• Minervina hatte sich mit den Sklaven durch die Stadt begeben. Anders als auf einer Sänfte könnte sie es sich auch kaum vorstellen, durch dieses Gewühl hindurch zu finden. Sie lehnte sich erleichtert zirück und seufzte tief. Ihre aktuelle Leibsklavin, die Minervina allerdings nicht besonders gut leiden konnte, sprach in einem fürchterlichen Dialekt mit ihr - und das ununterbrochen. Am Liebsten würde sie ihre Begleitung hinauswerfen, doch was wäre unfreundlich. Und auf das Bitten um Ruhe zeigt kein bisschen Wirkung. Immer wieder lugte sie in die Umgebung, doch sie sah nicht ein einziges, noch so entfernt bekanntes Gesicht. Alles war fremd.


    Als sie an den Ständen vorüber kamen, wies Minervina die Träger allerdings an, innezuhalten und hier zu warten. Sie würde bald zurückkommen und müsste sich lediglich ein wenig die Beine vertreten. Doch das schönste an diesem kurzen Seitenausflug war ja, dass sie das grässliche Geplapper nicht mehr hören musste, denn die Sklavin blieb bei der Sänfte. So schlenderte sie immer weiter entlang der Waren und betrachtete diese eingehend, ohne genauer auf ihren Weg zu achten.

  • Noch imer war ich auf der Suche nach anständigem Balsam. Man konnte zwar etwas kaufen, doch über das wahre Alter mochten die Händler keine Wahrheiten mitteilen. Geschichten aber hörte ich viele.


    Langsam wurde mir klar, dass es kein Leichtes sein würde, zu bekommen was ich suchte und in Gedanken bestieg ich ein Schiff nach Aegyptus und tat eine lange, lange wunderbare Reise.


    Plötzlich gab es einen recht heftigen Schlag gegen meinen ganzen Körper -

  • Minervina hatte aus den Augenwinkeln eine wunderhübsche Kette erblicken können und hatte, nur für diese einen Blick gehabt, rasche Schritte auf den Stand zugemacht, als sie plötzlich einen harten Schlag an ihrer linken Schulter spürte zur Seite taumelte, wie sie es in Zukunft sicher dramatisieren würde. Tatsache ist, dass sie zur Seite stolperte und beinahe einen weniger galanten Sturz auf den lieben Hintern getätigt hätte. So allerdings stützte sie sich am Arm eines Mannes, der sie direkt wieder 'hinstellte' und lachend etwas von 'Besser aufpassen' murmelte. So allerdings ließ sie einen zornigen Blick durch die Menge schweifen um nach jenem Unglückseeligen zu suchen, dem sie diesen Unfall zu verdanken hatte. Während des Zusammenstoßes war ihr ihre Palla vom Kopf gerutscht und das Haar lag locker auf den Schultern. Ginge es allein nach ihr, würde sie ohnehin auf die umständlichen Kleidungsstücke verzichten.


    So zog sie rasch die Palla etwas weiter nach vorn, damit diese nicht hinunter fiel und runzelte die Stirn, während sie nach dem Störenfried Ausschau hielt. Doch ihn auszumachen, war gar nicht so leicht, denn sie war ja selber völlig in Gedanken versunken gewesen.

  • Schnell klaubte ich meine Sachen aus den Auslagen, bevor der Eigentümer anfangen würde einen Skandal zu wittern, und hielt Ausschau nach diesem Rabiaten Menschen, der mich hier herein geschubst hatte.


    Da stand eine kleine über die Maßen geputze Patrizierin. So ein lächerliches Ding, das glaubt die Welt lieg ihm zu Füßen und... zornig machte ich mich auf ihr die Meinung zu sagen.


    Je näher ich ihr kam, desto schöner erschien sie mir und desto zorniger wurde ich!

  • Sie fuhr sich erbost mit der Hand durchs Haar und strich dieses in einer Geste nach hinten, denn es fiel ihr ständig - und äußerst unpassend - ins Gesicht. Da erblickte sie den jungen Frevler, denn auch er schien recht angesäuert zu sein. Glaubte er etwa, es wäre ihre Schuld? Zumindest kam ihr seine Gangart vor wie die eines wütenden Gockels, der seine Hennenschar verteidigen wollte. Ihre Miene erhellte sich bei diesem erheiternden Gedanken ein wenig. Sie stieß die eben vor Zorn eingesogene Luft, die auch einige Augenblicke angehalten wurde, in einem Atemstoß wieder aus. Gleich würde der Aufprall der Giganten folgen.


    Doch als er heran war, wandelte sich ihre zornige Miene zu ihrem eigenen Erstaunen zu einem erheiterten Grinsen. Sie schüttelte kurz den Kopf und zog sich, so wie es sich ziemte, wieder die Palla übers dunkelbraune, duftende Haar. Es war noch frisch gewaschen. Ebenso ordentlich wirkte die blütenweiße Tunika und die darüber liegende, dunkelrote Palla. Doch sagen tat sie noch nichts, stattdessen unterdrückte sie ihr Grinsen wieder und hob das Kinn an, um auch wie ein Mädchen aus gutem Hause auszusehen.

  • Dieses verwöhnte Wesen nestelte an sich herum und suchte sich für diesen Ernstfall in ihrem Leben zu präparieren. Sie gedachte wohl, mich einzuwickeln, durch ihre rosenduftige Art.


    Da hatte sie sich geschnitten.


    Noch lange nicht bei ihr, rief ich ihr entgegen: "Augusta, tu Deinen Gelbeutel aufl! Schau mal was Du in Deiner hochmütigen Einfalt angerichtet hast!"


    Ich wies ohne mich umzudrehen hinter mich auf den Stand, der eigentlich ganz intakt war, und schritt weiter auf ie zu.


    Lächelte sie etwa auch noch dreist? Ungeheurlich. Nicht übel hätte ich Lust gehabt ihr die Ohrfeigen zu verpassen, die man ihr ihr Leben lang vorenthalten hatte.


    Doch, leider, sie war eine hübesche junge Frau wie's schien. Und mein Zorn verwandelte sich zusehends in eine diplomatische Nachdrücklichkeit. Ja, eigentlich wollte ich deswegen umkehren...

  • Minervinas Miene gefror, als sie seiner Worte gewahr wurde. Für einen Moment glichen ihre Augen schmalen Schlitzen, während sie ihren Gegenüber genau fixierte. Es war eine Ungeheuerlichkeit. Erst lief er sie über den Haufen, entschuldigte sich nicht einmal dafür und nun ging er sie auch noch so an. Sie, Minervina. Die Tochter eines Senators und einer Pontifex, sie, die mit patrizischem Blut. Doch das Schlimmste war, dass er eine Dame so anging. Wäre sie ein dickes Weib aus den Elendsvierteln, dass ihn mit Absicht niedergedroschen hätte, würde seine Reaktion verstehen. Doh wie er dastand, erinnerte wahrlich an ein aufgescheuchtes Huhn und als sich ihre Augen wieder in eine normale Form veränderten, lag ein spöttischer Ausdruck in ihnen.


    "Was fällt dir ein." sagte sie mit scheinbar ruhiger Stimme, als er nahe genug herangekommen war. Sie hatte eine schöne Stimme, gehörte Minervina doch zu den wenigen, die mit einem ansehnlichen Äußeren, einer schönen Gestalt und mit gutem Hause gesegnet war. Doch in ihrem Blick lag die kalte Distanzierung einer Patrizierin, wenn sie auch als Plebejer aufwuchs. Von heute an würde sich alles ändern. Schon wie er sie ansah, empfand sie es als eine grobe Beleidigung.

  • Sie besaß alle Frechheit der Welt, den Hochmut der Götter und die Grazie einer Verführerin. Sie war eine Erscheinung mit einer schiksalshaften Wirkung... auf Menschen die sich nicht zügeln konnten. Das allerdings vermochte ich.


    Nun stand ich genau vor ihr.


    "Du siehst keinen Purpursaum an mir! Keine Toga trage ich, doch gib acht wen Du gegen Dich aufbringst -"


    Ich trug keine Toga, wenn ich nicht musste. Sie weiß zu halten war eine Zumutung.


    "Ich empfehle Dir, Dich bei dem Besitzer des Standes zu entschuldigen und ihm die zerdrückten Waren zu ersetzen.", sagte ich mittlerweile beruhigt, doch nicht ruhig, denn irgendetwas war mit ihr, das mich völlig in Beschlag nahm.

  • Ihr Blick war noch immer von winterlicher Kühle durchzogen. Es war eine Wirkung, die sie verstrahlte, welche ihr selbst noch völlig unbekannt war. Bislang hatte sie sich unschuldig, hilflos gegeben. Es war, als hätte man in ihr einen Wolf geweckt. Und dies mit dem ersten Betreten der ewigen Stadt. Es schien ihr, als habe sie nie etwas anderes gekannt als diese Überlegenheit gegenüber Leuten, die einen herausforderten. Die Hochmut in ihrem Blick war nicht gewollt und doch zeigte sie an, dass sie keineswegs aus kleinem Hause stand, ebenso auch ihre Kleidung aus teurem Stoff. "Diese Empfehlung gebe ich mit Freuden zurück!" begann sie mit leiser Stimme und blickte ihm direkt in die Augen. Sie hatte dunkle, braune Augen, die in diesem Moment hellwach waren. Aber war da nicht doch ein wenig der eigentlichen Träumerin zu erkennen?


    Sie strich sich wieder ihr Haar zurück und erinnerte sich an die Worte ihrer Tante, dieser weisen Frau. "Ich bin mir sicher, dass die Flaminca Minervae sich des ganzen Dilemmas mit Freuden annehmen wird." fuhr sie mit ironischer Stimme fort und blickte an ihrem dreisten gegenüber vorbei, um einen Blick auf den Stand zu erhaschen. Dass dort allerdings Schaden entstanden sein sollte, schien ihr auf den ersten Blick keineswegs so. "Und ganz besonders der Umgangston gegenüber der Tochter einer Familie, die bereits einige Senatoren hervorbrachte wird ihr bestimmt zusagen." meinte sie mit einem bedauerlichen Kopfschütteln. Den Mann ihrer anderen Tante Livia ließ sie vorerst aus dem Spiel.


    Weiterhin taxierte sie ihn mit interessiertem Blick. Interessiert, wie seine Entegegnung aussehen würde. Doch sollte er sich in der Tat vorsehen, wie er fortfuhr, denn sie konnte einige Geschütze auffahren. "Mich als einfältig zu bezeichnen, wenn du auf deinen Weg nicht achten kannst, zeugt nicht von besonders guter Erziehung. Selbst wenn ich Schuld daran träge, mag vielleicht sein, so hättest du diesen Zusammenstoß meiden können, wenn du deine Augen offen gehalten hättest." Noch immer stand sie in ihrer aufrechten Haltung da und sprach noch immer mit ihrer ruhigen Stimme. Auch ihr Gesicht wirkte völlig entspannt, während sie ihn eingehend musterte.

  • Sie wollte spielen? Also zeigte ich ihr meine Würfel:


    "Du magst aus hohem Hause stammen und arbeitende Menschen wie mich umlaufen, wie es Dir gefällt, doch ..."


    ... doch sie



    "... doch bist auch Du verpflichtet vor den Göttern ein rechtes Leben zu führen, denkst Du nicht? Glaubst Du, dass Du tun könntest was Dir gerade so in den Sinn kommt? Frage einmal Tiberi.... frage einmal Deine Flaminca!"


    Mein Zorn war verloschen, und ich wußte nicht, was ich hier tat...

  • Man konnte Minervina gut ansehen, dass sie dieses Gespräch als unter ihrem Niveau betrachtete. UNd dass sie diesen Gedanken hegte, war in ihrem bisherigen Leben äußerst selten vorgekommen. Es kam ihr absurd vor, dass sie nun mit einem völlig Fremden, gleich aus welchem Grund, über moralisch Verwerfliches diskutieren sollte, wo sie doch lediglich einen kurzen Augenblick nicht achtsam war. Sie runzelte die Stirn und bewegte den Kopf leicht und kaum merklich hin und her, ehe sie erwiderte: "Ich wüsste nicht, wo ich mein Leben nicht rechtlich geführt haben sollte. Ich habe niemals gegen irgendein römisches Gesetz verstoßen und nun da wir aneinander geprallt sind und beide wohl Teilschuld tragen, wirfst du mir vor, nicht sittlich zu leben?" Zorn begann erneut in ihrer Stimme aufzulodern.


    "Es ist schlicht und ergreifend absurd, was du hier für Behauptungen aufstellst!" platzte es aus ihr heraus. Wie konnte er, ausgerechnet er es wagen, ihr ein nicht ordentlich geführtes Leben vorzuwerfen? Sie fixierte ihn mit bitterbösem Blick. Man mochte ihr alles vorwerfen, wenn aber jemand derart unbedacht über sie sprach, kochte in ihr die Wut. Gerade darauf, ein gesetzliches Leben zu führen war ihr oberstes Bestreben. Das Leben einer sittsamen und römischen Frau. "Dann werde ich nun allerdings etwas tun, was mir ebenso in den Sinn kommt. Und zwar werde ich mich diesen Unterstellungen, die zudem eine bodenlose Frechheit sind, entziehen. Du hingegen solltest darüber nachdenken, ob du an dieser naiven Lebenseinstellung, die zudem von Egeoismus geprägt ist, nicht etwas ändern solltest. Selbst wenn ich Schuld gehabt hätte, ziemt es sich einer Frau gegenüber ihr zumindest aufzuhelfen und nicht, ihr etliche Unterstellungen zu unterbreiten." Leicht rötliche Zornesflecken waren auf ihren Wangen und sie musste hart mit sich kämpfen um nicht die Kontrolle über sich zu verlieren.


    Sie wandte sich um und musste tief durchatmen. O tempores o mores. Erst wurde sie umgelaufen und dann bekam sie dafür auch noch Vorwürfe zu hören. Und Unterstellungen, die mit diesem Falle rein gar nichts zu tun hatten. Sie mochte heulen vor Wut. Sie legte ihren Kopf leicht seitlich um aus den Augenwinkeln diesen Burschen zu erspähen, sah dann aber wieder rasch nach vorn. Ihre Schultern bebten. Wenn dies ihr armer Vater miterleben müsste..

  • "Wie dem auch sei... Ich habe leider keine Zeit mehr, mit Dir herumzualbern. Es war mir ein Vergnügen.", sagte ich kühl, dreht mich um verließ die hysterische Schönheit.


    Ich fand mich nicht besonders souverän, ich sollte mich einmal gänzlich ausschlafen. Seit Tagen hatte ich kaum ein Auge zugetan*


    Gähnend streifte ich um die Hausecken in Richtung der Casa Matinia.



    Sim-Off:

    * eine hoffentlich *sekundenschlaf*... legitime sim:on/sim:off-Vermischung ;)

  • Sie ließ kein weiteres Wort verlauten und entsann sich immer wieder den Worten dignitas und pietas. Unterdes zählte sie ebenfalls in einem summenden Tonfall ein paar Zahlen vor sich ab, um hier durch wieder ein wenig zur Ruhe zu kommen. Für den 'Abschied' ignorierte sie ihn schweren Herzens, wenngleich sie am Liebsten noch einmal hätte harte Worte erklingen lassen.


    Als er schon ein wenig länger fort war und ihr Blick mehr oder minder starr über die Auslagen glitt, wurde ihr zunehmend bewusst, dass sie noch in der Wirklichkeit war. Mühsam verdrängte sie diesen unliebsamen Vorfall und widmete sich nun nicht nur mit den Blicken, sondern auch mit den Gedanken der feilgebiotenen Ware, wobei ihr noch recht zorniger Blick an einer sehr schönen, filigranen Silberkette hängen blieb. Sie streckte sacht die Hand aus und streichelte kurz über das schöne Stück.


    Sim-Off:

    Wer will darf gern... ;)

  • Sim-Off:

    schön, dann will ich mal :)


    Langsam prüfte ich die Waren. Vieles ließ ich mir erklären aber legte es dann wieder zurück, nur um der jungen Dame Stück ffür Stück näher zu kommen. Ich trug noch die Toga und die goldenen Ringe der Salutatio. Ich fühlte mich zu jeder Eroberung bereit.


    Ganz beiläufig blickte ich auf die Silberkette und sagte Oh, ein sehr schönes Silberstück.Wirklich ganz wunderbar!

  • Sie hatte die Hand zaghaft wieder zurückgezogen, als würde sie mit der Berührung etwas Verbotenes tun. Immerhin - sie konnte ja nicht einfach immer das tun, wonach ihr gerade war, wenn sie den Worten dieses unverschämten, unhöflichen.. was-auch-immer Glauben schenken sollte. Sie hob kurz den Blick, als sie unmittelbar neben sich eine freundlich klingende Stimme vernahm, zu der sie sich fast erschrocken umwandte. Ja, Minervina war seit jeher eine eher schreckhafte Natur. Als sie seinem Blick folgte, glaubte sie zu erkennen, dass er ebenfalls das gleiche Schmuckstück anvisierte, wie sie es tat.


    Nüchtern meinte sie: "In der Tat. Nur sicherlich auch nahezu unbezahlbar. Solch kostbare Arbeit wird nur schwer erwerbbar sein." - für mich, wie sicher auch für viele andere Menschen, ging es ihr durch den Kopf. Sie lächelte ihm freundlich zu. Ein Mann mit Geschmack musste einfach mit dieser Geste belohnt werden, dachte sie an diesen Bengel von vorhin. Am liebsten würde sie fragen, für welche Frau er sich denn hier umblickte, aber es ziemte sich nicht und so blieb es bei diesem Lächeln.

  • Ich schenkte ihr ein warmes Lächeln Wahrscheinlich hast du leider Recht, leider gehen die Händler immer etwas zu weit mit ihren Forderung.
    Dann nahm ich das Stück vorsicht in die Hand, begutachtete sein Gewicht und die Machart Ist das nicht schön gemacht, wie fein und genau die Ziselierung gerabeitet ist. Das Werk eines echten Liebhabers.

  • Minervina musste schmunzeln, unweigerlich. Manche Händler gingen nicht nur zu weit sondern schon beinahe in unmessbare Summen, bei denen sich die junge Frau wundern musste, welche Mensch dies zahlen konnten. Oder überhaupt bereit waren zu zahlen. Sie war beileibe nicht geizig, aber manches Mal hätte sie auch mit den möglichen Mitteln abgelehnt, wären ihr diese gegeben. Als er die Kette aufnahm, fürchtete sie fast, dass er ihr diese vor der Nase wegkaufen könnte. Innerlich ärgerte sie sich ein wenig über sich selbst, aber er trug nun gar keine Schuld an ihrer Zögerlichkeit.


    "Wem würdest Du sie schenken?" fragte sie offen und verbarg darin die Frage, die ihr zu Anfang des Gesprächs in den Sinn gekommen war. Doch sie wandte den Blick rasch wieder von seinen Augen ab, um wieder die Kette zu betrachten. Nun, da sie noch näher war und in der Luft baumelte, konnte sie die Feinheiten noch besser erkennen. Es schien ihr unglaublich, wie gut diese gearbeitet war. So etwas sah sie selten.

  • Ich hob die Augenbrauen und ein offenes Lächeln lies kurz einen Blick auf meine makellosen Zähne zu und offenbar war ich verlegen, obwohl ich diese Frage erwartet hatte. Bei solch einer schönen Kette denkt man an seine Liebsten, so geht es mir. Eigentlich etwas geschmacklos, dass man bei solch schönen Dingen auch immer gezwungen wird an den elenden Sesterz zu denken.
    Dann legte ich die Kette wieder nieder. Und blickte sanft zu der jungen Dame, als ob ich fragen wollte, an wen sie denke. Ich stellte die Frage allerdings nicht laut, man hätte es ja als unpassend empfinden können.

  • Ein zartes Lächeln zeichnete sich in ihren Augen ab und ebenso sanft waren auch ihre Mundwinkel nach oben gezogen. Sie nickte leicht, hatte sie doch erwartet, dass er dieses Schmuckstück seiner - Verlobten? - zugedachte. "Ich spielte eher mit dem Gedanken, ob ich sie mir zu meiner Einweihung in Rom gönnen sollte." sagte sie mit heiterer Stimme, aus der jeglicher Ärger über den Zwischenfall von vorhin gewichen war. Sie war froh, dass einer unangenehmen Situation eine gleich doppelt so schöne entsprungen war.


    "Aber ich werde sie mir wohl ebenso wenig leisten können." schmunzelte sie. Doch ein solch edles Stück, dachte sie, müsse auch nicht sein. Sie hatte zwar hohe Ansprüche, aber es gab auch weniger kunstvolle, doch ebenfalls hübsche Arbeiten, die ebenfalls in Betracht kamen.

  • Ich nahm das Schmuckstück wieder auf und betrachtete es aufs Neue.
    Zu einem besonderen Eerignis würde sie gut passen, und sie stünde dir sicher ganz ausgezeichnet. Du weihst deine Casa ein?
    Ich hoffte es würde nur eine Casa sein, und machte alle Anstalten, diese Hoffnung nicht nach außen dringen zu lassen.

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