Noch vor dem Sonnenaufgang hatte Avarus sich auf einem Pferd aus der Stadt gemacht. Dann ritt er die Via Ostiensis hinab und hielt sich immer parallel zum Tiber. Die Straße war eine der Ausgebautesten um Rom und so überbrückte er die zwanzig Kilometer bis zum Hafen der Stadt Rom bis zum Mittag.
In Ostia mußte er sich erstenmal orientieren. Einer seiner Verwalter hatte ihm nur eine Zahl aufgeschrieben, nämlich die zweihundertsiebenunddreißig. Ein Pier unten bei den Getreidehallen, gleich neben den Schuppen wo Händler ihre teuren Waren aus Vorderasien lagerten. Die Wachmänner waren dementsprechend reichhaltig.
Der Senator erreichte eindlich den richtigen Anlegeplatz. Ein durchaus großes Schiff, nämlich eine Zwei-Mast-Corbita lag da vor Anker. Die Seeleute waren damit beschäftig Waren zu löschen und neue Vorräte einzuladen. Medicus band sein Pferd an und betrat über eine Planke das Deck. Seine Kleidung war auffallend genug und so eilte ein Knabe auf ihn zu.
Wenig später sprach der Senator mit dem Kapitän, der sich ab und an durch den Bart strich. Seine Leute würden eine weite Reise machen, doch die Aussicht auf einen sehr guten Lohn ließ die Moral steigen.
Als der LACP mit dem Kapitän fertig war, ließ er sich von dem Knaben das Schiff zeigen. Es hatte zwei sehr schöne große Kabinen im Heck. Genau richtig für Lucilla und ihn, dachte er. Die Tabellarii würden im Bauch des Schiffes bei der Mannschaft unter kommen.
Dann gab er noch einige Anweisungen, das die Verpflegung anbelangte und händigte dem Kapitän, welcher Avarus an der Planke erwartete, eine großzügige Anzahlung aus.
Wenig später war der Senator fertig und machte sich zuzfrieden über die sehr fortgeschrittenen Vorbereitungen zurück auf den Weg nach Rom. Morgen schon würden zwei Wägen zum Anlegeplatz CCXXXVII rollen und die persönlichen Gegenstände von Avarus abladen. Sicher würden es bei Lucilla mindestens doppelt soviele sein.