Wahlergebnis

"Würde bei einer anfälligen Stichwahl dieses Quorum weitergelten oder wird da nach relativer Mehrheit gewählt?

Sollte dieses Quorum weiterbestehen, bezweilfe ich das einer der beiden Kandidaten bei einer Stichwahl auf über 50 % abgegebenen Stimmen kommen wird, das Stimmverhalten wird gleich bleiben. Wer beim ersten Wahlgang eine leere Stimme eingelegt hat wird es auch im zweiten tun und ich glaube auch nicht, dass einige Wähler auf den anderen Kandidaten umschwenken werden."

“Das geforderte Quorum hat auch bei einer Nachwahl Gültigkeit. Zumindest kann ich dem Gesetz nichts anderes entnehmen.

Das Argument, eine Nachwahl könne nur dasselbe Ergebnis wie die erste Wahl haben, wird häufig vorgebracht. Vielleicht hast du Recht.
Doch wie immer man es sieht, die Schlussfolgerung deines Arguments kann doch nicht sein, die vom Gesetz vorgesehene Nachwahl nicht durchzuführen. Wenn man deiner Auffassung folgt, dann wäre die Konsequenz aus meiner Sicht, dass man für die Zukunft das Gesetz ändert.“

"Das Gesetz schreibt diese Nachwahl vor, klar, aber in meinen Augen ist es bloss eine Verschwendung von Zeit und Staatsgeldern, das Ergebnis wird danach höchstwahrscheinlich wieder das selbe sein, aber eben, vielleicht werde ich eines besseren belehrt, aber wie gesagt, ich bezweilfe es sehr."

"Was passiert wenn diese Stichwahl immer noch nicht fruchtet, soll es dann noch eine Stichwahl geben oder gar das Amt unbesetz bleiben, was meiner Ansicht das schlechste ist, was passieren könnte."

“So lange unser Imperator Caesar Augustus die Angelegenheit nicht per Dectretum entscheidet, müssten wohl so lange Nachwahlen abgehalten werden, bis die Sache entschieden ist.
Ich meine jedoch, dass zumindest der Versuch EINER Nachwahl unternommen werden sollte, um dem Gesetz gerecht zu werden.“

Es würde wohl eine lange Sitzung werden, wenn man mitten in der Diskussion das Thema wechselte um ein neues zu beginnen, dachte sich Macer, stellte sich dann aber auf die neue Thematik ein.

"Ähnlich wie Proconsul Matinius Agrippa bezweifle ich, dass eine Nachwahl zu einem anderen Ergebnis führen würde. Sie müsste unter exakt den gleichen Bedingungen durchgeführt werden wie die ursprüngliche Wahl und wäre damit praktisch deren Wiederholung.
An dieser Stelle möchte ich den Kollegen Aelius Quarto gerne korrigieren, der daraus die Abschaffung der entsprechenden Vorschrift ableitete. Nehmen wir an, es hätte drei kandidaten für dieses Amt gegeben, dann würde der betreffende Satz vollständig zutreffen und eine Nachwahl unter den beiden bestplatzierten herbeiführen. Überflüssig ist er also keineswegs."

Macer wusste zwar, dass dieser Hinweis thematisch nicht sehr viel weiter half, aber bevor der Senat nun auch noch über Gesetzesänderungen diskutierte, wollte er diesen Hinweis wenigstens loswerden.

"Aber ich lasse mich geren überzeugen, dass begründete Hoffnung auf einen anderen Wahlausgang besteht. Ist denn sicher, dass beide Kandidaten erneut antreten wollen? Mir wurde zugetragen, dass der Aurelier andeutete, den leichten Stimmennachteil zu akzeptieren und die Wahl damit als entschieden zu betrachten."

“Träte Aurelius Antoninus tatsächlich nicht erneut an, dann wäre eine Nachwahl also deiner Meinung nach sinnvoll, Senator Purgitius Macer?“

"Ja, dann könnte man meines Erachten eine Nachwahl mit der verbleibenden Kandidatin durchführen, die dann 50% Wahlbeteiligung und 50% Stimmenanteil erreichen muss. Immerhin bestünde dann die realistische Möglichkeit für ein aussagekräftiges neues Ergebnis.

Wobei ich weiterhin nicht ausschließen möchte, dass man auch ohne Nachwahl zu einer Besetzung des Amtes kommt - dann natürlich mit dem Wort des Kaisers, wie auch immer er entscheiden möge."

“Man müsste also den Kandidaten Aurelius Antoninus fragen, ob er für eine Nachwahl zur Verfügung stünde und würde er das bejahen, dann gäbe es keine Wahl.
Das wäre doch ein sehr fragwürdiges Vorgehen.“

"Da das Gesetz eine Nachwahl ausdrücklich unter den bestplatzierten vorsieht, ist eine frei Kandidatur zu einer Nachwahl ohnehin nicht möglich. Man müsste also beide Kandidaten verbindlich fragen, ob sie für eine Nachwahl kandideren. Ihr Antwort ist dann bindend.

Ich meine mich zu erinnern, dass dies bei der letzten Nachwahl, die wegen Stimmengleichheit bei den Quaestoren durchgeführt werden musste, ähnlich verlief. Auch dort wurden keine freien Kandidaturen zugelassen, sondern einfach der Wahltermin und die wählbaren kandidaten bekannt gegeben."

An die Vorgänge bei der erwähnten Wahl zum Tribunus Plebis konnte sich Macer nicht mehr genau erinnern.

"Wie wurde bei der angesprochenen Wahl zum Tribunus Plebis verfahren? War dort nicht die zu geringe Wahlbeteiligung das Problem?"

"Wenn ich mich recht entsinne, haben viele Bürger auf eine Abgabe der Stimme verzichtet, weil sie einen Tribunus Plebis Sinona verhindert wollten."

“Das Gesetz macht keinen Unterschied, ob nur zwei Kandidaten am Quorum gescheitert sind oder ob es mehr als zwei waren. Es schreibt lediglich eine Nachwahl unter den bestplatzierten Kandidaten vor. Wenn man das nicht sinnvoll findet, dann soll man doch hier im Senat eine Gesetzesänderung anstreben, aber so lange das gültige Gesetz anwenden und keine Spekulationen darüber anstellen, wie die Wähler bei einer Nachwahl votieren.“, brummte Quarto.

Zitat

Original von LUCIUS ULPIUS IULIANUS
Wie dem auch sei, es sollten Tiberia Honoria und Aurelius Antoninus zu ihren Intentionen befragt werden. Wünscht der Senat, daß sie hier erscheinen und sich verbindlich äussern?"

"Sollen sie sich hier äussern, jedoch würde ich empfehlen sie nicht gemeinsam hierher zu holen."

"Ich unterstütze den Vorschlag von Senator Commodus, beide sollen hier vorsprechen ..."

"Ja, lasst sie hier vorsprechen. Doch möglichst bald. Und in der Zwischenzeit sollten wir uns bezüglich der Quästoren einig werden."

Schnell versuchte ich abzuschätzen, welcher Besetzungsvorschlag bisher die höchste Zustimmung erhalten hatte.

"Ich schließe mich der Aufteilung der Quästorenaufgaben nach Tiberia Livia an."

"Ich mich dem Vorschlag von Senator Macer."

"Ich schließe mich ebenfalls dem Vorschlag von Senator Macer an."

Hungi hatte sich die Vorschläge der Senatoren aufschreiben lassen und dazu auch gleich die Anzahl der Befürwortungen der anderen Senatoren. Als der Scriba ihm die Notiz überreichte, unterdrückte Hungi einen Aufseufzer. 4 verschiedene Versionen, das gab es noch nie.

Meine Damen und Herren Mitsenatoren. Es gab 4 Vorschläge und bei zweien davon gibt es die größte Zustimmung. Und damit wir dieses Thema gleich beenden können, werden diese beiden Vorschläge hier zur Abstimmung gestellt. Ich bitte daher sehr um eine rasche Wahl, damit die gewählten Magistrate ihre Arbeit aufnehmen können.