte. Sie hatte doch die Wahl gehabt. Tod oder Leben! Sie hatte das Leben genommen auch wenn der Tod die einfachste Wahl gewesen wäre und der einfachste Weg. Das Leben war grausam und schmerzhaft und Hedda hatte keine Ahnung wie sie das alles alleine durchstehen sollte. Als er sie los ließ sah sie ihn an und wich dann vor ihm zurück. Sie half ihm nicht die Sauerei vom Boden zu wischen und die Scherben aufzuheben sondern stand einfach nur da.


    Ohne Widerstand zu leisten lief sie dann vor ihm den Gang entlang und wahrscheinlich tat sie es nur weil sie die veränderte Stimme des Sklaven vernommen hatte. Es ar eine leichte Härte aufgetreten die sie bei ihm nicht für möglich gehalten hätte. Jetzt war sie die Puppe die von unsichtbaren Fäden geleitet wurde.

  • Als Phaeneas den anderen Sklaven mitgeteilt hatte, dass die Verlobte des Herrn angekommen sei, hatten die ihn sofort mit Fragen bestürmt, doch er hatte nur abgeblockt, denn der Herr – und dessen Verlobte – sollten unter keinen Umständen warten müssen.
    So fand sich nun die Sklavenschar im Triclinium ein: Der Neuerwerb Crinon, die griechische Köchin Berenice, der zuverlässige Cephalus, die etwas schüchterne Iotape, na ja und eben alle anderen Sklaven des Hauses.
    Phaeneas trat mit leisen Schritten an das kleine Tischchen heran und servierte dem Herrn und der Herrin. Danach verschwand er sofort wieder zu den anderen Sklaven.


    Sim-Off:

    Und weil ich es sonst immer vergessen habe zu sagen: Die NSC-Sklaven dürfen natürlich auch von allen anderen benutzt werden.

  • Paulina hatte sich mit ihrem Verlobten niedergelassen und beobachtete den Sklaven, wie er ihnen den Tisch deckte.
    Phaeneas, wie er wohl hieß, war ein aufmerksamer und zugleich diskreter Sklave, wie ihr sofort auffiel. Denn kaum standen die Speisen auf dem Tisch entfernte er sich, blieb jedoch zusammen mit einer ganzen Schar weiterer Sklaven in Rufweite.


    “Dein Phaeneas scheint gut erzogen zu sein. Selbst in Rom ist es nicht leicht halbwegs brauchbare Sklaven zu finden und hier ist es bestimmt noch schlimmer. Hast du ihn schon lange?“, fragte sie ihren Verlobten, während sie noch überlegte bei welcher Leckerei sie als erstes zuschlagen sollte. :hmm:





    Sim-Off:

    Phaeneas: Danke für die NSC-Sklaven-Übersicht. :)

  • Ich beobachtete, wie die Sklaven antanzten und Phaeneas sie vorstellte, dann, als er die Leckereien brachte, liess ich mir einschenken und nahm einen Schluck, bevor ich Paulina antwortete....


    "Ja, ein sehr gut erzogener Sklave und du hast völlig recht..... hier, in Germania ist es sehr schwer, vor allem, weil sich natürlich alle Bürger, die nur halbwegs Geld haben, sofort um die besten Sklaven reissen..... zum Glück habe ich als Statthalter doch den einen oder anderen Sesterz mehr und muss die Komkurrenz nicht fürchten!"


    Dann überlegte ich kurz


    "Ich hatte ihn erworben, kurz nachdem ich nach Mogontiacum kam...."


    Dann sah ich nochmal zu den Sklaven und winkte meine letzte Errungenschaft herbei


    "Crinon?!"

  • Crinon, der ja tzotz seiner germanischen Herkunft nicht der Größte war, hatte sich in den hinteren Reihen positioniert, denn ein Blick in das Gesicht der Frau hatte ihn schon beim Eintreten verraten, das hier Vorsicht geboten schien.
    Er tat vor und verneigte sich tiefer als er es üblicherweise tat. Er überlegte kurz ob er antworten sollte, entschied sich aber dagegen. Irgendwie schien die Römerin Ähnlichkeit mit andern Römern zu haben, die es nicht schätzten, wenn Sklaven von sich aus ihr Mundwerk betätigten. Also blickte er nur schweigend seinen Herrn an.


    Sim-Off:

    sorry dass das so lange gedauert hat

  • "Crinon..... wir beide wissen um deine Fähigkeiten und nun ist der Zeitpunkt gekommen, wo du erfahren wirst, warum ich dich zu mir genommen habe.


    Dies ist meine Verlobte, Aelia Paulina, und als zukünftige Frau des Statthalters ist sie natürlich ein begehrtes Ziel, nicht nur von Verbrechern, sondern auch von jeglichen Menschen, die vielleicht nur etas von mir wollen...... es ist ab nun DEINE Aufgabe, sie auf Schritt und Tritt zu begleiten und sie, wenn es nötig ist, zu beschützen!"


    Dann wandte ich mich an Paulina "Meine Liebe, das ist dein Leibwächter, Crinon, ich vertraue ihm und er wird gut auf dich aufpassen!"


    Natürlich würde Crinon vor Allem seinem Herrn treu sein und mir alles wissenwerte erzählen, aber erstens war es unnötig dies zu erwähnen und zweitens wäre es unklug gegenüber meiner Zulünftigen gewesen, dies lauut auszusprechen.

  • Paulina besah sich den Sklaven und runzelte dabei die Stirn. Sie war ihrem Verlobten dankbar, dass er ihr mit einem persönlichen Leibwächter die Ängste vor den Gefahren dieser rohen, kaum zivilisierten Provinz nehmen wollte. Aber genau dieser Leibwächter machte nicht den Eindruck sehr viel zivilisierter zu sein. Besonders stattlich wirkte er auch nicht, fand sie.


    “Crinon heißt du?“, fragte sie den Burschen, weil sie sehen wollte ob er sie überhaupt verstand.
    “Von woher stammst du?“

  • Zu den Ausführungen seinesHerrn nickte er nur. Das konnte ja heiter werden. Aber es war immerhin besser als im Haushalt allzu oft mitzuhelfen. Dann schon lieber hinter einer Sänfte durch die Stadt marschieren.


    Ja, Herrin.


    Er verbeugte sich nochmals.


    Das Land meiner Ahnen liegt ziemlich genau nördlich von hier, jenseits des Limes.


    Er befleißigte sich des besten Latein, dessen er fähig war. Doch der ihm eigene, leichte Akzent war dennoch hörbar.

  • Paulina schaute ihn mit großen Augen an.
    “JENSEITS des Limes?“, fragte sie mit sich überschlagender Stimme.
    “Du meinst... von der anderen Seite?“
    Ob sie noch fassungsloser aussehen konnte, wenn sie ein fliegendes Schwein oder einen sprechenden Esel erblicken würde? War sie wirklich so erstaunt oder spielte sie das nur?

  • Ja Herrin!


    Zu gerne hätte er noch einige ironische Spitzen hinzugefügt, doch er wusste sich zu beherrschen und dachte sich folgendes nur:


    Ja! Aus dem Land der schmutzigen menschenfressenden Barbaren und Wäldern voller grauenhafter Ungetüme. Welche Geschichten erzählt man sich in Rom wohl noch über mein Heimatland? Diese Vorurteile könnten allerdings mein Arbeitsklima verschlechtern. Naja, vielleicht kann ich die werte Dame ja davon überzeugen, dass wir nicht alle stinkende Barbaren sind!

  • Sie sah wieder zu ihrem Verlobten.
    “Hast du das gewusst?“, fragte sie mit zusammengekniffenen Augenbrauen. “Du musst diesem Mann ja sehr vertrauen, wenn du ihm meine Sicherheit anvertraust, obwohl er aus den Wäld... aus... also... nicht bei uns geboren wurde.“

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!