[Officium] Aedilis Plebis

  • "Sicher Aedil, wobei mir die Idee gefällt... vielleicht sollte ich's also probieren sojemanden zu finden...", schmunzelte ich.


    "Aber zurück zur Sache, als Sohn des Proconsuls, der ich aufgrund meines Vermögens ... eines Vermögens, das ja der Staat unterstellt ...einen Sitz im Senat beanspruchen könnte, bin ich nicht berechtigt einen Betrieb zu führen? Das scheint mir etwas - nun ja - abstrus... was denkst Du?"


    Die Augenbrauen nach obern gezogen, ein Gesicht reinster Unschuld und Verwunderung, erwartete ich, was der Aedil mir antworten würde.

  • Zitat

    Original von Quintus Matinius Cicero
    "Aber zurück zur Sache, als Sohn des Proconsuls, der ich aufgrund meines Vermögens ... eines Vermögens, das ja der Staat unterstellt ...einen Sitz im Senat beanspruchen könnte, bin ich nicht berechtigt einen Betrieb zu führen? Das scheint mir etwas - nun ja - abstrus... was denkst Du?"


    Macer fand diese Ausführungen weniger abstrus. "Das Gesetz führt explizit den persönlichen Stand an und nicht den Ordo. Es zählt nicht die theoretische Möglichkeit, sondern die tatsächlichen Gegebenheiten. Die theoretische Möglichkeit, Senator zu werden, haben viele."

  • Zitat

    Original von Titus Flavius Milo
    Milo betrat das Officium. Sein Chef war gerade nicht anwesend, so dass er den Raum erst einmal aufräumen und lüften wollte. Er öffnete die Tür und ließ die noch schwache Morgensonne hineinscheinen. Dann räumte er zuerst den Schreibtisch des Aedils auf, wo er auch das frisch eingetroffene Schreiben platzierte.


    Die letzten Tage hatte Macer kaum im Büro verbracht, sondern nur in der Stadt. Er brauchte die Bewegung auf den Straßen, das Herumlaufen und Schauen. Dankbar stellte er fest, dass sich sein Scriba sorgfältig um alles andere gekümmert hatte. Er fand einen seltsamen Brief vor, der bei ihm zunächst ratloses Kopfkratzen hervorrief, bevor er eine Antwort aufsetzte.

  • "Das ist keineswegs spitzfindig, sondern eindeutig zu beantworten: wenn du Senator bist, ist dein persönlicher Stand hoch genug, um den Betrieb zu führen."


    Das Gesetz war an dieser Stelle wirklich klar, vermutlich kannte sein Gesprächspartner die Antwort ohnehin selber, dachte sich Macer.


    "Ich möchte diesen Fall bis zum Ende meiner Amtszeit abgeschlossen haben. Wenn ich mir die Übertragungen von Betrieben in der letzten Zeit anschaue, dann scheint es momentan sehr einfach zu sein, neue Eigentümer zu finden."

  • "Ich verstehe. Sobald ich also einen Käufer gefunden habe, lasse ich es Dich wissen!"


    Da ich annahm, dass die nötigsten Dinge geklärt wären, lehnte ich mich leicht vor und deutete an, aufzustehen.


    "Sollte es irgendwelche Fragen geben, gleich welcher Art, so findest Du mich in der hiesigen Casa meines Vaters, in der ich Dich auch ohne solche Fragen jederzeit willkomen heiße!"

  • "Ja, ich werde es dich wissen lassen, wenn es Fragen gibt", antwortete Macer und deutete die Körperhaltung des Matiniers so, dass dieser gehen wollte. Da es nichts mehr zu besprechen gab, erhob sich Macer und begleitete den Gast bis zur Tür.


    "Möge Merkur dafür sorgen, dass dein Betrieb bald wieder einen rechtmäßigen besitzer hat. Vale."

  • Agrippa trat zur Basilica Iuliana und wandte sich an einen Sekretär.


    "Salve, mein Name ist Publius Matinius Agrippa und ich würde bitte gerne den Aedil Macer sprechen ..."

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    DOMINUS FACTIONIS - FACTIO PURPUREA

    SODALIS MAIOR - GERMANITAS QUADRIVII

    Stadtpatron - Tarraco

  • Der Sekretär wies dem Mann den Weg zu Macers Büro, an dem wie üblich die Türe offen stand, wenn der Aedil anwesend war. Macer erhob sich überrascht, als der Proconsul von Hispania eitnrat, der ein eher seltener Gast in Rom war.


    "Salve, Matinius Agrippa. Was für eine Überraschung, hier von dir besucht zu werden. Seit wann bist du in Rom?"

  • "Salve Macer, ich bin wegen den Wahlen in Rom, mein ältester Sohn Metellus möchte Quaestor werden, ich will ihn dabei unterstützen, wo ich nur kann ..."


    Er hielt kurz inne.


    "Kannst du dich noch an unsere gemeinsame Zeit als Quaestoren erinneren? Lange ist es her und seit dem ist auch einiges geschehen ..."

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  • Macer bot dem Proconsul als erstes einen Platz an, bevor er antwortete.


    "Mit deiner Unterstützung sollte ihm die Wahl ja keine Schwierigkeiten bereiten."


    Er lehnte sich zurück und ließ die Gedanken in die Vergangenheit schweifen.


    "Ja, lange ist es her und in der Tat ist einiges geschehen. Deine politische Karriere war eine steilere als meine, du hast deinen Weg danach wahrlich nicht schlecht gemacht. Und ich hole nach allerlei Zwischenstationen erstmal den Schritt nach der Quaestur nach."


    Er schmunzelte. "Wenn ich so weiter mache, bist du noch dreimal Consul gewesen, bis ich dann auch mal soweit gekommen bin."

  • Agrippa setze sich ...


    "Ich hoffe es, ich tue was ich kann, damit er gewählt wird und hoffentlich erhält auch der die Gunst Fortunas."


    "Ich hab mein bestes getan, Fortuna und treue Freunde haben mir geholfen, dass zu werden, was ich jetzt bin. Aber ob ich überhaupt nochmals Consul werde, keine Ahnung, wahrscheinlich eher nicht, im Gegensatz zu deinem Stern ist meiner am verglühen ..."

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  • Mit einer abwehrenden Handbewegung widersprach Macer dieser Ansicht. Immerhin gab es kaum einen Altersunterschied zwischen den beiden Männern, der solche Ansichten gerechtfertigt hätte.


    "Da sprichst du nun aber zu pessimistisch über deine Zukunft. Sicher bist du etwas aus dem Fokus der Massen gerück, seitdem du in Hispania deine Aufgaben erfüllst, aber wenn du dich einmal wieder entschließen würdest, nach Rom zu kommen, dann könntest du schon bald wieder der Mittelpunkt sein. Es sind die Taten, die entscheiden, ob ein Stern erstrahlt oder verglüht."


    Nach diesem etwas euphorischen Kommentar fiel Macer recht unvermittelt ein, dass er im Bezug auf die Gens Matinia tatsächlich noch Taten ausstehen hatte.


    "Verzeih den raschen Themenwechsel, aber wenn ich dich als Familienoberhaupt schon hier habe, dann komme ich nicht umhin, dich kurz mit einer dienstlichen Sache zu belästigen. Vor einiger Zeit schrieb ich einen Brief nach Hispania bezüglich des Erbes von Aquinas Matinius Crassus. Nach einem Fristaufschub über die Rückmeldung fehlen mir nun immernoch jegliche Informationen, was mit seinen vier Betrieben geschehen ist. Sollte sich das nicht klären lasse, werde ich die Konzessionen vor dem Ende meiner Amtszeit einziehen."

  • "Da hast du wohl recht, aber was die Zukunft wohl bringen wird, das werden wird dann erfahren, wenns soweit ist."


    Agrippa lehnte sich etwas in seinem Stuhl zurück.


    "Um ehrlich zu sein, dass ist auch einer der Gründe, weshalb ich dich ausgesucht haben, um über das Vermächnis meines Bruders mit dir zu reden. Falls nicht dagegen spricht, würde ich die verschieden Betriebe gerne einigen Familienangehörigen überschreiben?"

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  • "Sicher, dagegen spricht in meinen Augen nichts. Ich bin kein Testementsvollstrecker und habe letztlich nicht einmal zu prüfen, ob das Erbe gesetzeskonform aufgeteilt wurde. Ich habe nur dafür zu sorgen, dass es keine Betriebe und Konzessionen gibt, die auf Tote eingetragen sind."


    Macer zot eine größere Wachstafel heran, auf der die offenen Fälle notiert sind und schaute dort die Nummer der zu korrigierenden Schriftrolle nach. Diese holte er sich dann aus dem Regal.


    "Vier Betriebe sind zu verteilen. Das einzige, was ich vor der Änderung der Eintragung natürlich prüfe, ist, ob der neue Besitzer diesen Betrieb führen darf."

  • "Welche Betriebe hatte mein Bruder Crassus eingentlich, ich muss gestehen, ich habe keine Ahnung wie seine wirtschaftliche Lage aussah?"

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  • Macer drehte die Rolle so, dass der proconsul mit einen Blick darauf werfen konnte und deutete auf den richtigen Eintrag.


    "Hier, eingetragen sind Konzessionen auf die folgenden vier Betriebe:


    Lupanar Obscenitas
    Ars Vitrearii Primarius
    Mercatura Condimenti
    Tonsor Cordubae"

  • Aedilis Plebei Designatus, im Hause


    Salve Amicus,
    hiermit lade ich euch am Tage eures Amteides zu einem kleinem Umtrunk im Rahmen einer Cura Annonae Besprechung in mein Officium ein.
    Für das leibliche Wohl ist gesorgt.
    Spurius Sergius Sulla, PA

    Einmal editiert, zuletzt von Spurius Sergius Sulla ()

  • Macer nahm die Notiz zu Hand, die er am Morgen auf seinem Schreibtisch fand und las sie. Als er feststellte, dass sie bereits für seinen Amtsnachfolger bestimmt war, legte er sie beiseite auf den Stapel mit den Dingen, die an diesen zu übergeben seien. Einige Wachstafeln mit der Dokumentation von offenen Fällen aller Art lagen bereits dort, begleitet von Listen und Zwischenberichten zu seinen Tätigkeiten.

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