• In der letzten Zeit war Mars eher selten mit Geschenken bedacht worden. Kein Wunder, stand doch derzeit kein Krieg ins Haus und kein Feind vor der Tür. Umso mehr freute sich der Kriegsgott, dass er neben dem üblichen Wein auch noch eine leckere Wurst zum Brot bekam und noch ein paar dankbare Worte obendrein. So konnte sich der junge Soldat dem Wohlwollen des Kriegsgottes sicher sein.

  • Merowech fand, dass es an der Zeit war, Mars für seinen Schutz und seine Unterstützung zu danken, denn schließlich musste es sein Verdienst sein, dass er es bis zum Decurio gebracht hatte. Er entzündete Räucherwerk, bracht Wein und ein kleines Lamm dar, welches er in Confluentes erstanden hatte, und Sprach: "O Mars, du größter aller Krieger, ich danke dir, dass du mich stets beschützt und unterstüzt. Zugleich bitte ich dich, weiterhin meine Schritte zu lenken und im Kampf meine Hand zu leiten. Schick mir ein Zeichen, wenn du mit meinen Opfer zufrieden bist."


    Obgleich viele Römer vielleicht göttliche Zeichen als Humbug abtaten, Merowech war Räter und glaubte fest an Wunder und Götterzeichen. Wie würde Mars wohl reagieren?

  • Wo's für einen reicht, reicht's auch für zwei. Erst ein Opfer mit Wurst, jetzt ein ganzes Lamm. Dem Rang des Soldaten war dies angemessen und genau das wusste Mars zu würdigen. Das Blut floss in guten Mengen, während der Weihrauch gerade aufstieg.

  • Meine Schritte führten mich an den hießigen Tempel und stand nun ehrfürchtig vor dem grossen Tor welches die geweihte Halle von der Aussenwelt trennte. Wie lange ist es nun her dass ich den Göttern Ehrerbietung zukommen ließ ? Dachte ich bei mir. Der kleine Schrein in unserem Haus in der Provinz Hispania war nichts gegen dieses Gebäude und dementsprechend betrat ich nun die Hallen des Mars.


    Wie ein kleines Kind welches vor seinen Vater trat ging ich nun an den Altar und legte einige Gaben bei die ich extra am Markt erstanden habe. Weihrauch, etwas Brot und dann auch ein Stück Lammfleisch.


    Ich weiß dass ich dir über lange Zeit nicht mehr gehuldigt habe und hoffe du erhörst meine Worte nun. Nein, es soll keines für mich sein sondern für all jene die in den Schlachten gegen die unzivilisierten Völker gefallen sind. Auch soll jedem meiner Kameraden mit denen ich Seite an Seite nun das Reich verteidigen werde um deinen Schutz und dein Wohlwollen. Behüte jene die für das Gute sind. Flüsternd sprach ich die Worte und blickt gen Decke als käme sogleich eine Antwort. Ein paar Augenblicke verstrichen, ein letzter Blick zum Altar, um mich dann nach draussen zu begegnen

  • Aller guten Dinge sind drei. Die Worte dieses Soldaten kamen dem Kriegsgott zwar etwas weniger geschliffen vor als bei seinen Vorgängern, aber er sollte ja auch vor allem mit dem Schwert kämpfen können und nicht mit der Zunge. Auch mit der Zeremonie schien es nicht ganz zu klappen, denn Weihrauch gaben die Opfernden gewöhnlich ins Feuer, statt ihn einfach auf dem Altar abzulegen. Aber da der Soldat nicht für sich, sondern seine Kameraden bat, sah der Kriegsgott väterlich darüber hinweg.

  • An diesem Morgen war der Priester aus dem nahem Confluentes wieder im Lager, um den Männern, die dies wollten, bei ihren Opfern für Mars beizustehen. Egal ob Tauben, Hühner oder größere Tiere, die blutigen Opfer waren etwas ganz besonderes.
    Auch Brutus hatte sich an diesem Tag entschlossen, Mars und den Göttern endlich wieder einmal ein größeres Opfer zu darzubringen. Aus diesem Grund hatte er ein Schaf in Confluentes gekauft und dieses am Morgen, noch vor Sonnenaufgang geholt. Nun führte er es an einem Strick zu dem kleinen Tempel, den die Soldaten vor drei Jahren in eigener Arbeit errichtet hatten. Er betrat das Innere, wo der Priester schon das Feuerbecken entzündet hatte und auf ihn wartete. Brutus hatte sich seine beste Toga angelegt, das wertvollste Kleidungsstück, das er sich je gekauft hatte. Seinen Kopf hatte er mit einem Stück der Toga bedeckt und der Priester reinigte das Schaf rituell.
    Dann trat Brutus vor das Götterbild.
    "Ianus, Iupiter, Vater Mars, Quirinus,Bellona, ihr Manen und Laren, ich grüße euch. Ich bin es, Publius Iunius Brutus, Decurio der ALA II Numidia. Heute trete ich vor euch, um Dank zu sagen. Ihr Götter und vor allem du, Vater Mars, ich danke euch, dass ihr immer schützend die Hand über mich gehalten habt, in Zeiten des Krieges und auch in Zeiten der Krankheit. Du Vater Mars, gabst mir die Stärke über meine Feinde zu obsiegen und mit Ehre zu kämpfen. Auf dem Schlachtfeld schwor ich, euch zur gegebenen Zeit ein würdiges Opfer zu bringen. Dieses Versprechen will ich heute einlösen. Nehmt meine Gaben an und erachtet das Versprochene als eingelöst."


    Dann trat er zurück und wusch sich die Hände in einem Becken mit Wasser, trocknete sie und nahm einen großen Kelch mit Wein. Dann trat er wieder vor und sprengte Wein in das Feuerbecken, das sogleich zischte und dampfte. Der Geruch von Wein stieg in die Luft. Dann nahm der Sacerdos sein Messer von dem kleinen Beistelltisch und hieß Brutus das Schaf festhalten. Mit einem schnellen Schnitt durchtrennte er die Kehle des Tieres und fing gekonnt ein wenig des Blutes auf. Dann tauchte er die Finger hinein und streich Brutus damit über beide Wangen und die Stirn. Geschickt schnitt er dem Schaf ein Stück der Lende heraus und gab sie Brutus. Dieser nahm sie mit einer Hand und trat vor das Becken. Er legte die besten Teile des Schafes in die Glut und sofort roch es nach Fleisch.
    "Mars, du Gott der Krieger, dich bitte ich, halte deine Hand auch weiterhin über mich und sei mir gnädig. Schütze mich auch in den weiten Ebenen von Aegyptus, wo ich den Legionen des Göttlichen dienen werde. Dich Iupiter bitte ich um eine glückliche Reise zu den Gestaden des Nils, halte deine Blitze zurück, bis unser Schiff wohlbehalten das Land erreicht. Ihr Ahnen ich ehre euch, nehmt auch ihr von dem Opfer, das ich euch darbringe und begleitet mich auf meinem Lebensweg, damit ihr einst ohne Scham vor euch treten kann. Ich gelobe hiermit feierlich, in Aegyptus ein weiteres Opfer zu bringen, auf dass du Mars über die Soldaten wachen mögest."


    Dann trat er zurück und blickte zu dem Priester. Der Mann nickte nur, zum Zeichen dass das Opfer angenommen worden war. Erleichtert legte ihm Brutus den vereinbarten Preis auf den Tisch und trat wieder ins Freie. Erleichtert und froh, seine Pflicht getan zu haben, machte er sich auf den Weg zu seiner Unterkunft.

  • Sein Leben lang war Menecrates noch in keinem römischen Tempel gewesen... In der Taberna seines früheren Heimatdorfes hatten einige Männer von der römischen Religion erzählt, daher hatte er ein ungefähres bild und wusste, dass Mars, der Gott der hier angebetet wurde der Gott des Krieges war. Also genau der Gott, den er für seinen Weg auf seiner Seite wissen wollte.


    Er trat vor den Opferaltar und kniete sich nieder...er küsste den heiligen Boden und sprach:
    "Oh Mars, mächtiger Gott des Krieges... sieh mich an, ich bin nicht mehr als ein einfacher Soldat, der euch ehrt und dem in seinem Leben nichts mehr am Herzen liegt, als meinem Namen unter der schützenden Hand des Mars alle Ehre zu machen!
    Ich besitze nichts, was ich einem Gott wie euch geben könnte, was ihr euch nicht mit einem Fingerzeig selbst erschaffen könntet, in all eurer Macht und Herrlichkeit!
    Ich bitte euch großer Mars, hört mich an:
    Legt eure schützende Hand über mein Antlitz und gebt mir einen Segen, sodass ich gewiss sein kann, dass euer Schwert und euer Schild mich in jeder Situation beschützen werden..."


    Er küsste den Boden vor dem Altar merhmals, während er diese Worte sprach. Es beschämte ihn, dass er nichts besaß, was er Mars opfern konnte, doch er war sich gewiß, dass ein Besuch ohne Opfer allemal besser ist als gar kein Besuch.


    Zum Abschluss verbeugte er sich noch einmal vor dem Altar, huldigte der Gottheit und ging von dannen...

  • Ricus Gotunus freute sich, dass er nach getaner Arbeit, nach ertagenem Geschunden-Werden noch die Energie aufbringen konnte, sich zum Tempel des Mars zu begeben. Dieser Mars, dasar ihm inzwischen klar, ähnelte ein Stück, seinem Thiure, dem Donnerer, den er selbst verehrte. Er hatte aber auch Züge des Uuothin, dem Herrn der Wut bzw. dem von Wut Beherrschten, jenachdem auf welche Silbe man beim Sprechen die Betonung legte.
    Er wagte es nicht, in den Tempel einzutreten. Zu verwurztelt, war er in der Vorstellung, dass die Götter nichtz eingesperrt werden können in einen steinernen Käfig und sei er auch noch so groß, noch so prächtig.
    So umrundete er den Tempel entsprechend seiner eigenen Tradition drei mal, nahm den Buchenast, den er sich zuvor besorgt hatte und ritzte "Thanks" in den Stab. Dann legte er diesen hinter dem Tempel unter einem Baum ab.
    Vielleicht würde er ja beim nächsten Besuch die Traute haben, auch in das Gebäude hinein zu gehen.

    file:///C:/Users/Jansen/Downloads/demetrius.jpg

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