ZitatOriginal von Marcus Vinicius Hungaricus
Helena: Aiaiaiai... Also dir kann ich jetzt auch nicht samt und sonders zustimmen.
Wär ja auch langweilig, wenn *grinst*
ZitatOriginal von Marcus Vinicius Hungaricus
Falsch. Lest mal die Lex Iulia et Papia. Es gab genug Frauen, die älter waren und nicht verheiratet. Sicher, die Regel waren diese nicht, aber es gab sie doch oft genug, so daß man diese Frauen animieren mußte, sich "freiwillig" unter die Haube zu drängen.
Die Frage ist allerdings, auf welche Gesellschaftsschicht man sich bezieht. Frauen aus den ärmeren Gesellschaftsteilen dürften weitaus schneller und leichter zu verheiraten gewesen sein als Frauen, die durch Besitz und Reichtum einer Familie nicht gezwungen sind. Und da liegt denke ich auch der Knackpunkt der Diskussion: Die meisten hier gespielten Charaktere gehören der Schicht an, die es sich leisten kann/konnte zu warten - arme Bürger, Handwerker, die von der Hand in den Mund lebten, die werden hier nicht (oder kaum) gespielt. Zumindest habe ich noch keinen gelesen bisher. Wenn wir also diskutieren, müssen wir uns den Rahmen suchen, über den wir sprechen wollen - die bisherigen Verallgemeinerungen machen das sehr schwer.
ZitatOriginal von Marcus Vinicius Hungaricus
Auweh... du, wir sind hier in Rom, nicht in Griechenland. Die römischen Frauen mußten nicht nur gelangweilt zu Hause sitzen, ganz im Gegenteil, sie waren oft unterwegs und mussten Betriebe für ihren Mann führen bzw. dort mithelfen. Ich wage sogar zu behaupten, daß eine Frau, die es sich leisten konnte, daheim zu bleiben, war wirklich in einer reichen Familie oder mächtig.
Jein - ich wage zu behaupten, dass modernes Verhalten wie heute - man geh in die Disse oder wohin auch immer, reisst sich das andere oder auch gleiche Geschlecht auf, und sucht sich so seinen Partner - in der damaligen Zeit einfach nicht so gelaufen ist. Eine Handwerkerin ist natürlich mobiler als eine reiche Römerin, weil sie *muss* - aber eine Tochter eines konservativen Paterfamilias dürfte das Zuhause ohne Begleitung kaum verlassen haben, geschweige denn fremde Männer einfach so kennengelernt haben. Man gestatte mir eine bewusste Übertreibung, um ein Bewusstsein dafür zu wecken, dass das Allgemeinspiel der Frauen ein bisschen komplexer sein darf als eine 1:1 Kopie zum heutigen Leben, nur eben in Stola mit Palla auf dem Kopf.
ZitatOriginal von Marcus Vinicius Hungaricus
Was der Sex angeht: Hallo? Wir sind hier in Rom, in einem Sumpf voller Verrat, Intrigen und Sex. Es war durchaus so, daß etliche Frauen (natürlich nicht die Allgemeinheit, aber doch nicht so selten) sich sexuell freier entfalteten, ich erinnere da an die Prostituiertenliste, in die sich Frauen eintragen konnten, um promisk zu leben und die erst unter Tiberius glaub ich verboten wurde.
Ja - nur wird das hier gespielt? Nein. Hier sind teilweise junge Mädchen unterwegs, die sich dem erstbesten an den Hals hängen und ihre Unschuld schneller verlieren, als der normale Römer 'gladius' buchstabieren kann (gut, bei der Alphabetisierung damals könnte das auch ein wenig länger gedauert haben *flöt*). Die Möglichkeiten gibt es, und ich verwehre mich deswegen auch gegen das Bild der entrechteten römischen Frau.