• Was? Dank? Wofür? Junge, nichts so bescheiden, das hast du alleine so gut hinbekommen. Trotzdem danke für den Dank, wenigstens mal einer, dem man nicht erst Feuer unterm Hintern machen muss, bevor er sich bewegt.

  • Es war das erste Mal seit meiner Ankunft im Castellum, dass ich den Tempel des Mars betreten hatte. Die Götter der Römer mussten stärker sein als die Götter die mir meine Eltern als Kind zu fürchten gelehrt hatten.


    Ich hatte ein paar Trauben bei mir und ein bisschen Wein den ich Mars darbieten wollte. Ich kniete mich nieder um zu beten und Mars zu preisen. An den Weihrauch der zur Opfergabe bereitgestellt war musste ich mich noch etwas gewöhnen, aber es klappte immer besser.


    "Mars, großer Gott und Behüter der Soldaten ich bitte dich mich zu schützen und meinen Weg als Soldat des römischen Imperiums zu segnen. Als Dank für die Hilfe die du mir bereits geschenkt hast, möchte ich dir diese Opfer schenken."


    Die Trauben und den Wein opferte ich sodann und hoffte Mars würde dieses Opfer von mir annehmen und meine Bitte erhören.

  • So war es brav, immer schön an Mars zu denken. Und der schenkte dem Opfer durchaus viel Aufmerksamkeit. Nicht unbedingt wegen des Soldaten, aber wegen der Frage, wo der Mann jetzt um diese Zeit Trauben her hatte.

  • Gisco hatte schon vieles über den römischen Gott Mars gehört. Sein Vater hatte ihm zu Hause verboten, zu diesem Gott zu beten. War Mars doch ein Gott der Römer.


    Aber Gisco war weit weg von zu Hause und sein Vater nicht da. Er hatte im Lager keine Möglichkeiten, zu den alten Göttern der Iberer zu beten. So hatte er sich dazu entschlossen, den Mars-Tempel aufzusuchen. Waren die Römer nicht trotz allem ein starkes Volk, überlegte er. Sie hatten sich unaufhaltsam über die gesamte bekannte Welt ausgebreitet. Sprach das nicht für ihren Gott Mars? Wie konnte es dann falsch sein, zu diesem Gott zu beten, wo er augenscheinlich so mächtig war?


    So hatte sich Gisco dazu entschlossen, den Tempel aufzusuchen. Als Opfergabe hatte er eine Amphore Wein besorgt. Zu mehr hatte sein bescheidener Sold nicht gereicht. Als er am Tempel ankam, blieb er vor ihm stehen und schaute ihn sich an. Gisco hatte schon größere Tempel gesehen. Aber in Anbetracht dessen, dass dieser Tempel nur für die Reiter der Ala erbaut worden war, hatte er durchaus imposante Ausmaße.


    Nach kurzem Zögern trat er ein. Er durchschritt die Vorhalle und kam in das eigentliche Heiligtum. Mit großen Augen sah er sich um, bis sein Blick auf die Götterstatue fiel. Das ist also Mars, der Kriegsgott der Römer. Andächtig trat er auf die Statue zu. Er wusste nicht, welche Rituale für das Opfer vorgeschrieben waren. So stellte er die Amphore vor die Statue und kniete sich auf sein rechtes Knie. Er zog die Spatha aus der Scheide und legte sie vor sich auf den Boden. Er senkte den Kopf und fing an zu beten.


    „Mars, du Gott des Krieges, ich bringe dir dies Opfer dar. Zu deinen Ehren. Zu deinem Ruhm. Soll das Blut deiner Feinde ebenso fließen wie dieser Wein. Mars, schaue in mein Herz und du findest das Herz eines Kriegers. Darum bitte ich dich:Schenke mir Mut, auf das ich tapfer bin im Angesicht deiner Feinde. Schenke mir Kraft, auf das meine Arme nicht ermüden zuzuschlagen. Weihe diese Waffe, auf das deine Feinde zerschmettert werden. Mars, ich flehe dich an, nimm dies Opfer an, auf dass ich triumphieren möge.“


    Verunsichert blieb Gisco für einige Augenblicke knien. Die Worte, die er gesagt hatte, waren aus seinem tiefsten Herzen gekommen. Doch er wusste nicht, ob er das Opfer richtig dargebrachte hatte.


    Schließlich nahm er die Spatha wieder auf und steckte sie in die Schwertscheide. Dann stand er auf und ging zum Ausgang. Kurz bevor er ihn erreichte, drehte er sich um und schaute für einige Augenblicke nachdenklich auf die Statue. Dann drehte er sich wieder um und verließ den Tempel.

  • Als neuer Praefect der Ala durfte ich auch nicht die Götter vergessen. Als Krieger war natürlich Mars nicht unwichtig, und glücklicher Weise war der heiße Draht zu ihm ja auch dank eines Tempels gesichert. Kurz bevor der großen Mars-Feierlichkeiten in Rom in diesem dem Mars geheiligten Monat, wollte ich die Aufmerksamkeit doch auch einmal auf Germanien lenken, obwohl in den anderen Gebieten der römischen Welt ja auch ordentlich etwas los war. Weil ich den Gott nicht alzusehr ablenken wollte, sondern er sich schön auf die anderen Gebiete konzentrieren sollte, ließ ich das Opfer nicht alzu pompös machen. Jedoch auf die Paraderüstung verzichtete ich nicht.
    Mit den Decurionen, den Unteroffizieren, einer ganzen Menge Soldaten, die nichts besseres zutun hatten, und einem Priester kamen wir schließlich an einem ganz freundlichen Tag an den Tempel. Bevor ich ihn betrat wusch ich meine Hände und meine Füße, da ich barfüßig war, um mich rituell zu reinigen.


    Sim-Off:

    Schaulustige sind willkommen ;)

  • Ich hatte den neuen Praefectus noch nicht oft zu Gesicht bekommen, obwohl ich so kurz nach seiner Ernennung als Probatus ins Lager kam. Die Opferung für Mars war seit einigen Tagen bekannt und ich hatte mir fest vorgenommen daran teilzunehmen.


    Eine Gruppe anderer Probati stand bereits am Tempel und ich gesellte mich zu ihnen. So gut wie alle hatten ihre Kleidung kurz vorher noch gesäubert und sich frisiert, schließlich wollte man vor Caius Octavius Sura einen guten Eindruck machen. Falls er die Probati überhaupt bemerken würde.


    Neugierig warteten wir auf den Praefectus und den Beginn der Zeremonie.

  • Arianus nutzte die Gelgenheit sich unter die am Tempel versammelten Soldaten zu mischen. Einerseits wollte er den neuen Praefecten sehen und andererseits hatte er sich aus Unwissenheit bisher noch nicht in den Tempel getraut.


    "Dann wollen wir mal sehen wie jemand Kundiges in römischer Sitte dem Kriegsgott Mars huldigt.", dachte sich Arianus.


    Er wollte im Zug der Romanisierung seiner Familie natürlich auch die Götter der Römer zu seinen eigenen machen. Dabei hatte er allerdings noch viel zu lernen, da seine Eltern noch an die germanischen Götter glaubten und ihn entsprechend erzogen hatten.

  • Gisco hatte vor einigen Tagen läuten hören, dass der Praefect am heutigen Tag ein Opfer für Mars vollziehen wollte. Sie hatten sogar für dieses Ereignis frei bekommen. Aber nur unter der Bedingung, dass sie anwesend wären. Der Decurio würde sich bestimmt erkundigen, ob auch alle da waren.


    Gisco kam schnaufend bei der Gruppe der Probati an. Er hatte sich etwas in der Zeit verschätzt. Nach den Übungen am Vormittag war er schnell in die Thermen gegangen, um sich frisch zu machen. Danach ging es in die Unterkünfte der Ausbildungsturma. Dort hatte er die ungetragene Garnitur an Tuniken angezogen. Er war schon drauf und dran gewesen, zum Marstempel zu gehen, als ihm einige unschöne Flecken an seinem Helm aufgefallen waren. Diese hatte er noch schnell geputzt und war dann losgerannt, um die verlorene Zeit wieder gut zu machen.


    So stand er also nun bei den Probati ganz hinten in den Reihen. Vor ihnen standen die Eques, die Unteroffiziere und ganu vorne die Offiziere. Als er sich kurz umschaute, um zu sehen, ob einer seiner Kameraden anwesend wäre, sah er Viridovix. Und kurz danach Arianus. Er nickte beiden zu, denn reden hielt er jetzt für unangebracht. Er fragte sich, wo die anderen nur blieben. Wenn das der Decurio spitz kriegt, na dann gute Nacht. Interessiert schaute er nach vorne, um zu sehen, wie der Praefect die Zeremoie einleitete.

  • Nach der Reinigung und dem Zustoßen einiger Schaulustiger blickte ich, und damit ein Großteil der anwesenden Offiziere auf das nun eintreffende Opfertier. Ein nicht gerade klein geratenes, festlich geschmücktes, ausgewachsenes Rind. Ein gutes (und nicht gerade billiges) Tier, aber Mars hatte es sich verdient. Während sich die Menge daran erfreuen sollte und das Tier durch sein vorzeitiges Leiden ein wenig bei Stimmung halte, ging ich zusammen mit ein wenigen Offizieren und den Priestern in den Tempel selber, um dort dem Standbild des Gottes zu opfern. Jedoch hatte ich die Priester angewiesen diesen Teil so kurz wie möglich zu halten, da ich die Soldaten nicht langweilen wollte, konnte man doch mit Blut eine ganze Menge bei Laune halten.
    Den Helm im Innern abgegeben und durch ein weißes Tuch über den Kopf ersetzt und im Gebet nährte ich mich barfüßig mit dem Priester den Inneren Altar. Dort legte ich in einer Weihrauch geschwängerten Athmosphere eine kleine - selbst geschitzte - Holzstatue eines Kriegers nieder so wie ein guten Schluck Wein, den ich mir vom Munde abgespart hatte, und einige Früchte, die ich nicht besorgt hatte. Hoffentlich würde es ihm schmecken. Ich erhob meinen Blick zu der Figur und murmelte: "Mars, den man Gott des Krieges nennt. Dies ist ein Opfer zu deinen Ehren, dass du meine Einheit unter meinem Kommando zum Sieg führst. Mars, stärke meine Mannen und mich, und die Pferde, auf dass wir jede Gefahr niederschlagen werden, die sich wagt es gegen das römische Reich, die römischen Götter, gegen dich zu erheben." Dann drehte ich mich nach rechts, wie es die Opferordnung vor sah und legte das Tuch wieder ab. Das Gebet war beendet. Man gab mir mein Helm und meine Sandalen wieder und ich trat wieder vor den Tempel zum Außenaltar, wo es bald blutig werden sollte.

  • Der Praefect war mit einigen Offizieren im Tempel verschwunden um ein Gebet zu sprechen. Nach einiger Zeit kam er wieder heraus, was nur bedeuten konnte dass die Opferung bald beginnen sollte.


    Die meisten Soldaten, so auch ich, nahmen ihre Helme ab und verstummten, um die Zeremonie nicht zu stören und um Mars nicht zu erzürnen. Ich war gespannt auf die Zeremonie und verblieb in stummem Gebet. Ich schloß meine Augen und sprach zum Gott des Krieges, zum Beschützer der Soldaten und Krieger:
    "Mars nimm das Opfer als unseres an. Als Opfer der gesamten Ala. Gewähre uns Schutz und gebe uns Kraft das römische Reich vor Feinden im Innern und vor Feinden von Außen zu schützen. Lasse uns siegreich sein. Für Rom, für den Kaiser!"

  • Gisco sah, wie ein ausgewachsenes Rind herangeführt wurde. Ah, dachte er anerkennend, das Opfertier. Es war ein großes Opfer, Mars bestimmt würdig. Man hatte es festlich geschmückt, eigentlich nicht unähnlich der spanischen Sitten.


    Kurz darauf verschwand der Praefect mit einigen Offizieren im Tempel. Da der Rest der Soldaten stehen blieb, widerstand er der Versuchung, den entschwundenen Offizieren hinterher zu gehen. Zu gerne hätte er gesehen, was sich im Inneren des Tempels nun abspielte, da er die notwendigen Riten für die Opferung nicht kannte. Gisco sah, wie viele Soldaten ihre Helme abnahmen. Er wusste nicht, ob es zum Ritual gehörte. Aber schaden konnte es auch nicht. Und er wollte nicht respektlos erscheinen. So nahm auch er den Helm vom Kopf. Dann sah er nach einiger Zeit den Praefecten wieder aus dem Tempel treten und zum Außenaltar schreiten. Jetzt würde das blutige Opfer vorgenommen werden. Gisco reckte seinen Hals, um nichts zu verpassen.

  • Bei der Ala war Mars gerne zu Gast, den hier erwartete ihn immer eine kleine oder auch größere Aufmerksamkeit. Egal ob einfacher Soldat, der zum ersten Mal den Namen des römischen Kriegsgottes im Gebet aussprach oder Kommandeur, der bereits auf eine erfolgreiche Vergangenheit zurück blicken konnte - Mars erhörte die Gebete und würde seinen Teil zum Gelingen der römischen Sache beitragen. Aber auf die Schlachtung des Opfertieres wartete er trotzdem noch.

  • Während ich so dort heraus prozessierte bespritzte mich ein Tempeldiener mit Wasser. So tat er es auch bei dem Priester und den anderen beteiligten, sowie einmal quer über die Masse. Währenddessen betrat ein Herold die Szene. Ein Mensch der quasi nur dazu geboren wurde zu brüllen. In diesem Fall brüllte er:


    "favete linguis!"


    Es veranlagte mich ein wenig zum Lächelnd, bat doch der größte Schreier zur Ruhe. Nach und nach verschwiegen die Massen, jeder Anlauf einen Ton zu erheben wurde schon im Keim erstickt. Der Priester begann nun etwas unverständliches zu murmeln. Das Tier, inzwischen vor dem großen Altar fest mit Seilen gebunden, war das einzige, das anfing Geräusche zu machen, aber das würde es wohl auch nicht lange tun. Flötenspieler auf ihrer Doppelpfeife fingen nun an, unerkenntliche Melodien und Akkorde zu spielen, die dem ganzen noch einen Hauch von Festlichkeit und Konzentration verliehen. Ruhig sanft, aber doch so aufwirbelnde Musik. Ein wenig Wein wurde nun auf das Tier getröpfelt um es Mars zu weihen und sobald das geschehen war, nahmen zwei Tempeldiener den Schmuck von dem Tier ab. Als Opferleiter, da ich es bezahlte, hatte ich nun die Ehre mit dem Opfermesser von dem Kopf bis zu seinem Schwanz des Rindes zu streichen. An einigen Stellen schnitt ich sogar schon ein wenig in die Haut - verständlich, war ich doch ein Soldat und nicht gewohnt Feinde mit Messern zu streicheln. Dann blickte ich zum Priester auf, der hinter dem Altar sich aufbaute und dort das Opfergebet sprach - etwas lauter, so das wenigstens alle es hören könnten - und die Flötenspieler verstummten auf das wenigste was sie mit ihren Instrument machen konnten.


    "Mars, Gott der Krieger.
    Wir beten zu dir mit diesem Opfer,
    sodass wir das Blut dieses Rindes
    sehen können in dem Blut jener,
    die wir schlachten.
    Und dass du uns bewarst davor,
    dass wir eben jenes gutes Blut vergießen,
    dass diesem Reich gehört.
    Mars, so denke nicht nur an die,
    die es nötig haben, denn diese
    wollen wir nicht vergessen haben.
    Aber denke auch an uns, Mars.
    Mars, Gott der Krieger.
    Nimm unser Opfer an."


    Nicht umbedingt ein Schmuckstück lateinischer Dichterkunst, aber ich hatte dieses Gebet dem Priester überlassen. Und wahrscheinlich wäre ein Gebet aus meiner Feder auch nicht viel großartiger geworden. Die wieder aufkommenden Flöten erinnerten mich jedoch daran, dass das hier keine Lesung verschiedener Dichter war, sondern ein ernstzunehmendes Opfer. Der Schlächter, dem ich noch vorhin geschickt das Messer in die Hand untergejubelt hatte, richtete nun seinen Blick wieder auf und meinte mit seiner bodendröhnenden Bass-Stimme: "agone?" Worauf ich nickte und antwortete - mit meiner normalen Stimme: "age!"
    Nun für die nicht alzu zartlich besinnten, von welchen es in der Ala wohl nicht alzu viele gab, gab es nun etwas zu schauen. Der Schlächter, ein großer, vermutlich mit Stoppelbart, Mann, so wie man sich nunmal einen Schlächter vorstellte - also ein Mann der das Wort Wasser auch nur vom Hören-Sagen kannte - holte nun seinen Hammer hinter seinem Rücken hervor. Er holte kräftig auf und ließ den Hammer mit einer wahnsinnigen Geschwindigkeit auf den Kopf des Tieres fallen. Das Rind sackte nach einem kurzen undefinierbaren Laut in sich zusammen - das war jedoch noch das mehr oder weniger Harmlose. Nun nahm der Schlächter das Opfermesser, hob mit dem linken Arm den Kopf des Tieres hoch als wäre er aus Gras und schnitt mit einem beherzten Schnitt einmal quer durch die Kehle. Nur Sekunden nachdem das geschah standen zwei Tempeldiener bereit, die mit ein paar Wannen einen Grsßteil das Blutes einsammelten. Ich selbst musste ein wenig schlucken, wollte ja ja nicht umbedingt meine Kehle durchgetrennt bekommen. Jedoch das Blut strömte noch eine ganze Weile weiter, und eine Wanne nach der anderen füllte sich. Erstaundlich wie viel Blut in einem solchen Tier fließen konnte, oder, inzwischen nicht mehr.
    Dann, nachdem es ausgeblutet war, wurde das Rind auf den Rücken gelegt und seine Bauchseite mit dem Opfermesser von dem Priester professionell aufgeschnitten. Nach einigen beherzten Handgriffen in Dinge, die man nicht immer wissen will, was sie ganz genau sind, war patera, die Schale in der man die Eingeweide sammelte, schon größtenteils gefüllt. Als schließlich alle Eingeweide versammelt war, hob der Priester die Schale auf den Altar. Neugierig blickte ich ihm über die Schulter. Was konnte er sehen, was konnte er lesen?

  • Irgendwo weiter hinten stand Quintus und beobachtete das Spektakel. Er hatte noch nie einer großen Opferung beigewohnt und war neugierig auf den Ablauf. Bis zum Beginn des eigentlichen Rituals unterschied sich nichts von den kleinen Opferungen, die er selbst auch schon durchgeführt hatte. Dann aber setzte die Musik ein und der Eques verfolgte gespannt, was weiter geschehen würde. Jede Bewegung der Priester und Tempeldiener hatte etwas Weihevolles. Eine ehrfürchtige Stimmung ging von ihnen aus, die schon bald auch die Menge der Soldaten ergriff...

  • Es war die erste richtige Opferung an der ich teilnahm und ich war tief beeindruckt.


    Ich war froh bereits früh als Kind mit Tieren gelebt zu haben und so auch zu wissen wie ein totes Tier aussieht oder ein sterbendes Tier. Nun ja...allerdings hatte ich bisher noch nie gesehen wie jemand ein Tier opfert. Das Blut floß in Strömen und ich war etwas erstaunt wie lange es floß und wieviele Wannen die Tempeldiener holen mussten. Schließlich waren die Innereien an der Reihe und auch sie wurden behutsam in eine Wanne gelegt.


    Da ich noch nicht mit den römischen Opferungen vertraut war, blieb ich die ganze Zeit stumm in der Reihe stehen und blickte mit großen Augen zum Altar.

  • Aufmerksam verfolgte Gisco aus den hinteren Reihen, wie der Praefect wieder aus dem Tempel trat. Er wollte keine Einzelheit verpassen. Gisco hörte die befremdlichen und ungewohnten Melodien der Instrumente und sah, wie das Tier nun für die Opferung vorbereitet wurde. Ein Priester trug ein Gebet vor. Gisco hatte zwar schon bessere gehört, fand es aber trotzdem im Ganzen ganz passend.


    Dann wurde das Tier geopfert. Gsico war nicht so sehr über das viele Blut überrascht, solche Opferungen kannte er noch von zu Hause, wo in seltenen Fällen auch Pferde geopfert wurden. Vielmehr erstaunte ihn die Tatsache, dass er solch blutrünstiges Treiben bei den Römern sah. Das hätte er nicht erwartet, bezeichneten sie sich doch als zivilisiert. Als er allerdings sah, wie der eine Priester die Eingeweide aus dem Rind herauszog und in einer riesigen Schalte sammelte, musste selbst Gisco kurz schlucken, denn so erfreulich war der Anblick nun wirklich nicht.

  • Den richtigen Umgang mit dem Opfermesser musste der gute Mann vielleicht noch ein paar Mal üben, aber ansonsten war Mars wie erwartet zufrieden und hatte keinen Grund, im Austausch für das vorzeit angeritzte Opfertier ein paar Narben auf den Innereien zu verteilen.

  • Einar war ebenfalls anwesend und beobachtete interessiert das Geschehen. Er hatte bis jetzt nur einmal einer Opferung im großen Stil beigewohnt und war auch dieses mal fasziniert. Die römischen Götter mussten sich sehr geschmeichelt fühlen, solche Inszenierungen dargeboten zu bekommen.
    Er musste zurückdenken an ein Menschenopfer, dem er in seiner Kindheit bei seinem Stamm beigewohnt hatte. Es war nicht weniger faszinierend gewesen, hatte jedoch eine ganz andere Atmosphäre gehabt.
    Einar sah Quintus ein wenig abseits stehen und nickte ihm zu. Sie hatten schon lange nicht mehr miteinander gesprochen, seit er befördert worden war und auf den Säuberungszug nach Borbetomagus geschickt worden war.
    Er würde ihn nach der Opferung einmal ansprechen, wenn er nicht gerade wieder von Tuber über den Exerzierplatz gejagt werden würde...

  • Der Priester kruschelte geheimnisvoll im Inneren der Innereien. Und am Äußeren. Manchmal war ich doch ganz glücklich nur die Menschen töten zu müssen und nicht aus zu höhlen. Nach einigen Momenten blickte er auf und wusch seine Hände, sagte jedoch nichts. Auch seine Mimik ließ nichts veraten. Für mich, selbst wenn es nur ein Nicht-Kenner-Blick-über-die-Schulter war, sah es jedoch recht gut aus. Dann nickte der Priester, lächelte und schrie dann über den Platz:
    "LITATIO!"
    Einige erfahrene Soldaten, die so etwas schon mit erlebt hatten fingen an zu jubeln, denn Litatio hieß, dass die Götter das Opfer angenommen hatten. Erleichtert brach auch ich in ein allgemeines Gejubel mit ein. Darauf folgte traditionel ein Bankett. Da ich jedoch nicht die Soldaten warten wollte, bis das Rind fertig geschlachtet war und die Organe den Öpfern überschrieben wurden, ließ ich nun einige Beladene Wagen hervor fahren. Ein belieber Wahlkampfstrick, so auch in meinem Fall. Das Fleisch kam nach, aber vorerst gab es erstmal knusprig gebackenes Brot. An einer anderen Stelle wurde Wein ausgeschenkt. Die Götter waren uns wohlgesonnen, warum auch nicht ein kleines Freudenfest (wobei ich ja drauf geachtet hatte, das der Wein wenigstens verdünnt geworden ist, denn ich will meine Reiter ja auch Zack haben, vielleicht sollte ich mal morgen früh einen kleinen Spaziergang durch die Baracken machen...)


    Sim-Off:

    WiSim - persönliche Angebote :)

  • Als klar war, dass die Götter das Opfer angenommen hatten, fiel auch Quintus in den Jubel der anderen mit ein. Schon wurde Brot und Wein an die Soldaten verteilt, um die gute Gesinnung der Götter zu feiern.
    Auch Quintus nahm sich seinen Anteil, besser als Puls waren Brot und Wein allemal...

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