Verinas Zimmer

  • Lucius erschrack ein wenig als ihre Hände sich berührten, denn er war gerade etwas in Gedanken versunken, darüberhinaus müde und nicht darauf vorbereitet. ,,Nein, das ist in Ordnung, ist doch egal.'' Er erwiederte ihr Lächeln ein weiteres Mal und drücke ihre Hand ein wenig. Es fühlte sich gut an, ein Gefühl das er noch nicht kannte.

  • "Du schaust aus als hätte ich dich eben aus deien tiefsten Gedanken gerissen" meinte sie leise und erwiederte seinen leichten Druck der Hand, legte sogar ihre andere noch mit drüber, dass seine Hand nun zwischen ihren beiden lag. Es waren unbewusste Gesten, ihr aber sicher nicht unangenehm. "Ich wollte dich nicht erschrecken" sagte sie schon fast flüsternd und sah dan auf die Hände die ineinander lagen. Eine merkwürdige Situation ging es ihr durch den Kopf und sie lächelte ihn zurückhaltend an und war im Begriff seine Hand wieder los zu lassen.

  • Er ließ es geschehen. Irgendwie fühlte er sich unwohl. Bisher hatte es nie einen Grund gegeben, das Leben anders zu nehmen als so wie es kam. Nie hatte er sich große Gedanken darüber gemacht ob es richtig war, wie ein Römer zu denken, wie ein Römer zu handeln, denn bisher hatte er es immer als das Richtige angesehen, was auch sein Vater schon vor ihm getan hatte und davor dessen Vater. Er wollte nicht in dieser Nacht damit beginnen an den Dingen zu rütteln die die Grundfesten seines Lebens ausmachten. Langsam hob er den Blick zu Verina. ,,Das ist kein Thema für diese Nacht. Und ich bin nicht dein Feind oder der deiner Familie. Ich bin aber auch kein Feind der Römer. Ich lebe mein Leben wie meine Vorfahren, im Dienste der Römer. Ein gutes Leben finde ich. Deshalb sehe ich in dir aber nicht gleich eine Barbarin. Ich sehe eine freie Frau aus dem Volk der Germanen. Und offenbar eine, die weiss wo sie steht.'' Er lächelte leicht. ,,Ich werde jetzt gehn, der Weg nach Hause liegt vor mir. Aber ich werde dich besuchen kommen um zu sehn ob es dir besser geht. Und dann reiten wir vielleicht einmal aus...'' Wieder das Lächeln. Lucius erhob sich und ging langsam zur Tür. Dort angekommen drehte er sich noch ein Mal zu Verina um. ,,Wir sehen uns wieder. Vielleicht schon bald, wer weiss. Bis dahin - leb wohl.''

  • Sie hatte ihn stumm angesehen und gespürt, dass sie sich bei ihm seltsam fühlte, aber sie glaubte auch, dass sie vielleicht an seiner Veränderung schuld gewesen war. Seine Worte berührten sie und es war auch merkwürdig diese so zu hören, aber sie wusste sie waren ehrlich gemeint. Verina fand es shade, dass er schon gehen musste aber sie respektierte es. "Ich würde mich sehr darüber freuen wenn wir uns wiedersehen.....sehr" lächelte sie und sah ihm nach wie er zu der Tür ging und dann doch noch einen Moment verharrte. "Auf wiedersehen Lucius und ich hoffe auf ein baldiges." Zum Schluß hatte sie ihre Hand zum Gruße noch einmal erhoben....und dann schloss sich die Tür. Sie hatte ihn am liebsten nicht gehen lassen wollenund sie wusste nicht einmal warum, aber es war so merkwürdig. Zum einen wollte sie mit ihm weiter reden und ihn kennenlernen vor allem seine Ansichten und zum anderen war noch etwass was sie ergründen wollte, da sie nicht wusste wohin sie es packen sollte. Langsam lehnte sie sich zurück und hoffte, dass er es wahr machen würde und wieder kam...bald.....irgendwann......In dieser nacht schlief sie nicht gut, auch weil Marga immer wieder nach ihr schauen kam um nach ihren Verletzungen zu sehen.

  • Lucius war von Marga ins Haus gelassen worden, die ihm ein vielsagendes Lächeln schenkte und ihm sagte, er solle doch zu Verinas Zimmer gehen da er ohne Zweifel zu ihr wolle und sie dort auffinden würde. Vor der Tür angekommen machte er halt und überprüfte nochmal seine Kleidung, wie als wolle er ins Büro eines Vorgesetzten eintreten. Er schüttelte den Kopf weil ihm auffiel, wie unsinnig das war, dann atmete er nochmal tief ein und klopfte.

  • Ihr ging es schon länger wieder gut und von ihrem Unfall waren nur kleine Narben geblieben die kaum noch auffielen. Heute hatte sie sich in ihr Zimmer zurückgezogen, da sie einen Brief schreiben wollte und so hatte sie sich an ihren Tisch gesetzt und ein Stück Papyrus genommen. Sehr oft hatte sie an ihn denken müssen, an das Gespräch und daran wie er ihr geholfen hatte und alleine deswegen wollte sie sich bei ihm bedanken, aber sie war nicht dazu gekommen, denn vieles hatte sich hier verändert.
    So begann sie zu schreiben.....


    Salve Lucius,


    es ist nun schon so viel Zeit vergangen und ich wollte dir unbedingt schreiben und mich bei dir bedanken. Ich hoffe dir geht es gut und alles läuft zu deiner Zufruedenheit. Mir selber geht es wieder sehr gut und ich muss gestehen, dass ich mich auf ein nächstes Treffen freuen würde und hoffe, dass es vielleicht bald soweit sein wird


    Sie seufzte als sie die Zeilen las und schüttelte den Kopf. Der Brief hörte sich an als würde sie an einen Geschäftspartner schreiben und so ließ sie die Feder wieder fallen und rieb sich die Stirn, als es klopfte. Eine Ablenkung kam ihr nur recht und deswegen ging sie auch zu der Tür und öffnete sie, als sie ihren Augen nicht wirklich trauen konnte.

  • Die Tür ging auf und Lucius sah in Verinas Augen. Einen Moment lang schien alles einfach stehn zu bleiben. Nur ein paar Herzschläge später wurde er sich darüber bewußt, dass die Welt weiter ging und er atmen musste, also brachte er ein ,,Da bist du ja.'' heraus und versuchte zu lächeln ohne dabei knallrot zu werden. Es klappte nicht ganz.

  • Wenn sie nicht gewusst hätte, dass sie schon längst wach war, dann hätte sie nun gesagt sie würde träumen, denn es musste wohl schon mehr als nur ein Zufall sein, dass er hier vor ihrer Tür stand und sie ihm eben doch noch einen Brief schreiben wollte oder zumindest den Versuch angesetzt hatte. Sie blinzelte kurz und fand dann auch ihre Stimme wieder. "Ja hier bin ich.......salve Lucius.....es ist schön dich zu sehen und überraschend." Aber es war bei weitem eine angenehmere Überraschung als sie zugeben würde, denn nicht einmal ihrem Bruder hatte sie alles erzählt. "Komm bitte rein" meinte sie und machte ihm Platz und wieder einmal war sie froh, dass Ancius nicht in der Nähe zu sein schine, ihm würde das nämlich so gar nicht passen, dass sie männlichen Besuch auf ihrem Zimmer hatte. "Wie geht es dir?" fragte sie ihn als sie die Tür geschlossen hatte.

  • Er betrat ihr Zimmer und drehte sich sogleich wieder zu ihr um. ,,Mir geht es gut. Und wie ich sehe geht es dir auch viel besser. Hier...ich habe dir etwas mitgebracht...'' Er zog eine kleine Phiole aus seiner Wollhose und hielt sie ihr hin. ,,Stutenmilch. Für deine Haut...'' Hoffentlich war das das Richtige. Lucius war eine Weile über den Markt geschlendert auf der Suche nach dem richtigen Geschenk für ihr Wiedersehen und ihm war dabei aufgefallen, dass ihre Familie selbst auch Stutenmilch verkaufte. Aber trotzdem hielt er sie für die beste Idee, also hatte er ihr davon mitgebracht. Stutenmilch pflegte ja bekanntlich die Haut, und so wie Verinas Haut bei ihrem ersten Zusammentreffen ausgesehen hatte konnte sie die Milch sicher gut gebrauchen...

  • Sie freute sich wirklich ihn zu sehen und kam aus dem Lächeln gar nicht mehr raus. Vor ihm blieb sie stehen und schaute ihn abwartend an, als er ihr die kleine Phiole hinhielt und sie sogleich danach griff. Ihre Fingerspitzen berührten dabei ganz leicht seine Hand und sie hielt das kleine Fläschchen fest. "Danke, das ist lieb von dir." Verina bemerkte wie sie nun langsam aber sicher rot wurde und senkte etwas verlegen ihren Blick. "Es hatte etwas gedauert aber ich habe mich sehr gut erholt, auch wenn es einige Narben gegeben hat" meinte sie leise und deutete neben dem Fenster auf zwei gemütliche Stühle. "Möchtest du dich setzen und auch etwas trinken?" Sie sah ihn fragend an und merkte erst jetzt, dass sie nervös an der Phiole zu spielen begannen hatte.

  • ,,Gern.'' sagte er etwas verlegen. ,,Narben? Ich glaube die werden nicht für immer bleiben, so schlimm waren deine Verletzungen ja auch wieder nicht.'' Er setzte sich. ,,Entschuldige dass ich so unangekündigt komme, aber gestern, heute und morgen habe ich keinen Dienst, also bin ich gekommen um...naja, ich hatte ja gesagt wir sehen uns wieder...'' Er lächelte sie an.

  • "Sie sind auch nicht schlimm und es wären nicht die ersten" sagte sie unbekümmert und setzte sich zusammen mit ihm an das Fenster und nahm dann die beiden Becher um sie mit etwas Met zu füllen. "Es stört mich auf keinen Fall, dass du gekommen bist.....es...." sie schaute ihm einen Moment in die Augen und legte ihre Hände auf den Tisch. "Es ist nur lustig, ich wollte dir einen Brief schreiben und dann stehst du einfach vor der Tür." Sanft umschlossen die Finger ihrer rechten Hand den Becher. "Mich freut es wirklich, dass du da bist, dann können wir ja ausreiten?" Mit strahlenden Augen sah sie ihn an.

  • Lucius schaute interessiert. ,,Einen Brief? Was wäre denn darin gestanden?'' Er sah sie an. ,,Wir können ausreiten, ja. Wir können aber auch etwas Andres tun wenn du willst.'' Er nippte an seinem Met.

  • Nun hatte er sie doch ziemlich im kalten Wasser erwischt und ihr Kopf wurde nun ziemlich rot, welches sie aber mit dem Becher voll Met etwas zu überspielen versuchte. "Nun ja, ich wollte fragen wie es dir geht und mich bei dir bedanken und so was in der Art eben...." Sie trank einen Schluck von dem Met und sah ihn dann wieder an. "Ich reite gerne und verspreche auch nicht wieder zub fallen" zwinkerte sie ihm zu "Ähm was verstehst du unter etwas anderes? Spazieren gehen? Hmm, viel bleibt da nicht übrig" schmunzelte sie nun.

  • ,,Also, reiten wir aus. Aber nicht, dass das mit deiner Familie Ärger gibt. Bescheid sagen müsstest du wohl schon, oder kannst du ein- und ausgehen wie du willst? Ich bin sicher dein Bruder hat ein Auge auf dich, gerade jetzt...wo eure Familie bedroht wird.'' Lucius leerte seinen Becher. ,,Wohin möchtest du reiten?''

  • "Wenn wir gehen werde ich Marga bescheid sagen aber ich werde sicher nicht durch die ganze Casa laufen und jedem sagen was ich mache" meinte sie schmunzelnd aber mit einem gewissen Ernst in ihrer Stimme. "Ich weiß, dass die Zeit nicht günstig ist, aber wenn ich auf diese Weise nachgeben und ängstlich werde, dann haben solche Leute gewonnen und das lasse ich nicht zu. Und ja ich kann kommen und gehen wann ich möchte, denn ich bin hier nicht festgekettet" meinte sief rech schmunzelnd. Wenn sie ihrem Bruder sagen würde, dass sie mit einem Mann weg war wollte sie erst gar nicht wissen was er dazu sagte, nein das mochte sie im Moment nicht rausfinden. "Lass uns durch den kleinen Wald reiten ich kenn dort eine Stelle die möchte ich dir zeigen." Sie wartete erst gar nicht seine Antwort ab sondern griff nach seiner Hand und stand auf.

  • Er folgte ihr, zunächst aus dem Zimmer und dann hinüber in die Küche zu Marga, wo Verina ihr sagte, dass sie ausreiten würden. Die alte Frau lächelte nur und in ihrem Blick lag als er Lucius streifte der selbe vielsagende Ausdruck wie vorher, als er eingetreten war. Danach zog Verina ihn zu den Stallungen der Casa um ihm die Pferde zu zeigen und ihres zu satteln. Lucius besah sich die Tiere eins nach dem andren, streichelte hier kurz einen Hals, hatte da ein paar Worte für eines der Tiere und zeigte offen seine Zuneigung zu Pferden während ein Bediensteter sich daran machte, Verinas zu satteln.

  • Sie hatte Marga nur angelächelt und gehofft sie würde nichts weiter sagen und vor allem sie nicht aufhalten. Ihr geliebtes Pferd wartete eigentlich schon ganz ungeduldig darauf endlich wieder mit ihr ausreiten zu können, denn seit dem Unfall hatten das andere übernommen aber nicht mehr sie selber. Erst bei den Pferden ließ sie seine Hand los und das wurde ihr auch erst dort wieder bewusst. "Dann mal los" sagte sie und führte ihr fertig gesatteltes Pferd aus dem Stall nach draussen und saß dann auf und wartete nur noch auf Lucius. Als sie dann so weit fahren führte sie ihn raus aus der Stadt in den Wald

  • Ich ließ mich von Verina in ihr Zimmer führen, eine nette Casa, aber ich kannte sie ja ohnehin schon. Frei wie ich eben bin setzte ich mich auch gleich...


    "Ich bin froh dass du nicht ernsthaft verletzt wurdest."

    'Hannibal wusste wie man Siege erringt, aber nicht wie man damit umzugehen hat.'

  • Wieder schloss sie die Tür. "Ja das sind wir alle" sagte sie "Setz dich ruhi. Möchtest du etwas zu Trinken haben?" Sie zeigte ihn wo er sich setzen könnte, denn viel ar ja hier nicht, ausser ihr Bett oder die Sitzecke die sie hatte. Verina strich sich ihre Haare aus dem Gesicht und ging schoneinmal zu dem Tisch mit dem Trinken.

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