Medeia lächelte erleichtert bei den Worten von Livianus. Der Hauch von Zweifel, der sich in ihre Gesicht geschlichen hatte, verschwand und somit auch einen Schatten, der sich über ihr Gemüt gelegt hatte. „Deine Worte erleichtern mich sehr, Legat. Manchmal sieht man selber schlechter, was richtig und was falsch ist.“ Medeia ging wieder einige Schritte. „Da ich Deine Meinung diesbezüglich sehr schätze, Legat, wollte ich mich erst mit Dir darüber unterhalten, ehe ich den Schritt wage.“
Dann blieb Medeia stehen. Sie sah zu dem germanischen Erzähler, der auf dem Markt seine Geschichte zum Besten gab. Medeia lauschte dem für einen Moment lang. Interessiert hörte sie sich die Erzählung an und betrachtete die Nachspielungen, doch dann wandte sie sich wieder an Livianus. „Du hast doch auch einen Teil des Cursus Honorum beschritten. Was war für Dich die größte Hürde? Kannst Du mir einen Rat diesbezüglich geben?“ Medeia sah ihn lächelnd und fragend an.