Officium Architecti Urbi

  • Vermutlich dachte der Architectus an den unangenehmen Zwischenfall und den Verlust der Taberna, welcher Helios durchaus noch immer nachtrauerte und den Besitzer verfluchte.
    Aber es war was anderes und er nahm Platz.


    "Ich bin hierher gekommen in der Hoffnung einige Fragen an dich stellen zu können. Fragen bezüglich der Architektur.
    Und zwar daher, da ich seit kurzer Zeit zum Praefectus Castrorum ernannt worden bin und natürlich nicht nur für den reibungslosen Ablauf des Lagerlebens, sondern auch für die Infrastruktur zuständig bin.
    Einen Architekturkurs konnte ich leider aufgrund von Zeitmangel nicht belegen und bin daher völlig unwissend."

  • "Und da dachtest du besuchen wir mal den architectus urbi, denn der muss ja nicht umsonst der Architekt der Stadt Rom sein und mein Guter deine Entscheidung war richtiggg!!!" 8) "Dann stell mal deine Fragen." Detritus erhob sich und suchte seinen Weinvorrat auf.

  • Helios musste lächeln, der Mann war durchaus sympathisch.


    "Nun, meine erste Frage wäre, wie man Risse im Stuck deuten muss. Bedeuten diese, dass Stuckteile abfallen könnten, die Wand selbst beschädigt ist oder dies nach einiger Zeit normal ist, dass der Stuck risse kriegt?"


    Sprach er, während er aufmerksam das Rausholen der Weinflasche beobachtete.

  • "Kleine Risse gibt es an jeder Kontaktstelle, sie sind aber extrem schwer zu erkennen, ausserdem nur Risse, die sehr breit oder im Zickzack verlaufen, sind Mängel." Detritus suchte weiter nach dem Wein. "Nun wie breit sind deine Risse?"

  • Helios hätte seufzen können, denn seiner Meinung nach waren die Risse schon sehr breit und lang.


    "Naja, so groß und breit, dass man sie aus 10 bis 12 Schritt Entfernung noch erkennt. Und im Zickzack verlaufen sie leider auch."

  • "Auf dem Palatin."


    Übermalen? Ein guter Gedanke, doch da Helios diesen "Schaden" nicht zuordnen konnte, da hätte er sowieso nichts übermalt. Vielleicht wäre mit der Zeit noch was eingestürzt.


    "Das Übermalen, ist es nicht gefährlich? Das hält doch die Rissbildung nicht auf oder?"

  • Das war eben das Problem, welches der Architectus nun unscheinbar erkannte.
    Helios selbst hatte keine Ahnung von der Architektur, kannte jedoch das Ausmaß. Der Architectus wiederum war darin sehr bewandert, kannte das Ausmaß jedoch nicht.
    Eine verzwickte Situation.


    "Nun, vielleicht könntest du ja einen Blick darauf werfen. Es gibt auch noch einige Holzbalken, welche schon morsch zu sein scheinen. Sie gehören zur Überdachung der Gänge und sind daher auch der ständigen Witterung ausgesetzt.
    Vielleicht könntest du mir im Zuge dessen auch einige Tipps geben?"


    Nun klang es schon mehr nach einer Bitte, doch war dies nicht gewollt.

  • Detritus hielt es für notwendig eine tabula zu nehmen und sich alles zu notieren.


    "Risse im Stuck, morsche Holzbalken...sonst noch was? Tipps? Dafür gibt's die Kurse, zusätzlich lehrt die Erfahrung auch was. Nie daran gedacht agrimensor der Stadt Rom zu werden." ;)

  • "Als Centurio hatte ich viel zu tun und konnte daher solche Kurse nicht belegen, aber ich werde dies sofort in Angriff nehmen, wenn welche angeboten werden.
    Normalerweise hat eine Legio ja auch Techniker und Ingenieure in ihren Reihen, die sind dann kundig und ich wäre natürlich zu diesen gegangen. Doch bei den städtischen Einheiten gibt es leider keine Techniker und Ingenieure, wir bauen ja nichts, wir sorgen uns um Rom."


    Ein leichtes Lächeln war auf seine Lippen gehuscht.


    "Nein, ich wüsste nicht, dass man, um Praefectus Castrorum zu werden, als Agrimensor gearbeitet haben muss.
    Ich lebe für das Militär und es ist nur eine der sonderbaren Situationen, dass ich mich mit der Architektur befassen muss - ich trage Verantwortung und will meinen Vorgesetzten nicht enttäuschen.
    Würdest du also kommen? Ich würde dich selbstverständlich begleiten und zu den Stellen führen können."

  • Da saß er nun der architectus der Stadt Rom wartend auf den aedilis plebis, der anscheinend den vereinbarten Termin vergessen hatte. Schnell verging der Vormittag und Detritus hatte aber auch gar nichts von seiner Arbeit erledigt, er wartete und wartete...vielleicht würde sie ihn ja doch noch mit ihrer Präsens beglücken.

  • Der Weg war nicht weit,die jedoch Hindernisse tückisch. Doch trotzdem erreichte die Aedilis Plebis irgendwann auch mal das Officium des Architectus Urbi. Im Schlepptau hatte sie zwei Männer, zum einen ihren Leibwächter- er sollte Gefahren, aber auch so manch einen Charmeur von ihr fern halten- und ihren Scriba. Bereit für jegliche Baustellenbegehung kam sie schließlich auch zu der Tür und dem dortigen Scriba. Quartus, Medeias Scriba, nickte seinem Kollegen zu. Auch Medeia grüßte den Mann mit einem kurzen Nicken. „Salve, mein Name ist Artoria Medeia, Aedilis Plebis. Ich möchte gerne den Architectus Urbi sprechen!“

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