Prüfend schaute ich meinen Neffen an. Ich war stets skeptisch, auch wenn ich mit dieser Meinung alleine stehe, das junge Menschen in ihren jungen Jahren nicht zu hoch fliegen sollten. Man müsse sich alles redlich verdienen und erarbeiten. Doch diese Gedanken äußerte ich nicht vor meinem Neffen und der Nichte. Sie würden es wohl nicht verstehen.
"Per aspera ad astra, mein lieber Marcus. Durch Rauhes zu den Sternen. Gerne will ich Dich als Magistratus in den Dienst der Stadt stellen. Doch weiß ich wohl, das ein junger Geist, Patrizier obenhin, es als ein normales Privileg ansieht, vor anderen Bewerbern genommen zu werden, was wohl auch generell so sein mag. Doch dem stimme ich nicht zu. der Charakter festigt sich viel mehr dann, wenn man sich etwas erkämpft und erarbeitet. Doch die griechischen Philosophen werden sicherlich ein Ähnliches geäußert haben, oder?
So will ich, wenn Du es noch möchtest, Dich an Amt und Würden nehmen. Doch der Albinus wird derjenige sein, der von Euch das größere Gewicht in die Waagschale legen wird, sollte es zu Abstimmungen und Entscheidungen kommen."
Ich wusste wohl, welch harte Prüfung es für meinen Neffen sein würde. Wahrscheinlich würden er und meine Nichte mich dafür hassen. Doch tat ich es aus Liebe. Denn wem etwas geschenkt wird, der begreift den Wert nicht. Also muss ein Stolperstein enthalten sein. Diese Lösung würde eh nur von kurzer Dauer sein, da ich selbst mein Amt in Kürze niederlegen würde, wenn alles so verlaufen würde, wie ich es hoffte. Doch das behielt ich derzeit für mich. Sollten sie mich kurzfristig für hart halten, diente es doch ihrem Wohle.