Cerealia



  • In strahlendes Weiss gekleidet stand die Sacerdos Aurelia Antonia vor dem Weihestein der Göttin Ceres, in den das Bildnis der Göttin Ceres gemeisselt war, vor Ihr ein tragbarer Altar aufgebaut.


    Es war ein strahlender Frühlingsmorgen und es hatte sich schon eine kleine Menge eingefunden.


    Die Sacerdos liess noch einen Moment wohlig die Sonne und die Aufmerksamkeit der Menge auf sich wirken und begann dann mit Ihrer heiligen Pflicht.


    Sie verbrannte Weihrauch in dem Feuer des foculus und intonierte laut, der Menge zugewandt:


    "Oh grosse Göttin Ceres!
    Wir sind hier heute versammelt um Dich zu Ehren und Dir zu danken. Dir zu danken für die reiche Ernte im letzten Jahr und Dich zu bitten, uns Deine Gunst auch in diesem Jahr zu schenken."


    Dem Weihrauch folgten Spezdinkelkuchen, Milch, Honig und Wein

  • Ich gesellte mich zur Festlichkeit und hatte mich vorher pflichtgemäß in meine beste Tunika geworfen.
    Ich begann im Singsang mit den anderen zu beten und wartete darauf, dass ich auch opfern konnte. Schließlich kam ich an den Weihestein und legte ein Stück Spezdinkelkuchen nebst einer kleinen Karaffe Wein davor.


    "Oh, Ceres, auch die Classis dankt dir dafür, dass du die täglichen Getreidelieferungen auch in diesem Jahr ermöglichst."

  • Ich war so froh, für einmal nicht selbst die Opferhandlungen vollziehen zu müssen, dass ich schön weit hinten in der Menge stand und einfach für einmal nur genoss.

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    CIVIS

    SODALIS FACTIO ALBATA - FACTIO ALBATA

  • Avitus stand ebenfalls in der Menge und verfolgte die Zeremonie. Von einer guten und reichen Ernte hing so manches ab, insbesondere im Hinblick auf die Versorgung der Soldaten der Legion und Avitus war gekommen, um die Göttin auch für dieses Jahr um ihr Wohlwollen zu bitten. Als er am Weihestein ankam, stellte auch Avitus eine kleine Kanne mit Wein und eine - etwas kleinere - mit Honig ab und hoffte, sein kleines Opfer würde von der Göttin angenommen.

  • Begleitet von einigen Milites beobachtete der Tribun das Opfer, welches die Priesterin da brachte. Ihm schien die junge Frau bekannt, und so viele Frauen hatte er lange nicht kennen gelernt. So erinnerte er sich an die junge Sacerdos, die er und Lupus in Roma kennengelernt hatten.



  • Nach den Opferungen und Litanaeien wurde noch ein letztes Dankesgebet gesprochen und anschliessend ein grosses Feuer entzündet, wo die Opfergaben der Bvölkerung, hauptsächlich Spelzdinkelkuchen und Strohpuppen verbrannt wurden.
    Um dieses Feuer herum, dass bis zum nächsten Mittag brennen würde, wurde alles für das beginnende Volksfest aufgebaut. Ochsenbraten am Spiess, freie Brot- und Weinzuteilungen und jede Menge Musikanten.
    Die Sacerdos Antonia setzte sich in den für die Bürger des Imperium reservierten separaten Platz und liess sich Erfrischungen bringen und begrüsste die Gäste des Festes.


    Sim-Off:

    WISIM

  • Auch Lupus verfolgte die Zeremonie mit dem Tribun und erkannte Antonia, die er schon in Rom gesehen hatte! Er war froh, dass er diese Frau wieder sehen konnt, wenn auch nur aus der Ferne, erlächelte ihr zu, er hoffte sie würde es sehen, doch dies war sehr unwahrscheinlich! Dennoch schaute er immerzu in ihre Richtung!

  • Ich ging nach dem Gebet herum und sprach mit einigen Nautae, die hier die wenige dienstfreie Zeit verbrachten.


    "Na, Probus, was macht das Knie?", fragte ich einen meiner Soldaten.


    "Bestens, morgen werde ich wieder zum Exerzieren antreten können, Optio."


    "Sehr gut. Genießt das Fest, aber übertreibt's nicht. Weitermachen!", sagte ich zwinkernd und klopfte dem Mann freundlich auf die Schulter.


    Schließlich ging ich weiter und betrachtete lächelnd das Feuer. Die Männer würden hoffentlich nicht zu ausgelassen feiern, sonst hatte ich bald eine Centurie übel riechender und schwankender Soldaten vor mir.
    Bei dieser Vorstellung musste ich lachen und schüttelte den Kopf.

  • Der Tribun gab den Milites um ihn herum ein Zeichen, das sie nun an den Feiern zu ehren der Göttin teilnehmen sollten und sie so ehren.
    Er selbst trat zu der jungen Sacerdos und räusperte sich kurz.

    "Salve, werte Antonia, sei gegrüsst im hohen Germanien."

  • Auch Crispus stand unter den anwesenden Gläubigen. Er dachte an Arria, die ja auch Ceres-Priesterin war - oder werden wollte. Sicher würde sie auch gerade in irgendeinem Tempel stehen...

  • Lupus sah, dass sein Vater zu Antonia ging und schloß sich ihm an! Er verneigte sich leicht, schaute Antonia an und lächelte...


    "Salve Antonia, ich hoffe du erinnerst dich noch an mich? ...begrüßte er sie und lächelte sie wieder an.

  • Ich war erstaunt, wieder der alte Offizier mit seinem Sohn. Die Welt war doch klein.
    "Salve Ihr beiden. Habe ich euch beide im grossen Germanien tatsächlich wiedergefunden. Seid Ihr im Castellum vor Ort stationiert?"

  • Eigentlich war der Tribun davon überzeugt, das sie diese Tatsache schon in Roma erwähnt hatten, aber sicher war sich auch nicht.

    "In der Tat, das Castellum ist unsere Heimat. Und ihr ? Was verschlägt euch in diese unwirtliche Gegend ? Bisher haben sich kaum Prister und Priesterinnen sich bei uns sehen lassen."

  • "Nun, man gewöhnt sich daran. Ich wuchs im Norden Galliens auf, dort war das Klima ähnlich."


    Der Tribun scheint fast zu lächeln.

    "Aber es trifft sich gut, das mit dir wieder eine Iunopriesterin im Capitolium ist. Ich wollte in diesen Tagen ein Opfer für Iuno darbringen. Meine Schwester hat sich kürzlich verlobt und meine Cousine heiratet gerade. Ich wollte für beide den Beistand der Göttin erbitten."

  • Der Tribun nickte leicht.


    "Nun, ich habe meine Ordonnanz den Auftrag gegeben, nach einigen weissen Ziegen ausschau zu halten. Daraus werde ich das makelloseste Tier auswählen. Natürlich kommt dazu noch Milch und einige Blumen."

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