"Die Traditionsdebatte? Och, ich halte von diesen verkalkten Traditionalisten nicht viel. Man muss mit der Zeit gehen um erfolgreich zu sein und Neues zu schaffen. Traditionen sind gut, aber nur solange sie sich nicht negativ auf den Fortschritt auswirken. Aber, was genau geschah denn bei der Rede?" ließ Decius nicht locker.
Dem Volk aufs Maul geschaut...
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"Kann ich das wann anders erzählen, wenn wir in der Castra oder sonst wo sind. Ich habe 2 Befürchtungen: 1. Ich will es nicht in der öffentlichkeit ausplaudern, was den Fall an geht. 2. Die Vorgesetzten, die Vorschriften und all dieser Scheiß!"
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Das hörte sich sehr interessant an. Während die beiden munter drauf los plauderten, versuchte ich das Gesagte in einen Kontext zu setzen. Scheinbar war man immer noch mit den Ermittlungen beschäftigt. Und scheinbar hatte ich hier einen Prätorianer vor mir.
"Ihr beiden solltet wirklich solche Dinge in der Castra besprechen. Was wäre, wenn ich ein böser Bube mit einem Dolch unter meiner Tunika wäre. Ein Prätorianer und ein Urbane weniger. Auch wenn ich genauso gespannt bin wie du, Decius, was sich genau beim Anschlag zugetragen hat.
Zur Traditionsfrage kann ich nur soviel sagen: einige Tugenden sollte man wiederbeleben. Aber das hast du ja sicher schon auf der Rostra bemerkt. Ich bin kein gradliniger Traditionalist, aber konservativ bin ich durchaus."
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Decius nahm einen weiteren Schluck Wein und antwortete Sura:
"Na wenn du meinst..."
Dann wandte er sich an Strabo:
"Na, ein Mord in eienr Taverne, das wäre ja doch allzu auffällig. Und um uns beide gleichzeitig zu erledigen... nein, das kann ich micr nicht vorstellen.
Die Debatten auf der Rostra waren diurchaus interessant, dennoch würde mich noch einmal interessieren, welche Tugenden genau deiner Meinung nach wiederbelebt werden sollten."
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"Ach, ein paar bestochene Attentäter und der Rest ist Geschichte. Ich müsste euch beide nicht mal hier abstechen...", zwinkerte ich ihm zu.
"Welche Tugenden sind es wert, wiederbelebt zu werden? Ich denke, die Senatoren sollten endlich mit ihrer Prunksucht aufhören und sich auf republikanische Ideale wie Bescheidenheit und Aufopferung für den Staat besinnen.
Überhaupt sollten wir uns in Bescheidenheit in der Innen- und Außenpolitik üben. Die Grenzen unseres Imperiums sind gefestigt und stark. Im Innern jedoch brodelt ein Konflikt, der vielleicht einmal bürgerkriegsähnliche Zustände annehmen könnte.Aber ich denke, vorher werden die Prätorianer dem einen oder anderen Politiker einen Besuch abstatten und ihm einige nette Instrumente zeigen. Die Garde - besonders du - täte gut daran, jede Frau auf der Rostra dingfest zu machen und sie zu verhören."
Langsam tat der Wein sein übriges und meine Zunge lockerte sich.
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"Oha, das sind ja Worte ganz im Sinne Catos... steht es schon so schlimm um Rom?
Tja, die Frauen... ich für meinen Teil finde es schön, dass auch sie sich für Rom verdient machen wollen."
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Ich seufzte: "Ich weiß nie, ob ich die Frauen lieben, hassen oder nicht beachten soll. Sie sind zum einen Teil der Sinn dieses Lebens, zum anderen Teil, der Unsinn dieses Lebens.", sagte ich. "Aber ich halte mich ja wie gesagt lieber aus der Politik raus. An heißem Zeug kann man sich leicht die Finger verbrennen."
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Decius musste grinsen.
"Sura, was sind dennd as für Worte? Tsts... aber mit einem hast du recht: Die Politik ist viel zu gefährlich als dass man sich unerfahren dort hineinstürzen sollte. Wie einfach haben wir Milites es da doch, was?"
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"Wir können zuhören, müssen aber nicht sagen, was wir dazu sagen :D. Um ehrlich zu sein, kann ich nicht sagen, dass ich gegen die Frauen bin, aber was sie in der Politik für eine Rolle spielen verstehe ich nicht."
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"Was gibts da nicht zu verstehen, sie wollen ebenfalls in der Politik mitmischen."
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"Klar, aber ich verstehe nicht, wieso sie es nicht sollen."
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"Diese Frage stelle ich mir auch und richte sie weiter an unseren Freund hier." sprach Decius, deutete auf Strabo und nahm einen weiteren Schluck des Weines.
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"Meine Herren, es geht um die Traditionen. Damals wurde der Senat mit würdigen Frauen aufgestockt, weil es einen Mangel gab. Doch nun besteht dazu kein Anlass mehr.
Trotzdem, meine Freunde, die Frauen sind das Schönste, was die Götter uns schenken konnten. Und wer das nicht einsieht, ist ein Idiot. Doch die Frauen haben Erfolg in sovielen verschiedenen öffentlichen Gebieten, warum müssen sie sich dann auf das Plateau der Politik begeben?"
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"Hm... du meinst, die Frauen seien als Platzhalter einberufen worden? Der Tor hat seine Schuldigkeit getan, der Tor kann gehen?"
Decius schüttelte den Kopf.
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"Also Frauen im Senat - einmal da, immer da?", fragte ich in die Runde. Ich blickte mich kurz um. Es waren wenige bis garkeine Frauen in unsere Nähe.
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"Ach Decius, so meinte ich das nicht. Nur sehe ich mittlerweile, dass wir hier einem Wertekonsens entgegensteuern, der nicht gut sein kann. Frauenrechte werden über die von Männern gestellt. Das lasse ich schlicht und ergreifend nicht mit mir machen."
An Sura gewandt sprach ich grinsend.
"Die Frauen, die jetzt im Senat sitzen, werden auch dort bleiben. Ich hoffe nur, dass keine neuen in den Senat mehr berufen werden."
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"Hm, wo werden denn die Frauenrechte über die Männerrechte gestellt? Udn weshalb wettert ihr auch gegen die Frauen, die sich für ein Amt im Cursus Honorum bewerben?" fragte Decius neugierig.
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"He!", sagte ich ich stolz. "Ich glaube das verstehe sogar ich :). Denn angenommen, eine Frau kommt weiter, kann sie auch Senatorin werden. Achja,", fügte ich noch kleinlaut an, "welche Frauen sind denn im Senat?"
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"Weil wir alles zum Hades verdammt Meckerfritzen und Weltverbesserer sind...", antwortete ich Decius lachend und nahm einen Schluck vom Wein.
"Im Senat sind derzeit Tiberia Livia, die Praetrix Urbana und Aelia Adria, Rector der Schola Athiensis."
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"Ha! Meckerfritzen, genau! Prost!"
Und ein weiterer Zug verließ den Becher und wanderte in Decius Mund.
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