Vestibulum - Eingangshalle des Praetoriums

  • Kleidung kam in Menecrates neuen Wohnbereich. Der Sack mit Getreide in die Culina. Wulfgar machte es eher stur und dumpf, als lange darüber nachzudenken. Alle waren müde und wollten schlafen. Aber ersteinmal war es wichtig, das alles dorthin kam, wo es hin gehörte. Mit einer weiteren Kiste auf den Rücken ging Wulfgar in das Cublicum seines Herren. Er stellte sie neben die andere Kiste an die Wand. Wie was aufgeräumt gehörte wusste Wulfgar im ersten Moment nicht.

  • "Ja, das wird das Beste sein", antwortete Macro auf Wulfgars Vorschlag. Er griff sich zunächst die Reste an Lebensmitteln, damit die nicht zu Schaden kamen. Auch wenn er in einem reichen Haushalt lebte, seine Sparsamkeit konnte er niemals abstreifen. Er brachte die Sachen in die Küche und überließ das Einsortieren anderen. Dabei fiel ihm auf, dass Menecrates nur männliche Sklaven mitgenommen hatte.


    Als er wieder mit Wulfgar bei der Kutsche zusammenstieß, sprach er ihn an. "Erst die eine Kutsche und dann die andere, würd ich sagen. Hilfst du mir mal bei dieser Truhe? Die ist sperrig, das schafft niemand alleine." Er fasste an der einen Seite an und wartete, bis Wulfgar einen sicheren Griff bekam.


    Auf dem Rückweg kamen sie an Menecrates vorbei, der im Vestibulum die Gepäckträger dirigierte.
    "Dominus, ich habe in der Culina keine Sklavin angetroffen und mit uns ist ebenfalls keine gereist." Er brach ab. Die Schlussfolgerungen konnte sein Herr jeweils selbst treffen.

  • Diese Truhe war vermutlich die größte, die mit ihnen gereist war. Weder Wulfgar noch Macro hätten es geschafft alleine von der größe der Kiste her diese zu tragen. Aber zu zweit dürfte diese große, sperrige Kiste ein leichtes sein. "Ja. Zu zweit dürften wir es schaffen." Er sprang auf die Kutsche auf und suchte mit seinen Händen nach Halt. Nach kurzem umgreifen, schaffte er es und hatte einen sicheren Griff. "Gut. Lass uns gehen. Du gibst das Tempo vor. Ich leite. Wohin wollen wir die Kiste schaffen?" Erst jetzt merkte Wulfgar die Schwere der Kiste. "Was ist da drinnen? Steine?" fragte er, die schwere humoristisch zu ertragen.

  • Rein zufällig bekam ich das Gespräch von Macro mit Menecrates mit.
    Während ich weiter eilte murmelte ich vor mich hin: "Den Kochlöffel werde ich in keinem Fall schwingen. Hey du die Kiste gehört hier hin", rief ich einem Sklaven zu.

  • "Keine Ahnung", erwiderte Macro auf die Frage, was dort drinnen war und wo die Truhe überhaupt hin musste. Das Gewicht schnitt schon jetzt in die Handflächen und er konnte von Glück reden, dass er dort ein gewisses Polster in Form von Hornhaut durch das Krafttraining besaß. "Das wird hoffentlich Linos wissen."
    Er musste durch die Tür rückwärtsgehen. Sorgfältig schaute er, damit weder seine noch Wulfgars Finger eingeklemmt wurden. Von der germanischen Kälte merkte er derzeit wenig. Seine Muskeln produzierten Wärme, jede Bewegung erhöhte sie.


    Sie wussten längst, dass Linos - der Einweiser für das Gepäck - an zentraler Stelle stand. Als sie ihn erreichten, rief Macro: "Wo kommt die hin?! Und bissel schnell die Antwort, das Ding ist schwer."

  • Als Macro stoppte um in Erfahrung zu bringen, wohin die Kiste denn komme, stellte Wulfgar sein Knie unter die Kiste um seine Hände etwas zu entlasten. Aber er Er hoffte, das es bald weitergehen würde. Er atmete jetzt schon schwer.

  • Langsam verlor ich in dem Wirrwarr die Nerven. "Woher soll ich das wissen?
    Ich habe die Kiste nicht eingepackt. Da sie abgeschlossen ist müsste sie wichtige Sachen enthalten. Also in die Prvaträume von Menecrates. Ist denn bald alles drinnen? Ich habe langsam Hunger"

  • "Das ist das letzte der schweren Sachen. Vielleicht noch ein paar kleine Sachen. Meinst du, das wir keinen Hunger haben?" kam es gepresst von Wulfgar, als er erneut die Kiste anhob und mit Macro die Kiste in die Privaträume brachte.

  • Schweißperlen bildeten sich auf Macros Stirn. Diese Truhe besaß vermutlich bereits ein viel zu hohes Eigengewicht. Er fluchte beim erneuten Anheben. Linos, der sie einweisen sollte, wusste nicht einmal, wohin mit dem Kollos und tippte blind auf die Privaträume ihres Herrn.


    "Wenn das jetzt nicht richtig ist", sagte er und meinte Linos, "gibts morgen nichts zu essen." Er schnaufte, als es weiterging.

  • Als sie die Truhe abgesetzt hatten, musste Wulfgar ersteinmal seinen Rücken durchstrecken. Das Knacken war deutlich zu hören. Erst kam der Schmerz, dann die Erlösung von selbigen. "So jetzt nur noch das leichte Zeug. Wobei vermutlich sogar die Kutschen leichter wären als diese Kiste." scherzte Wulfgar schon zu Macro, das Gewicht dieser Truhe verdängend. Er wischte sich mit seiner Tunika den Schweiß von der Stirn als er wieder zur Kutsche ging.

  • Nach dem Macro so schnell wet war beeilte ich mich auch um meien Proviant ein zu packwn. auf dem Weg zur Küche betete ich darum, dort Morrigan nicht zu begegnrn.
    Ich hatte Glück niemand war da. Schnell suchte ich mir einiges zusammen und eilte nach draußen zum Eingang um dort auf Macro zu warten.

  • Macro eilte mit großen Schritten aus dem Haus. Er wollte auch nicht darüber nachdenken, wovor er eigentlich floh, denn so schien es fast. Wollte er der Verabschiedung von Morrigan aus dem Weg gehen? Wollte er das Nachdenken vermeiden, das ihn unausweichlich zu dem Schluss geführt hätte, dass sie sich mit Rom in die Nähe des Hades begaben? Wollte er einfach nur das Schiff erreichen?


    "Jetzt mal sputen", sagte er zu Linos, als er hinzutrat. "Ich hab das Geld, du hoffentlich dein Essen und der", er nickte in Richtung des Knechtes, "hat hoffentlich den Freifahrtschein für uns bei den Wachen." Ohne zu verweilen, setzte er sich in Richtung Tor in Bewegung.

  • Ein Miles, der vom Wachdienst vom Tor kam, klopfte kräftig an die Porta des Prätoriums. Als sich die Tür öffnete, erklärte er dem Ianitor: „Salve... ein gewisser Mathayus Magonidas wartet mit seinen beiden Söhnen mit ein paar Sklaven am Tor des Castellums. Er sagt er hätte einen Termin beim Legaten. In seinem Haushalt“, fügte er noch an, für den Fall dass die Rückfrage kam, warum er erst hier gelaufen war anstatt zur Principia.




  • Der Ianitor rollte die Augen in Richtung Türbogen und überlegte zunächst eine kleine Weile, bevor die Erleuchtung ein Lächeln auf sein Gesicht zauberte.


    "Stimmt, da war was. Warte hier, ich komme gleich wieder." Er gab der Tür einen kleinen Schwung, die daraufhin sanft ins Schloss glitt und suchte sich den erstbesten Sklaven, um ihn auf die Suche nach dem Hausherrn zu schicken. Als die Wartezeit lang wurde, ging er wieder zur Tür, öffnete sie und sagte: "Ähm, einen kleinen Augenblick noch." Dann starrte er abwechselnd auf den Boden, zur Decke, an die Türzarge oder auf die Füße des Miles.


    Endlich, gefühlte Ewigkeiten später, kam der ausgesandte Sklave angerannt. "Der Legat lässt ausrichten, dass der Matha Mago, oder wie er heißt, ins Tablinum geführt werden darf, um mit der Sklavin Morrigan zu verhandeln. Es geht da wohl um Angebote.
    Einer der Söhne darf das Peristylium betreten, um dort die Unterrichtung der Taira vorzunehmen,
    und der zweite Sohn wartet mitsamt der Sklaven im Atrium auf den Legaten, der sich die Ware in etwa einer halben Stunde ansehen wird."

  • Er würde sich an die neuen Umstände doch rascher anpassen müssen als er gedacht hatte, die Jahre in wilder Junggesellengesellschaft waren endgültig vorüber. So sehr er seinen Onkel auch mochte, er ist war und würde immer ein Verfechter von goldenen Anstandsregeln sein. Ihm fielen Szenen ein, in welchem die Familienmitgleider gerügt wurden, wenn sie einem Anlass entsprechend unangemessen gekleidet oder gepflegt waren.
    Was das Leben hier in einem Castellum anging,...so wußte er nicht was sich daraus entwickeln würde. Ursprünglich war der Plan sich Instruktionen zu holen und dann irgendwo ausserhalb Italias auf eines der Güter der Claudier zu gehen.. Hispania,...ja,...oder die Phantasie lieferte ihm die nötigen Bilder. Was er brauchte war unendlich viel Platz,...das würde in einem Castellum von selbst ausgeschlossen.
    Der Wachposten führte sie schnurstraks zum Praetorium und kündigte die beiden Besucher an. Der,...der Neffe des Legaten und...sein Begleiter...
    Agrippa verdrehte die Augen. War denn immer noch nicht klar wer hier vor der Türe stand, bevor er sich echauffieren konnte, hob Victor die Hand und meinte, Danke, Legionär,...ich denke alles weitere kann ich selber klären. Er nickte dem offensichtlich heilfrohen Legionär freundlich zu und wandte sich dann an den Türsklaven.
    Lucius Claudius Victor und Manius Gallonius Agrippa,...wir kommen aus Syria, was unsere Optik ein wenig leiden lies,...auf Wunsch meines Onkels sollen wir uns an Thaiis wenden um diesem Umstand ein wenig Abhilfe zu schaffen. Seine Haltung und Art und Weise sein Ansinnen vorzutragen standen in einem krassen Gegensatz zu seinem Äußeren.
    Insgeheim fragte er sich wie diese Tahiis wohl aussehen würde und was sein Onkel damit meinte als er sagte sie solle ihn..."verwöhnen"... sein Spektrum was diesen Begriff anging war umfassend und würde sicherlich noch erweitert, wenn er an den Geschmack seines Onkel nachdachte, besonders bei der Auswahl seiner weiblichen Sklaven. Als Ästhet gleichen die Sklavinnen zumeisten lebendigen Abbildern griechischer Skulpturen und waren eine Augenweide...im Gegensatz zu dem was sie in den letzten Wochen gesehen hatten.
    Er fragte sich erneut was sie hier wollten,...Bäume fällen? Das Wetter war auch mehr als ungemütlich.

  • Taira lief in Richtung des vestibulium um die zwei Ankömmlinge wie ihr geheissen wurde zu empfangen. Menecrates Wille war, sie zunächst wieder in einen ansehnlichen Zustand zu bringen, bevor er sie empfangen wollte. Und wenn sie es richtig verstanden hatte, könnte hier ein hartes Stück Arbeit auf sie zukommen. Glücklicherweise hatte Morrigan ihr zugeraunt, dass es sich bei Victor um den Neffen des Legaten handelte. Morrigan wollte auch dafür sorgen, dass Gästezimmer im Atrium vorbereitet wurden und auch im balneum alles für die beiden Gäste herrichten lassen. Dieser Sorge war Taira also erst einmal ledig.


    Als sie die zwei Fremden im vestibulium erblickte, wurde ihr klar, dass das "in einen ansehnlichen Zustand bringen" wohl noch schwerer werden würde, als sie befürchtet hatte. Wenn einer der beiden wirklich der Neffe des Legaten war, so war ihm das in keinster Weise anzusehen. Und der andere sah um keinen Deut besser aus. Die arg raponierten Kleider der Beiden erinnerten Taira sehr an die Tunika, die sie am Leibe hatte, als Menecrates sie vom Markt holte. Fast taten die beiden ihr Leid. Und falls Taira damals genau so gestun ... ein so starkes Miasma abgegeben haben sollte wie die Zwei hier, war es ein Wunder, dass Mencrates sie überhaupt in sein Haus gelassen und nicht in die Maultierställe verwiesen hatte. Und so wie es schien, waren beide nicht nur ... nunja ... etwas heruntergekommen, sondern auch noch verletzt.


    Taira atmete tief durch, ging dann auf den größeren, schwarzhaarigen der Beiden zu und deutete eine Verbeugung an. Auf Griechisch sagte sie: "Menecrates heisst Euch in seinem Haus willkommen. Mein Name ist Taira. Ich bin angewiesen, Euch zu Diensten zu sein. Das balneum und Eure Zimmer sind bereits vorbereitet. Folgt mir bitte ins atrium. Wünscht Ihr zuerst Eure Zimmer oder das Bad aufzusuchen?"

  • Beim Anblick Thairas und deren Ansprache wanderte Victors Augenbraue wieder etwas nach oben und er warf einen Blick auf Agrippa der sich vor sich hinnickend mit dem Zeigefinger die Schläfe massierte.
    Amüsiert entgegnete er im gleichen Dialekt,
    Nun,...angesichts unseres äußerst derangierten Zustandes würde ich doch zunächst das balneum favorisieren,...
    Von halblings folgte ein gemurmeltes,
    ...das will ich meinen mein Bester,...langsam stinkt es so, daß ich es wahrnehme... Was vermutlich an dem scharfen Kontrast mit den Blumenbouquets lags, welche üppig in wunderschönen Glasvasen den Raum verschönerten.
    Victors Blick wandte sich wieder der Sklavin zu. Eindeutig zu dünn für seinen Geschmack, wenn auch gewisse Anzeichen darauf schließen ließen, daß mit ein wenig Essen das Ganze recht ansehnlich wurde. Dein Akzent erinnert mich an Asia,...an,... Er rieb sich den Zeigefinger unter die Nase, was er augenblicklich bereute und unterließ,...das balneum,...sofort!Kos?...eine von diesen zahlreichen kleinen Inseln,...ich galubeja,...Kos!?
    Soviel Zeit musste sein, wenn er richtig lag, dann hatte er hier schonmal einen Ansprechpartner der nicht zwangsläufig auf den Boden sah wenn er mit einem sprach.

  • Das hatte Taira jetzt nicht erwartet. Das sie Griechin war würde jeder Blinde hören, wenn er die Sprache halbwegs verstand. Daraus aber gleich noch so genau auf ihre Heimat schließen zu können, war sicher mehr als die Meisten von sich behaupten konnten. Zumal hier in Germanien. Und der Blick, mit dem er Taira musterte, war auch nicht so ... so ... so gierig wie der Hamilkars. Vielleicht musste sich Taira ja doch keine Sorgen machen, was er unter "zu Diensten sein" alles verstehen würde.


    Die Verwunderung liess Taira für den Bruchteil einer Sekunde vergessen, ihr Gesicht unter Kontrolle zu halten. Ihre Brauen hoben sich kurz, um die Mundwinkel spielte ein Lächeln und ihre Augen blitzten unmerklich auf. Sofort versuchte sie, sich wieder unter Kontrolle zu haben. "Du hast Recht. Ich stamme von Kos." Einen weiteren Kommentar, der Taira bereits auf der Zunge lag, schluckte sie wieder herunter bevor er ihre Lippen verlassen konnte. Die Kenntnisse ihres Gegenübers zu loben hätte ihr in keinster Weise zugestanden. Auch die Entscheidung, das balneum zuerst aufzusuchen, fand sie sehr begrüßenswert.


    "Folgt mir bitte!" Taira wendete sich um und verließ das Atrium in Richtung peristylium. Sie wählte den Weg direkt durch den Lichthof, vorbei am Wasserbecken, nicht den durch den Säulengang. Da dieser etwas gewunden war und zudem mehr Licht bot, hatte sie die Möglichkeit, hin und wieder aus den Augenwinkeln einen Blick auf die Beiden zu werfen, ohne diese dazu direkt anschauen zu müssen.


    Vom Peristyl aus betraten sie das Atrium. Taira steuerte die Tür des balneums an und öffnete diese. "Bitte tretet ein!" wandt sie sich an die beiden Gäste. Einer Wache, die in der Nähe stand, sagte sie, teils auf Latein, mangels besserem Wissens teils auf Griechisch: "Morrigan gehen, sagenVerbandszeug!" Die Wache schaute Taira unsicher an und wiederholte etwas, was mit etwas Phantasie Griechisch sein konnte "Verbrandslzeig?" Taira nickte. "Verbandszeug. Geh!" Hoffentlich würde die Wache tun was Taira sagte und hoffentlich würde Morrigan verstehen, was gemeint war.

  • Victor lächelte müde und er folgte der Sklavin. Sie durchquerten das halbe Haus und einmal mehr kam es Victor so vor als wandele er durch eine Villa in Italia. Nichts hier ließ darauf schließen, daß sie in einer Provinz waren, deren Hauptlandschaftsmerkmal Wälder, Moore und übellaunige Bewohner waren. Wobei die übellaunigkeit kein Alleinstellungsmerkmal der germanen war, offenbar löste die Gegenwart von Römern dies in allen Provinzen aus, besonders an den Grenzen.
    Nach einem Fußmarsch von gefühlten 20 Minuten kamen sie an und Victor folgte der Bitte einzutreten. Er hörte beiläufig den Mischmasch welche die Sklavin der überforderten Wache mitteilte und wunderte sich, daß eine Haussklavin seines Onkels kein Latein beherrschte,...ihre war äußerst lückenhaft und er nahm sich vor ihr das eine oder andere beizubringen.
    Ein neuer Name fiel Morrigan.
    Die Türe zum Bad stand einladend offen.

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