Am Stadttor - Wer nach Rom will soll sich Zeit für die ordentliche Durchsuchung und Befragung nehmen!

  • Liebend gerne wäre ich nun durch das Stadttor gespurtet, doch nach einem kurzem:
    "Danke Optio", trottete ich wie alle anderen durch das Tor.
    So das wäre geschafft, einer Händlergruppe in Richtung Ostia konnten wir uns immer noch, wenn wir es unbedingt wollten, anschließen.
    Nun zuerst einmal zu einem genügenden Abstand zu Rom.

  • Macro nickte dem Wachmann zu, als er passieren durfte. Er versuchte, sich dem Trott anzupassen, obwohl er sonst fast doppelt so große Schritte machte. Das Stadttor lag hinter ihenen, als er zichte, ohne großartig die Lippen zu bewegen: "Gut gemacht!" Niemand sollte bemerken, dass er nicht so stumm war wie Linos vorgab. Ein zufriedenes Grinsen lag auf seinem Gesicht, das aber verschwand, als er den sich verdunkelnden Himmel bemerkte. Er wies mit dem Kinn Richtung Horizont. Erst zwanzig Schritte später fügte er leise an: "Es klappt gut, wenn du Richtung und Geschwindigkeit vorgibst, mach einfach weiter so. Ähm, wolltest du laufen?" Er blickte den Freund abwartend an.


  • Nach der Ankunft in Ostia und einer unruhigen Nacht gab er seine wörtlich letzten Sesterzen für eine kleine Mahlzeit und einen Platz in einem Wagen nach Roma aus. Die kurze Reise verlief überraschend ereignislos. Kurz vor der Stadt hielt der Wagen an und sie mussten ihn verlassen, weil ja dieses Fahrverbot die urbs übertags von Gefährten freihielt. So musste, oder besser: konnte, Verax seine ersten Schritte in Rom tatsächlich per pede ableisten. Er ließ seinen Blick über die Stadt schweifen.


    Viel hatten sie ihm erzählt die Alten aus seiner Gens über diese Stadt. Nicht nur positives, aber alles beeindruckend. Er war mitnichten ein Landei, aber das, was er nun vor sich sah, verschlug ihm die Sprache.


    Er muss stehen geblieben sein, jedenfalls drückten und schoben Menschen von hinten. "Bursche, was bleibst Du stehen! Wir haben nicht den ganzen Tag Zeit.", riefen Händler oder ähnliches hinter ihm und zogen ihn mit zur Porta Radusculana.


    Nun mit dem Strom der Menschen schritthaltend beobachtete er das Treiben am imposanten Stadttor. Wurden hier die ausreisenden genauer kontrolliert als die einreisenden? Nein, das schien ihm mehr sein er Einbildung, denn einer echten Wahrnehmug zu entsprechen.


    Schritt für Schritt näherte er sich der Wache, bald hätte er es geschafft. Nach dem Durchqueren der porta musste er sich gerade aushalten bis zu dem berühmten Circus Maximus, dann rechts, dann wieder geradeaus und bald wäre er am römischen Sitz seiner gens angelangt. Hoffentlich würde man ihn dort erwarten - und wenn nicht? Würde man ihn überhaupt einlassen? Vielleicht war die ganze nähere Verwandtschaft noch in der Sommerfrische. Das könnte ein Problem werden. So sinnierend kam er zur Porta Radusculana. Natürlich wurde hier nicht jeder kontrolliert. Aber Verax hätte wetten können - wenn es nicht unglaublich langweilig und unsinnig wäre mit sich selbst zu wetten - , er würde kontrolliert werden.

  • Tatsächlich. Die Stichprobe fiel auf ihn. Als er sich noch überlegte, ob es einen Unterschied zwischen einer Stich- und einer Hiebprobe gab, sprach ihn auch schon die Wache an. Also blieb er stehen und sagte:


    "Ich bin Lucius Decimus Verax, ich komme aus Tarraco und will zum Haus meiner Gens."


    Er hätte auch so etwas sagen können wie: "Ich will eine glänzende Karriere in der Verwaltung beginnen" oder "Ich will dem wahren Kaiser zu seinem Recht verhelfen" oder "Ich will nur einmal schauen, wie es in Rom so aussieht.", aber die Wache sah nicht so aus, als ob sie Scherze verstehen würde. Also blieb er wahrhaftig und bescheiden und hoffte so, schnell durch diese Kontrolle zu kommen.

  • Von der Casa Quintillia kommend, führten sie die Pferde am Zügel durch die Stadt. Sontje behielt Rufus mit seinem Pony im Auge und nickte dem Gehilfen Gefjon hin und wieder zu, Rufus mit seinem kleinen schwarzen Pony mit der buschiger Mähne zu helfen. Gefjon würde mit ihnen nach Mantua mitkommen... er würde ihrem Schützling alles zeigen, was für den Umgang mit seinem Pony wichtig war. Sie vertraute dem Gehilfen. Mit jedem Schritt kamen sie immer näher ans Stadttor, welches sie durchqueren mussten, um außerhalb Roms Mauern zu gelangen. Der Stallgehilfe, der ihr Meinir besorgt hatte, bahnte für sie den Weg. Dem Mann folgte Rufus mit Njörd sowie Gefjon. Sontje bildete die Nachhut. Beruhigend kraulte sie die Mähne ihres Pferdes, eine große Fuchsstute mit schwarzer Mähne. Proviant und Kleiderbeutel hingen an den Sätteln, Das persönliche Gepäck dagegen hatte sie sich auf den Rücken umgehängt. Sontje freute sich auf das Reiten.

  • "Natürlich nicht. Ich würde mich niemals dem Pomerium mit einer Waffe nähern.",


    sagte Verax etwas verwundert. Aber klar. Der Name Decimus klang in sicherlich noch vielen Soldaten nach Ehre und RUhm. Da war eine solche Frage durchaus verständlich. Also verschwand der verwunderte Gesichtsausdruck, so schnell wie er gekommen war.

  • Wie auch nicht anders zu erwarten war, folgte Rufus ganz brav seinem Kindermädchen und den Helfern, die sie herangeschafft hatte und fühlte sich richtig gut, schließlich hatte er Verantwortung übertragen bekommen. Er musste auf das tolle Pony namens Njörd aufpassen und erledigte diese Aufgabe gewissenhaft. Er wollte ja auch weder Njörd noch Sontje enttäuschen, also tat er was der Mann, der sie begleitete, ihm sagte und blickte immer wieder zum Pony, ob das Anstalten machte oder irgendwie sonst unzufrieden war. Dem schien allerdings nicht so. Es blickte weiter treudoof nach vorne und trabte hinter Rufus her.
    Irgendwann, Rufus war bereits ein wenig müde, schließlich musste auch er Gepäck schleppen, wenn auch nicht viel, erreichten sie schließlich das Stadttor, das von Soldaten bewacht wurde, die fast genau so aussahen wie die, die sein Vater befehligt. Ach sein Vater. Der Gedanke an ihn ließ ihn schlagartig wieder geknickt wirken. Er hatte keinen Vater, jedenfalls keinen der sich um ihn kümmerte. Dafür mochte er ihn nicht mehr, hasste ihn beinahe schon. Stellvertretend für ihn also auch den Soldat, der Sontje ansprach. "Was will der blöde Mann, Sontje?", fragte er sie und ignorierte gekonnt den Soldaten. Er konnte sich eben in den Vordergrund drängen, kein Wunder schließlich gierte er nach Aufmerksamkeit.

  • Der erste Teilnehmer der Reisegruppe, der andere Stallgehilfe, blickte Sontje an, die ihm stillschweigend zunickte. "Mantua, Taberna 'Zum Gerupftes Huhn'. Duccia Vera. Lucius Quintillius Rufus. Ich und Gefjon sind ihre Begleitung. Wir sind zu Pferd und ohne Waffen." Wie vereinbart verschwieg er die bewaffneten drei Begleiter, die draußen vor dem Stadttor auf sie warteten. Sontje wandte sich an Rufus. "Er möchte wissen, wie wir heißen und wohin wir reisen wollen. Dieser Mann schützt mit seinen Mannen die Tore vor finsteren Gestalten, die der Stadt nichts Gutes tun wollen."

  • Die Prozedur der Leibesvisitation ließ er noch über sich ergehen und weil er guter Laune war, schließlich erreichte er nun gerade endlich die langersehnte Urbs, nickte er dem Wachmann noch freundlich zu und suchte sich dann seinen Weg zur Casa Decima - gespannt, wer (ob?) und was ihn dort erwartete!

  • "Aha.", antwortete Rufus knapp. Der Mann war also Aufpasser, nichts Spektakuläres und daher auch nicht weiter interessant für ihn. Er hätte fast einfach weitergemacht, aber scheinbar hatte der Soldat gehört wie Rufus ihn betitelt hatte. Mit einem verschmitzten Lächeln schob er sich daher später am Soldaten vorbei.

  • Die letzten Nächte hatten mir einiges abverlangt. Es wurde kalt sobald die Sonne verschwand. Ein Grund mehr das schnelle Tempo beizubehalten, um Rom vor dem ersten Schnee zu erreichen. Ich wußte ja nicht, das es in Rom so gut wie nie schneite. Ganz anders wie in Hispanien, wo der Winter eine kaum einschätzbare Kraft war. Dennoch lief ich -ja fast- um mein Leben. Meine Mitbringsel enthielten keine Winterkleidung. Ich hatte die letzten zwei Jahre Alexandria zum Wohnort. Da brauchte es nichtmal einen Mantel in der sonst kühlen Witterungszeit.


    ..


    "Salve, ich heiße Caius Cossus und entstamme dem Hause Germanica. Hier ist mein Siegelring."


    Natürlich zeigte ich ihn nur vor. Es sollte zumindest fürs passieren langen. Vielleicht gab man mir aber auch eine Eskorte mit. Ich wußte ja nicht wie sich die Dinge in den letzten Tagen entwickelt hatten...

  • Herodorus , Neriman und ihre zwei Begleiter kamen am Stadttor an. Alle Leute wurden relativ streng kontrolliert.Dies hatte wohl mit dem drohenden Krieg zu tun, von welchem man allenhalben hörte. Bleib bei mir stehen, Neriman sagte Herodorus ruhig und mach keine Mätzchen ! ICH rede ! Du bist meine Cousine und das sind Deine Brüder. Herodorus lächelte bei dieser Aussage. Dann kamen sie immer näher zum Tor.

  • Zitat

    Original von Marcus Aemilius Classicus
    [Blockierte Grafik: http://img20.imageshack.us/img20/5448/urbaner7.jpg]


    Stehenbleiben ! antwortete die Wache.


    Arme nach oben. Waffenkontrolle. Was willst Du in Rom Germanicer?


    Stehenbleiben? Respekt! Ich war doch schon stehen geblieben, um mich auszuweisen. Mir kam es so vor als sei der Wache zuviel Wein untergekommen. Aber das war auch verständlich. Solch einen bescheidenen Dienst... das tat sicher niemand ohne murren.
    "Du wirst nichts außer meinem Brotmesser finden." Dennoch hob ich die Arme, damit der Soldat seine Pflicht erfüllen konnte. Ich hoffte es war nur das. "Ich besuche meine Familie."

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!