Praefecti Castrorum Caius Furius Helios

  • Helios nahm dies mit einem wohlwollenden Nicken zur Kenntnis.


    "Sich in Form zu halten ist nie verkehrt, von mir gewünscht und sollte eigentlich die Pflicht aller Römer sein - viele neigen zu Übergewicht, wenn man sich die Politiker betrachtet."


    Ein wenig Drill würde wohl keinem von ihnen schaden, dachte er sich.


    "Nun, lass mich mal überlegen."


    Ging er auf die Frage Gabriels nach seinem Vorgesetzten ein.


    "Optio Helvetius Cato wurde kürzlich zum Centurio befördert, daher hat Centurio Germanicus Traianus nun einen Optio verloren, den es zu ersetzen gilt. Und ich bin guter Dinge, was die Angelegenheit mit den Voraussetzungen angeht - der Praefectus Vigilum will sich dem höchstpersönlich annehmen, steht dieser Änderung wohlwollend gegenüber. Also könntest du schon recht bald Catos´Platz einnehmen, wenn du dich beweisen kannst. Centurio Cato wird wohl andere Soldaten, wenn ich recht informiert bin, so bildet er einige aus, unterstellt bekommen."

  • »Oh!« kam es nur über Gabriels Lippen verblüfft und unerwartet hervor. So schnell hatte er nicht mit Informationen gerechnet, was seine Beförderung an ging und so musste er wohl ein wenig verwirrt dreingeschaut haben. Stattdessen lächelte er, wenn auch etwas gequält, weil er es noch nicht so ganz fassen konnte.


    »Danke, Praefektus Castrorum Helios!« stiess er dann hervor und kratzte sich am Kopf.
    Er hatte tatsächlich etwas bewirken können? Gabriel war einfach nur baff.


    »Öhm ... also ... ja und nun aber bin ich hier und erwarte Befehle ...« stammelte er. Ja, dies verwirrte ihn doch sehr, was man ihm auch ansah.


    Auf Cato ging er erst einmal nicht ein. (Oder doch, dann ist das eben nach dem Treffen mit dessen Schwester *g*)


    »Helvetius Cato? Oh, ich kenne ihn aus der CU! Guter Mann!«

  • "Nun, deine Befehle wird dir der Centurio Germanicus Traianus mitteilen müssen, schließlich greife ich nicht in seine Arbeit hinein - ich bin nur Praefectus Castrorum."


    Sagte er lächelnd und nickte auf die Anmerkung Gabriels bezüglich Cato.


    "Ja, ein fähiger Mann, den ich..."


    Dann bäugte er sich mit einem schelmischen Grinsen zu Gabriel.


    "Den ich der CU abgeworben habe. Er ist uns von größerem Nutzen und kann hier besser gefördert werden."


    Der harte Konkurenzkampf und die daraus schleppenden Erfolge hätten sicherlich viele Männer demotiviert, was einen herben Verlust darstellen würde, besonders, wenn die Vigiles über Mangel an Männern klagten.

  • »Verstehe!« gab Gabriel zur Antwort. »Ich werde mich dann also bei Centurio Germanicus Traianus melden.« Doch auch er grinste wieder und fügte hinzu: «aber du bist ein guter Praefectus Castrorum und ich denke, die nächste Bevörderung ist bald in Sicht, hoffe ich!« Gabriel meinte es ernst, mochte er den Mann doch vor sich. Aber genug davon, seit dem er Strabo so auf den Leim gegangen war, wollte er keine zu engen Kontakte mehr in seiner Einheit, auch wenn er es vermisste, mal wieder mit Kameraden einen Trinken zu gehen. Aber sicherlich war dies ausgeschlossen mit einem Vorgesetzten. Hach, was sehnte er sich immer noch Falco herbeo. Obwohl dieser schon so lange fort war.


    »Ich dagegen wollte mal zur CU, aber das übliche Spiel: Als Libertus geht auch das nicht!« Gabriel versuchte seine leichte Bitterkeit in der Stimme zu unterdrücken und grinste, wenn auch nicht ganz so ehrlich.


    »Nun aber will ich meinen Dienst antreten und du kannst auch gerne meine "Speziellen Fähigkeiten" in Anspruch nehmen ...« Er hoffte, das Helios Bescheid wusste. »Oder muss ich das Centurio Germanicus Traianus fragen? Und sonst? gab es etwas wichtiges, was ein Vigil wissen muss? Grosse Brände, Ermittlungen?«


    Wieder kratzte sich Gabriel am Kopf: Centurio Germanicus Traianus? Kannte er den? Ne, wohl noch nicht.


    edit: letzter Absatz :D

  • Das Kompliment nahm er lächelnd entgegen.


    "Zuerst müsste ich in den Ordo Equester erhoben werden, bevor ich auf eine Beförderung hoffen kann."


    Dann knettete er seine Unterlippe, während Gabriel sprach und schien selbst darauf wie in Gedanken versunken zu antworten.


    "Du müsstest dich natürlich beim Centurio melden. Was ich allerdings schon seit geraumer Zeit durchführen wollte, ist einfach mal ältere Vigiles zu nehmen und deren Fähigkeit im Löschen eines Brandes nochmals zu überprüfen. Zum einen Teil, um vielleicht die Ausbildung mehr der realität anzupassen, zum anderen, um vielleicht eingespielte Fehler zu entdecken. Doch das müsste ich zuerst mit den Centurionen absprechen, mit dem Praefectus Vigilum sowieso. Vielleicht kannst du dort auch schon mitwirken.
    Sonst gibt es nichts Großartiges zu berichten, bis auf die kleinen Feuer in letzter Zeit, aber das ist Normal, werden die Tage kürzer und die Fackeln in Anspruch genommen, um dem entgegen zu wirken."

  • Aufmerksam hatte Gabriel zugehört. Und er wuchs ein klein wenig, zumindest saß er sehr gerade und stolz auf seinem Stuhl, die Schultern leicht gestrafft.


    »Es wäre mir eine Ehre! Und ich bin für neue Aufgaben offen!«


    Und dann fuhr er sich mit dem Zeigefinger über die Unterlippe und brachte ein weiteres Anliegen hervor:
    »Ich habe mir Gedanken darüber gemacht, wie man vielleicht noch ein paar Männer rekrutieren könnte: Werbung auf den Strassen! Ich würde es selber machen. Aus alten Tagen beherrsche ich noch die Kunst des Feuerspuckens und das Jonglieren mit Fackeln. Vielleicht könnte man dass spasseshalber damit verbinden. Ich dachte mir so einen eher lustigen Werbetext, in dem immer wieder Wörter drin vorkommen wie: brandneu, brandheiss, brandaktuell ... das Spiel mit dem Feuer, der Funke, der überspringt und weitere solche verbalen Anspielungen!«
    Gabriel grinste. »Über den genauen Wortlauf des Textes, welchen ich in den Strassen verkünde, würde ich mir dann noch Gedanken machen, wenn diese Idee bewilligt würde.«


    edit: Tippfehler

  • Helios musste lächeln. Dieser Mann war schon etwas Außergewöhnliches, denn nun konnte er noch Feuer spucken und Jonglieren - welch Rarität.


    "Ich bin für diese Idee offen, doch es wäre gar zu unrömisch, würden wir mit Spass und Witzeleien für die Vigiles werben. Vielleicht lässt du das Jonglieren und Feuerspucken weg und bringst Werbeplakate an. Diese sollten am besten die römischen Tugenden und das Erreichen jener bei den Vigiles beinhalten - alles andere wirkt recht unseriös für eine Stadteinheit."

  • Die beiden Frauen trafen ein...
    Stella war eine spartanische Frau, also selbstbewusst, stolz und
    stark. Als sie aber der Mann im Zimmer sah wurden ihr die Knie weich:


    "Seid gegrüsst, Herr, wir sind auf der Suche nach Caius Furius Helios,
    ist er zu sprechen?"


    fragte Stella leise

  • Ein Schock - Frauen. Seit wann bekam er, Caius Furius Helios, Besuch von Frauen? Das war das erste Mal, dass dieses Officium weibliche Gestalten betraten. Sichtlich schockiert und überrascht, stand Helios sofort stramm und löste sich sogleich aus der steifen Haltung, da ihm bewusst wurde, wie unangemessen es war und er sich hier nur lächerlich machte. Nachdem er einmal tief durchgeatmet hatte, ergriff auch er das Wort.


    "Salvete."


    Kam es aus ihm raus und er musterte die Beiden. Es waren beides schlanke und recht groß gewachsene Frauen, was besonders auffällig war, war der Akzent. Es mussten Griechinnen sein und sogleich durchfuhr ihn ein zweiter Schauder. Waren das irgendwelche Gesanten? War eine etwas schwanger von ihm, eine der damaligen Gespielinnen in Griechenland, seiner Heimat? Er konnte sich an keinen Vorfall erinnern, doch es konnte durchaus sein. Daher wollte er nun behutsam vorgehen, ganz ruhig und gefasst sprechen - egal was kommen würde.


    "Er steht vor euch, natürlich bin ich zu sprechen."


    Er wies mit seiner Handfläche auf die Stühle vor seinem Schreibtisch, die Höfligkeit gebot diese Geste, besonders bei Frauen.

  • Stella stand wie versteinert da und flüsterte fast auf griechisch:


    "Chaire, Helios..."


    Dann nahm sie ihren ganzen Mut zusammen :


    "Ich habe eine Nachricht für Dich aus Deiner Heimat"


    und übergab Helios die alte Schriftrolle, die sie aus ihrer Börse nahm .



    Hiermit bestätigen wir:


    Helikaon und sein Weib Penelope Kallos, dass wir unsere erstgeborene Tochter
    Stella Aglaja Kallos der Obhut der Göttin Artemis Orthia übergeben.


    Möge sie groß und klug werden und ihren Eltern verzeihen.


    Helikaon Kallos
    Penelope Kallos


    Das bezeugen:
    Leonidas, Priester des Apoll

    Archidamia, Priesterin der Artemis Orthia
    "

  • "Chaire..."


    Entfuhr es aus ihm automatisch und nun war es bestätigt, es waren Griechinnen.
    Als ihm von der Nachricht mitegteilt wurde, brach große Skepsis in ihm aus. Vermutlich war es die Geburtsurkunde eines Kindes oder eine andere solcher schrecklichen Nachrichten.
    Misstrauisch nahm er den Zettel entgegen und las ihn durch. Auch wenn dieser auf griechisch war, hatte er alles flüssig lesen und verstehen können. Welche Tragweite dies jedoch hatte oder was das für ihn bedeuten sollte, das war ihm unklar.
    Plötzlich verstand er es, er hatte eine Schwester. Aber warum kamen die Frauen nun zu ihm? Vielleicht war sie mittlerweile verstorben oder hinterliess Kinder, die ihn nun aufsuchten, um versorgt zu werden. Durch diese negativen Gedanken getrieben, blickte er die Frauen verwirrt an.


    "Was soll das nun für mich bedeuten?"


    Er hatte damals schon viele Cousinnen oder allgemein zu viele Verwandte. Von ihm aus konnten sie seine Schwester oder deren waise Kinder versorgen.

  • Immerhin lächelte Helios, dass war doch schon mal etwas wert. Überhaupt mochte er ihn, weil er nicht so steif war, wie manch anderer Vorgesetzte.
    Gabriel grinste breit und hob dabei belustigt eine Augenbraue. Auch wenn er seine Idee sehr gut fand, so verstand er schon, dass dies nicht das Beste war, ging es ja hier um militärischen Drill.


    »Nun, ich habe mir so etwas schon gedacht!«
    Er lachte.
    »Und ich hätte auch mächtig üben müssen, ist es doch schon eine Ewigkeit her.«


    Nach einer Pause fragte er: »Werbeplakate? Gibt es schon welche oder soll ich mir mal was an Text überlegen? Und wie sieht es mit einer Kleinanzeige in der ACTA aus? Die CU wirbt da ja fleissig, wie ich gelesen habe!«

  • Helios lächelte.


    "Alles braucht seine Übung."


    Dann nickte er Gabriel zustimmend zu.


    "Ja, die CU wirbt fleissig und auch ich wollte dies in Angriff nehmen, doch zuvor muss ich mit dem Praefectus Vigilum sprechen. Ohne ihn darf ich nicht handeln, schließlich trägt er die Verantwortung und ist unser Vorgesetzter - übergehen will und darf ich ihn nicht."


    Auch wenn er dadurch nicht die Freiheit hatte, verstand er es, denn es war das Militär und im Militär gab es immer Vorgesetzte. Befehle und die Hierarchie mussten eingehalten werden.


    "Überlege dir mal einen Text für die herkömmlichen Werbeplakate auf den Foren und den in der Acta können wir gemeinsamm erarbeiten, schließlich geht es da auch um Geld und jeder Buchstabe zählt. Das muss gut durchdacht sein."

  • Gabriel war guter Laune. Warum auch immer, aber der Frust und die Krankheit waren langsam vergessen und er bekam sein altes Gesicht wieder.


    »Jeder Buchstabe kostet Geld? Nun, ich wüsste für die ACTA einen Spruch:

    KOMM ZU DEN VIGILES, BEVOR ES ANDERE TUN!!


    Gabriel lachte. Doch dann wurde er ernster, schliesslich war das hier ja seine Arbeit und nicht ein Zirkus. Aber er war einfach froh, wieder ein wenig ausgelassener zu sein.


    »Na, im Ernst. Natürlich musst du das alles erst absprechen. Ich werde mir da mal meine Gedanken machen. So ganz bin ich ja auch nicht auf den Kopf gefallen, außer die Keule vor ein paar Monaten, die mir auf den Kopf fiel ...« Wieder grinste er und wechselte die Position auf seinem Stuhl.


    »Nun, ich will dich dann auch nicht länger von der Arbeit abhalten und mich auch nicht.« Wieder war da ein leicht freches Grinsen, was aber keineswegs so wirkte, als wenn er Helios verulken wollte.


    Und dann fragte er etwas, was typrisch für ihn war, denn er war nun mal sehr direkt und konnte dem entsprechend auch mit einer Abfuhr, sollte sie kommen, umgehen.


    »Trinken wir mal einen zusammen? Durch meine langen Krankenaufenthalte habe ich etwas Geld angespart. Ich lad dich auch ein. Und ich kenne hier nämlich kaum mehr wen von den Kameraden.«


    ;)

  • Zitat

    Original von Caius Furius Helios:
    "Was soll das nun für mich bedeuten?"


    Stella beobachtete Helios während er die Rolle las. Sein Misstrauen und Skepsis war offensichtlich
    und sie konnte es sogar verstehen.... Sie sah ihm direkt in die Augen und sagte sanft:


    "Ich bin diese Stella Aglaja Kallos und es bedeutet, dass ich Deine ältere Schwester bin..."

  • Dieser Gabriel brachte Helios öfter zum Lachen, als es ihm eigentlich lieb war. Immer wieder musste er sich einreden nun die Mundwinkel starr zu halten, schließlich war er Praefectus Castrorum und die Kastellsordnung in Person, doch er schaffte es nie.


    "Ja, der Spruch ist schon recht passabel, doch es sollte schon mehr stehen. Denn so arm sind wir nun auch nicht."


    Er grinste und nham zur Kenntnis, dass Gabriel sich wohl ernsthaft einsetzen würde, was ihn sehr erfreute. Einen Augenblick spielte er mit dem Gedanken mit dem Praefectus Vigilum zu sprechen, um Gabriel als Scriba oder so etwas ähnliches einzubinden, doch das widersprach dessen Natur. Gabriel würde es wohl nicht lange in einem Officium halten, da war er sich sicher.
    Auf das Angebot hin lächelte Helios nur.


    "Natürlich, heute abend gleich. Seitdem ich Praefectus Castrorum bin habe ich nie die Zeit finden können in eine Taverne zu gehen - besonders nachdem meine Stammtaverne fast eingestürzt wäre und wohl immer noch geschlossen ist."


    Noch einmal verfluchte er leise diesen Petronius Varus, den Besitzer der Gaststätte, besann sich aber doch noch und lächelte.

  • Zitat

    Original von Furia Stella
    Stella beobachtete Helios während er die Rolle las. Sein Misstrauen und Skepsis war offensichtlich
    und sie konnte es sogar verstehen.... Sie sah ihm direkt in die Augen und sagte sanft:


    "Ich bin diese Stella Aglaja Kallos und es bedeutet, dass ich Deine ältere Schwester bin..."


    Er hatte nicht damit gerechnet so schnell mit der Vergangenheit konfrontiert zu werden, doch nun war es geschehen. Baff stand er da und blickte ihr in die Augen und suchte nach etwas Vertrautem. Wenn sie wahrlich seine Schwester war, dann hatte sie Vaters Augen geerbt. Doch die Figur erinnerte ihn an die seiner Mutter. Nach weiteren Gemeinsamkeiten suchend musterte er sie eine Weile und stand auf, um ihr den Brief wieder zu überreichen.


    "Du könntest dich auch nur als meine Schwester ausgeben, wie kann ich dir das glauben?"


    Die Handschrift der Eltern konnte gefälscht sein oder seine Schwester umgebracht und statt dieser wollten nun Banditen an sein Geld durch eine sorgsam ausgesuchte Frau rankommen.

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