Nicht nur in seinem Officium und auf den Märkten ging Macer seinen Pflichten nach, sondern die Sorge um die Sicherheit und Versorgung der Stadt trieb ihn durch alle Bezirke. Heute war er in einem der durchschnittlichen Stadtviertel unterwegs, in dem ihn weder schmucke Stadtvillen noch der Dreck der Subura erwarteten. Sein Blick glitt immer wieder vom Boden die Hausfassaden entlang nach oben und wieder zurück. Unten kontrollierte er, ob der Bodenbelag in Ordnung war und der Wasserablauf der Straßen funktionierte. Oben schaute er auf allzu kühne Aufbauten der oberen Stockwerke, die möglicherweise einstürzen könnten oder bei Hausbränden besonders gefährdet sind. Doch in dieser Straße erschien im alles in Ordnung.
An der nächsten Ecke blieb er stehen und warf einen Blick in die Regenwasserzisterne, die zur Frischwasserversorgung der Bevölkerung des Viertels beiträgt. An einem eisernen Ring am Rand war sorgfältig ein Seil festgeknotet, an dem ein Eimer hing. Macer ließ ihn ins Wasser hinab und schöpfte dann mit den hohlen Händen einen Schluck hinaus. Die Qualität erschien ihm zufriedenstellend, hier gab es für ihn nichts zu tun.