[Hortus] Der Garten

  • Miriam hatte sich fertig gemacht und sich auch eine neue Tunika angezogen und kam nun hinaus in den Garten. sie sah sich kurz um und ging dann auf Livianus zu. Sie wusste nicht recht was sie sagen sollte und blieb einfach neben ihm stehen. Es war ungewohnt sich mit dem Gedanken auseinanderzusetzen mit nach draussen gehen zu dürfen und es würed sie wohl noch eine geraume Zeit weiter beschäftigen.

  • Valeria hatte gar nicht bemerkt, dass Livianus zurückgekommen war, so sehr war sie in Gedanken versunken gewesen. Nun aber, als sie sich umwandte, stand er dort und wartete, ohne einen Ton zu sagen. Valeria musterte ihn. Hätte es nicht wie purer Hohn geklungen und wäre es nicht mehr als unpassend gewesen, hätte sie ihm gesagt, dass er gut aussah in dieser schwarzen Toga. So aber lächelte sie ihn nur an und wandte den Blick dann zu der Sklavin, die eben in den Hortus kam.

  • Es war ziemlich spät in der Nacht und das Praetorium war nur noch sehr spärlich beleuchtet, als ich mich hinaus in den Garten schlich. Ich hatte Marius eine Nachricht zukommen lassen, dass er mich hier um diese Zeit treffen sollte. Der warme Jahreszeit hatte zwar schon lange begonnen, aber die Nächte waren immer noch ziemlich kalt und so zog ich meinen Umhang etwas fester an mich und setzte mich auf die Steinbank in der kleinen Laube und lauschte angestrengt, ob ich etwas hören konnte.

  • Darius war schon vor ihr da gewesen und trat aus dem Schatten einer Säule von hinten an die Steinbank heran. Die Nächte waren noch lange nicht warm und so hatte er sich noch einen Mantel übergezogen.


    "Salve..."

  • Als ich hinter mir eine Stimme hörte schrak ich im ersten Moment etwas zusammen, aber mein Verstand sagte mir recht schnell, dass ich hier ja auf Marius wartete und so beruhigte sich mein Herz recht schnell wieder. Durch den kleinen Schreckmoment, merkte ich jedoch nicht, dass die Stimme etwas anders war, als die von Marius. Ich drehte mich auch nicht zu ihm um, sonder grinste nur verschmitzt und sah weiter in die andere Richtung. Er war also tatsächlich gekommen…. sein Verlangen nach mir musste wohl doch größer sein, als ich es erwartet hatte. Neckend lies ich meinen Umhang ein kleines Stück hinunter gleiten, sodass meine Schultern und ein Teil meines Rückens freigelegt waren und legte meinen Kopf etwas schief. So wie ich Marius einschätzte, konnte er dieser Einladung bestimmt nicht widerstehen und ich würde gleich seine zärtlichen Lippen auf meinem Hals spüren. Gespannt wartete ich auf seine Reaktion, ohne dabei ein Wort zu sagen.

  • Erstaunt über das was Livia tat, stellte sich Darius erstmal neben sie und schaute sie an.


    "Sagmal, was willst du jetzt machen und von welchem Ereignis hast du da geschrieben?"

  • In diesem Moment merkte ich, dass es nicht Marius stimme war, die da neben mir erklang. Ziemlich erschrocken zog ich meinen Umhang wieder zusammen und sprang auf. “Wer? Was?...“ Ich fuhr herum und versuchte die dunkle Gestallt neben mir zu erkennen, was gar nicht so leicht war, angesichts der Dunkelheit. “Darus? Bist das du?“

  • Darius zuckte gelassen mit den Schultern, und sagte:
    "Ich bin der, dem du die Wachstafel geschrieben hast? Da stand 'Lieber Darius'."
    Da fiel ihm plötzlich ein, dass die auch für Marius gewesen sein könnte und er in der Dunkelheit nicht richtig gelesen hatte...

  • Noch immer etwas durcheinander sah ich ihn an. "Da stand Marius!" Nachdem der erste Schock nun weg war, ließ ich mich wieder auf der Steinbank nieder und sah weiterhin in Darius Richtung. "Marius weiß also gar nichts von dem Treffen, wenn du die Tafel genommen hast.....hmm?"

  • "Ich hab Darius gelesen!"


    Er grinste kurz.


    "Wahrscheinlich weiß er nichts davon, es sei denn er wühlt gerade in meinen Sachen und liest die Wachstafel."


    Wobei, er musste garnicht wühlen. Schließlich lag sie offen auf seiner Pritsche.

  • Enttäuscht ließ ich meine Schultern hängen und wiederholte es noch einmal. "Er weiß also nichts davon." Ich erhob mich und ließ die Decke, in der ich mich bisher eingewickelt hatte, zurück auf die Bank gleiten. Unter der Decke trug ich die beste Tunika die ich finden konnte und die nun zum Vorschein trat. Sie war lang und weiß, sogar ziemlich durchsichtig und an der der Taille und unter den Brüsten gerafft. Um für Marius aufreizender zu wirken, hatte ich sogar das Brustband weggelassen, sodass man bei dem gelegentlichen Lichteinfall, der gelegentlich von den Fackeln am Haus herleuchtete, meine Brustwarzen durch den dünnen Stoff sehen konnte. "Und jetzt?" fragte ich Darius und sah ihn dabei ziemlich Ratlos an. "Ich werde dann wohl wieder auf mein Zimmer gehen und mich schlafen legen.“ Irgendwie war das ganze nicht so verlaufen wie ich es mir vorgestellt hatte. Gespannt wartete ich wie Darius auf diese Situation reagieren würde.

  • Ich hatte mich in den Garten geschlichen. Schließlich wäre es mehr als peinlich gewesen, wenn ich Livia uns Darius gestört hätte. Im Grün verborgen, bewunderte ich nun Livias nymphenhafte Gestalt. Sie sah atemberaubend aus. Wäre ich an Darius' Stelle, wäre ich nicht einfach nur herumgestanden. Aber leider stand er vor ihr und ich hockte hinter einem Busch. Sicher würde mich Darius später auf die Tafel ansprechen. Ich konnte immer noch überlegen, was ich sagte. Wahrscheinlich würde ich mit einer Gegenfrage antworten, warum er sie fortgenommen hatte, obwohl dort Marius stand, nicht Darius. Ich verlagerte mein Gewicht und blieb so hocken. Wenn Livia den Kopf drehen würde, würde sie mich sehen können. Darius aber stand zu weit von mir entfernt.

  • Darius hatte wohl nichts mehr dazu zu sagen. Also nahm ich die Decke von der Bank und sah ihn noch einmal an. "Ich wünsche dir eine gute Nacht Darius! Und verzeih die Unannehmlichkeiten." Mit diesen Worten wandte ich mich zum Eingang und machte mich auf den Weg zurück ins Haus.

  • Hinter dem Busch hockend beobachtete ich Livias Rückzug. Komisch, was da wohl passiert war? Andererseits freute es mich auch irgendwie, dass Darius wohl keine Chance bei ihr hatte. Oder hatte er einfach kein Interesse?

  • Im Grünen angekommen, setzte ich mich mit Blick auf einen Baum ins Gras. Lange Zeit starrte ich die rissige Rinde an und fragte mich, ob es gut gewesen war, dass ich Miriam geküsst hatte. Doch je länger ich darüber nachdachte, desto kontroverser erschienen mir die Antworten und Gedanken. Langsam senkte ich den Kopf.
    "Oh Venus, was treibst du für ein grausiges Spiel mit mir", flüsterte ich.

  • Sie schluchzte leise als sie in den Garten kam und direkt auf einen, leicht schattigen Platz zusteuerte. Hier hatte sie schoneinmal gesessen denn es war ein eingermaßen geschützter Platz an dem man nicht sofort gesehen werden konnte. Sie setzte sich in das Gras und bemerkte nicht, dass Marius auch hier im Garten war. Miriam hatte immer noch völlig feuchte Augen und eine einzelne Träne fand wieder ihren Weg. Ihre Gedanken schienen verrückt zu spielen und sie zog ihre Beine dicht an ihren Körper und umschloss sie mit ihren Armen.

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