Valeria hatte unruhig geschlafen; und als sie nun unruhig in die Abendsonne blinzelte, bemerkte sie, dass sie in einer Pfütze saß. Verdutzt sah sie an sich herunter. Hatte sie etwa...? War sie etwa....inkontinent? Sie wollte aufstehen, als ein schrecklicher Schmerz ihr die Luft raubte und sie keuchen ließ. Mit einem qualvollen Stöhnen sackte sie zusammen und umklammerte krampfhaft ihren Bauch.
"Nein, nicht jetzt", wisperte sie. Dann nahm der Schmerz ab und sie konnte aufstehen. Wankend ging sie zur Tür und öffnete sie, als die nächste Schmerzwelle über ihr zusammenschlug. Sie schrie gepeinigt auf und klammerte sich an der Tür fest, glitt zu Boden. Der Schrei hallte durch das ganze Praetorium.
"Livianus", schluchzte sie.
"Miriam...Cicero....irgendwer... Es tut so weh..."
So hockte sie in der halbgeöffneten Tür, eine nasse Spur durch das Cubiculum gezogen und wartete verkrümmt darauf, dass jemand kam. Dass Livianus sich zu dieser Zeit nicht im Praetorianum befand, konnte sie nicht wissen.