[Grundausbildung] M. Flavius Aristides

  • Marcus starrte den Tribun an. Erst einen Moment nach den anderen Probati setzte sich auch Marcus in Bewegung. So stellte er sich mit den anderen Soldaten in einer Reihe auf. Mit all dem Laufen, den Liegestützen und besonders den Ärger war die Tunika an seinem Rücken von dem Schweiß durchdrungen und klebte an ihm unangenehm unter der Rüstung, die sich durch die Tunika gebohrt hatte und nun, nach den Liegestützen, seine Haut an der Seite aufriß. Seine Gereiztheit nach der letzten Szene nahm dadurch etwas zu. Aber es brachte ihn auch wieder etwas auf den Boden zurück. Der Schmerz an seiner Seite klärte seine Sinne etwas und er konnte klareren Geistes wieder den Befehlen folgen. So wandte er sich nach rechts und lief los. Erst langsam und im Marschschritt, dann schneller und im Laufschritt.


    Runde um Runde lief Marcus und sah finster vor sich her. Marcus biß die Zähne zusammen als die Ringe sich noch etwas tiefer in seine Haut bohrten. Schweigend und mit verschloßenem Gesicht lief Marcus jedoch weiter. Sein Atem ging schnell und der Schweiß strömte über seinen Rücken. Den Tribun an ihrer Seite ignorierte Marcus und auch die Seitenblicke von den Probati, die wohl in ihm nun das Übel ihrer Schinderei sahen.

  • Nach einigen Runden ertönt das erlösende Kommando.

    "Consiste !"
    (Halt)


    "In aciem venite!!!" (In Linie antreten)

    "State !"
    (Stillgestanden)


    Tribun Tiberius nickt, die Probati waren bereit für den nächsten Schritt.


    "Nun, so langsam wird es ja,..."


    Er winkte Titus heran.


    "Das hier ist Legionär Titus, er hilft mir gelegentlich hier. Er wird euch die Übungsscuti verteilen."


    Titus kommt mit einem grossen Stapel der schweren Weidenschilde an und verteilt diese.

  • Consiste? Marcus kam schnaufend zum stehen. Für einen Moment schaukelte der Boden unter ihm, aber er holte tief Luft und blieb ruhig stehen. Doch dann spürte er an der Seite, wo es der Tribun nicht sehen konnte, einen Ellbogen in der Seite und direkt auf den offenen Ringen. Marcus ließ den Atem mit einem Stoß entweichen als der Schmerz grell durch seine Seite zuckte. Im selben Moment warf Marcus einen finsteren Blick auf seinen Nebenmann, einen grobschlächtigen Probatus, der ein Kopf kleiner als Marcus war. Der Probatus grinste kurz, sah dann jedoch an Marcus vorbei. Den Stoß ignorierend trat er mit den Anderen in eine Linie.


    Marcus sah zu Titus als dieser herantrat. Sein Blick fiel auf die Scuta, die Titus an die Probati verteilte und auch an ihn. So nahm Marcus das Schild fest in die Linke hat und schnallte die Riemen um seinen Arm herum. Das Schild war keine ungewohnte Last in Marcus Hand. Gerade in dieser Disziplin hatte ihn Quartus, der alte Veteran, doch unterrichtet gehabt. Prüfend hielt er das Schild in der Hand und fand, daß er etwas unausgewogen war. Der Griff könnte etwas nach oben verlegt werden, aber im Allgemeinen war er doch in Ordnung. Abwartend sah er in Richtung des Tribuns und wartete auf die Befehle.

  • Nach Titus die schweren Weidenschilde verteilt hat, liegt ein Grinsen auf seinem Gesicht. Der Tribun und Titus tauschen ein paar kleine Gesten aus, und dann ist dem Tribun klar, das der Patrizier schon den üblichen Standesneid zu spüren bekommen hat.
    Doch Tribun Tiberius würde nicht so schnell eingreifen, das wäre mitnichten förderlich. Er erinnert sich an seinen ersten Tag auf dem Platz, bei ihm war es Titus, der ihn das Leben schwermachen wollte. Heute würde Titus sein Leben für ihn geben.


    Der Tribun wendet sich an die Probati.


    "Probati, nun werdet ihr euch nochmal bewegen, allerdings mit diesen schweren Schilden... etwas für die Kondition."

    " State ! "
    (Stillgestanden)

    "Scuta sursum ! "
    (Scutum aufnehmen)


    "Pergite !" (marsch)

    "Aequatis passibus !" (im Gleichschritt)

    "Consistite !!"
    (halt)

    "Retro !"
    (Kehrt)

    "Cursim !"
    (Im Laufschritt)

    "Consiste !"
    (Halt)

    "State !"
    (Stillgestanden)

    "Scuta dorsum !! "
    (Schilde ab)

  • Marcus wog das Schild in seinem Arm. Es schien ihm irgendwie schwerer zu sein als das Schild mit dem er früher trainiert hatte und was ihm für seinen linken Arm vertraut war. Und auf jeden Fall unhandlicher. Aber wieder hatte er nicht lange Zeit zum nachdenken. Wie die Anderen folgte er dem ersten Befehl, stand still und hatte den Schild noch am Boden. Dann hob er es an. Ja, schwerer, aber noch lag es recht gut in seiner Hand und Arm. Er fing an zu marschieren hielt das Schild an seiner linken Seite und bemühte sich mit den anderen synchron zu laufen, was zwar jetzt besser war als ganz am Anfang, aber doch noch erhebliche Mängel aufwies. Mit den Schilden brachte es einfach den Marschrhythmus aus dem Gleichgewicht. Beim Halten stießen so manche Schilde aneinander. Marcus zog das Schild etwas enger an seinen Körper und blieb stehen. Dann drehte er sich um und lief los.


    Schon dort merkte er, dass das Schild in seinem Arm Schritt für Schritt schwerer wurde und während des Laufens insbesondere. Er umgriff fest die Lederbänder und den Holzgriff des Schildes, um das Schild besser zu halten. Eine leichte Schwere machte sich in seinem Oberarm bereit. Doch dann wurde schon der Befehl zum Halten gegeben und zum still Stehen. Erneut wurde sein Oberarm auf die Geduldsprobe bestellt. Sein Schild wollte schon von alleine gen Boden sinken, doch mit eisernem Griff hielt Marcus es erhoben bis er es absetzen durfte. Hinter sich vernahm Marcus ein leises, aber erleichtertes Seufzen von manchen der anderen Probati. Auch Marcus musste dem Drang widerstehen, seinen Arm kurz auszuschütteln.

  • Tribun Tiberius lässt die Probati die Übung noch unzählige Male wiederholen,... bis er ihnen eine kurze Pause gönnt.


    Doch viel Zeit haben die Milites nicht, um wieder zu atem zu kommen, Drill und Konditionstraining gehen unvermittelt weiter.

    "In aciem venite!!!" (In Linie antreten)


    "Scuta sursum ! " (Scutum aufnehmen)


    "ad dextram!!!!" (Rechts um)


    "Und nun, ihr faulen Hunde, ein Paar Runden um den Platz für alle..pergite!!! cursim!!!!!" (Marsch... im Laufschritt)


    "Beeilung.. Probati.. Ich sagte Im Laufschritt... hier wird nicht getrödelt."


    Doch der Tribun schont sich selbst nicht, er läuft neben den Probati her, gibt wie zuvor das Tempo vor...

  • Je öfters die Übung wiederholt wurde, desto besser klappte es langsam mal mit dem Gleichschritt. Obwohl Marcus nicht untrainiert war, hatten die letzten Jahre der Trägheit doch Spuren bei ihm hinterlassen. Auch daß er durchaus etwas an Leibesumfang zugenommen hatte in jener Zeit. So kam er nun schnell ins Schwitzen und er schnaufte beim Laufen. Sein linker Arm wurde mit jeder Runde, mit jedem Drill schwerer. Doch dann bekam sein Arm eine kurze Pause. Erleichtert ließ er das Schild sinken. Schnell atmend blieb Marcus stehen und wischte sich ganz schnell etwas Schweiß von der Stirn, welcher seine Bahn durch seine Augenbrauen gebahnt hatte. Einige dunkle, kurze Haarsträhnen klebten ihm an der Stirn und sein Gesicht war rot vor Anstrengung.


    Und schon ging’s weiter. Marcus trat mit den anderen in der Linie an und spürte kurz einen leichten Stoß von einem Schild von hinten. Marcus ignorierte das jedoch. Es war zum einen nicht sehr schmerzhaft gewesen und zum anderen hätte es auch einfach ein Versehen gewesen sein können. Sein Arm wollte jedoch schon nicht mehr wirklich. Doch mit Willensanstrengung überwand sich Marcus und hob das Schild wieder an und wandte sich schnell nach rechts rum. Runde um Runde lief Marcus, wobei das Schild ab und an etwas tiefer sank. Wenn er das merkte, zog er es schnell wieder nach oben. Auch hatte Marcus wie die Anderen die Tendenz etwas langsamer zu werden ehe die Worte des Tribuns sie wieder auf zack brachte. In dem Moment verfluchte Marcus die vielen Gelage der letzten Jahre.

  • Runde um Runde lässt Tribun Tiberius Vitamalacus die Probati drehen, bis auch dem letzten Probati der Schweiss auf der Stirn steht. Dann ertönt das erlösende Kommando.

    "Consiste !"
    (Halt)


    "In aciem venite!!!" (In Linie antreten)

    "State !"
    (Stillgestanden)

  • Schweiß auf der Stirn wäre bei Marcus doch untertrieben. Die Tunika klebte an seinem Rücken und der Schweiß rann an seiner Stirn herunter und lief in seine Augen, wo er brannte und zwischendrin auch Marcus Blick verschleierte. Doch die Runden erforderten nur seine Kraft und das Quentchen Ausdauer, was er sich noch verwahrt hatte. Das Schild wurde zu einem schweren Block an seinem Arm, die Runden erschienen quälend lange und kein Ende zu nehmen. Und dann kam sogar noch Hunger dazu. Am Morgen hatte Marcus auch keinen Brocken runter bekommen. Diese ausländische Frühstücksangewohnheit war nichts für den römischen Marcus. Aß er doch lieber spät und viel. Doch jetzt machte sich das bemerkbar und sein Magen grummelte unzufrieden vor sich her. Und Marcus wurde mit jedem Schritt unleidiger. Seine Stimmung hing doch sehr von seinem Magen ab.


    Schwer atmend blieb Marcus stehen und hätte sich am liebsten auf seinem Schild aufgestützt. Doch wieder wurden sie an die Linie gerufen und konnten ihre Schilde nicht absetzen. Es war ein mühseliger Kampf, das Schild hochzuhalten und dabei still zu stehen. Aber Marcus war nicht der Einzige, dessen Schild nicht absolut ruhig war, sondern Stück für Stück, Zoll um Zoll herabsank.

  • Trbun Tiberius Vitamalacus wandert langsam die Reihe der Probati entlang, korrigiert immer wieder die Haltung der Milites, deren Scuta sich zu senken beginnen.


    Dann, nach einer ganzen Weile erst, als den der Milites der Schweiss in Bächen über die Stirn fliesst, ertönt seine Stimme wieder.


    "Movimeni.... " (Rührt euch)

    "Milites, das war genug für euren ersten Tag. Abite.."
    --- Abtreten


    Er sieht die Probati noch mal ernst an.

    "Doch vergesst nicht die Thermen aufzusuchen. Ich will nicht das ihr so verdreckt und verschwitzt in den Unterkünften hockt."


    Danach geht er langsam vom Platz.

  • Auch Marcus Schild berührte fast den Boden und er musste es mühsam hochheben. Wie konnte nur so ein kleines Ding, so ein wenig Weide, so schwer werden? Marcus Arm war inzwischen bleiern, fast gefühllos, wenn nicht immer wieder ein dumpfer Schmerz durch seinen Oberarm pochte. Erleichtert seufzend und mit einem lauten Rumps ließ Marcus das Schild auf den Boden runter. Was für eine Erleichterung! Nie fühlte sich sein Arm so gut an, wie in jenem Moment, dachte sich Marcus. Andeutungsweise schüttelte er den Arm aus und seufzte auf. Und froh vernahm er die nächsten Worte. Er warf wie die anderen Probati das Schild auf den Haufen, wo sie hingehörten und wollte schon den Platz verlassen als der Tribun das mit den Thermen erwähnte. Das musste man bei Marcus nicht zwei Mal sagen. Obwohl er sich nicht sicher war, ob er nicht zuerst etwas zu Essen brauchte.


    Marcus warf dem Tribun noch einen kühlen Seitenblick zu und lief dann schnellen Schrittes vom Platz. Dabei ignorierte er so manch einen feindseligen Seitenblick. Hinter sich vernahm Marcus das leise Murmeln von zwei Probati. Zu leise, um es als offenes Gespräch zu verstehen, aber auch laut genug, dass Marcus es noch mitbekam.


    „Der solln Patrizierschnösel sein!“
    „Wat willn der hier?“
    „Keine Ahnung...aber mit dem in der Truppe wird es kein Zuckerschlecken...hast ja schon gesehen.“


    Marcus lief schneller und hängte mit großen Schritten die anderen Probati ab. Ein Grinsen huschte über sein Gesicht. So war es doch im Prinzip immer. Nur auf den Namen wurde geachtet, nicht auf den Mann dahinter. Ob durch die Patrizier, die glaubten ihrem Namen wegen alles machen zu dürfen und die auf die Plebejer herunter sahen oder die Plebejer, die glaubten, daß alle Patrizier gleich wären. Schulterzuckend ging er zu den Thermen.

  • Wieder früh am Morgen, als es noch dämmerte, war Marcus aufgewacht. Aber er hatte, trotz des letzten Trainings auch eher schlecht geschlafen gehabt. Irgendetwas hatte ihn in der Nacht immer wieder geweckt. Aber wirklich benennen konnte Marcus es nicht. Vage glaubte er, daß einer der anderen Probati ihm einen Streich spielen wollte. Aber keiner der Probati, die mit ihm trainierten waren in derselben Unterkunft. Aber immerhin war Marcus so früh wach, konnte noch einen Brotkanten runterwürgen ehe er auf den Platz lief. Dort angekommen ging er gleich zu dem Platz, wo der Tribun die Probati erwartete. So nahm er Haltung an, blieb ruhig stehen und harrte der Dinge, die kommen würden. An seinem linken Arm und seiner linken Schulter verspürte Marcus einen leichten, aber etwas unangenehmen Muskelkater.

  • SIZE=20]"Übungsscuti aufnehmen."[/SIZE]


    Der Tribun Tiberius marschiert ungeduldig auf und ab...


    "Beeilung, wir haben nicht den ganzen Tag Zeit... Mal sehen, was ihr von Gestern noch behalten habt.."

    " State ! "
    (Stillgestanden)

    "Scuta sursum ! "
    (Scutum aufnehmen)


    "Pergite !" (marsch)

    "Aequatis passibus !" (im Gleichschritt)

    "Consistite !!"
    (halt)

    "Retro !"
    (Kehrt)

    "Cursim !"
    (Im Laufschritt)

    "Consiste !"
    (Halt)

    "State !"
    (Stillgestanden)

    "Scuta dorsum !! "
    (Schilde ab)


    Doch der Tribun lässt den Probati kaum Zeit zur Ruhe zu kommen...


    "In aciem venite!!!" (In Linie antreten)


    "Scuta sursum ! " (Scutum aufnehmen)


    "ad dextram!!!!" (Rechts um)


    "Und nun, bevor wir zur eigentlichen Einheit von heute kommen, ein Paar Runden um den Platz für alle..pergite!!! cursim!!!!!" (Marsch... im Laufschritt)


    "Probati,... ich sagte Laufschritt... Beeilung..."


    Er läuft neben der Kolone her, zwei Runden lässt Quintus Tiberius Vitamalacus die Probati drehen, dann endlich ertönt das Kommando :

    "Consiste !"
    (Halt)

    "Venite !"
    (Angetreten)

    "State !"
    (Stillgestanden)


    Auf einen Wink des Tribuns tritt Legionär Titus auf den Platz. Er ist nun in voller Kampfausrüstung und stellt sich so neben Quintus Tiberius Vitamalacus, dieser erhebt seine Stimme.

    "Probati, heute lernt ihr die wichtigsten Waffen des Legionärs kennen und werdet ihre Anwendung erlernen... "


    Der Tribun zeigt mit seinem Weidenstock nacheinander auf Scutum, Pilum und Gladius.

    "Wir unterscheiden zwischen Schutz- und Angriffswaffen... Welche gehört zu welcher Gattung ? Probati Aristides ?"

  • Marcus griff nach einem der vielen Scuta, die dort bereit lagen und schnallte sich schnell einen Riemen um den Arm. Er machte einen Schritt zur Seite, um nicht von den anderen Probati weggedrängt zu werden, die ebenfalls sich ein Scutum schnappen wollten. Schnell trat Marcus an und nahm Haltung an. Marcus bemerkte, dass vielleicht doch etwas von gestern schon bei ihnen allen hängen geblieben war, denn sie traten nicht in so einem chaotischen Ameisenhaufen an, wie es noch am Tag zuvor der Fall gewesen war. Froh darüber, die Rüstung gestern Nacht noch etwas geflickt zu haben, damit sie ihm nicht wieder in die Haut bohrte, wartete Marcus auf die nächsten Befehle. Er hob das Schild, spürte einen kurzen Stich im linken Oberarm, und setzte sich anschließend in Bewegung. Immer wieder musste er darauf achten, nicht aus dem Gleichschritt zu fallen. Aber sein Nachbar hatte einen seltsamen Marschrhythmus. Nach einigen Sekunden wurde es jedoch besser und sie liefen fast synchron. Laufschritt, die Wendemanöver, Halten, Schild absetzen und Schild aufnehmen ging recht flott und wurde nur von ein oder zwei Unregelmäßigkeiten gestört.


    Nach dem Lauf und den Runden, die sie noch von dem Tribun über den Platz gescheucht wurden, fing Marcus schon leicht an zu schwitzen, besonders nachdem Marcus, wie auch die Anderen, zu einem schnelleren Lauf gedrillt wurde. Marcus ließ seinen Atem mit einem Stoß entweichen als sie anhielten, trat heran und nahm erneut Haltung an. Dabei sah er nach vorne und tat so als ob der Tribun nur peripher auf dem Platz anwesend wäre. Doch dann folgte sein Blick dem Weidenstock und auf die Waffen herunter. Als Marcus angesprochen hob er sein Kinn etwas und schwieg kurz. Ganz so als ob er nachdenken musste. Der Probatus neben ihm grinste breit und schien sich wohl über Marcus Zögern zu freuen. Marcus zögerte jedoch nicht, weil er es nicht wußte, sondern weil er seinen Zorn gegen den Tribun immer noch in seiner Stimme bekämpfen mußte. So antwortete er schließlich äußerst kühl.


    „Zur Schutzwaffe, amata, gehört in diesem Fall das Schild. Die Angriffswaffen, telae, sind das Gladius und der Speer, pilum...Tribun!“

  • Der Tribun mustert den Probatus kalt. Offensichtlich hat der junge Mann noch so seine Probleme, seine Position in der Legion zu finden. Doch das würde schon noch legen.

    "Probatus, und warum nennt man ein Scutum Schutzwaffe ? Warum also bezeichnet man es als Waffe ?"

  • Marcus Augen glitten kurz zu Vitamalacus. Innerlich verfluchte sich Marcus für seine knappe Antwort. Dabei hielt er seine Antwort für präzise genug, aber das war früher im Unterricht bei ihrem griechischen Lehrer auch nicht anders gewesen. Marcus dachte eine Sekunde nach und antwortete ruhig.


    "Weil man das Scutum auch als Waffe benutzen kann, Tribun. Kommt der Feind nahe genug heran, kann es wie das Gladius als Waffe gebraucht werden. Im Gegensatz zum Gladius ist es jedoch effektiver als Schutz gegen Fern- und Nahwaffen...Tribun!"


    Ein Scutum im Gesicht war schon recht unangenehm. Marcus hatte das in Ägypten am eigenen Leib verspürt. Und gestern, hätte er eines gehabt, hätte Marcus es wohl gerne dem Tribun ins Gesicht gerammt, nachdem dieser Marcus Mutter, Agrippina, so derartig beleidigt hatte. Heute war dieses Bedürfnis schon nicht mehr so groß.

  • Tribun Tiberius nickt kurz....

    "Und, bereit uns das zu demonstrieren, Probatus ?"


    Ohne ein Antwort abzuwarten fährt er fort.

    "Dann schau dort hin, Probatus !"


    Er zeigt auf auf einen Legionär, etwa 20 Schrit weit weg...

    "Dieser Legionär wird mit einem Germanischen Langschwert... Aus Holz ....auf dich zu rennen... Wehre ihn nur mit deinem Scutum ab."


    Er sieht den Probati an...

    "Bereit ? Dann Los..."

  • Demonstrieren? Endlich...! Marcus seufzte fast erleichtert auf. Kämpfen tat er recht gerne, besonders in solchen Übungen, da sie keine üblichen Schwertwunden hinterließen, nur einige blaue Flecken. Wobei die gebrochenen Knochen auch nicht zu unterschätzen waren. Marcus nickte knapp und trat mit dem Scutum nach vorne. Marcus trat noch einen Schritt von der Linie weg und blieb stehen. Das Scutum hielt er fest gepackt, der Lederriemen knarrzte leise und er blieb ruhig stehen.


    Dabei stand er recht locker, mit dem rechten Bein etwas hinter dem Linken. So hatte er doch einen guten und sicheren Stand. Er beobachtete den Legionär, der mit dem Langschwert auf ihn zurannte. Verbissen kniff Marcus seine Lippen aufeinander. Als der Mann auf ihn zustürzte und gewandt das Schwert auf ihn heruntersausen ließ, machte Marcus eine halbe Drehung zur Seite. Das Schwert donnerte auf das Schild herunter und Marcus nutzte die Wucht mit der Drehung aus, um das Schwert abzulenken. Dabei glitt er an dem Legionär vorbei. Mit Kraft und dem Schwung der Bewegung schlug er das Schild auf den Rücken des Legionärs, der ihm durch den Schlag und das Vorbeitaumeln die Lücke darbot. Der Legionär taumelte einen Schritt weiter und gab einen leisen, schmerzhaften Laut von sich.


    Marcus konnte ein Grinsen nur schwer unterdrücken. Das Blut pochte ihm, schon durch den ersten Hieb, in den Ohren. Der Legionär drehte sich schnell herum, besonders da Marcus sich mit einem Schritt ihm näherte. Beide sahen sich kurz in die Augen, der Legionär nickte knapp und stürzte sich erneut auf Marcus. Dieser sprang in demselben Moment nach vorne und schlug mit Wucht das Schild gegen das Schwert, was gegen das Holz donnerte. Der Arm des Legionärs wurde zurück gedrückt, Marcus zog in dem Moment das Schild hoch und schlug es gegen das Kinn des Legionärs, wobei er weniger Kraft in den Angriff legte, da es sonst seinen Kiefer zertrümmert hätte. Der Legionär riß die Augen auf und taumelte einen Schritt zurück. Benommen faste er sich gen Kopf. Marcus machte einen Schritt zurück. Mehr wollte er dem Legionär auch nicht zusetzen. Er ließ das Schild etwas sinken und nahm wieder Haltung an. Ruhig sah er zu Vitamalacus. Innerlich machte er sich schon auf eine Rüge und Abmahnung gefaßt.

  • Tribun Tiberius verfolgt interessiert die Demonstration des Probatus. Das nach dieser Aktion es schwieriger wird Freiwillige für die Vorführungen auf dem Platz zu finden.

    "Nach dem Probatus Aristides uns Eindrucksvoll seine Befähigung zum Gladiator bewiesen hat, kann er uns sicher auch sagen, wie er es einschätzt, diese Aktion auf dem Schlachtfeld zu wiederholen ?"


    Erst jetz wendet er sich an den Probatus.

    "Nun, Probatus ?"

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