Auf dem Weg von der Sklavenunterkunft zum Hypokaustum kam ich auch am Triclinium Parvum vorbei, bzw. eigentlich tat ich das nicht, aber ich fand es wurde zeit, dass ich mal den Rest des Hauses kennenlernte, falls ich mal irgendwohin geschickt wurde. Nun, vorerst bewegte ich mich aber eng an den Mauerwänden entlang, weil ich angst hatte, dass mich jemand für einen Dieb oder Tuhestörer hielt.
Als ich dann jetzt vor den nächsten Raum kam, stürzte aufeinmal ein Sklave daraus hervor und drückte mir ein Tablett mit einem Krug Wasser und mehreren Bechern so plötzlich in die Hand, dass ich ein wenig wankte und etwas von dem kostbaren Nass verschütttete. Der Sklave verschwand da schon um die nächste Ecke und kurz darauf konnte ich hören, wie er sich in der Ferne übergab. Ich wurde panisch. Was hatten die in dem Raum mit dem Sklaven angestellt, dass er grün im Gesicht geworden war wie ein Busch?
Doch jetzt winkte eine domina im Innern des Raumes scheinbar nach dem Wasser. Was sollte ich tun? Tablett fallenlassen und Weglaufen hinterließ bestimmt keinen guten Eindruck. Am Besten war es wohl, wenn ich einfach so tat, als gehörte ich fest zum Haushalt. Soviele Sklaven wie es hier gab, kannten die Besitzer bestimmt nicht alle... und dass Sklaven am Besten einfach nur schwiegen, wenn sie bedienten, soviel hatte ich auch schon gelernt.
Trotzdem zitterte ich ein wenig, als ich auf die Domina zutrat und ihr das Tablett mit gesenktem Blick reichte. Vielleicht würde sie mich einfach nicht bemerken, denn was sind denn Sklaven schon anderes, als laufenden Möbelstücke? Unglücklicherweise, zitterten meine ausgestreckten Arme so sehr, dass die Becher aneinanderklirrten und auch der Krug mit dem Wasser nicht mehr lange in waagerechter Position bleiben würde. Oh Aplu, steh mir bei!