Ein Spaziergang

  • Irgendwann musste sie doch eingeschlafen sein. Denn sie wurde mit an die Wand gelehntem Kopf wach. Sie hatte Hunger und Durst. Doch das versuchte sie zu verdrängen. Sie wollte nichts mehr von diesen Leuten annehmen. Sie konnte nicht mehr sitzen. Das hatte sie die ganze Zeit getan. An die feuchte und kalte Wand gelehnt. Irgendwann hatte sie auch aufgegeben die Fesseln zu lösen. Das feste Seil hatte ihre Haut schon so durchgescheuert, dass es begann zu bluten und teuflich zu brennen. So langsam ergab sie sich ihrem Schicksal ohne sich jedoch aufzugeben. Einen Punkt, den sie ihren alten Erfahrungen zu verdanken hatte. Nun wartete sie auf die Dinge, die da kommen würden.

  • Die Sonne war noch nicht richtig aufgegangen, als er auf Venusia niederblickte. Mit einem strengen Blick bedachte er sie und ein immer dagewesenes leichtes Grinsen lag auf seinen Lippen. "So heute wird sich entscheiden was aus dir wird. Gen Mittag sind wir auf dem Marktplatz und wenn er Hedda nicht hat, kannst du dann deine Ahnen besuchen gehen." Er wartete auf eine Reaktion von ihr, denn er wollte ihre Angst sehen und sich an dieser laben. Ja er freute sich wenn er wen sehen konnte, der sich vor ihm fürchtete.

  • Er riss Venusia aus ihren Gedanken und sie sah zu ihm hinauf. Sie sah sein Lächeln und auch seinen Blick. Innerlich seufzte sie. Doch das sah er nicht. Er sah nur wie sie sich etwas aufrichtete, so man dies eben im Sitzen und mit den Fesseln konnte.
    Ich bin sehr gespannt was mich dann erwarten wird. Er wird sie nicht dabei haben. Da bin ich mir fast sicher und ich weiß, was dies für mich bedeuten wird.
    Sie sprach dies mit einer LEichtigkeit aus, die man sicher nicht erwartet hätte. Es war gespielt. Sie hatte Angst. Große sogar, aber er sollte dies nicht sehen, nicht merken und schon gar nicht spüren. Diese Freude wollte sie ihm nicht machen.

  • "Nun wenn der Duumvir nicht mit der Ware aufkreuzt dann wirst du dich nicht lange fragen müssen was geschehen wird, denn dann bist du schneller als du gucken kannt nicht mehr da, das sollte doch einfach langen oder?"
    Hraban fand es eigentlich schade dieses hübsche Wesen einfach so gehen lassen und vielleicht sollte er seine Pläne wenn er Hedda bekäme etwas ändern und das Mädchen hier einfach behalten, denn sie würde gutes Geld einbringen wenn man sie verkaufte. Oh ja viele Gedanken schossen ihm durch den Kopf und vielleicht sollte er dann welche davon wahr werden lassen. "Man wird dir gleich was zu essen und trinken bringen. Deine letzte Mahlzeit und vielleicht kannst du das dann wörtlich nehmen" lachte er.

  • Sie hob ihren Kopf und sah ihn direkt und fest an.
    Vielen Dank. Aber ich habe keinen Hunger. Du musst mir nichts bringen lassen. Keine Umstände für mich.
    Sie stellte sich darauf ein Ärger zu bekommen, da sie ihm widersprochen hatte, aber sie würde nichts runterbekommen und vermutete mehr Ärger zu ahben, wenn sie deren Essen verschwendete als wenn sie ihnen diese Mühe ersparte.

  • "Gut, dann hast du eben Pech gehabt und leidest einfach Hunger und Durst bis wir aufbrechen. Mir soll das egal sein Kleine." Er zuckte mit den Schultern, denn er hatte schon etwas gegessen und auch getrunken und musste sich auch um sein Leben keine weiteren Gedanken mehr machen.
    Mit einem letzten Blick auf sie drehte er sich dann rum und gesellte sich zu seinen Kollegen denen er noch einige Anweisungen gab wie sie sich gleich verhalten sollten wenn sie los zogen, denn schließlich war es Tag und man konnte sie sehen, aber sie hatten ja die seitlichen und stillen Strassen die sie nutzen würden.

  • Soe antwortete iuhm nicht mehr sondern lehnte ihren Kopf wieder an die Mauer und sah einfach ins Leere. Darauf wartend, dass man sie irgendwann holen würde und dann zu sehen, was passieren würde.

  • Das Mädchen hatte gelauscht und kam als Hraban weg ging schnell mit einem Becher Wasser an. "Du solltest etwas trinken, das wäre besser für dich, draussen ist es heiß und es bringt dir nichts wenn du einen Hitzeschlag bekommst. Vielleicht würde es dich auch an etwas anderem hindern"
    flüsterte das Mädchen und hielt ihr den Becher an die Lippen. Sie hoffte, dass sie einfach trinken würde und ihren Wink verstanden hatte.

  • Es dauerte einen Moemnt ehe Venusia begann zu trinken. Sie wollte es nicht und das Durstgefühl konnte sie so lang auch verdrängen. Doch jetzt wo sie das kühle Nass an ihren Lippen spürte, schaffte sie es nicht mehr dagegen anzukommen und trank einige Schlucke ehe sie den Kopf abwand.
    Danke...
    Dann schwieg sie wieder.

  • "Dir ist klar, dass sie dich nicht leben lassen werden oder etwas schlimmeres mit dir vor haben?" Das Mädchen sah sie genau an und meinte jedes Wort sehr ernst. "Ich kann dir helfen, dass du dich im Norfall wehren kannst" flüsterte sie weiter und sah sich nach hinten um, aber die Männer waren zusammen beschäftigt, und achteten nicht auf sie. "Willst du Hilfe?"

  • Bei dem Wort Hilfe wurde sie hellhörig und sah das Mädchen an. Dann nickte sie langsam.
    Ich kann mich wehren wenn man mir etwas gibt womit ich das kann. Sollte ich Hilfe bekommen, nehme ich sie sehr gern an.
    Venusia hatte dies geflüstert und so langsam kam ihre Hoffnung wieder zurück. Wenn sie denen eines auswischen konnte und dabei überleben, dann würde sie dafür alles tun.

  • "Gut" sagte das Mädchen und nickte nachdenklich. Im Hintergrund machten sich die Stimmen der anderen breit die am planen waren wie sie gleich vorgehen würden. Dann griff sie in ihre verschlißene Tunika und zog eine scharfe aber unauffällige Scherbe hervor. Ein Blick über ihre Schulter genügte um ihr zu zeigen, dass keiner der Männer zu ihr sah und dann beugte sie sich nach vorne und legte die Scherbe ind die verbundenen Hände von Dagmar. Sie war klein und handlich, aber man musste aufpassen, dass man sich nicht selber daran schnitt und sie war so klein, dass sie sich perfekt in den Händen verstecken ließ. "Das sollte ausreichen und ich kann dir nur viel Glück wünschen."

  • Venusia nahm die Scherbe entgegen und ließ sie ganz vorichtig in ihrer Hannd verschwinden.
    Vielen Dank. Ich werde es schon schaffen. Danke.!
    Ein kleines Lächeln erschien auf dem sonst so ausdruckslosen Gesicht von Venusia welches aber sofort verschwand als die Männer etwas lauter wurden. Sie hatte versucht nebenbei etwas zu lauschen um zu verstehen, was sie nun machen wollten und so herausfinden, wann sie eine Möglichkeit hatte sich zu befreien.

  • Das Mädchen nickte nur und verschwand dann als die Männer sich alle langsam wieder näherten, allen vorran Hraban. "Nun wird langsam Zeit, dass wir aufbrechen Kleine, denn wir haben ja nicht ewig Zeit und werden ausserdem etwas früher da sein, damit wir nicht böse überrascht werden können, als dann ma los und hoch mit dir" sagte er und griff ihr nicht grade sanft unter ihre Arme um sie auf ihre Füße zu ziehen.

  • Venusia verzog etwas das Gesicht als er sie so unfein auf die Füße zog. Noch immer hatte sie die Scherbe in der Hand und versuchte diese so gut es ging festzuhalten und dennoch sich nicht zu schneiden.
    NEin, Überraschungen wollen wir ganz sicher nicht erleben,
    sagte sie etwas in einem eigenartigen Ton und überlegte wie sie das alles anstellen konnte. Denen entkommen und dabei möglichst unverletzt bleiben.

  • "Aber du wirst sicher noch eine erleben" grinste er und griff ihren Oberarm noch etwas fester zusammen. Dem anderen gab er einen Wink, damit er den anderen Arm der Gefangenen nahm um nichts dem Zufall zu überlassen. "Dann wollen wir doch mal dieses nette Heim hier verlassen und schauen was der Tag noch so für uns bereit hält und vor allem was wir nachher alles in Händen halten werden. Zum beispiel dich und Hedda und wer weiß wen noch von deiner verkorksten Familie." So brachten sie sie hinaus und passten auf, dass sie keine Dummheiten machen konnte. Der Weg war lang, aber sie kamen irgendwann doch am Marktplatz an.

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