Praefecti Castrorum Caius Furius Helios

  • "Es ist keine einfache Aufgabe, denn der Termin steht nicht und wird nicht feststehen. Es soll ein unangekündigter Besuch werden, selbst ich weiß nicht wann. Es könnte in zwei Tagen sein, in einer Woche, in zwei oder vielleicht mehr, wobei ich dies angesichts des bevorstehenden Feldzuges bezweifle.
    Ja, der Kaiser wird uns wohl auch beehren."


    Wobei er das selbst nicht so sicher wurde, denn der Augustus hatte dies versprochen, doch der Feldzug stand bevor, da hatte er es sicherlich erfolgreich vergessen.

  • Die Informationen waren ziemlich spärlich, aber man konnte dem Präfekten keinen Vorwurf machen. Immerhin ging es hier um den Besuch des Kaisers und dies auch noch vor einem bevorstehenden Feldzug, was natürlich bedeuten konnte, dass der Kaiser kurzfristig absagte und die Vorbereitungen umsonst waren.


    "Ich werde mein bestes Versuchen Praefectus und mich um die Vorbereitungen kümmern. Gibt es sonst noch etwas, dass ich wissen sollte, bevor ich meinen Dienst antrete?"

  • "Ja, dass du wohl aufgrund deines Auftrages vom eigentlichen Dienst befreit sein wirst. Natürlich kannst du, sofern du Zeit hast, einige Patrouillien organisieren und auch leiten, doch du weißt, dass eine Parade immense Zeitansprüche an dich stellen wird, bis es reibungslos läuft. Zumal du ja auch nicht viel Zeit hast.
    Aber sonst, nun, müsste ich dich eigentlich noch den Männern vorstellen. Angesichts der Tatsache, dass der Praefectus Urbi und der Augustus kommen, machen wir dies am besten nach dem Besuch."


    Er hoffte, dass die Planung bei dem jungen Mann auf Sympathie stand, zumindest, dass er es nachvollziehen und verstehen konnte nicht sogleich vorgestellt zu werden und den täglichen Dienst aufnehmen zu können.

  • Gabriel hatte Nachricht davon bekommen, sich bei Helios zu melden. Und so hatte er seine Uniform etwas herausgeputzt, sein Haar gewaschen und sich rasiert, als er morgens in das Officium seines Vorgesetzten kam.


    EIn wenig aufgeregt war er ja schon, da der andere Vigil ihn so feixent angeschaut hatte, als er die Nachricht überbracht hatte. Gabriel aber hatte nichts aus ihm herausbekommen. Gab es für etwas eine Standpauke? Zugegeben, Gabriel wusste nichts im Moment, was er sich zu Schulden hatte kommen lassen. Aber wer konnte schon in die Köpfe der Vorgesetzten reinschauen?


    Und das Treffen mit Helios in der Kneipe war lange her. Wenn es auch ein vergnüglicher Abend geworden war, einen, wie Gabriel schon lange nicht mehr erlebt hatte.


    In der nächsten Zeit hatte er brav seinen Dienst getan. Eine so spektakuläre Rettung von fast einem Dutzend Lebenden aus dem brennenden Haus wie vor langer Zeit war aber nicht darunter gewesen. Dennoch war Gabriel immer mit vollem EInsatz bei seiner Arbeit.


    Und so kam er zum Officium von Helios und straffte seine Schultern, bevor er anklopfte.

  • "Natürlich Praefectus! So wie du es für besser hältst. Wenn es sonst keine Befehle gibt, dann werde ich mich sofort an die Arbeit machen."


    Der Präfekt hatte bestimmt Recht damit, dass einiges an Arbeit auf den jungen Mann zukam. Immerhin war dies keine alltägliche Angelegenheit und für einen Besuch des Kaisers sollte alles perfekt sein und die Einheit sich von ihrer besten Seite zeigen können. Da Silanus damit rechnete, dass für den ersten Moment alles gesagt war, erhob er sich wieder und nahm eine stramme Grundstellung ein.


  • "Herein."


    War es von innen zu hören.

  • Zitat

    Original von Lucius Iunius Silanus
    "Natürlich Praefectus! So wie du es für besser hältst. Wenn es sonst keine Befehle gibt, dann werde ich mich sofort an die Arbeit machen."


    Der Präfekt hatte bestimmt Recht damit, dass einiges an Arbeit auf den jungen Mann zukam. Immerhin war dies keine alltägliche Angelegenheit und für einen Besuch des Kaisers sollte alles perfekt sein und die Einheit sich von ihrer besten Seite zeigen können. Da Silanus damit rechnete, dass für den ersten Moment alles gesagt war, erhob er sich wieder und nahm eine stramme Grundstellung ein.


    "Eines noch, Tribun."


    Sagte er noch schnell, bevor der junge Mann verschwunden war.


    "Der Praefectus Urbi würde dich gerne persönlich kennenlernen, du solltest dich in der Castra Praetoria melden. Sonst gäbe es nichts mehr an dich heran zu tragen."


    Natürlich hätte er am liebsten den ganzen Schreibkram auf den jungen Mann geladen, doch das ging schon über alle Grenzen hinaus - so gemein konnte keiner sein.

  • "Der Praefectus Urbi? Ich werde mich sofort auf den Weg machen. Ich danke dir."


    Mit diesen Worten verließ der junge Tribun das Officium des Präfekten und hoffte einen guten Ersteindruck hinterlassen zu haben. Von der Ranghierarchie stand der Präfekt zwar nicht über ihm, aber zweifellos war es wichtig, sich einen solch verdienten und vor allem erfahrenen Offizier nicht zum Feind zu machen. Den diese hochgedienten Offiziere waren es, von denen junge Männer wie Silanus etwas lernen konnten.

  • Als Gabriel das Herein seines Vorgesetzten hinter der Tür vernahm, öffnete er diese, trat ein, schloss die Tür wieder und saltutierte ordnungsgemäß seinem Vorgesetzten.


    »Vigil Gabriel meldet sich zur Stelle!« Er klang betont militärisch und steif, doch dann umspielte seine Lippen wieder jenes unverkennbare leicht schelmische Grinsen.


    »Du hast nach mir schicken lassen, Praefectus Helios?«


    Gabriel war bisher immer seiner Arbeit akribisch und verantwortungsvoll nachgekommen und er hatte inzwischen auch erkannt, dass Diszeplin eben in so einer Kaserne von nöten war, auch wenn er manchmal glaubte, dass man es auch übertreiben konnte.


    Aber hier bei Helios, mit dem er inzwischen schon mal einen Wein privat trinken war, konnte er sich sein so typisches Grinsen einfach nicht ganz verkneifen.


    Dennoch stand er stramm im Raum, fast sogar ein wenig auffallend übertrieben.


    ;)

  • "Falsch, Gabriel."


    Antwortete Helios mit dem selbigen schelmischen Grinsen und bedeutete ihm mit der flachen Hand sich zu setzen.


    "Erst einmal müssen wir an deiner Meldung etwas korrigieren. Ab heute heißt es nun Optio Didianus Gabriel. Und nun müssen wir etwas abklären."


    Er wusste nicht, ob dies ihrer Freundschaft schaden würde, doch er musste es auf den Punkt bringen und Beschönigungen waren hier fehl am Platze.


    "Wie schon des öfteren, habe ich bemerkt, dass deine Kondition nicht mehr die selbe ist. Mit anderen Worten, zweifle ich bei dir, ob du den aktiven und physischen Dienst gerecht werden kannst. Ich bin kein Medicus, doch ich habe es nicht nur hier in der Castra gehört, sondern auch bei einem guten Becher Wein beobachten können. Könntest du dir also vorstellen ein wenig zurück zu treten und Aufgaben in der Präfektur zu übernehmen, wie auch die Ausbildung, die dir als Optio sowieso obliegen wird?"

  • Gabriel traute erst den Worten nicht, die Helios aussprach. Er war befördert? Er, ein Libertus, ein ehemaliger Sklave? Das konnte doch nicht wirklich sein. Aber Gabriel wusste, wo er war und er träumte nicht. Er hatte auch nichts getrunken. Das tat er niemals im Dienst. Und auch wenn er die letzte Nacht eigentlich gut geschlafen hatte und somit fit war, so hatte er für einen Moment das Gefühl von weichen Knie. Doch nicht so stark, dass es ihn umgehauen hätte. Dennoch war er Helios sehr dankbar, dass er Gabriel aufforderte, sich zu setzen, welchem Gabriel auch sehr schnell, fast zu schnell nach kam.


    Als der dann den harten Untergrund unter seinem Hintern spürte, war er mehr als dankbar. Doch wohin nun mit seinen Händen? Sein Untersatz hatte keine Armlehnen, die er hätte ergreifen können, als blieb ihm nichts anders übrig, als sich ihrer selbst zu bedienen: Seinen Händen und diese verschränkten sich schnell in seinem Schoß in einander.
    »Optio?« fragte Gabriel noch sehr ungläubig. Doch dann vernahm er Helios weitere Worte. Hart war es schon. Ja, er hatte seit dem Überfall arge Probleme mir seinem Kopf und seine Kondition. Es war leider eine Wahrheit, die er mehr und mehr akzeptieren musste. Dennoch, es schlug ihm wie ein Blitz um die Ohren, was sein Freund und Vorgesetzter da sagte: "Mit anderen Worten, zweifle ich bei dir, ob du den aktiven und physischen Dienst gerecht werden kannst."


    Gabriel war ein körperbetonter Mann. Er schätzte körperliche Tätigungen. Und nun sollte er zu einem Bürohengst werden, gefesselt an einen Schreibtisch? Er schluckte und brauchte etwas, um zu antworten.


    Dabei senkte er aber seinen Blick, womit er zeigte, wie er seine Reaktion versuchte nicht zu zeigen: Er war schon entsetzt und traurig, aber er gab Helios auch Recht.


    Und dann hob er seinen Blick, doch sein schelmisches Grinsen war gänzlich verschwunden, auch wenn er versuchte, sich wahrlich dankbar zu zeigen.
    »Natürlich. Du hast ja leider Recht. Ich will keine Gefahr für meine Kameraden werden ...«


    Optio, darüber freute er sich wahrlich, aber der zweite Umstand trügte einfach ein wenig seine Freude, wo er doch den Aussendienst so liebte. Und schnell kam ihm noch eine Idee:
    »Aber wenn mal wieder ein Spion gebraucht wird ... « Sehr hoffnungsvoll hatte er angefangen, doch er bremste sich dann selber. »Ich meine, wegen meinen Fähigkeiten ... die liegen ja sonst unnütz brach ...«

  • "Nicht ganz vom Dienst ausschließen, nur ein wenig zurücktreten."


    Beschönigte er sogleich, um Gabriel nicht unnötige Ängste zu bereiten.


    "Solange du dich noch unwohl fühlst und der Medicus keine Erklärung oder Lösung dafür hat, solltest du dich bei Einsätzen ein wenig Zügeln, also keine Einsätze bei Nacht, nicht mehr jeden Tag. Dafür wirst du dann primärer Ausbilder und kannst in der Principa aushelfen, unter anderem bei Bewerbungen und Sonstigem. Ich hoffe du verstehst mich.
    Und deine Kenntnisse werden natürlich herangezogen, wenn Bedarf ist."


    Bei dem letzten Satz war ein schelmisches Grinsen auf den Lippen des Praefectus aufgelegt und er versuchte die Situation zu entspannen.

  • Gabriels Gesichtszüge entspannten sich und dann strich er sich etwas gedankenverloren mit den Fingern über sein Kinn. Das mit der Beförderung konnte er fast noch immer nicht glauben. Und natürlich freute er sich. Und er fragte nicht einmal nach dem neuen Lohn, da es sicherlich schon etwas mehr war und wer konnte das nicht gebrauchen.


    »Ja, geht in Ordnung. Aber ich als Ausbilder?« Er lachte. »Ob ich dafür wohl die nötige Strenge habe?« Leicht gespielt legte er den Daumen an sein Kinn und schaute nach oben oben. Doch schnell hatte ihn der Ernst des Lebens wieder.


    »Kann ich mich, was die Ausbildung der neuen Rekruten angeht, noch irgendwie schlau machen? Und bei den Bewerbungen helfe ich gerne ... und auch sonst, wo ich kann!«


    Helios schelmisches Lächeln führte zur nötigen Auflockerung der Situation bei.


    »Ach ja, ich wollte mir ja auch noch einen Werbetext für die ACTA ausdenken, ich kümmere mich drum.« fügte er dann noch hinzu.

  • "Naja, eine gewisse Grundtendenz deines Unterrichts sollte schon in die Richtung von Disziplin hinführen. Schließlich sind wir hier nicht auf einer Theaterbühne oder beim Spiel mit Freunden, die Männer müssen für den Ernstaffl gewappnet sein - ansonsten wirst auch du für ihr Leben verantwortlich gemacht, wenn du sie ohne Kenntnisse und Schulung in die Welt des Feuers und der Verbrecher entlässt."


    Seine Miene war nun eine ernste, denn eine gute Ausbildung rettete den manch oder anderen vor dem sicheren Tod. Und die Ausbildung war daher nichts spaßiges, sondern eine Erfordernis, die der strengsten Sorgfalt unterliegen musste.


    "Schlau machen? Nun, in unseren Archiven kannst du ein wenig nachforschen, ein paar Übungen und Vorgehensweisen wirst du wohl finden können."

    Sim-Off:

    Archive = Posts und Threads von den Ausbildern zuvor lesen ;)


    "Der Werbetext, nun, das dürfte wohl zu spät sein, denn die neuste Ausgabe der Acta ist jüngst erschienen und bis zu den Spielen ist es auch nicht mehr lange. Man wird es nicht vor den Spielen veröffentlichen können, falls du den Werbetext für die Militärwettspiele meinst. Falls du jedoch einen allgemeinen Werbetext für die Vigiles im Auge hast, so ist das erfreulich."

  • Dies geschah auch prompt und schon sah sich der alte Mann dem Praefectus Castrorum gegenüber, der ihn mit einem Lächeln begrüßte.


    "Salve, ich bin Caius Furius Helios, Praefectus Castrorum."

  • Der Alte trat ein.


    Salve. Ich bin Appius Tiberius Iuvenalis, Magister Memoriae. Ich komme wegen Deinem Schreiben an den Imperator Praefectus. Außerdem bin ich erfreut Dich hier anzutreffen.


    Der Alte stoppte und wartete auf die Reaktion des Praefecten.

  • "Natürlich, bitte setze dich doch."


    Und er wies mit der Hand auf die Sitzgelgenheit ihm gegenüber. Angespannt war Helios sehr, schließlich ging es hier um seine Zukunft und falls der Augustus schon so einen hohen Amtsträger des Hofes schickte, musste dies etwas bedeuten.


    Gespannt wartete er also auf die Mitteilung.

  • Der Alte nahm dankend platz.


    Du kannst Dir ja denken weswegen ich hier bin. Eigentlich hättest Du von mir ein Schreiben erhalten aber da die Castra auf dem Weg lag, dacht ich mir, überbringe ich die Nachricht persönlich.
    Nun gut. Der Imperator läßt ausrichten das Rom immer Platz für fähige Soldaten hat. Allerdings meinte er auch, das eine Entscheidung wohl erst später fallen würde. Leider kann ich Dir nicht sagen wann dies sein wird. Aber wie Du ja wissen solltest, wird der Imperator bald zu einem Feldzug aufbrechen. Wenn Du Glück hast, wird die Entscheidung noch vor seiner Abreise getroffen.


    Es tat ihm leid das er dem Praefectus nicht mehr sagen konnte.

  • Helios machte keinen Hehl aus seiner Enttäuschung. Er hatte geglaubt, dass das persönliche Auftreten des Kaisers Willenbekräftigen und ihn selbst stolz machen sollte diesem einen Mann treu gedient zu haben, dem war nicht so. Ebenfalls hatte er sich auf eine klare Antwort vorbereitete, auch dem war nicht so.


    "Ich danke dir für die Mitteilung. Dann werde ich der Entscheidung harren und mich im Warten üben."


    Die Enttäuschung lag ihm in der Stimme, denn er sprach nun leiser. Die Enttäuschung hatte auch das anfängliche Lächeln weichen lassen.

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