• Centho lieb vor der Basilica Iulia stehen was tat er hier er hatte nicht generkt wie er hier her gelaufen war.Vieleicht hatte ihn die Götte hier her gefüht.
    Er blickte auf die tafel am eingang und als erstes Curator Aquarum das war es hier sollt er es versuchen.
    Er ging zum Pförtner und sagte.


    "Ich möchte zum Curator Aquarum bitte."


    Sagte freundlich zu dem man.

  • Alte Wahlwerbungen waren längst übertüncht und hatten Ankündigungen für Gladiatorenkämpfe, Wagenrennen und Versteigerungen Platz gemacht und auch diese waren längst unter einer weiteren Farbschicht verschwunden. Nun war offensichtlich wieder Wahlkampf.


    Die Olivenhändler empfehlen, Annaeus Modestus zum Praetor zu wählen

  • Und wieder stand der Wahlkampf an. Über Nacht war etwas Neues erschienen, das alte Werbung und Ankündigungen gleichermaßen überdeckte:


    „Wissen und Tatkraft – ein Mann für Rom.
    Die Buchbinder empfehlen Sextus Aurelius Lupus zur Wahl.“

  • An dieser Wand brauchte er nicht mehr ganz so lang. Bis der ganze Text auf dem Stein geschrieben stand. An öffentlichen Gebäuden beeilte er sich immer. So dass er bald schon weiter gezogen war. Nur die Worte blieben:




    OH DU UNSER GELIEBTES ROM


    WAS EINST GESCHAFFEN WARD,
    ERBLÜHT IST UND GEDEIHT,
    BEGINNT VERFALL NUN VOR DER ZEIT.


    VESCULARIUS SALINATOR IST DER NEUE MANN,
    WEHE DIR OH ROM,
    NIE ÄRGER WARST DU DRAN.


    DOCH LEIDE NICHT OH UNSERE HEIMATSTADT,
    DER CORNELIUS MACHT IHN IN BÄLDE PLATT.
    OH ROM, DEINE RETTUNG NAHT,
    CORNELIUS PALMA IST EIN MANN DER TAT!

  • Sein Stand, so hatte Sirius es damals von den römischen Händlern gelernt war ein Freier. Wenn das stimmte, konnte er sich für fast alle freien öffentlichen Stellen bewerben, sofern diese nicht für Ritter oder Senatoren bestimmt waren. Bevor er die Räume der Provinzverwaltung aufsuchte, hatte Sirius sich ausgiebig in Rom informiert. Es schien, als sei das Reich in einer schweren Kriese. Das galt wohl auch für die Kompetenzen der Vergabe öffentlicher Stellen. Alles in allem waren die Gespräche mit den Bürgern Roms nicht besonders ermutigend. Sirius wollte es dennoch versuchen eine Anstellung zu erhalten. Denn es war auch klar, dass nur sprechenden Menschen geholfen werden konnte. Etwas provokannt sprach Sirius die erst beste Person im Gebäude der Provinzverwaltung an, die seiner Meinung nach, nach Verwaltung aussah.
    Salve. Mein Name ist Sirius aus Jütland. Ich bin auf der suche nach einer Anstellung als Architectus oder Agrimensor oder Aquarius. Kannst du mir sagen, wer mir dazu Näheres sagen kann.


    Vielleicht konnte ja sogar er was dazu sagen.....

  • /images/misc/ava_galerie/Junger%20Caesar.jpg

    Mein Kollege Titus Nonius Turbo war gerade auf dem Weg von seiner Pause zurück ins Büro, da sprach ihn soein drahtiger Riese von der Seite an. Frisch erholt, immer gut gelaunt, nett und hilfsbereit und tagein, tagaus am Lächeln grüßte Turbo also erstmal zurück. "Salve, Sirius aus wo-auch-immer-dieses-Dings-Land-liegt." Dann strich sich der Nonier kurz mit einem Zeigefinger über seine Oberlippe und dachte gespielt nach. "Hm.... Ja, ich kann dir sagen, wer dir dazu Näheres sagen kann.", antwortete er und drehte sich erstmal zum Weitergehen. Erst im letzten Moment hielt er doch inne und ging nicht. "Achso, und du willst bestimmt auch wissen, wer das ist, der dir da zum Beispiel Näheres sagen könnte, was? Nun, das wäre beispielsweise... ich.", grinste er selbstzufrieden, dass mir beinahe schlecht wurde.
    Denn ja, ich stand in Sichtweite der beiden und hatte eigentlich eine Frage an die Grinsebacke, die sich mit diesem blonden Riesen unterhielt. Abschätzig schaute ich aus der Entfernung auf jenen eindeutigen Nicht-Römer herab (und das, obwohl ich deutlich kleiner gewachsen war als er). Hoffentlich hielt der meinen Kollegen und damit indirekt auch mich nicht ewig auf.

  • Völlig verblüfft blickte Sirius den Mann an. Damit hat er wirklich nicht gerechnet. Entweder hatte er hier einen absoluten Zufallstreffer gelandet,oder dieser Ort war einfach so gut organisiert, dass jeder über jeden Beamten Bescheid wusste. Wenn das ganze Reich so gut organisiert ist, dachte sich Sirius, dann war es klar, dass es militärisch so erfolgreich war. Wie dem auch sei. Sirius war aus ganz anderen Gründen hier. Nämlich eine wirtschaftliche Basis zu erhalten. Dazu schien diese Person deutlich mehr sagen zu können.
    Ja.Äh schön. Was kannst du mir denn berichten. Gibt es offene Stellen?
    Antwortete Sirius völlig überfahren.

  • /images/misc/ava_galerie/Junger%20Caesar.jpg

    Mein Kollege Titus Nonius Turbo zog bei der folgenden Frage die Augenbrauen nach oben. Er war ein Stationarius, nicht mehr und nicht weniger. Woher sollte er etwas von offenen Stellen wissen? "Bedaure. Dafür kann ich dir aber sagen, für welches Anliegen du dich an welche Person wenden müsstest.", was seinen Gegenüber aber sicherlich auch nicht wenig interessieren dürfte. "Für eine Stelle als Architectus, Agrimensor oder Aquarius von Italia musst du mit dem Curator Rei Publicae sprechen. Der letzte Senator, der diese Position inne hatte, sitzt meines Wissens nach aber momentan als Anhänger des Vescularius Salinator in irgendeinem Kerker ein. Ob und wann ein neuer Curator ernannt werden wird oder ob der alte Curator irgendwann entlassen wird und weiter dieses Amt ausfüllen darf, kann ich dir nicht sagen." Logisch, denn Turbo hieß weder Palma, noch war er der neue Kaiser.
    Leichtfertig zuckte der Nonier mit den Schultern. "Wenn du dich aber in Rom als Agrimensor bewerben möchtest, dann musst du dich mal umhören, ob einer der Curatores Aquarum, Operum Publicorum oder Viarum einen Vermesser braucht. Oder wegen der Stelle als Aquarius, ob der Curator Aquarum da noch jemanden benötigt. Allerdings....", begann Turbo noch. Dann schritt ich in diese Situation ein, weil mir das Warten langsam aber sicher auf die Nerven ging. Ich hasste Warten. "Allerdings sind die drei Kuraturen derzeit unbesetzt. Die Mühlen der Bürokratie mahlen bekanntlich langsam und die Neubesetzung solcher wichtigen Ämter durch den Kaiser Cornelius wird auch seine Zeit dauern.", ergänzte ich hörbar kurz angebunden. Ich wollte den Riesen loswerden. "Aber du kannst ja mal ins Officium Aquariorum Italiae gehen.", zeigte ich mit dem rechten Zeigefinger in die ungefähre Richtung. Erst kürzlich hatte ich nämlich herausgefunden, dass mein Cousin Tiberius hier nur ein paar Gänge weiter arbeitete (wenn er nicht gerade in seinem Einsatzgebiet außerhalb Roms unterwegs war). "Frag da einfach mal nach, wie es da aktuell so aussieht. Vielleicht wissen die ja auch mehr wegen dem Rei Publicae. Vale.", hakte ich mich bei Turbo unter und bewegte ihn sehr bestimmt zu gehen. "Vale und viel Glück!", verabschiedete sich der Nonier etwas freundlicher, bevor er mir mit einem leisen "Ich wollte ihm doch noch sagen, dass er als Architectus wenigstens der Sohn oder Enkel eines Decurio sein muss." folgte und sich auf dem Weg in unser Büro dann ganz und gar meiner viel, viel wichtigeren Frage annahm....

  • Hier ging es zu wie in einem Bienenstock. Kaum hatte Sirius jemanden gefunden der ein paar wichtige Auskünfte erteilen konnte war dieser auch schon wieder weg. Was hatte er zum Schluss noch gemurmelt, bevor die offensichtlich höher gestellte Person sich höchst produktiv einmischte? Er musste in irgendeinem Familienverhältnis zu einem Decurio stehen um Architectus zu werden? Das tat Sirius nicht. Was zum Teufel war überhaupt ein Decurio. Unwichtig! Die römischen Geflogenheiten und Begriffe würde Sirius schon noch lernen. Jetzt galt es erstmal dieses Büro zu finden und den dortigen Beamten nach diesem rei publica zu fragen.
    Danke für die Auskunft. Vale!
    Doch diese Worte schien die beiden nicht mehr zu erreichen, so schnell hatten sie sich entfernt. Sirius konnte also sofort den Weganweisungen folgen.

  • >>> Mein Verlobter kandidierte für das Vigintivirat, genauer gesagt für ein Amt in der größten Teilgruppe darin, den Decemvirn. (Das hatte schon ein Weilchen gedauert, bis ich da durchgestiegen war, dass er damit also irgendwie für beides an den Start ging. Naja.) Ich hatte keine Ahnung, ob und falls ja wie viele Leute er zu Zwecken der Wahlwerbung für seine Person engagiert hatte. Aber letztlich war es mir auch egal. Nie hatte ich mich in meinem gesamten Leben jemals auf einen Kerl verlassen - und tat ich es doch, dann war ich in aller Regel verlassen! So entschied ich mich ohne großes Hätte-Wenn-und-Würde dafür, die Sache gleich in die eigenen Hände zu nehmen und gegebenenfalls eben nur für zusätzliche Werbung für meinen Verlobten zu sorgen.
    Es waren noch genau fünf Tage bis zur Wahl, da fanden sich des Nachts still und heimlich mit Pinsel und Farbe bewaffnet mehrere dunkle Gestalten unter anderem an den Sedes administrationis Italiae der Stadt ein, um hier unbeobachtet den dritten von später insgesamt sieben Wahlkampfsprüchen groß und gut lesbar an die Wände neben dem Eingang zu malen: [>>>]



    Liebe Leute, nicht vergessen:
    Leben lässt sich nicht bemessen!
    Irgendwann ist es vorbei,
    dann geht's zum Decemvir, owei!
    Beamtenträge Müdigkeit???
    Wählt Iulius Dives, seid gescheit!


    empfohlen von den Grabsteinmetzen aus Bovillae:
    Absoluter Ausverkauf! Wir ziehen um!

    Sim-Off:

    Die sechs Verse sind aus der Wahlkampfzentrale meines Verlobten "gemopst".

  • Es hatte ein wenig gedauert bis Askan herausgefunden hatte, wo diese Sergia genau arbeitete und was sie genau tat. Es war schon von grundauf grotesk, dass sie überhaupt etwas arbeitete und nicht einen reichen Mann einfach ausnahm wie eine gefüllte Taube. Vermutlich war sie so hässlich, dass sie keinen Mann fand und deshalb einer Arbeit nachgehen musste. :D


    Nichtsdestotrotz postierte sich Askan in seiner schönsten Tunika nahe am Eingang zum Verwaltungsgebäude mit einer Schriftrolle in der Hand welche er allem Anschein nach sehr interessiert studierte. In Wahrheit aber beobachtete er den Eingang und einen seiner kleinen Informanten, welcher die Sergia bereits gesehen hatte und ihm durch ein Zeichen bescheid geben sollte, welche es war.


    Titus wählte diese offene Art der Tarnung, da es hier vermutlich mehr aufgefallen wäre, wenn er sich mit seinem Mantel und der Kapuze tief im Gesicht positioniert hätte. Oft war weniger mehr, doch eine genaue Strategie hatte er sich noch nicht überlegt. Dies würde er dann angehen, wenn er die Frau gesehen hatte.

  • Sim-Off:

    Ich habe das Thema mal passend umbenannt. ;)


    Es war ein Tag für mich wie jeder andere. Relativ früh am Morgen musste ich in der eher durschnittlich schicken Arbeitskleidung, die hier und dort auch schon einige Tintenkleckse abbekommen hatte (was allerdings kaum auffiel, weil das Kleid selbst ebenfalls blau war), im Officium der Stationarii aufschlagen. Dann hieß es Listen kontrollieren, aufarbeiten, hier und dort auch mal etwas korrigieren und - meine wichtigste Tätigkeit seit kurzem - wieder einen Tag rot in meinem Kalender abstreichen. Wann mein Postpräfekt wohl endlich in den Ritterstand erhoben wurde und ich ihm auf seine persönliche Empfehlung hin nachfolgen könnte? Ja, diese Frage beschäftigte mich vor allem in meinen wenigen Pausen. Denn ich bezweifelte stark, dass es derzeit jemanden gab, der besser für die Nachfolge geeignet wäre! Vom Cursus Publicus in Rom wusste ich das direkt, weil ich die Leute mittlerweile wenigstens vom Gesicht her kannte; vom Postdienst auf dem italischen Lande wusste ich es indirekt, weil ich fest davon überzeugt war, dass ein Landei niemals angemessen den Posten eines Postpräfekten von Italia ausfüllen könnte!


    In meiner Mittagspause dann ging ich aus meinem Büro nach draußen, weil ich nach so vielen Stunden einfach wieder etwas frische Luft brauchte. So trat ich dann auch durch die Eingangstür der Sedes administrationis Italiae und blieb wenige Schritte weiter erstmal stehen, um einmal tief durchzuatmen. Ich seufzte leise, während meine Augen sich auf die Suche nach dem Zeitungsjungen begaben. Es war langsam an der Zeit, dass vom meinem tollen Wahlkampf, den ich für meinen Verlobten geführt hatte, etwas in der Acta stand, fand ich. Und natürlich hoffte ich auch auf einen kleinen Artikel über die Spiele des Duccius mit einer klitzekleinen Erwähnung meiner Verlobung.... Aber der Zeitungsbengel schien sich heute zu verspäten. Innerlich bereitete ich mich daher schonmal auf eine Ansage vor. Ich konnte schließlich nicht den ganzen Tag hier auf so einen kleinen Rotzlöffel warten!

  • Sim-Off:

    Habs bei mir ausgebessert :D


    Der kleine Jason, Askans Informant gab das vereinbarte Zeichen, als Faust das Gebäude verließ. Askan schaute genau hin und er musste gestehen, dass er wohl unrecht gehabt hatte, wenn er glaubte sie sei hässlich. Allerdings galt es nun, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Sein Auftraggeber wollte Informationen haben und diese würde er besorgen. Schließlich ging es hier um Geld; Geld welches er dringend benötigte.


    Eifrig begann er darüber zu sinnieren, wie er die ganze Sache nun am Besten anging. Er spielte einige Möglichkeiten und einige Vorgehensweisen durch, die er schon einmal erfolgreich angewandt hatte. Doch die meisten dieser "Informationsbeschaffungen" hatten in der Subura oder anderen Gegenden stattgefunden. Alles Orte an denen es niemanden interessiert hatte, wenn eine vermummte Gestalt jemand anderem nachgeschlichen war. So hieß es hier wohl eine Alternative zu finden, am besten das Vertrauen der Person zu erschleichen. Just in diesem Moment wollte gerade ein Junge mit einer Acta in der Hand an ihm vorbeigehen. Er hielt diesen auf und fragte:


    "He Bursche, was willst du für die Zeitung?"


    Askan zeigte einige Münzen und der Junge zuckte nur mit den Schultern um sich postwenden wieder auf den Weg zu machen. Askan unterdessen begab sich nun gemächlichen Schrittes mit der Acta in der Hand in die Richtung von Fausta. Gespielt vertieft in die Acta rempelte er diese mit voller Absicht an. Ein erschrockener Gesichtsausdruck folgte und mit leichtem östlichen (alexandrinischen) Akzent stieß er ein:


    "Oh, Verzeihung. Wie ungeschickt von mir." aus......

  • Ich schaute nach links und schaute nach rechts. Aber den Knirps erspähte ich nicht. Das war doch mal wieder nicht zu fassen! Die Höhe war das, eine Frechheit.... "Pass doch auf, ungeschickter Tölpel!", fauchte ich wütend diesen Idioten an, der mich zu allem Überfluss jetzt auch noch anrempelte, sodass ich gleich zwei Schritte zurück stolperte. "Die beiden Knöpfe in deinem Kopf, die direkt über deiner Nase, das sind Augen. Die sind nicht nur dafür da, dass die Augenbrauen nicht so dämlich aussehen, sondern wenn man sie öffnet, dann kann man mit denen sogar tatsächlich etwas sehen!", reagierte ich mich weiter ab. So eine Blindschleiche! Und von dieser kleinen Zeitungskröte war auch noch immer nichts zu sehen! MAN!
    Den Kopf verständnislos schüttelnd atmete ich erneut tief durch und versuchte mich wieder etwas zu beruhigen. Ich hasste es, wenn etwas nicht so ging, wie ich mir das vorstellte! "Du hast eine Zeitung.", stellte ich dann an den Rempler gewandt in neutralem Tonfall fest. "Das heißt, du hast diesen Zeitungsbengel getroffen, der hier um diese Uhrzeit eigentlich immer langkommt, oder?", erkundigte ich mich mit zusammengezogenen Augenbrauen und zog den Schluss, dass dieser Bengel vielleicht auch einfach zu früh hier gewesen war. Für das zu frühe Kommen hatten die Männer ja eine Stärke, wie man sich so erzählte. Der Junge schien also älter zu werden, stellte ich mit Witz fest, konnte darüber aber noch immer nicht lachen. Für ein kleines Lächeln jedoch reichte es. "Bitte verzeih mir meine Manieren mich dir nicht erst einmal vorzustellen. Mein Name ist Sergia und ich warte hier nämlich auf diesen kleinen Rotzlöffel.", tat ich nun ganz lieb und harmlos und verbarg meinen noch immer anhaltenden Ärger jetzt hinter einem verspielten Lächeln. Denn wenn ich etwas wollte, dann konnte ich natürlich auch ganz nett sein. Und just in diesem Moment wollte ich etwas: Wissen, ob diese kleine Ratte hier noch irgendwo in der Nähe war, sodass ich vielleicht doch noch zu meiner Pausenlektüre käme....

  • Furie war eines der ersten und dabei noch harmlosesten Worte, welches Askan zur Reaktion von Fausta einfiel. Er betrachtete sie ein wenig von Unten nach Oben und sparte sich zunächst jeden Kommentar. Dann schlussendlich gab er ebenfalls leicht schnippisch zurück:


    "Aber Hallo, für was halten wir uns denn? Habe ich etwa nicht alles mitbekommen und der neue Imperator hat eine neue Konkubine, die glaubt ihr gehört halb Rom?"
    Mit Verachtung sah er Fausta zunächst an, musste dann aber schulussendlich schmunzeln und gab nach:


    "Ja, den Zeitungsjungen habe ich getroffen, der hat mir seine letzte Acta überlassen. Scheint heute recht gefragt zu sein das Ding. Ich bin nur noch nicht dazu gekommen, zu erfahren warum, da ich gerade erst begonnen habe zu lesen. Aber lass mich dir ebenfalls meinen Namen nennen. Man nennt mich in meinem Land Hector. Es ist mir eine Freude eine solche Zierde hier in Rom kennenlernen zu dürfen." und versuchte es somit ein wenig auf die Schleimtour, welche bei den Frauen doch meistens zog.


    "Was diesen Rotzlöffel betrifft, so glaubeich kaum, dass du diesen heute noch einmal sehen wirst. Wenn mich meine Augen nämlich nicht ganz betrogen haben, dann ist er dort drüben in der Taverna verschwunden."


    Vermutlich kaufte er sich gerade mit dem guten Geld welches er von Askan erhalten hatte etwas ordentliches zu Essen, schließlich war Zeitungsjunge im Normalfall keine so gut bezahlte Arbeit wie es heute für den Burschen passiert war.


    Noch einmal musterte Askan die Frau vor ihm, diesesmal allerdings betrachtete er sich heimlich die Rundungen der Frau aus "privaten" Gründen, schließlich war er doch auch nur ein Mann…… .

  • Auf die Unterstellung eine Konkubine des Kaisers zu sein, lächelte ich nur weiter und vielleicht einen kleinen Tick gehässiger. "Eine was? Da musst du mich verwechseln, denn ich bin keine Konkubine eines Cornelius, sondern über meine Urgroßmutter die Nachkommin eines solchen.", gab ich honigsüß zurück. Dass jener selbstverständlich kein Kaiser gewesen war, brauchte ich nicht auszuführen. Das lag auf der Hand. Und dass meine Urgroßmutter Cornelia Fausta einem plebeischen Cornelier-Zweig entsprang, das verschwieg ich (wie immer) geflissentlich.
    Anschließend erklärte mir der Rempler, der sich als Hector vorstellte, dass er der Zeitungskröte die letzte Ausgabe der Acta abgekauft hätte. Na Prima, dachte ich mir und überlegte, ob ich dennoch irgendwie zu einem Käseblatt käme. Denn an dem Jungen ohne Zeitung hatte ich wenig Interesse. Der würde sich anstrengen müssen, dass er morgen und übermorgen und so weiter überhaupt nochmal eine Zeitung an mich loswurde! So einfach war das. Wer nicht wusste, dass man Stammkunden gefälligst bevorzugt zu behandeln hatte, der musste es eben auf die harte Tour lernen. Ich seufzte. Von diesem Hector bekäme ich die Zeitung gewiss nicht, war mir auch ohne fragen klar. Nicht zuletzt hatte er ja angegeben, dass er sie eben erst zu lesen begonnen hatte. Jemand anderes mit Acta sah ich gerade nicht, da konnte ich auch ebenso gut wieder an die Arbeit gehen. Jetzt eine kürzere Pause zu machen, das bedeutete später früher nach Hause zu kommen. Vielleicht bekam ich da ja noch die Neuigkeiten vom Tag zu lesen. "Naja, dann will ich dich nicht weiter aufhalten oder beim Lesen stören, während du nicht aufpasst, wo du hinläufst. Es war mir eine...." Freude? - Bestimmt nicht! "unterhaltsame Begegnung mit dir. Vale.", erklärte ich und drehte mich um zum Gehen. Dann setzte ich wenig elanvoll einen Fuß vor den anderen und würde wieder im Innern des Gebäudes verschwinden, wenn man mich nicht aufhielt. (Dass ich mich durchaus aufhalten lassen würde, machte mein lustloser Gang wohl relativ offenkundig.)

  • "Also hast du Herrscherblut in dir?" lachte Askan laut auf und fügte dann amüsiert hinzu "aber sicher doch." wobei er mit dem Auge zwinkerte. Dann führte er neckisch hinzu:


    "Das trifft sich gut, denn ich stamme von Silvius, dem Sohn des Aeneas ab und gelte somit irgendwie doch auch als Stammvater des römischen Volkes, nicht wahr? Das würde wohl bedeuten, dass wir zwei gut zusammenpassen würden. Was hälst du davon, wir beide könnten die Welt regieren."


    Dabei trieften seine Worte richtig vor Sarkasmus und ließen kaum einen Interpretationsspielraum. Die aufgetischte Geschichte über die Abstammung sollte Fausta zeigen, dass er ihr kein Wort über ihre Abstammung glaubte. Askan war nun in Fahrt und wollte sich nicht einfach so abkanzeln lassen, wie es diese Sergia bisher getan hatte. Als die Sergia sich dann zum drehen wandte und sie so langsam dahinschlurfte was wohl nur einen Schluss zuließ, legte Askand den Kopf etwas schief und ließ sie ein wenig zappeln. Erst als sie schon beinahe wieder zur Porta hinein war rief er ihr nach:


    "Hör mal, ich habe den Eindruck du willst unbedingt eine Acta haben, nicht wahr? Ich hätte da eine."


    Ein freundliches Lächeln huschte in sein Gesicht.

  • Ehrlich? Diese erste Frage war nicht ganz uninteressant, denn hätte ich mich dazu herabgelassen, darauf zu antworten, dann hätte ich sie gewiss nicht verneint. Immerhin war ich eine Sergia und gehörte damit zu einer Gens, die zwar im Moment (seit gut 170 Jahren) nicht mehr patrizisch war, zuvor jedoch über Jahr-hunderte jenen höchsten Stand innehatte! Hinzu kam speziell bei mir natürlich auch noch mein lieber Großvater Appius (Helvetius Sulla), den ich leider nie kennengelernt hatte, weil er in einem Hochverratsprozess zum Tode durch Erdrosseln verurteilt worden war, nachdem er als eine treibende Kraft neben meinem Adoptiv-Cousin Decimus (Pompeius Strabo) halb Hispanien zum Aufstand gegen Rom getrieben hatte! Solches Blut floss also in meinen Adern, obgleich ich von letzterer Geschichte nicht einmal ansatzweise eine Ahnung hatte, weil meine Mutter sie schlichtweg von mir ferngehalten hatte. Fakt war jedoch, dass ich auch ohne jenes Wissen meine diversen auch kriminellen Energien kannte. Ich spürte sie und ich wusste ziemlich genau, wozu ich in der Lage war.
    Aber ich winkte ab. "Ach, glaub doch, was du willst.", sprach ich dabei noch gönnerisch zu diesem Hector. Denn was in aller Welt kümmerte mich schon die Meinung so eines Peregrinus? Anschließend dann mochte es für solchen Nicht-Römer womöglich so wirken, als würde ich schlurfen. Als jemand, dem aber tatsächlich in nicht geringem Umfang Herrscherblut (wennauch in erklärterweise etwas anderen Art der Interpretation) innewohnte, schritt ich natürlich vielmehr gravitätisch und ein wenig nachdenklich.... neben der zweifellosen Lustlosigkeit, die meinen Gang ausmachte. Und fast hatte ich so die Porta wieder erreicht, da sprach mich der Kerl nochmal an, sodass ich mich mit erhobener linker Augenbraue umdrehte: "Und die würdest du mir also geben? Obwohl du sie gerade erst angefangen hast zu lesen?" Das klang in meinen Ohren wenig überzeugend. Ich ging wieder zwei Schritte auf ihn zu: "Was willst du von mir?", erkundigte ich mich dann und sprach dabei ganz bestimmt nicht nur davon, was er für die Acta-Ausgabe von mir wollte....

  • Askan wusste nicht warum, aber er fand diese Frau irgendwie interessant. Sie strahlte eine gewisse Aura aus, die ihm nicht ganz geheuer war und bei der in ihm eine gewisse Vorsicht aufkam. Sie war schlagfertig und ziemlich selbstbewusst, eine gefährliche Mischung bei Frauen. Gefährlich für die Männer die sich in ihrer Nähe aufhielten. Andererseits boten sich gewisse Möglichkeiten für Askan. Wie es schien, war sie unabhängig und verdiente sich ihre Sesterzen selber. Askan konnte nicht genau sagen, was sie monatlich für ihre Arbeit bekam, doch war schon jede Münze mehr als sein Auftraggeber zu bieten hatte. In ihm reifte ein Plan, der zwar gefährlich werden konnte, auf der anderen Seite aber auch einiges an Profit bedeute. Mit leicht schief gelegtem Kopf antwortete er:


    "Ich würde sie dir geben."


    Die zweite Frage hatte Askan wohl richtig verstanden. Fausta schien allmählich zu dämmern, dass dies hier kein zufälliges Aufeinandertreffen war. Er sah sie kurz an, während er eine kurze, rhetorische Pause einlegte um dann in mysteriösem Tonfall fortzufahren:


    "Wichtig ist nicht was ich will, wichtig ist was du mir bieten kannst."


    Unterdessen nahm das Treiben um ihn herum zu, ein sicheres Anzeichen dafür, dass nicht nur die Sergia gerade eine Pause machte. Ein Bürokrat nach dem anderen kam aus der Verwaltung und machte kurze Besorgungen für eine Stärkung zwischendurch. Ein Umstand, der Askan daran erinnerte, dass er selber heute noch keinen Bissen gegessen hatte und den sein Magen mit einem leichten Grummeln quittierte....

  • Ich musterte meinen Gegenüber, während er mir antwortete, und tatsächlich ging mir dabei auf, dass die ganze Situation hier bestimmt kein Zufall war. Natürlich bestand die Möglichkeit, dass ich hier willkürlich von diesem Hector ausgewählt worden war für was-auch-immer-sein-Plan-war. Doch jenes zu glauben, dafür war ich zu misstrauisch. Wer sagte mir nicht beispielsweise, dass dieser Kerl hier ein Auftragskiller war? In Alba Fucens hatte mein zugegebenermaßen noch recht bescheidenes Unternehmen seinen Sitz und verkaufte vornehmlich an weibliche Kundschaft auch diverse Gifte, wie beispielsweise Tollhonig. Was, wenn eine meiner Kundinnen ihren Plan nicht hatte durchziehen können und sich ihr Mann nun nicht nur an ihr, sondern auch an mir rächen wollte? Natürlich müsste man erst einige Nachforschungen anstellen, um mich, Sergia Fausta, mit Fausta Ultrix wirklich gleichsetzen zu können, aber ausgeschlossen erschien es mir in diesem Moment nicht.
    Doch genug mit diesem Hätte-Wenn-und-Würde! Ich beschloss in die Offensive zu gehen: "Du scheinst schlecht gefrühstückt zu haben, Hector. Was hälst du davon, wenn ich dir in der Taverna Apicia, hier gleich in der Nähe, etwas Gesellschaft leiste?", schlug ich in misstrauischem, aber selbstsicheren Tonfall vor meine Mittagspause etwas auszudehnen. Ich kannte den Laden, ich kannte die Umgebung und nicht zuletzt hatte ich im Zweifelsfall immer auch ein paar harmlos hübsch aussehende "Bülmchen" mit dabei. Bekanntlich bedurfte die Honigproduktion schließlich auch entsprechender Pflanzen, von denen die Bienen sammelten, was sie für den Honig brauchten. Und dass giftiger Honig irgendwo auch giftig grüner Gewächse bedurfte, lag wohl auf der Hand.... "Wenn du mir verrätst, wer dich.. aus welchem Grund zu mir schickt, dann lade ich dich vielleicht sogar ein.", lächelte ich abschließend dunkel zu meinem Angebot. Dabei kam mir dann auch die Idee: Wenn er mir seinen Auftraggeber zu verraten gewillt wäre, ließe er sich eventuell ja sogar dazu kaufen, es ebendiesem Auftraggeber in meinem besser bezahlten Auftrag heimzuzahlen.... Bei diesem Gedanken wurde mein Lächeln einen kleinen Hauch selbstgefälliger.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!