• Priscus und seine Kameraden bekamen gar nicht so genau mit, ob gerde eine Prozession stattfand oder ob sie noch kommen sollte oder ob sie schon vorbei war. Alles was sie sahen, waren ausgelassen feiernde Menschen und vor allem ausgelassen feiernde Mädels. Die meisten Soldaten hatten daran einen großen Spass und ließen sich gerne nach hier oder dort führen, um im Tausch für einige Münzen etwas Betätigung für ihr bestes Stück zu bekommen und die ganz übermütogen kamen auch gleich auf der Stelle zur Sache, wenn sie glaubten, dass niemand so genau hinschaute.
    Priscus ging dagegen die Dame vom Vorabend immernoch nicht aus dem Kopf und streifte daher häufiger auch mal das Gesicht der Feiernden und nicht nur die ansehnlichen Rundungen.


    "Na Süßer, noch nicht die passende gefunden?" erkundigte sich eine süße Stimme von der Seite und eine Hand legte sich gekonnt um seine Hüfte. Priscus blickte zur Seite - hey, schlecht sah die auch nicht aus. Aber die von gestern war's nicht.


    "Na, die Auswahl ist groß, aber ich suche eine bestimmte..."


    "Und wie heißt die? Vielleicht kenne ich sie ja."


    "Tja, wenn ich das mal wüsste..." Er hatte am Vorabend wirklich besseres zu tun gehabt, als sich nach dem Namen zu erkundigen...


    "Jetzt mach' nicht so ein Gesicht und sei mal fröhlich. Wir werden dein Schätzchen schon finden, Süßer. Und wenn nicht, nimm'ste mich.
    Wie sieht sie aus?"


    "Bisschen größer als Du, lange braune Haare, rundes Gesicht - naja, bisschen kräftiger als Du war sie auch noch..."


    "Hm, nee, kenn' ich nicht. Also was ist jetzt mit uns? Ich heiß' übrigens Nutella."


    "Nein, lass' mal, ich mach' erstmal Brotzeit."

  • Arria führte die Prozession nun die Hauptstraße entlang, starrte gerade aus, beachtete die Lupae nicht. Sie konnte sich nicht damit anfreunden, wollte nicht zu einer von ihnen gezählt werden. Aber dank ihres Priesterinnengewandes würde das wohl so schnell auch nicht passieren.


    Der große Altar vor dem Tempel sah einladend für das Opfer aus und so stand die junge Priesterin der Ceres kurz darauf hinter selbigem, wartete, bis die Menge sich beruhigt hatte.

  • Was lange währt, wird endlich gut. So oder so ähnlich jeden Fall ist es dann irgendwann auch mit der Prozession, welche sich an Victor vorbeischiebt. Eine Menge Lupae hatten sich angeschlossen, weswegen Vic überhaupt nicht mehr nachkommt mit dem Schauen und sich nur schwer davon abhalten kann, nochmal schnell mit einer in eine Seitengasse zu verschwinden. Stattdessen steht er bald nahe des Tempels und hofft, dass das Opfer erfolgreich werden wird, denn dann, ja dann würde das Fest erst so richtig losgehen.

  • Priscus und seine Kameraden verfolgten die Prozession mit dem nötigen Minimum an religiösem Ernst, bis sie um die nächste Straßenecke verschwunden war. Vor dem Tempel wäre es sowieso zu voll geworden für alle, um einen Blick auf den Altar zu bekommen.
    Dafür ließ der Optio weiterhin seinen Blick schweifen, immernoch auf der Suche nach der Dame, die ihn am letzten Abend für eine kurze Zeit so unendlich glücklich gemacht hatte...

  • Es war herrlich warm, und Iulia Helena bereute nicht, dass sie ihre Kleidung der zu erwartenden klimatischen Verhältnisse angepasst hatte. Die schwarzen Haare unter einem dünnen, hellen Schleier hochgesteckt, hatte sie sich für eine Stola mit einem bunt bestickten Rand entschieden, die hellen Farben ihrer Kleidung schmeichelten der zart gebräunten Haut der Iulierin. Sie ließ sich Zeit, die aufwendigen Blütendekorationen zu betrachten und zollte insgeheim den Veranstaltern für diese üppige Pracht ein gewisses Maß an Bewunderung. Die Menschenmenge schien sich gut zu amüsieren, und sie hatte ihre liebe Mühe, nicht dauernd gegen irgendeinen Feiernden oder eine Feiernde zu stoßen, die sich ausgelassen vergnügten.


    Die Prozession war gerade vorüber gegangen, und sie hatte es nicht mehr geschafft, sich ganz nach vorn zu drängen, um etwas davon zu sehen - also hatte sie sich entschieden, ein wenig abseits der großen Massen zu bleiben und einfach die Feier an sich auf sich wirken zu lassen. Ein schöner Tag, ein ausgelassenes Fest, was wollte man mehr? Sie hatte einen Erfrischungsstand erspäht, und spielte gerade mit dem Gedanken, sich ein Getränk geben zu lassen, als ein Stoß von der Seite sie zuerst stolpern ließ, dann fast auf den Boden warf ...


    Sim-Off:

    na, wer mag guterzogene Römerinnen umrempeln? ;)

  • Nachdem die Prozession ihr Ziel erreichte und die Opferzeremonie direkt bevortstand, entschuldigte ich mich bei meiner Nichte auf der tribüne. Ich war zu unruhig und musste einfach eine kleine Runde drehen. Ein Stück entfernt geriet eine junge Frau ins Trudeln. Sollte sie etwa schon zuviel des Weines verköstigt haben?

  • Gerade noch konnte sie den breitschultrigen Rüpel davonlaufen sehen, der sie fast zu Fall gebracht hätte, aber mit etwas Glück und noch mehr Körperbeherrschung gelang es ihr, dem gefürchteten Staub auf dem Boden noch zu entkommen. Nur war nun der Saum der Stola staubig geworden, wie sie mit einem leisen Seufzen und einem kontrollierenden Blick nach unten feststellte - ein geringer Preis, wenn man bedachte, wieviel schmutzig geworden wäre, wäre sie gefallen. Iulia Helena straffte sich ein klein wenig und richtete den Sitz ihres dünnen Schleiers wieder passend an - während ihr Blick dabei schweifte, erblickte sie einen stattlichen Mann in relativer Nähe stehen, der sie wohl beobachtet haben musste.


    "Wie peinlich, ich muss ausgesehen haben wie eine Säuferin!" dachte sie und zog den Schleier etwas weiter nach vorn, das Gesicht halb verdeckend, aber kaum verbergend, schenkte dem Fremden jedoch ein warmes Lächeln. Für einige Momente lang war sie sich unschlüssig, aber schließlich siegte ihre Neugierde dann doch gegen die Anstandsregeln, die ihr einst ihre Mutter vermittelt hatte. Langsam trat sie auf ihn zu, einigen anderen Feiernden ausweichend, bevor sie mit weicher Stimme das Wort ergriff. "Salve, dominus," sagte sie freundlich. "Vielleicht kannst Du mir verraten, welche Teile der Festlichkeit sich besonders anzusehen lohnen? Die wundervollen Blüten versprechen vieles, aber ich bin mir nicht sichr, in welche Richtung ich mich nun wenden soll .."

  • Arria wartete eine halbe Ewigkeit, in der Hoffnung, die Menge würde sich etwas beruhigen, aber scheinbar waren Wein und Bier schon in zu rauen Mengen geflossen, als dass sie sich auf die Opferung konzentrieren könnten.


    Kurz seufzte sie. Die Bürger hatten einfach nicht mehr den nötigen Respekt vor den Göttern. Dann nahm sie ein kleines Kohlebecken, stellte es vor den Altar, begann vorsichtig, Blüten, Blätter, kleine Ästchen und eine Menge Weihrauch zu opfern, um die Aufmerksamkeit Floras zu erzielen. Sicherlich würden die Menschen nun auch IHRE Aufmerksamkeit wieder auf den eigentlichen Inhalt des Festes, nämlich die Göttin Flora, richten.

  • Auf einmal tut sich etwas vorn am Altar. Ein Herold fordert die Menge wie es üblich ist dazu auf, still zu sein und die tibicines beginnen mit ihrem Spiel. Augenblicklich legt sich eine Stille über die Menge, die so ganz entgegen dem ausgelassenen Treiben während der Floralia ist. Sogar die Lupae blicken gebannt nach vorn, denn das Wohlwollen Floras wird auch ihr Geschäftsjahr bestimmten.


    Auch Vic richtet seinen Blick zur Sacerdos, die nun die Voropfer einleitet.

  • Albinus ließ seine Blicke über das Fest schweifen und bemerkte seinen Vorgesetzten wie er anscheinend kurz davor war an eine Frau anzubändeln. Konservativ und ein Frauenheld :D Er trank ein Schluck Wein und beobachtete die Priesterin bei ihrer Arbeit

  • Zitat

    Original von Iulia Helena


    "Wie peinlich, ich muss ausgesehen haben wie eine Säuferin!" dachte sie und zog den Schleier etwas weiter nach vorn, das Gesicht halb verdeckend, aber kaum verbergend, schenkte dem Fremden jedoch ein warmes Lächeln. Für einige Momente lang war sie sich unschlüssig, aber schließlich siegte ihre Neugierde dann doch gegen die Anstandsregeln, die ihr einst ihre Mutter vermittelt hatte. Langsam trat sie auf ihn zu, einigen anderen Feiernden ausweichend, bevor sie mit weicher Stimme das Wort ergriff. "Salve, dominus," sagte sie freundlich. "Vielleicht kannst Du mir verraten, welche Teile der Festlichkeit sich besonders anzusehen lohnen? Die wundervollen Blüten versprechen vieles, aber ich bin mir nicht sichr, in welche Richtung ich mich nun wenden soll .."


    Ein dezentes Schmunzeln konnte ich mir nicht verkneifen, und groß war meine Freude als ich merkte, die junge Frau war keine 'Säuferin'.


    "Sei mir gegrüßt, ich bin Aurelius Cicero. Magistratus dieser kleinen Gemeinde. Verrätst Dur mir auch Deinen Namen?


    Doch um auch gleich Deine Frage zu beantworten. Von hier aus wirst Du alles im Blicke haben. Es folgt die Zeremonie, dann werden wir Tauben gen Himmel fliegen lassen und zum Abschluss folgt die große Feier."

  • Nachdem der Zug mit etwas Verspätung nun eingetroffen war, nahm eine sacerdos das Opfer vor. Callidus verfolgte das Voropfer aufmerksam, auch wenn in der Bevölkerung etwas Unruhe aufgekommen war. Doch schon bald begannen auch die Flötenspieler, um die Gespräche einzudämmen und die verbliebenen zu übertönen.

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • Zitat

    Original von Quintus Didius Albinus
    Albinus ließ seine Blicke über das Fest schweifen und bemerkte seinen Vorgesetzten wie er anscheinend kurz davor war an eine Frau anzubändeln. Konservativ und ein Frauenheld :D Er trank ein Schluck Wein und beobachtete die Priesterin bei ihrer Arbeit


    Unabhängig von unserem Klienten bemerkte auch ich, wie die Aufmerksamkeit meines Onkels abdriftete. Insgeheim sehnte ich das Ende der Zeremonie herbei, um dann schnellstmöglich zu verschwinden. Zunächst legte ich mir aber die Palla über das Haar und richtete meinen Blick auf die Handlungen der Sacerdos. Tonlos formten sich Worte zu einem Gebet.

  • Caius hielt sich fernab von dem dichten Gedränge auf. Er scheute die dichten Menschenreihen. Wusste er doch nur zu gut, dass er außer der Hitze des Gedränges nicht viel zu erwarten hatte, schon gar nicht einen freien Ausblick auf die Zeremonie.


    Gewiss würde sich seine Schwester wieder in das Zentrum der Massen bewegen. So war sie halt. Doch, obwohl er sich in ihrer Nähe wünschte, war es aussichtslos sie dort aufzuspüren. So verblieb Caius in den hinteren Reihen und genoss seinen kleinen Luxus an unbedrängten Raum. Auch wenn sein Blick das eine oder andere mal für einen Moment an einer schönen Frau hängen blieb, so hielten seine wachsamen Augen stets nach Helena Ausschau. Man konnte ja nie wissen, manchmal kam einem auch der Zufall zu Hilfe.

  • Für einige Momente lang sann Iulia Helena über erstaunliche Zufälle nach - hatte sie nicht wenige Momente zuvor über die gelungene Organisation des Fests nachgedacht? Und nun stand wie von den Göttern vom Himmel herabgeworfen derjenige vor ihr, der für all das festliche Treiben verantwortlich war. Und - was noch wichtiger war - er schien auch noch ein freundliches Wesen zu besitzen. "Constantius glaubt mir davon sicher kein Wort, wenn ich ihm nachher davon berichte," überlegte sie belustigt und spähte in Richtung des bedeuteten Opferplatzes, an dem sich einiges zu bewegen schien. "Mein Name ist Iulia Helena, und ich bin mit meinem Bruder auf diesem herrlichen Fest ..."


    Sie sah sich kurz nach Constantius um, aber irgendwo vorhin musste sie ihn ganz gründlich verloren haben. Er mochte so viele Menschen ohnehin nicht, sodass die Suche nach ihm ziemlich müßig sein würde.
    "Leider haben wir uns ein wenig verloren, aber wie es die Götter wollen, scheint mir Ihr Lächeln heute zu gelten, immerhin habe ich Dich getroffen," fügte sie mit einem vergnügten, leichten Lächeln an. "Wird man Dich nicht vermissen, magistratus? Die Zeremonie scheint zu beginnen."

  • "Du schmeichelst mir und überschätzt bei Weitem die Aufgabe eines Magistratus. Mein Platz ist hier schon ganz richtig, so kann ich doch bei der Zeremonie nicht durch mein aufgeregtes hin und hereilen die Priester von ihrer Aufgabe abhalten."


    Ich griente.


    "Doch meinen die Götter es sicherlich eher gut mit mir, denn Dein Lächeln ist wahrlich um ein vielfaches bezaubender."


    Es musste an den Blumen und dem Treiben um mich herum liegen, normalerweise hielt sich mein Charme in Grenzen.


    "Du verweilst das erste Mal in Mantua?"


    Meine Stimme war bedeckt, fast flüsternd, wollte ich doch die Zeremonie nicht stören.

  • „Mantua,...“, Constantius Blick löste sich immer wieder von der Zeremonie.


    Eigentlich hätte er sich selbst schellten sollen für seine Unaufmerksamkeit. Doch der getrunkene, feine Wein wollte nicht mehr zulassen als ein beständiges, sachtes Lächeln auf seinen Lippen.


    „Eine schöne Stadt...“, sein Blick glitt über die Fassaden der nahen Gebäude.
    In nicht großer Entfernung vermochte ein Objekt ständig seine Aufmerksamkeit zu erregen.
    „Mit schönen Frauen.“
    Erst nachdem der Gedanke in seinem Kopf verklungen war, bemerkte Constantius, dass er besagte Frau bereits einen Moment zu lange anblickte. Reflexartig starrte er zunächst ein paar Sekunden auf den Boden. Als könne dies den zu langen Blick wieder ausgleichen. Nur das sachte Lächeln wollte einfach nicht von seinen Lippen weichen.

  • Sie reckte sich auf die Zehenspitzen, um zu sehen, was vorn bei den Priestern vor sich ging, und versank einige Momente lang in die Betrachtung der zeremoniellen Handlungen, so gut man sie von ihrem Standplatz aus noch erkennen mochte, bevor sie den Kopf wieder in die Richtung ihres stattlichen Gesprächspartners wandte. Auch sie sprach nun leiser, denn die Menge schien zur Ruhe gekommen zu sein, und es wäre höchst ungehörig gewesen, die Zeremonie durch zu lautes Geschwätz zu stören.


    "Das erste Mal, ja, aber ich denke, nicht das letzte Mal. Mantua hat wahrhaftig einige Schönheiten zu bieten, und ein solches Fest wie die Ludi Florales ist sicher nicht der geeignete Rahmen, um alles kennenzulernen. Zumal die meisten lauschigen Flecken heute über Gebühr belegt sein dürften ..." Sie nickte mit einem Schmunzeln in die Richtung einer auffällig in strahlendes Rot gekleideten Dirne, die offensichtlich gerade einen Kunden aufgetan hatte und mit ihm an der Hand durch die Menge drängelte, zweifelsohne, um das Geschäft abzuschließen. "Vielleicht willst Du mir einige besonders schöne Orte nennen, auf dass sie mir auf meinem Weg hier nicht entgehen?"

  • Es mißfiel mir zunehmend, das die Dirnen hier noch immer eine starke Präsenz zeigten. Dieses Problem würde in Kürze beendet werden, auch wenn die Soldaten mich dafür hassen sollten.


    "Mantua ist volelr schöner Plätze. Wir haben ein Theater, welches hoffentlich demnächst eröffnet wird." Einige Zweifel hatte ich schon.


    "Unsere Landschaft ist grüner und üppiger als die in Rom. Bist Du extra wegen der Ludi gekommen? Und etwa alleine gereist?"

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