Officium Architecti Urbi

Pilatus war innerlich zufrieden, das Gespräch für ihn sehr gut verlaufen und so antwortete er:

"Sehr gerne und unverdünnt..."

Seine Leidenschaft für Wein war noch immer die alte, jetzt wo er wieder in Rom war.

Pilatus nahm den Wein dankbar entgegen und nahm einen großen Schluck, schließlich sollte ja nichts überlaufen.

"Ich bin gestern wieder im Herzen des Imperiums eingetroffen.", antwortete er dann.

"Vorher habe ich ein paar Jahre in meiner Heimatprovinz Germanien verbracht..."

Auch Pilatus griff zu und dachte daran, dass er noch nicht in der Casa seiner Familie gewesen war, sondern die gestrige Nacht beim Würfelspiel zugebracht hatte. Allerdings würde man ihn wohl in der Casa Germanica kaum zurückweisen.

"Ich werde wohl in der Casa meiner Familie hier in Rom wohnen...", antwortete Pilatus dann.

"Ich bedanke mich für die großen Mühen die du für deinen Klient auf dich nimmst", antwortete Pilatus fast unterwürfig, aber im Schmeicheln kannte er sich normalerweise aus.

"Wenn du erlaubst würde ich mich auch dann entfernen und deine kostbare Zeit nicht länger in Anspruch nehmen."

"Vielen Dank."

Genüßlich trank Pilatus den vorzüglichen Wein aus und verspeiste dazu ein paar Oliven. Schließlich erhob er sich.

"Es ist mir eine Ehre dein Klient zu sein, ich hoffe wir sehen uns in Bälde wieder. Vale Octavius Detritus."

Mit einem freundlichen Lächelna auf den Lippen verließ Pilatus das Officium seines neuen Patrons.

Nachdem Larva, von seinem Verwandten Detritus benachrichtigt worden war, dass er eventuell in Rom gebraucht würde, hatte er sich auf die Reise von Carthago Nova nach Roma gemacht.

Auf dem Weg hatte er zwar seine letzten Sesterzen mit Wein, Weibern und Würfelspiel durchgebracht, sodass er nun völlig mittellos in der Hauptstadt des Imperiums stand.

Er konnte nur hoffen das Detritus ihm nun irgendwie behilflich sein könnte.

So klopfte er an...

Mit so einer herzlichen Begrüßung hätte Larva gar nicht gerechnet. Emotionaler Trottel, dachte er und beinahe wäre es ihm laut entfahren, doch zum Glück konnte er sich im letzten Moment noch zurückhalten.

Mit einem kurzen "Salve", begrüßte er seinen kahlköpfigen, kleinen Verwandten den er ein wenig verächtlich musterte.

"Du sagtest ich werde in Rom gebraucht?", sagte er leicht desinteressiert, während seine wachsamen Augen den Raum nach Wein durchkämmten...

Begierig hafteten Larvas Augen auf dem Wein, dennoch zwang er sich lapidar zu antworten:

"Wie man ein Haus einreißt weiß ich schon", dabei grinste er wölfisch.

Während Larva den Inhalt der ersten Becher vernichtete und sich sogleich dem zweiten zuwendete murmelte er etwas, das wie:

"Hauptsache abreißen", klang...

"Warm, die Sonne hat Tag ein Tag aus gebrannt und der einzige vernünftige Wein liegt im Keller dieses versoffenen Proconsuls", entgegnete Larva mürrisch und entschädigte sich sogleich selber in dem er einen Schluck aus dem zweiten Becher mit Wein nahm.

"In Corduba hatte ich als vorgesetzte sogar eine Frau, eine Patrizieren. Schlimm sowas..."