• Von wegen Söhnen die Nichtrömer waren: Führe mal des an was ich zu Ägypten in die Wiki geschrieben habe Beispiele:"Eine weitere Besonderheit war die Schaffung des Status der ex castris. Dadurch gewährten die ersten Kaiser den im matrimonium iniustum als Peregrini geborenen Söhnen der ägyptischen Legionäre das Bürgerecht.


    Halt eine der Maßnahmen um die Legionäre in Ägypten an die Kaiser zu binden.


    Zugegebener Maßen aus einem Buch von 1900 aber immerhin :D (Wenn ich mich nicht irre)

  • Zitat

    Original von Appius Terentius Cyprianus
    Von wegen Söhnen die Nichtrömer waren: Führe mal des an was ich zu Ägypten in die Wiki geschrieben habe Beispiele:"


    :dafuer: ;)


    Wäre ja sonst auch äußerst ungerecht, wenn der aus dem Dienst scheidende Auxiliarsoldat für seine Kinder das Bürgerrecht erwirbt, aber die Legionärssöhne keine Chance dazu gehabt hätten.


    Wenn also die Söhne von Veteranen deren Ausrüstung mit in die Legio bringen durften und konnten, würde das auch erklären, warum neben den Schienenpanzern auch weiterhin Kettenpanzer in Gebrauch waren.


    Zumal es einige Zeit brauchte, bis der Schienenpanzer weit verbreitet war. Ich halte folgendes Szenario für wahrscheinlich:


    Zuerst wurden unterschiedliche Prototypen von Eliteeinheiten bzw. Gladiatoren ausprobiert. Hatte man den seiner Meinung nach besten Typ ausgewählt, wurden höchstwahrscheinlich zuerst die italischen Legionen damit ausgestattet. Danach führte man ihn in die Legionen der kaiserlichen, weil s.g. unbefriedeten Provinzen ein. Also der "kämpfenden" Truppe. Und zum Schluss bekamen vielleicht noch die restlichen Legionen diesen Panzertypus.


    Eine Frage:


    Mussten die Soldaten der Auxiliareinheiten ihre Ausrüstung auch vom Sold abstottern?


  • Ja nun sind andererseits die Ägyptische Legionen für das Gesamtheer auch wieder eher eine schlechte Vergleichsmöglichkeit, weil sie aufgrund ihrer Stationierung recht viele Sonderrechte und Vergünstigungen hatten (Im Vergleich zu anderen Legionen).
    Also hatte eher wenig mit Gerechtigkeit als mit politischer Berechnung zu tun;)

  • Zitat

    Original von Appius Terentius Cyprianus


    aufgrund ihrer Stationierung recht viele Sonderrechte und Vergünstigungen hatten (Im Vergleich zu anderen Legionen).
    Also hatte eher wenig mit Gerechtigkeit als mit politischer Berechnung zu tun;)


    Interessant.


    Was waren das für Sonderrechte und Vergünstigungen?

  • Wie gesagt das mit den Sonderechten für die nicht römischen Familien, dann bekamen sie glaube ich auch mehr Donovatio (oder wie man das schreibt, halt diese Sonderzahlungen) und sonst müßte man nachschauen will da ja nichts falsches sagen. Hauptsächlich aber halt diesen Sonderstatus für ihre Familien, des kann ich zumindestens sicher sagen.

  • Zitat

    Original von Appius Terentius Cyprianus
    Wie gesagt das mit den Sonderechten für die nicht römischen Familien, dann bekamen sie glaube ich auch mehr Donovatio (oder wie man das schreibt, halt diese Sonderzahlungen) und sonst müßte man nachschauen will da ja nichts falsches sagen. Hauptsächlich aber halt diesen Sonderstatus für ihre Familien, des kann ich zumindestens sicher sagen.


    ?(


    Wenn du mit dem Sonderrecht für die nicht römischen Familien, die Erlangung des Bürgerrechtes nach dem Dienst in einer Auxiliareinheit meinst, muss ich dir leider widersprechen. In keiner Literaturquelle, die ich kenne, wird diese Unterscheidung zwischen den in Ägypten und den in den restlichen Provinzen stationierten Einheiten gemacht. Auch bzgl. der Möglichkeit, dass Legionärssöhne bei Eintritt in die Legio das Bürgerrecht bekamen. ;)


    Dies schließt natürlich nicht aus, dass die in Ägypten stationierten Einheiten bestimmte Sonderrechte besaßen. Neben den für alle Soldaten geltenden Sonderrechten. Da es sich um die wichtigste kaiserliche Provinz handelte, halte ich dies sogar für höchstwahrscheinlich. Mich hätte nur interessiert, welche das waren. :D ;)


    Zu meiner Aussage, dass ich es ungerecht fände, dass illegitime Legionärssöhne nur in Ausnahmefällen oder bei einer Bewerbung zu einer Einheit, die in Ägypten stationiert war, das römische Bürgerrecht erwerben konnten, möchte ich folgendes anmerken: (immer bezogen auf die Zeit, die im IR gespielt wird. Spätestens seit Anfang des 3. Jahrhunderts war es sowieso obsolet)


    Die damalige Gesellschaft war sehr standesbewusst. So war das römische Bürgerrecht die höchste Rechtsstufe für den "Normalbürger", auf die man stolz war. Warum sollte man dann als römischer Bürger in die Legion eintreten, wenn die in Zukunft vielleicht vorhandenen Söhne aus illegitimen Ehen überhaupt keine Chance gehabt hätten, das römische Bürgerrecht zu erwerben. Zugegeben, starke Motivationsgründe waren sicher auch die geregelte Versorgung mit Essen, der Sold, die Sonderrechte und das Entlassungsgeld. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass dies alles den Verlust des römischen Bürgerrechtes für die Nachfahren gerechtfertigt hätte. Zumal die Legionäre wohl kaum angesichts der damaligen Lebenserwartung bis zum Ende ihrer Dienstzeit mit der Gründung einer Familie warten wollten.

  • Was das Sonderecht angeht: So wie ich es verstanden und in Erinnerung habe bekamen die Kinder eines Ägyptischen Legionärs halt schon während der Dienstzeit (und nicht danach) das Bürgerrecht ohne in eine Legion eintreten zu müssen (Ab Trajan), aber wie gesagt ich werde mal versuchen das Buch wiederzufinden und dann nochmal reinschauen.

  • Ich habe mal bei LeBohec "Die römische Armee" nachgelesen. Da wurde mir mal wieder bewusst, wie kompliziert die ganze Sache eigentlich ist. -.^ ;)


    In diesem Buch steht, dass bei ehrenhafter Entlassung Soldaten, die über ihre Zeit hinaus gedient hatten, und Veteranen Diploma beantragen konnten, mit denen sie selbst,falls erforderlich, ihre Ehefrauen und ihre Kinder das römische Bürgerrecht erlangten. Für die Prätorianer ist dies wohl von 72/73 bis 306 a.d. belegt. Hier allerdings nur in Bezug auf das conubium.


    Als Quellenangabe dienten LeBohec:


    M. Roxan, Diplomas; 1978, Nr. 6
    J. Vendrand-Voyer, Normes civiques et métier militaire à Rome; 1983


    Diese Bücher nenne ich aber leider nicht mein eigen. :( ;)

  • Da wir hier ja schon beim munteren Wissensaustausch über das römische Militär sind... ;)


    Weiß zufällig jemand, ob es Ausgangsregelungen gab? Ich weiß leider nur, wie das für Rekruten aussah (gar kein Ausgang) aber was ist mit den einfachen Soldaten, Unteroffizieren und Offizieren?
    Ich meine gelesen zu haben, dass es hin und wieder Offiziere gab, die gar nicht im (festen) Lager selbst lebten, sondern ein Haus in der (für gewöhnlich) anliegenden Stadt hatten.
    Weiß da jemand etwas Genaueres?

  • Zitat

    Original von Titus Didius Gordianus
    also zu meiner Zeit hatte man als probatus keinen Ausgang und als Legionär mußte man es beantragen, wenn man länger weg war oder die stadt verlassen wollte.


    Soweit ich weiß ist das heute immer noch so;)

  • Zitat

    Original von Quintus Duccius Eburnus
    Da wir hier ja schon beim munteren Wissensaustausch über das römische Militär sind... ;)


    Weiß zufällig jemand, ob es Ausgangsregelungen gab? Ich weiß leider nur, wie das für Rekruten aussah (gar kein Ausgang) aber was ist mit den einfachen Soldaten, Unteroffizieren und Offizieren?
    Ich meine gelesen zu haben, dass es hin und wieder Offiziere gab, die gar nicht im (festen) Lager selbst lebten, sondern ein Haus in der (für gewöhnlich) anliegenden Stadt hatten.
    Weiß da jemand etwas Genaueres?


    Für die Zeit die im IR gespielt wird, kann ich dir leider nichts genaueres sagen.


    Man könnte auf Tacitus verweisen, der sich darüber beschwerte, dass von einem Manipel drei Viertel der Männer im Urlaub waren oder herumlungerten. Sie hatten sich bei ihren Zenturionen Urlaub oder die Befreiung vom Tagesdienst erkauft. Um dies zu finanzieren, gingen einige Legionäre angeblich höchst unerfreulichen Nebentätigkeiten nach, wie z.B. Raub und Diebstahl.


    Ob das aber Anfang des 2. Jhd. a.d. noch der Fall war, weiß ich nicht, da zu dieser Zeit die Kaiser die "Zusatzgelder" an die Zenturionen auszahlten. Aber es ist anzunehmen, dass es diese "Dienstbefreiungen" nachwievor gab.

  • Ich hab da eine Frage zur Classis Misenensis. Und zwar hab ich mal gelesen, dass die Sonnensegel im Colosseum von den Mannschaften derselben bedient wurden. Ich bin neugierig, trifft das zu und wenn ja, heißt das, dass in Rom eine ständige Abteilung der Classis stationiert war? Wenn ja, hatten sie mehr Aufgaben, als bloß den "Sonnenschirm" zu bedienen, sprich Polizeiaufgaben und ähnliches?

  • Soweit ich informiert bin, wurde diese Abteilung nur bei Spielen abgestellt und war nur dafür zuständig die Segel zu bedienen. Es müssen daher Männer der seemännischen Abteilung gewesen sein, also keine Marineinfanteristen.


    Dies weil ein gewisses Knowhow notwendig ist, um Segel dieser Grösse gleichmässig und ohne Materialschaden zu bedienen.

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    CIVIS

    SODALIS FACTIO ALBATA - FACTIO ALBATA

  • Zitat

    Original von Appius Terentius Cyprianus
    Von wegen Söhnen die Nichtrömer waren: Führe mal des an was ich zu Ägypten in die Wiki geschrieben habe Beispiele:"Eine weitere Besonderheit war die Schaffung des Status der ex castris. Dadurch gewährten die ersten Kaiser den im matrimonium iniustum als Peregrini geborenen Söhnen der ägyptischen Legionäre das Bürgerecht.


    Halt eine der Maßnahmen um die Legionäre in Ägypten an die Kaiser zu binden.


    Zugegebener Maßen aus einem Buch von 1900 aber immerhin :D (Wenn ich mich nicht irre)


    Ich habe nochmal ein bisschen recherchiert.


    Der Satz oben stimmt in soweit, dass die Söhne von Legionären das Bürgerrecht verliehen bekommen haben, wenn sie selbst in die Armee eingetreten sind. Ein Erhalt der Bürgerrechte vor dem Eintritt ist daraus nicht abzuleiten. Leider. ;)


    Der Begriff "ex castris" ist in der Wissenschaft umstritten.


    Die Befürworter sagen, dass dieser Begriff den Herkunftsort bezeichnet. Aus dem Lager, was aber streng genommen aus der aus der canabae lauten müsste, da Frauen im Lager nicht zugelassen waren und somit ihre Söhne nicht in den Lagern zur Welt birngen konnten. Als Praenomen erhielten solche Rekruten häufig den Namen Spurius, (Abk. s.p. = sine patre = ohne Vater).


    Die Gegner bezweifeln den Begriff als solchen. Sie führen an, das es den Begrff "ex castris" nie gegeben hat, da sie nie auf Inschriften gefunden wurde. Sie führen den Begriff "origo castris" ein. Allerdings mit der selben Bedeutung wie "ex castris".


    Es wurde in Ägypten ein Papyrus entdeckt, auf dem hinter den Namen von vielen Soldaten das Wort "castris" geschrieben steht. Vielleicht meinte der Autor des Buches, welches du gelesen hast, jenes Papyrus.



    Zu den Diploma und den daraus abgeleitenden Rechten:


    Für Legionäre ist der Erhalt von solchen Diploma nicht nachgewiesen. Somit ist unsere Theorie zusammengebrochen. Leider. :( ;)

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