[Cursus Publicus] Postannahme

  • Glabrio brachte diesen Brief persönlich zur Postannahme und bezahlte gleich dort.




    An
    Tiberius Duccius Lando
    Mogontiacum
    Germania


    Mein lieber Freund!
    Schon viel zu lange habe ich mich nicht bei dir gemeldet! Nun ist es höchste Zeit. Ich bin heile in Rom gelandet, die Reise mit meinem wundervollen Pferd war zwar anstrengend aber auch sehr schön. Im Augenblick steht es gegen Pfand im Stall eines Bekannten unter. Leider komme ich kaum dazu, es zu reiten oder zu besuchen.
    Tatsächlich habe ich hier in Rom Brüder und Schwestern gefunden, in deren Haus ich auch lebe. Es gibt mehr von uns in Rom, als ich je gedacht hätte und im Gegensatz zu Germania ist das sehr schön, doch ich vermisse auch oft mein kleines Colonia oder den hohen wilden Norden. Und dich, mein Freund! Unter uns Brüdern herrscht eine grosse Freundlichkeit und Höflichkeit, doch ist sie nicht zu vergleichen mit der freien Vertrautheit unter guten Freunden. Oft kann ich nicht sagen, was ich denke. Mich stört vor allem, dass wir sehr versteckt leben müssen. Ich schlug vor kurzem vor, man könnte eine Audienz beim Kaiser oder den Konsuln beantragen und sich unter deren Schutz stellen, doch das stiess nur auf Ablehnung und man erklärte mich sogar für verrückt oder fieberkrank. Ich bin wieder versöhnt mit jenen und sicher wäre meine Aktion auch sehr riskant gewesen, doch so kommen wir nicht voran und gehen schon von Verfolgung und Ablehnung aus, bevor wir sie überhaupt erfahren haben. Sicher, auf der Strasse stossen wir oft auf Ablehnung, doch wer nicht für seine Rechte hier auf Erden kämpft, braucht sich nicht zu beschweren. Würde ich mich also gerne beschweren? Nein, doch den Kopf einziehen und alles beim Alten belassen halte ich auch nicht für gut.
    Nun, ich habe einen neuen Scriba Personalis gefunden, bisher habe ich ihn wenig beschäftigt, doch wir werden demnächst gemeinsam an meinen Patron Flavius Furianus schreiben und um seinen Schutz bitten, ausserdem hoffe ich, dass wir doch noch einige wagemutigere Aktionen unternehmen werden. Sonst überlege ich tatsächlich, bald schon nach Judäa zu gehen und dort eine nach aussen hin aktivere Gemeinde zu finden.
    Doch schreibe mir bitte hierhin nach Roma!
    Wie geht es dir und Eila? Wie läuft eure Pferdezucht und wie steht es mit Germanien? Ist noch etwas wichtiges geschehen??
    Erzähl mir alles, mein guter Loki!!
    Vale bene,
    Petronius Glabrio


    P.S.: Falls in deiner Umgebung irgendwelche Petronier leben sollten, bitte grüsse sie herzlich von mir und rege an, sie mögen mir doch einmal einen Brief zukommen lassen. Nachdem ich aus Hispania fortgegangen bin, habe ich mit fast keinem Verwandten mehr zu tun gehabt!
    Liebe Grüsse auch an Eila!

  • Quintus hatte seine spärliche Freizeit genutzt und einen Brief an seinen Bruder in Germanien verfasst. Diesen wollte er nun auf den Weg schicken. Er betrat die Postannahme, grüßte den Diensttuenden und legte die versiegelte Rolle auf den Tisch.


    Einmal nach Germania Superior bitte, zu Lasten der Wertkarte der Gens Duccia. Vielen Dank.


    An:
    Numerius Duccius Marsus
    Magistratus Confluentium
    Regia Confluentes
    Confluentes
    Germania Superior



    Von:
    Quintus Duccius Eburnus
    Castra Praetoria
    Roma
    Italia




    Roma, ANTE DIEM III KAL SEP DCCCLVIII A.U.C. (30.8.2008/105 n.Chr.)




    Leven Broder!


    Zoeesch muss isch misch ens entscholdije, datt isch esu lang nix vunn mir hann hüre losse. Isch bin jesund un alles es in Oodnung. Isch hann jet brass mit all dem Waach halde, nitt weil et esu schwer wör, ävver weil datt he esu komplizeet is mit all denne Senatore.


    Dunn mir alt ens ene Jefalle un sach de Mamm, datt alles paletti is. Dann sächs de dem Loki, datt minge Chef jesach hätt, datt do kein Probelm nitt wör, ävver datt he jään alles wüss, watt do esu vunn em verzallt weed. Un häss de mir nit ens verzallt, datt do ene jewes wör, dä mit dingem Chef övver minge Chef jesproche hätt? Minge Chef wöss esch jään, watt die esu palavert han. Un wenn de hätt hürs, datt do irjenswer no minge Chef fräch, dann däte mir datt och jään wisse.
    Schriev also ens bald e bissje watt do drövver und pack e Siejel dropp.


    Et Eila un dä Silko sinn jot he anjekumme, och wenn dat Eila alt Moleste jehat hätt. Et hätt mingem Praefctus e Boch an dä Dätz jeschmack. Dä wor jar nitt ameseet un wollt dat Eila alt in de Blech werfe, ävver minge Chef hätt datt jedeichselt. Dä Praefectus ävver wollt alt uns janz Famillich zo Verröder avstempele, weil he dä Kaiser representeere dät, ävver dat wor och jroß nix. Luurt ens halt om et Huus eröm, ob do irjenswer romschlieche dät, dä do nix ze sööke hätt.



    Isch waat op dinge Breef!
    Dinge Broder Arbjon




  • An
    Quintus Terentius Alienus und Gaius Terentius Primus
    Castellum der Legio II. Germanica
    Mogontiacum
    Germanien


    Salvete Verwandte!


    Ich schreibe euch aus einem erfreulichen Grund: Der Kaiser hat mich in seiner Güte und Weisheit zum neuen Kommandanten der 22. Legion in Ägypten gemacht.
    Aufgrund dessen werde ich in einigen Tagen mit meiner Frau gen Alexandria abreisen.
    Ich hoffe euch beiden geht es gut. Ich bitte euch Servius Artorius Reatinus meine Glückwünsche zu seiner Beförderung zum Präfecten und seiner Erhebung in den Ritterstand auszurichten.
    Ich hatte ihn damals als Optio noch ausgebildet und es freut einen natürlich besonders, wenn einer der Rekruten die man ausgebildet hat so eine Karriere hinlegt. Dann hat man wohl nicht alles falsch gemacht.


    Vale bene
    Appius Terentius Cyprianus


    Sim-Off:

    porto bezahlt

  • Ein Sklave brachte einen Brief nach Germania vorbei.



    Prudentia Aquilia
    Casa Prudentia
    Mogontiacum
    Germania Superior



    Salve Aquilia,


    ich grüsse dich. Ich schreibe dir aus zwei Gründen. Zum einen möchte ich dich über eine Neuigkeiten hier in Rom informieren. Ich werde gegen Ende des Monats heiraten. Es wird sicherlich ein recht grosses Fest, denn wenn man den Gerüchten in der Stadt Glauben schenkt, handelt es sich um die Hochzeit des Jahres. Ich bin mir zwar sicher, dass die Gerüchteküche ein wenig enttäuscht sein wird, aber wer bin ich, dass ich den Gerüchten widersprechen würde?
    Nun zum zweiten Grund meines Schreibens, der dich vielleicht nicht erfreuen wird. Ich möchte, dass du nach Rom kommst. Vor allem natürlich um der Hochzeit beizuwohnen. Zum anderen aber auch, weil ich denke, dass du jetzt in einem Alter bist, in dem es notwendig wird, dass du eine gewisse Zeit in Rom verbringst. Und im Anbetracht der Stellung unserer Familie ist es auch notwendig dich auf ein Leben in der römischen Gesellschaft vorzubereiten. Es geht einfach nicht mehr, dass du als Wildfang der Familie in Germania durch die Wälder geisterst. Mein Vater würde dies sicherlich ebenfalls so sehen.
    Daher bitte ich dich, dich möglichst bald auf den Weg nach Rom zu machen.


    Ich erwarte dich hier.


    [Blockierte Grafik: http://de.geocities.com/crazylx2000/ImperiumRomanum/Signatures/sigbalb2.png]
    ANTE DIEM VIII ID SEP DCCCLVIII A.U.C.
    (6.9.2008/105 n.Chr.)
    Casa Prudentia Romana, Roma



    Sim-Off:

    Bitte von der Wertkarte.


  • Ad
    Legatus Legionis Marcus Vinicius Lucianus
    Legio II Germanica
    Mogontiacum
    Provincia Germania



    Salve, mein Patron!


    Die Wahlen sind nun vorbei. Und tatsächlich habe ich es geschafft! Ich wurde zum Quästor Consulum gewählt. Dies habe ich nicht zuletzt der Unterstützung durch Deinen Bruder zu verdanken, dem ich dafür wirklich sehr dankbar bin. Vermutlich wird es so sein, dass ich vor allem mit Consul Aelius Quarto zusammenarbeiten werde. Ist er nicht sogar ein Verwandter Deiner Frau?


    Tragisch ist der Tod eines der Kandidaten für das Amt des Vigintivir. Octavius Cato wurde kurz nachdem das Wahlergebnis bekannt gegeben wurde, ermordet aufgefunden. Offenbar Opfer eines Raubüberfalls. Ein wahrhaft schreckliches Schicksal. Ich frage mich, ob es nicht vielleicht langsam Zeit wird, sich einen Sklaven anzuschaffen, der auch als Leibwächter dienen kann.


    Eine andere Verwandte Deiner Frau, Aelia Vespa, wird ja nun bald heiraten. Diese Hochzeit ist im Moment eines der Hauptthemen im Klatsch und Tratsch von Rom. Da nur nach und nach all jene nach Rom zurückkehren, die die heißesten Wochen des Jahres am Meer verbracht haben, gibt es sonst keine großartigen Neuigkeiten dieser Art.


    Viel geredet wird natürlich darüber, dass Dein Bruder nun als Statthalter nach Hispania geht. Die Gerüchteküche kocht und manchmal frage ich mich, wer eigentlich den ganzen Unsinn in die Welt setzt. Vermutlich ist den Leuten im Moment einfach langweilig. Denn im Grunde ist nicht viel los in Rom.


    Senator Decimus Meridius und Decimus Mattiacus werden wohl in Kürze gen Osten aufbrechen. Sie wollen in Parthien nach dem vermissten Senator Decimus Livianus forschen. Hoffen wir, dass sie gesund zurückkehren und den Vermissten finden und zurückbringen können.


    Ansonsten gibt es eigentlich nichts zu berichten und ich fürchte, die meisten der Dinge, von denen ich Dir berichtet habe, sind Dir bereits bekannt. Nichts desto trotz versuche ich weiterhin, Dich über die Ereignisse hier auf dem Laufenden zu halten.


    Ich hoffe, Dir und Deiner Familie geht es gut. Und dass es in der Provinz ruhig ist und bleibt.


    Mögen die Götter stets mit Dir und den Deinen sein,


    Vale,


    [Blockierte Grafik: http://img263.imageshack.us/img263/7694/tauunterschriftsn3.gif]


    ANTE DIEM VIII ID SEP DCCCLVIII A.U.C. (6.9.2008/105 n.Chr.)






    Ad
    Praefectus Castrorum Servius Artorius Raetinus
    Legio II Germanica
    Mogontiacum
    Provincia Germania



    Salve Raetinus!


    Zu Deiner Ernennung zum Praefectus Castrorum gratuliere ich Dir ganz herzlich! Und noch mehr zu Deiner Erhebung in den Ritterstand! Dies hat den Richtigen getroffen, ganz ohne Zweifel! Ich hoffe, es gibt Deiner glänzenden Karriere weiteren Schub.


    Nun bin ich schon so lange wieder in Rom und die Zeit vergeht wie im Fluge. Deine Statue hat einen ehrenvollen Platz gefunden, Du wirst sie bewundern können, wenn Dich Dein Weg einmal nach Rom führen sollte. Ich hoffe doch, dass Du uns hier eines Tages mal besuchen kommst.


    Die Wahlen haben nun stattgefunden und wie Du sicher gehört hast, habe ich als Quästor kandidiert. Das ist auch der Grund, warum ich erst jetzt schreibe, denn ich hatte mit den Vorbereitungen zur Wahl wirklich alle Hände voll zu tun. Das gute Wahlergebnis hat mich selbst überrascht. Da ich ja noch nicht viel geleistet habe, hatte ich mit einem viel knapperen Ergebnis gerechnet. Aber ich freue mich darüber, dass ein so großer Teil des Senates mir sein Vertrauen schenkt. Das habe ich natürlich auch zu einem guten Teil der Unterstützung des Bruders meines Patrons zu verdanken, Vinicius Hungaricus. Dafür bin ich ihm wirklich dankbar. Ich bin also jetzt Quästor Consulum. Vermutlich werde ich sehr eng mit Consul Aelius Quarto zusammenarbeiten. Ein sehr charismatischer Mann, sage ich Dir. Kein Wunder, dass er mit solch einem überwältigendem Ergebnis gewählt wurde.


    Hier ist es immer noch sommerlich heiß, doch die Temperaturen sind lange nicht mehr so unerträglich, wie noch vor wenigen Wochen. So langsam kommen auch all die Leute nach Rom zurück, die die heißesten Wochen am Meer verbracht haben. Und wie in jedem Spätsommer stehen nun einige Hochzeiten an.


    Wie es der Familie geht? Meiner Schwester geht es leider im Moment nicht so gut. Ich hoffe, es war nur die Hitze, die ihr zu schaffen gemacht hatte. Ansonsten sind soweit alle gesund. Zum Glück. Mögen die Götter es geben, dass es so bleibt.


    Wie geht es Dir? Und "meinen" Männern? Terentius Primus schrieb mir, dass er nun Decurio ist. Eine wohlverdiente Beförderung, wie ich meine. Wer ist denn nun eigentlich Centurio an Deiner Stelle? Der Iulier, der so gut mit dem Gladius umzugehen verstand? Auch ein vielversprechender junger Mann.


    Ich hoffe, bald wieder von Dir zu hören.


    Mögen die Götter stehts an Deiner Seite stehen und über Dich wachen.


    Vale,


    [Blockierte Grafik: http://img263.imageshack.us/img263/7694/tauunterschriftsn3.gif]


    ANTE DIEM VIII ID SEP DCCCLVIII A.U.C. (6.9.2008/105 n.Chr.)



    Sim-Off:

    Bitte von der Wertkarte abbuchen

  • an
    Purgitius Maecenas
    Insula Purgitius Maecenas
    Mogontiacum
    Germania

    [Blockierte Grafik: http://img76.imageshack.us/img76/6909/001ga4.png]


    Sei gegrüßt, Purgitius Maecenas.


    Ich bin Caius Redivivus Evander. Bis nach Italia und Rom ist die Kunde durchgedrungen, dass dein Architekten-Betrieb zum Verkauf ansteht. Und ich, gestehe, dass meinerseits ein Interesse an dem Erwerb dessen besteht.


    Ich schlage dir daher ein Geschäft vor. Da Verhandlungen über eine solch große Entfernun mühselig sein könnten, halte ich es für angebracht, diese so weit es geht auszulassen und biete dir angemessene 250 Sz an.


    Vale bene


    Caius Redivivus Evander
    ANTE DIEM VII ID SEP DCCCLVIII A.U.C.


    Sim-Off:

    Bitte von Wertkarte der Rediviva Gens abbuchen


  • Italia - Manuta
    legatus legionis
    Quintus Tiberius Vitamalacus



    M. OCTAVIUS AUGUSTINUS MAIOR PROCURATOR AB EPISTULIS PALATII
    LEGATO LEGIONIS QUINTO TIBERIO VITAMALACO


    Salve Leagtus Legionis,
    deiner Bitte zur Beförderung des Centurio Tiberius Artorius Imperiosus zum Primus Pilus wird entsprochen. Der Centurio darf unverzüglich befördert werden.




    MARCUS OCTAVIUS AUGUSTINUS MAIOR
    --PROCURATOR AB EPISTULIS--
    ADMINISTRATIO IMPERATORIS






    Germania - Confluentes
    praevectus alae
    Caius Octavius Sura



    M. OCTAVIUS AUGUSTINUS MAIOR PROCURATOR AB EPISTULIS PALATII
    PRAEFECTO ALA CAIO OCTAVIO SURA


    Salve Praefectus Alae,
    deiner Bitte zur Beförderung des Duplicarius Justinianus Cupidus zum Decurio wird entsprochen. Der Duplicarius darf unverzüglich befördert werden.




    MARCUS OCTAVIUS AUGUSTINUS MAIOR
    --PROCURATOR AB EPISTULIS--
    ADMINISTRATIO IMPERATORIS



  • Tilla holte tief Luft, nahm ihren ganzen Mut zusammen. Der Brief sollte nach Alexandrien in Egyptus. Sie legte den Brief, ordnungsgemäß beschriftet, auf den Tisch ab und harrte der Dinge, die vom Postbeamten noch zu hören oder sehen waren. Vielleicht war sie aber genauso schnell draußen wie sie hereingekommen war.


    Ad: Caius Aurelius Archias in: Alexandria (PROV EGY), Via Orientalis


    M Aurelius Orestes C Aelio Archiae s.p.d


    Ein Klient und Libertinus von mir - Titus Aurelianus - hat mir von Deinem Angebot geschrieben, dass eine kleine Schafszucht beinhaltet. Das Angebot erscheint mir gut und ich will ihn in seinem Anliegen unterstützen. Daher möchte ich diesen Betrieb kaufen. Der mit Aurelianus ausgemachte Preis waren 800 Sesterzen. Diesen Betrag werde ich ihm auf anderem Wege übergeben, damit er in meinem Namen dies Zucht von Dir erwirbt. Damit Du Dir sicher sein kannst, dass dies ein ehrliches Schreiben ist - ich bin Priester des Irotes Gesicht :M im Tempel der kapitolinischen Trias. In der Hoffnung, dass wir dieses Geschäft durchführen können.
    Vale bene.

  • Rufus schaute sich den Brief, beziehungsweise den Absender und Empfänger an. Ich nehme an auf die Wertkarte der Aurelier? Und ich schaute fragend zu der Überbringerin.

  • Die Kleine schien etwas schüchtern. Ich lächelte zurück und vermerkte die Abrechnung per Wertkarte. Na klar doch! Kann ich sonst etwas für dich tun? Rufus konnte sich nicht entsinnen, wann er das letzte mal Frauenbesuch hatte. Er wirkte gleich viel lockerer. ;)


  • An
    Tiberius Iulius Drusus
    Castra Legionis II Germanica
    Moguntiacum, Provincia Germania


    Salve Drusus!


    Nun, dein Name war mir bekannt, allerdings hörte ich zuletzt von dir vor dem Tode meines Bruders. Ich muss leider zugeben, dass unser Verhältnis, nicht zu letzt auf Grund des großen Altersunterschiedes, nicht besonders eng war.*
    Deine Informationen sind allerdings auch veraltet, auch ich bin schon längere Zeit zum centurio ernannt worden, schon kurz nach Sparsus Abreise aus Mantua. So verbringe ich die meiste Zeit auf dem campus mit der probatio der Neuen, wie du wahrscheinlich ja auch.
    Ansonsten bin ich seid kurzem cliens meines legatus, des Tiberius Vitamalacus und warte auf die Ergebnisse des examens secundum, das ich vor kurzem abgelegt und, wie ich hoffe, auch bestanden habe.
    Was gibt es über dich zu berichten, Neffe?


    Vale bene


    Marcus Iulius Licinus


    Sim-Off:

    *Das mit dem ALtersunterschied hab ich erfunden, schließlich sind wir ja bespielt un gefähr gleich alt ;)


  • Als Crassus einige Stunden Pausen genoss, beschloss er persönlich einen Brief für seinen Vater bei der Postannahme abzugeben, um Verus über die neuesten Ereignisse zu unterrichten.



    Ad
    Titus Decimus Verus
    Classis Misenensis
    Misenum, Italia



    Salve Vater,

    Einige Zeit ist vergangen, seit ich dich in Misenum aufgesucht habe und du mich vor den Göttern als dein Leib und Blut anerkannt ist. Zurück in Rom angekommen widmete ich mich zuerst der Arbeitssuche, die ich mit Erfolg abschließen konnte. Ich wurde von Curator Aquarum Purgitius Macer als Aquarius in Rom eingestellt. Nach dem was ich bereits gehört habe ist er ein Mann von hohem Ansehen und Einfluss. Es ist mir eine Ehre unter ihm einen Teil für das Wohl der Bürger in Rom betragen zu dürfen. Sogar über das äußerst stattliche Gehalt kann ich mich in keinster Weise beschweren.


    Es gibt etwas, dass ich dir gegenüber noch nicht erwähnt habe. Ich habe eine Zwillingsschwester. Ihr Name ist Decima Serrana und sie ist kürzlich in Rom angekommen. Derzeit verweilt sie in der Casa Decima, doch sie ist ebenso gespannt wie ich es war dich endlich kennen zu lernen. Ich hoffe du wirst sie genauso freudig und herzlich wie mich empfangen.


    Überdies hoffe ich, dass es auch dir derzeit so gut geht wie mir in Rom.


    Vale,
    Dein Sohn Tiberius




    Sim-Off:

    Geld wurde bereits überwiesen

  • Tilla beobachtete was er nun tun an Büroarbeit musste und schüttelte bedauernd den Kopf, hob die Schultern. Hmja.. er war nett, der Mann hinterm Schreibtisch. Spontan kramte sie einen selbstgeschnitzten Rosenkopf aus Holz aus einem ihrer Beutel heraus, legte ihm den Mann hin und bedeutete, dass dieses spontane Geschenk von nun an ihm gehören sollte.

  • Der Frau schien es hier so gut zu gefallen - vielleicht gefiel ihr auch, wie ich meine Arbeit machte - das sie spontan in einem mitgebrachten Säckchen wühlte und mir eine geschnitzte Rose auf den Tisch legte. Etwas verdutzt schaute ich sie an. Für mich? Och, wie nett. Und in Rufus´ Augen war ein funkeln zu erkennen. Er hatte noch nie etwas geschenkt bekommen. Ich nahm das Geschenk auf und betrachtete es intensiv. Natürlich kam ich mir jetzt ein wenig schlecht vor. Ungeübt in solchen Situationen griff ich in eine Schale, die auf dem Tisch stand, nahm einen Apfel heraus und hielt ihn der Frau hin. Magst du? Zugegeben eine recht merkwürdige Geste aber sie kam von Herzen.

  • Wie sie es schon bei allen anderen bisherigen Begegnungen erlebt hatte, gefiel auch diesem Menschen in diesem Büro ihre kleine, aber feine Schnitzerei. Tilla lächelte breit und folgte mit ihren dunklen Augen seiner Hand die etwas herbeiholte. Äpfel? Na klar.. wollte sie einen, war dies doch ihre Lieblingsobst! Sichtlich begeistert griff sie nach dem Obststück und schlug sogleich ihre Zähne in den Apfel hinein. Danke schön! gebärdete sie, legte die rechte flache Hand ans Kinn und und liess sie mit der Handaussenseite ihm entgegen hinabsinken. Tilla stieß ihr Glöckchen an, machte einen Knickser und hüpfte fröhlich aus dem Büro und von dannen. Ob er beim nächsten Besuch wieder da sein würde.. vielleicht gab es ein weiteres Mal? Oder sie begegnete ihm irgendwann einmal in der Stadt? Jedenfalls konnte sie sich nun rühmen einen Postbeamten zu kennen. :)

  • An Decima Seiana
    Alexandria
    Aegyptus
    (Bitte den Brief in der Mansio des CP aufbewahren, damit sie ihn selber abholen kann)



    Liebe Seiana,


    Dein Brief hatte schon eine richtige Odyssee hinter sich, bevor ich ihn zu Gesicht bekam. Ich bin nämlich nicht mehr in Mantua, sondern jetzt in Rom, bei den Stadtkohorten. Mein Centurio hat sich versetzen lassen und mich mitgenommen. Hätte nie gedacht dass ich mal Urbaner werde, es ist auch ganz anders als bei der Prima, und so ganz glücklich bin ich damit nicht. Irgendwie habe ich das Gefühl, ich passe da nicht dazu. Aber in Rom zu sein ist natürlich schön, in Mantua ist ja gar nichts los, am Ende müsste ich da noch Strassen bauen oder so. Ausserdem bin ich mittlerweile Optio, was hier bei den Stadtkohorten aber Princeps Prior heisst.


    Und Du, erlebst Abenteuer im Ägypten? Ich bin froh dass Du eine gute Überfahrt hattest, und natürlich beneide ich Dich glühend, Schwesterherz. Es muss phantastisch sein, das alles, von dem man schon so viel gehört hat, mit eigenen Augen zu sehen. Aber ich muss sagen, auch auf die Gefahr hin dass ich mich wie Grosstante Drusilla anhöre: Du bist echt leichtsinnig! Ich wusste ja dass Du nach Aegypten willst, aber ich wäre überhaupt nicht auf die Idee gekommen, dass Du einfach alleine, ohne männliche Begleitung Dich aufmachst. Du brauchst doch Schutz und Begleitung, auf so einer weiten Reise in eine völlig fremde Provinz! Wie ich hier erfahren habe, hast Du ja nicht mal einen Sklaven mitgenommen, nur Elena. Da war ich echt erschüttert! Seiana, das ist doch total fahrlässig! Ich weiss ja, dass Du gut darin bist Dinge zu regeln und allein zurechtzukommen und alles, aber trotzdem, Du bist nun mal kein Mann.


    Und ganz abgesehen von der Gefahr auf der Reise und in der fremdem Provinz - denkst Du gar nicht an Deinen Ruf??? Wenn in Rom bekannt wird, dass Du, eine unverheiratete, unverlobte junge Frau, einem fremden Mann einfach alleine nach Ägypten hinterhergereist bist, dann kannst Du das vergessen noch eine Dir angemessene Verbindung zu finden! Denk mal was Mutter dazu gesagt hätte!
    Ich verstehe ja schon was Du sagst, dass Du ihn kennenlernen willst um zu entscheiden ob er zu Dir passt oder nicht, aber die Leute werden sich wer weiss was ausmalen, die sind nun mal prüde und zerreissen sich gerne die Mäuler. Du sagst doch, dass Du Dir noch nicht sicher bist, also ob er der Richtige ist, da verstehe ich wirklich nicht wie Du trotzdem alles auf eine Karte setzen kannst... Der Name blendet natürlich erstmal, aber Du kommst ja auch nicht gerade aus einer Familie die sich verstecken muss. Zudem hat unsere Familie sich alles selbst und aus eigener Kraft erarbeitet. Ist er überhaupt ein richtiger Aelier? Den Namen gibt es ja auch bei Freigelassenenfamilien. Seiana, es freut mich ja zu hören dass es Dir gut geht und dass Du viel erlebst, aber ich mach mir echt Sorgen seitdem ich Deinen Brief gelesen habe, und ich hoffe wirklich, dass dieser Mann das Risiko wert ist, das Du für ihn aufnimmst.
    Ich wünschte ich wäre nicht durch den Dienst an Rom gebunden... Wann kommst Du denn wieder zurück, schon noch vor den Herbststürmen, oder?


    Soviel dazu. Appius und Caius haben noch nichts von sich hören lassen. Grüss mir bitte Elena ganz herzlich. Klar weiss ich noch wie unbefangen sie immer schon war, das ist echt eine Gabe, die sie da hat, da würde ich mir manchmal auch gerne eine Scheibe davon abschneiden. Naja, ich bin froh dass wenigstens sie bei Dir ist.
    Ausserdem hast Du mir keine Adresse mitgeteilt, wo wohnst Du denn? Ich schicke das jetzt einfach mal an die Mansio, und hoffe, dass Du dann da vorbeischaust.
    Hab übrigens gesehen dass Du jetzt für die Acta schreibst, das finde ich klasse, und die letzte Ausgabe hat mir gut gefallen. Vor allem die Fluch-Sammlung (perfekt für den Exerzierplatz, weisst Du, ich bilde ja jetzt auch Probati aus, und wenn man da nicht sowas einfliessen lässt wird man gleich für ein Weichei gehalten... - naja, nein, ganz so schlimm ist es dann doch nicht) und das wunderschön traurige Gedicht.
    Eigentlich wollte ich nie wieder die Acta lesen, nachdem die damals so abfällig über die Prima geschrieben haben. Da könnte ich mich jetzt noch drüber aufregen, das war sowas von unpatriotisch! Aber jetzt bist Du ja bei der Acta, und vielleicht kannst Du ein Auge darauf haben, dass da nicht nochmal so ungute Gedanken über das Imperium ausgesät werden.


    Liebe Seiana, ich bin gespannt was Du in der Zwischenzeit noch alles erlebt hast, und ich hoffe es geht Dir immer noch gut. Warst Du auf dem Pharos, und am Museion und bist auf Kamelen geritten? Ach, und hast Du das Serapeion besucht? Einmal in meinem Leben möchte ich das auch mit eigenen Augen sehen. Bringst Du mir ein Serapis-Amulett von dort mit? Das wäre lieb! Ich habe meines, das ich so lange getragen habe, leider verloren.
    Pass auf Dich auf! Und komm bald wieder. Ich drücke Dich ganz fest!


    Dein Faustus


    PS. Ich will unbedingt beim Equus October-Rennen mitmachen, hoffentlich erlaubt Onkel Meridius es mir. Drück mir die Daumen!




    An Decima Lucilla
    Landvilla Decima Drusilla
    ...
    Italia


    Liebe Tante Lucilla,


    wie geht es Dir?! Ist das Kind schon da? In der Acta stand es müsste jetzt bald soweit sein, ich schicke Dir all meine guten Wünsche, mögen Iuno Lucina und Deverra und Carmenta, Porima oder Postverta, und wie sie alle heissen und die Laren und Penaten Dir (euch) beistehen! Und ich wünsche Dir natürlich dass es ein Sohn wird (ist?). Bei Grosstante Drusilla bist Du ja in den allerbesten Händen, und noch dazu sind die Kinder, die jetzt um diese Zeit des Jahres im Zeichen des Merkur zur Welt kommen, ja bekannlicherweise die allerklügsten.


    Hier in Rom, hm, was gibt es von Rom zu berichten - die Ludi waren unspektakulär in letzter Zeit, die Wahlen auch... was die Mode angeht ist der orientalische Einschlag immer noch aktuell. Ja, ich bin jetzt wieder in Rom. Und zwar bei den Stadtkohorten, das hattest Du mir ja sogar schon mal vorgeschlagen. Als Optio habe ich sehr viel zu tun, Patrouillen und Ausbildung und alles mögliche. So langsam klappt das mit dem Befehle geben und Leute herumkommandieren ganz gut, sogar meine Stimme ist kräftiger geworden, am Anfang war ich ständig heiser und musste immer Salbei-Sud trinken. Was ich halt ein bisschen schwierig finde - so richtig erfolgreich ist man bei den CU selten, die Übeltäter die man schnappt sind eher die kleinen Fische, viele Leute sind misstrauisch einem gegenüber, und bei vielen der Kollegen empfiehlt sich das auch misstrauisch zu sein... Aber damit muss ich wohl leben, die CU machen ja auch viel sinnvolles.


    Sag mal, gedenkst Du eigentlich nach Rom zurückzukommen, wenn Du Dich von der Geburt erholt hast? Ich würde mich freuen!
    Und dann hab ich noch eine Frage, und zwar gibt es da einen Mann, der mir gerade ziemlich Probleme bereitet hat, wegen einer Sache von früher - aber sag das bitte keinem weiter, ich erkläre es Dir genauer wenn wir uns wieder treffen. Ich wüsste gerne ob Du ihn kennst, vielleicht über Deinen Ehemann, und mir sagen kannst wie der so drauf ist, damit ich ihn besser einschätzen kann - Germanicus Sedulus heisst der, ein Politiker der früher auch mal bei den Urbanern war, ein echt unangenehmer Zeitgenosse.


    Dann sag ich einfach mal bis bald! Ich bin schon ganz gespannt auf meinen kleinen Cousin! Alles Liebe und Gute,


    Dein Faustus




    An
    Appius Decimus Drusus
    Castra der Legio II
    Mogontiacum
    Germanien


    Lieber Appius,


    wie geht es Dir in Germanien? Bist Du gut angekommen, wie ist das Land, und wie ist es bei der Secunda, erzähl mal! Ich will nicht, dass wir uns wieder aus den Augen verlieren, grosser Bruder. Seiana hat Rom auch verlassen, sie ist nach Aegyptus gereist, nur mit Elena, stell Dir das mal vor, ich hab nicht gewusst dass sie soo abenteuerlustig ist. Ich selbst bin jetzt in Rom bei den Cohortes Urbanae, vierte Centurie, erste Cohorte, und tue da tagaus tagein meinen Dienst. Ist nicht schlecht, nur manchmal sind da so Moment wo ich mich irgendwie fehl am Platz fühle. Jetzt wird wohl bald mein Centurio aus dem Dienst ausscheiden (er wurde in Parthien verletzt und hat sich nicht richtig erholt), was sehr schade ist. Ich hoffe wir bekommen als seinen Nachfolger einen mit dem man leben kann. Wie ist Dein Centurio denn so, gebraucht er viel die Vitis und so oder geht es?


    Hast du die neue Acta schon gelesen, mit der Ankündigung für das Equus October? Ich würde da wahnsinnig gerne mitmachen, ich denke, ich werde Onkel Meridius mal fragen ob er mich unterstützt. Also, wenn ich mich traue. Mutter hat ihn doch immer so als grosses, himmelhohes Vorbild hochgehalten, da werde ich ganz befangen, wenn ich ihm dann in echt gegenüberstehe. Obwohl er doch wirklich nett und herzlich ist, und sehr wohlwollend. Ach, es wäre toll wenn das klappen würde, drück mir die Daumen. Weisst Du noch wie wir mit dem Ponywagen Auriga gespielt haben, und uns auf einmal die Gänse in den Weg kamen, und wir mitten hinein in Tante Anteias Wäscheleinen gerast sind? Das war was...


    Jetzt gerade sitze ich hier im Garten in der Casa Decima, ich bin nämlich für ein paar Stunden der Castra entflohen. Es ist ein wunderschöner Abend, schon ziemlich herbstlich. Bei euch muss es doch schon sehr kalt sein, oder, hat es schon geschneit?
    Lass von Dir hören, Appius! Viele liebe Grüsse,


    Dein Faustus



    Sim-Off:

    Ist überwiesen. Danke :)

    cp-tribunuscohortispraetori.png decima.png

    SODALIS FACTIO AURATA - FACTIO AURATA

    Klient - Decima Lucilla

  • Glabrio brachte einmal mehr einen Brief an seinen Freund Loki zur Postannahmestelle.



    Ad:
    Tiberius Duccius Lando
    Casa Duccia
    Mogontiacum
    Germania



    Mein lieber Freund!


    Es tut mir Leid, dass ich Dir meinen letzten Brief erst so spät habe zugehen lassen. Und auch jetzt habe ich wieder einige Zeit verstreichen lassen. bis Du neue Zeilen von mir zu lesen kriegst.
    Dass ich Deinen Brief fand, ist überhaupt eine sehr unwahrscheinliche und glückliche Tatsache, denn unbewusst gelenkt endete einer meiner Spaziergänge durch Rom bei meinem Geburtshaus. Ich entdeckte die Casa Petronia wieder und musste feststellen, dass sie unbewohnt ist. Doch es war mir möglich hineinzugelangen - die Tricks aus meiner Jugend habe ich natürlich nicht vergessen - und alles ist in erstaunlich guter Verfassung. Doch natürlich bedarf die Wohnung einer Renovierung, weshalb ich nun auf der Suche nach einem guten Bauunternehmer bin. Ich kann und will die Arbeit nicht allein machen, Sklaven habe ich nicht und das Ergebnis muss sich sehen lassen können. Immer wieder stürzen in Rom Insulae zusammen und wie oft wird beim Bau gepfuscht. Doch auch der Preis sollte nicht zu hoch sein. Nun ja, vor allem aber soll es schön werden, weil ich dort ein Gasthaus mit Taberna aufmachen möchte. Das sind grosse Neuigkeiten, nicht wahr? Nun, ich hoffe alles läuft nach Plan - wobei mir erst vor kurzem gesagt wurde: nichts passiert so, wie man es plant... Wie auch immer, ich würde mich freuen, wenn die Zeit reif ist, dich als einen meiner Ehrengäste begrüssen zu dürfen! Doch das dauert natürlich noch und bis dahin werden wir uns weiter mit gelegentlichen Briefen begnügen müssen.
    Du erwähnst in Deinem Brief meine selbst mir etwas zweifelhaften Reitkenntnisse, die mir vermutlich das Leben gerettet haben. Auch für das Pferd ist im Garten der Casa genug Platz. Ausserdem kann ich es kaum abwarten, eine ordentliche Bibliothek aufzubauen. Das alles benötigt Geld, doch ich hoffe ich kann ein wenig durch die Taberna einnehmen.


    Du sprichst die Toleranz der Kaiser gegenüber unseren Glaubens an. Es gab schlimme Verfolgungen und Tötungen von Glaubensbrüdern in den letzten Jahrzehnten. Zum Glück sind unser jetziger Kaiser und sein Vorgänger uns nicht allzu übel gesonnen. Sie verbieten uns zwar das öffentliche Ausleben und das Innehaben eines wichtigen Amtes, doch gleichzeitig garantiert das Decretum Christianorum, dass wir nicht allein aufgrund unseres Glaubens hingerichtet werden können, so wie es schon der Fall war. Doch ich hoffe, wir können mit der Zeit noch mehr erreichen.
    Ach, wo ich Deinen Brief jetzt noch einmal vor Augen habe, so fällt mir meine damalige Situation wieder ein. Meine Brüder (in Christus d.h. die anderen Gläubigen) sind nicht mehr so abgeneigt, etwas zu unternehmen. Daher und wegen meines Fundes die Casa Petronia betreffend ist erst einmal keine Auswanderung meinerseits zu befürchten!
    Ich habe an Furianus geschrieben, doch noch keine Antwort erhalten. Ich gehe nicht davon aus, dass er Christ oder einer unserer Freunde ist, doch man kann nie wissen und um ehrlich zu sein, kenne ich ihn kaum dafür dass er mein Patron ist. Vielleicht bräuchte ich einen neuen Patron. Wie ist das, wenn der eigene weit weg ist und sich nicht melden sollte, kann man sich dann jemand anderem unterstellen? Diese Sicherheit hätte ich sehr gerne!


    Ich bin erschrocken über die letzten Verbrechen in deinem Hause zu hören und hoffe, mittlerweile hat sich nichts verschlimmert und vieles aufgeklärt. Ich hoffe, Du wirst weder das sprichwörtliche, noch das tatsächliche Schwert, welches Du nie aus der Hand legen willst zu benutzen gezwungen sein. Meine Gedanken und Gebete sind bei Dir!


    Du schreibst von eurem wirtschaftlichen Erfolg und deinem Wandel in den letzten Jahren. Ich kann dazu gratulieren, weil ich weiss, dass Du deine Herkunft nicht vergessen wirst, doch frage ich mich, was Du mit all dem Reichtum tust. Hast Du eine Familie, einen Sohn der es einmal erben kann? Ich fürchte ich klinge wie Deine Mutter, wenn sie bei dir wäre und vor allem kann ich mich schlecht als Vorbild hinstellen. Doch so ist das nun einmal: Dein Freund in der Ferne vermisst dich und ist sentimental um dich besorgt!


    Tatsächlich hat es mich überrascht, zu hören, dass Eila in der ewigen Stadt ist. Leider habe ich die Gelegenheit nicht wahrgenommen, sie zu besuchen. Doch ich werde mich auf der Via Lata einmal nach dem Haus der Duccier umsehen. Vielleicht finde ich sie ja dort.


    "Til ars ok frisar." Was bedeutet das? Sicherlich eine germanische Grussformel. So gebe ich dir eine meinige, vielleicht tat ich das auch schon zuvor:


    ICHTHYS


    Es ist ein Erkennungszeichen der Christen heute und aus schlimmeren Zeiten, von denen ich oben schrieb: Jesus Christus, Gottes Sohn, der Erlöser. Es fasst unseren Glauben zusammen...


    Der Frieden des Herrn sei mit Dir!


    Dein Freund Glabrio


  • “Salve!“, grüßte der gerade eben eingetroffene Mann, der wegen seines Rutenbündels – fasces genannt – leicht als Liktor zu erkennen war.
    “Ich habe hier einen Brief des Consuls Aelius Quarto. Er muss nach Germania. Natürlich so schnell wie möglich.“


    Damit übergab er das Schreiben, ließ es aber noch nicht aus den Augen.


    An den
    Legatus Augusti pro Praetore
    Marcus Vinicius Lucianus
    Regia Legati Augusti pro Praetore
    Mogontiacum, Germania Superior


    Salve Marcus Vinicius Lucianus!


    Leider mit einiger Verzögerung widmet sich der Senat nun doch der Frage einer Auszeichnung der Magistrate des Cursus Honorum, die im vorvergangenem Jahr amtiert haben. In eben jenem Jahr war Quintus Germanicus Sedulus als Quaestor pro Praetore in der Provinz Germania tätig.
    Im Namen des Senats von Rom bitte ich Dich deshalb um eine kurze Stellungnahme, wie sein damaliges Tun als Quaestor in Germania aus Deiner Sicht zu bewerten ist.
    Schon im Voraus möchte ich Dir meinen Dank dafür aussprechen.


    gez. Lucius Aelius Quarto
    ---------------- C o n s u l ---------------



    ROMA - ANTE DIEM XVII KAL NOV DCCCLVIII A.U.C.
    (16.10.2008/105 n.Chr.)




    Sim-Off:

    Gebühr durch Lucius Aelius Quarto bezahlt.

  • "Salve!" Grüsste ich den Neuankömmling in meinem Officium als ich eine Stimme vernahm und aufsah. Ich war so in die Arbeit vertieft, das ich das eintreten nicht einmal bemerkte. Ich legte erst einmal meine bisherige Arbeit beiseite und erhob mich.
    Ich nahm den Brief entgegen und warf einen kurzen Blick darauf. "An den Legatus Vinicius Lucianus, mhhh...., das geht klar. Das macht dann 10 Sesterzen." meinte ich und legte das Schreiben, zu den anderen, die heute noch die Räume des Cursus Publicus in Richtung Germania verlassen sollten. Ich blickte den Geandten des Consul´s fragend an. "Kann ich sonst noch etwas für dich tun?" Vielleicht wollte er noch eine Wertkarte oder dergleichen. Ich nahm wieder Platz und wartete auf die zu entrichtende Gebühr für den Brief.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!