Sinn und Unsinn einer Wahlgesetzgebung

  • Nach längerer Zeit kletterte ich mal wieder auf die Rostra. Was ich sah waren unsichere Wähler. Da standen die Wähler des Antoninus, dort die der Honoria. Wer war gewählt? Er nicht! Aber sie auch nicht?! Wollte das Volk keine Spiele, keinen der für das Volk alles gab? War das der Sinn unserer Wahlgesetze? Als Arbeitsverhinderung zu wirken?


    Candidata Honoria?! Sage mir, wie deutest Du das Wahlergebnis? Sollte nicht eher Antoninus als keiner als Aedilis Curulis dienen? Solltest nicht eher Du als keine Deine Energie einem Amte schenken?

  • Die Wahlergebnisse waren bekanntgegeben worden und ich zweifelte wirklich an diesem Ergebnis. Mit nur einer Stimme Vorsprung war das kein Wahlsieg. Als Sulla sich auf die Rostra stellte, hörte ich interessiert zu. Obwohl er die Rede nur an Honoria gerichtet hatte, galt sie dem ganzen Volke.


    "Werter Sulla, ich bin deiner Meinung. Dieses Wahlergebnis ist eher zweifelhaft als aufschlussreich. Eine Stichwahl zum Aedilis Curulis wäre sicher eine Lösung."

  • Commodus stand, gemeinsam mit seinen dezenten gallischen Wächtern, in direkter Nähe des Rostrums, als der Sergier dieses erklomm und zu seiner Rede ansetzte. Natürlich hatte er in gewisser Weise Recht, da es wirklich besser wäre, wenn einer der Kandidaten gewählt worden wäre, doch war das Ergebnis eindeutig.


    Aus der Menge erhob sich die Stimme des noch amtierenden Quaestor Pro Praetore, der den Aufschlussreichtum der Ergebnisse anzweifelte. Leicht amüsiert hob Commodus seien Stimme:


    "Werter Quaestor, das Wahlergebnis ist in meinen Augen mehr als aufschlussreich. Es zeigt sehr eindeutig, dass weit mehr als die Hälfte der Bürger, die an der Wahl teilgenommen haben, weder den einen Kandidaten, noch die andere Kandidatin im Amt des Aedilis Curulis sehen wollen. Sag, was ist an diesem Ergebnis nicht aufschlussreich?"

  • Zitat

    Original von Gaius Prudentius Commodus
    Sag, was ist an diesem Ergebnis nicht aufschlussreich?"


    Verwundert ist man darüber, dass die Minderheit der "ich bin gegen beide" Fraktion gegenüber der großen Mehrheit die einen arbeitenden Aedilis Curulis wollen obsiegt. Haltet ihr dies für sinnvoll, Senator?

  • Metellus grüßte den Mann, den er nun schon öfters gesehen hatte.


    "Ich grüße dich! Sulla war dein Name, nich? Ich habe gehört, du wurdest zum Praefectus Anonnae ernannt! Meinen Glückwunsch! Auch wenn du wohl kaum etwas zu tun haben wirst, haben wir doch eine ehrenamtliche Praefecta!"


    Die Sache wollte ihm einfach nicht aus dem Kopf gehen! Umso mehr ärgerte er sich, dass diese Frau mit einer Stimme gewonnen hat!

  • Zitat

    Original von Marcus Matinius Metellus
    Ich grüße dich! Sulla war dein Name, nich? Ich habe gehört, du wurdest zum Praefectus Anonnae ernannt! Meinen Glückwunsch! Auch wenn du wohl kaum etwas zu tun haben wirst, haben wir doch eine ehrenamtliche Praefecta!


    Dein guten Gedächtnis soll in beiden Fällen gelobt sein, doch gehört es kaum in diese Diskussion.


    Sag mir lieber: Findest Du ein Wahlsystem sinnvoll bei dem Stichwahlen regelrecht vorbestimmt sind? Haben wir nichts besseres zu tun als Wahlkampf zu betreiben? Einer der beiden sollte mit seiner Arbeit an der Cura Annonae beginnen können. Offiziell. Besser heute als morgen.

  • Zitat

    Original von Spurius Sergius Sulla
    Verwundert ist man darüber, dass die Minderheit der "ich bin gegen beide" Fraktion gegenüber der großen Mehrheit die einen arbeitenden Aedilis Curulis wollen obsiegt. Haltet ihr dies für sinnvoll, Senator?


    Ging seine Frage zwar eigentlich an den Quaestor und nicht an den Sergier, so besass er dennoch die Höflichkeit die Frage des Sergiers vorzuziehen.


    "Ich halte es durchaus für sinnvoll, dass das Volk sich gegen zwei Kandidaten aussprechen kann, wenn die Meinung überwiegt, dass keiner der beiden das Amt zur vollen Zufriedenheit ausfüllen kann.
    Abgesehen davon fragte ich mich, wie du von einer Minderheit sprechen kannst. Insgesamt gesehen sprachen sich doch wohl mehr Bürger gegen einen Aedilis Curulis, sei es Aurelius Antonius oder Tiberia Honoria, aus als dass Bürger sich für einen durch diese beiden Personen besetzen curulischen Aedilsstuhl aussprachen. Oder ist dies nicht das, was man dem Ergebnis entnehmen kann?"


    Als Sulla auf Metellus Frage antwortete und das Thema 'Stichwahl' ansprach musste Commodus dazu einfach etwas sagen.


    "Du sprichst von einer Stichwahl Sergius Sulla, doch was soll sie bringen? Soll sie bei zwei nicht gewählten Kandidaten noch deutlicher zeigen welcher von beiden durch das Volk weniger gewollt ist? Da keiner von beiden gewählt wurde, bedarf es auch keiner Stichwahl. Wenn einer von beiden die Arbeit aufnehmen soll, dann liegt dies in der Hand des Kaisers, wem er dieses Amt auferlegt."

  • "Es ist doch die Frage, ob man keinen in dem Amt haben möchte oder eine Person, egal welche, die das Volk für unfähig hält!"


    Warf Metellus in den Raum. Das Ergebnis der Wahl zum Aedilis Curules war wirlich ein Dilemma!

  • Zitat

    Original von Gaius Prudentius Commodus
    Du sprichst von einer Stichwahl Sergius Sulla, doch was soll sie bringen? Soll sie bei zwei nicht gewählten Kandidaten noch deutlicher zeigen welcher von beiden durch das Volk weniger gewollt ist?


    Du fragst "Was soll sie bringen?"? Bin ich Gesetzgeber? Ist der §45.4 des Codex Universalis eine Kann-Bestimmung? Sprich es im Senat an wenn Du dagegen bist, Senator. Aber was eine Stichwahl bringt kann ich Dir auch sagen: Gesetzeskonformität.

  • Auch ich hatte die vorläufigen Wahlergebnisse gesehen und ich war genauso unzufrieden darüber. Doch noch waren sie ja nicht offiziell und noch war auch ich nicht als Tribunus Plebis gewählt. Daher mahnte ich zur Vorsicht:


    Bürger, hört mich an! Gemäss den vorliegenden Wahlergebnissen sieht es so aus, als würde ich euer nächster Tribunus Plebis. In dieser Funktion mahne ich euch zur Vorsicht. Noch wurden die uns bekannten Ergebnisse nicht von den höchsten Stellen als korrekt anerkannt, noch wurde mir heute morgen die Teilnahme im Senat verwehrt und ich konnte zwar lauschen was besprochen wurde, doch mehr nicht. Noch wurden keine Ergenisse offiziell ausgerufen und keine Kandidaten gebeten den Eid abzulegen.


    Bis dies geschehen ist besteht noch immer die Möglichkeit, dass an den uns bekannten Ergebnissen etwas nicht stimmt. Und WENN sie so offiziell werden würden, DANN steht im Gesetz klar geschrieben, was passieren muss.


    § 45.4 des Codex des Codex Universalis regelt diesen Fall klar. Ich zitiere:


    (4) Erreichen weniger Kandidaten das geforderte Quorum, als Amtsträger bestimmt werden sollen, so wird unter den bestplatzierten nicht gewählten Kandidaten eine Nachwahl für die nicht besetzten Ämter durchgeführt.


    Ende des Zitates. Wir haben 1 Amt, aber 2 Kandidaten, welche beide gemäss jetzigem Stand nicht gewählt sind. Das heisst, um es in derselben Sprache zu sagen wie es im Codex steht: Es erreichten weniger Kandidaten das geforderte Quorum, als Amtsträger bestimmt werden sollen. Demnach wird unter den bestplatzierten nicht gewählten Kandidaten eine Nachwahl für das nichtbesetzte Amt durchgeführt.


    Die Sachlage ist demnach vollkommen klar und es kommt nicht darauf an, wie wir sie auslegen wollen. Gemäss Gesetz MUSS eine Nachwahl stattfinden.

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    CIVIS

    SODALIS FACTIO ALBATA - FACTIO ALBATA

  • Zitat

    Original von Lucius Annaeus Florus
    Gemäss Gesetz MUSS eine Nachwahl stattfinden.[/B][/I]


    Die Arbeit muss ja schließlich auch gemacht werden.

  • Decius stand wieder einmal vor der Rostra und hörte sich die Debatten an. Ihn selbst amüsierte das Wahlergebnis, zeigte es doch aufschlußreich die gespaltene Meinung des Volkes. Und eiens stand für ihn fest: Eine potentielle nachwahl würde mit sicherheit spannend werden.

  • Nach der Wahl, für die er kurz nach Roma gekommen war, blieb Glabrio noch bis zur Verkündung der Ergebnisse in der Stadt. Er kam zur Rostra und bemerkte einen Menschnenauflauf, schnell hörte er sich um, was sich ergeben hatte und beschloss der Debatte beizuwohnen. Sulla beteiligte sich, also konnte Glabrio ersteinmal nur zu schauen.

  • Erstaunt trat Antoninus zu diesem Platz auf der Rostra. Nach seinen Informationen lag die Gegenkandidatin um eine Stimme vor ihm. Für ihn war ein Sieg ein Sieg, egal wie hoch er ausfiel. Antoninus wusste mit Würde zu verlieren. Von sich aus hätte er nichts mehr unternommen und umso erstaunter war er über die Meinungen der Bürger.


    "Ich stehe zur Verfügung, falls die Mehrheit eine neue Gegenüberstellung wünscht, aber ich werde nicht zu denen gehören, die sie fordert. Ein starker Mann weiß auch mit Würde eine Niederlage hinzunehmen."

  • Zitat

    Original von Marcus Aurelius Antoninus
    Ich stehe zur Verfügung, falls die Mehrheit eine neue Gegenüberstellung wünscht, aber ich werde nicht zu denen gehören, die sie fordert. Ein starker Mann weiß auch mit Würde eine Niederlage hinzunehmen.


    Eure Niederlage einzugestehen zeigt eure wahre Größe, Marcus Antoninus. Ich danke euch dafür und werde euch in zwei Monaten sicher meine Stimme geben. Sowohl die siegreiche Kandidatin als auch ihr seit würdig, euch römischer Magistratus nennen zu dürfen.


    Ich ging auf Antoninus zu und reichte ihm die Hand

  • Ein echter Römer, dieser Aurelier! Einmal mehr hatte er gezeigt, dass er wirklich lebte, was er immer sprach.


    Daher ging ich die wenigen Schritte zu ihm und drückte ihm ebenfalls die Hand, wie es viele andere taten. Doch ich sagte nichts dazu, schaute ihm bloss in die Augen und nickte leicht mit dem Kopf. Er würde auch so ganz genau verstehen, was ich meinte.

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  • Hach, das waren die Momente auf der Rostra, die einem Manne die Tränen in die Augen trieben und selbst das härteste Herz begann zu erweichen.


    Ein Schleier der Rührung und Glückseeligkeit legte sich um mein Fäßchen.

  • Bruder, so mag die Popularität wieder einmal über Leistung, Sitte und Tradition gesiegt haben, doch sollt ihr wissen, dass meine Stimme euch sicher gewesen wäre. Ihr strebt nach soviel Gutem und erreichtet schon soviel Gutes für Rom und sein Volk. Trotzdem alle dem, es wäre es eine Schande für das Imperium wenn Frauen weiter an Macht gewinnen während die von solch aufrichtigen Männern wie euch gemindert würde. Das gehört sich bei Iuppiter nicht!" Diese eine Stimme zum Gleichstand wäre meine gewesen, doch war ich wegen fehlendem Stimmrecht verhindert gewesen. Wahlen widerten mich so wieso an. Es ging ja meist nur um die Popularität der Person mit der größten Schnauze und nicht um das Wohle Roms, welches nur durch tatkräftige Männer die etwas zu Leisten im Stande waren gewährleistet werden konnte. Manchmal zweifelte ich an unserem Regierungssystem. Es waren wohlbegründete Bedenken, die ich hegte.

  • :app: "Wohl gesprochen, Eugenius. Es müsste mehr Männer von unserem Schlag geben, die ihr Wohl unter das Wohl des Volkes stellen. Doch ich kann dir versichern, dass Menschen wie Antonius und ich diesen Kampf unermüdlich weiterführen werden!"

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