Mit einem Male wirkte der große Nubier nicht mehr so Furcht einflössend aus. Er hatte plötzlich einen recht dümmlichen Gesichtsausdruck und es wunderte sie doch gewaltig, dass eine so bekannte Gens einen so naiven Sklaven an der Tür hatte. Mit Mühe verbarg sie den Anflug von Heiterkeit und drängte ein kindisches Kichern beiseite.
„Sag wie heißt du?“ fragte sie ihn erst einmal und gab sich alle Mühe nicht zu lachenn, damit er besser verstand was sie von ihm wollte. Kurz warf sie Calliphana einen amüsierten Blick zu.
„Ich mach das schon“, sagte sie zuversichtlich an ihre Begleiterinnen, denn sie ahnte, dass sie, wenn sie nun zu zweit auf ihn einreden würden, den armen Kerl nur noch mehr verwirren würden. Fast hatte sie das Gefühl mit Saldir zu reden, der dummen aber hübschen Dekosklavin der Germanica.
„Also hör zu“, sagte sie. „Wir wollen deinen Herrn, Iulius Centho überraschen. Du weißt doch was überraschen ist, oder?“ fragte sie freundlich und lächelte dem Nubier zu. „Und deswegen darfst du ihm nicht verraten, dass wir da sind!“ fügte sie im ruhigen erklärenden Ton hinzu. Kurz zeigte sie ihre Hände. „Sieh her, wir sind nicht bewaffnet und wollen auch nichts Böses. Versprochen!“ erklärte sie ihm weiter. Kurz überlegte sie, ob sie ihm eine Belohnung versprechen sollte, wenn er sie einfach herein ließ.