Ludi Apollinaris

  • ~ LUDI APOLLINARIS ~


    Ein sonniger Tag entfaltet sich über der Urbs. Der Gott meint es gut mit seinen Bürgern an seinem Festtag und der blaue Himmel strahlt über der Stadt. Die Straßen und Plätze füllen sich, überall ist man guter Laune, und Gaukler und Possenspieler ergötzen das Publikum mit ihrem Spiel.
    Bereits in Scharen strömen die Menschen an diesem Morgen zum Circus Maximus, jenem imposanten Zeugnis römischer Architektur, in dem am heutigen Tage die großartigen Wagenrennen zu Ehren des Apollon stattfinden sollen. Glücklich darf sich der schätzen, der eine der begehrten Karten ergattern konnte und die Schwarzmarktpreise steigen, jetzt Stunden vor dem Beginn. Windige Händler versuchen Geschäfte zu machen, aber auch clevere Geschäftsleute, die ihre Stände mit den Fanartikeln der Factiones errichtet und daürberhinaus allerlei an süßen Delikatessen und Getränken verkaufen.


    "Und damit sind wir schon mittendrin im Trubel. Die Menschen sind gespannter Erwartung und auch wir können es nicht mehr erwarten und fiebern diesem sportlichen Großereignis entgegen. Neben mir ist unser allseits beliebter Experte, Udus Latticus. Ude, wie geht es uns heute ?"


    "Ja, mein lieber Gaius, in der Tat, ganz Rom fiebert diesem Ereignis entgegen. Ich denke, wir dürfen großen Sport erwarten."


    "Wie sehen Sie die Situation der Favoriten bei diesen Ludi ? Dürfen wir wieder viel von ihnen erwarten ?"


    "Unbedingt. Lupus und Marsysas sind in bestechlicher..öhm bestechender Form. 8) Die Grünen haben allen Grund sich auf ihren Lenker zu freuen."


    "Kann die Dominanz der Praesina, die unzweifelhaft als Favoriten zu sehen sind, denn überhaupt gebrochen werden ?"


    "Nun, wenn Dominator Spectatorum einen guten Tag hat, steht sicher auch auf der Rechnung. Er ist nicht mehr der Jüngste, sollte aber nicht unbeachtet seien. Und sicher ist mit der Veneta immer zu rechnen. Dareios hat gute Trainingseindrücke hinterlassen."


    "Ich danke Ihnen, Ude, für diese ersten Einschätzung, damit..."


    "Sie wissen doch, auf mich können Sie sich immer verlassen" :]


    "...ja, ich wollte jetzt schon was sagen. ;) Damit verabschieden wir uns da für den Moment und lesen uns gleich wieder."

  • Auch der Volkstribun machte sich an diesem Tag auf, in die Arena. Eigentlich war er nicht gerade die Sorte Mensch, welche solche Massenspektakel besuchte, aber erstens war er der wichtigste Würdenträger der breiten Volksmasse, genannt Plebs, und zweitens Dominus Factionis der kleinsten Factio im Imperium, der Weissen.


    Daher machte er sich heute früh genug auf den Weg, um sicherzustellen, dass die Wagen und Lenker in bester Verfassung waren und dennoch noch rechtzeitig in der Loge zu sein.

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    CIVIS

    SODALIS FACTIO ALBATA - FACTIO ALBATA

  • Als Anhänger der Aurata fand auch ich mich recht früh hier ein. Soetwas durfte man sich nicht entgehen lassen. Schon gar nicht, wenn es die eigene Familie war, welche die Pferde stellte, die hoffentlich in diesem Rennen den Sieg davontragen würden. So stand ich mit einem Erfrischungsgetränk etwas abseits und suchte in der noch kleinen Menge nach einem bekannten Gesicht.

  • Durus betrat gefolgt von zwei Sklaven den Circus und ging auf seinem Platz - natürlich ziemlich weit unten, wo die vornehmsten Männer (und Frauen) saßen. Seine blaue Toga, mit einem goldenen Blumenmuster gesäumt, wehte etwas im leichten Wind.
    Er nahm Platz und wartete gespannt auf die Wägen - Dareios war heute sein Favorit und beinahe hätte er eine Menge Geld auf ihn gewettet, wenn sein Gewissen ihn nicht davon abgehalten hätte.
    In der Menge erspähte er auch den jungen Aurelier, den er neulich getroffen hatte. Da dieser jedoch offensichtlich mit Schauen beschäftigt war, schwieg Durus vorerst.

  • "Ja, da sind wir wieder kurz vor Beginn des Rennens und ich kann es kaum erwarten. Spürst Du wie die Spannung steigt ? Ohja, ich kann sie förmlich riechen."


    "Du hast ganz recht, die Stimmung ist ausgelassen, und da kommen schon die Wagenlenker mit ihren Gespannen in die Arena gefahren. O dieses Gejohle, dieser ohrenbetäubende Lärm wie die Anhänger unter frenetischen Beifall ihre Lenker bejubeln. Von links nach rechts starten in diesem ersten Vorlauf Plinius von den Grünen, Rothar von der Veneta, für die Russata stehen nebeneinander Philippus Trax und Brinno, und aus dem fernen Tylus, auf der Außenbahn Kyrios Agoon."


    "In der Tat eine interessante Konstellation. Gespannt dürften wir darauf sein, welche Taktik die beiden Fahrer der Russata in der Mitte der Bahn nehmen werden. Wird der erfahrene Brinno dem roten Spitzenfahrer Trax den Rücken freihalten ?"


    "Kyrios Agoon, der Fahrer aus dem fernen Tylus dürfte bestenfalls Außenseiterchancen besitzen, trotzdem wird es interessant zu sehen sein wie er sich da auf der Außenbahn schlägt."


    "Plinius gehört ohne Zweifel zu den Favoriten in diesem Lauf, - und der Sprecher des Circus hat gerade die Anzahl der Zuschauer bekanntgegeben. 150 000 , eine stolze Zahl, der Circus ist zum Brechen voll. Jeden Moment geht es los, doch was ist das ? Ein Mann spielt sich vor den Gespannen auf und rennt wild umher. Wie hat der es nur auf die Sandbahn geschafft ? Meine Güte, bei Iuppiter und all den mächtigen Göttern, er ist ja völlig nackt !"


    "Er trägt eine Botschaft. Was steht da drauf ? Kannst du das lesen ? 'Befreit die Sklaven !' ? Junge, sowas hat Rom noch nie erlebt."

  • Auch Macer hatte sich zur Rennbahn begeben und es sich zusammen mit einer handvoll anderen Anhängern der Russata auf der Tribüne bequem gemacht. Die Startaufstellung behagte ihm gar nicht - Brinno und Thrax in einem Rennen, und Metellus wäre im zweiten dann auf sich alleine gestellt.. Und das Feld war stark, hoffentlich kam einer in den Endlauf.









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  • Auch Corvinus begab sich zu den Spielen, in Begleitung seiner Frau Hypathia, die er vorsichtig an der Hand über die Ränke führte, bis zu einem Sitzplatz in der "Sektion", in der er die meisten Anhänger der Russata vermutete. Die Tunika war in ein kräftiges dunkelrot gefärbt, ebenso wie die Stola seiner Liebsten und so nahmen sie in einer der vorderen Reihen Platz, um recht nahe beim Geschehen zu sein. Sie hielt die Kanne mit dem gesüßten Wein, der mit genug Wasser verwässert worden war, um auch erfrischend zu wirken, er hatte in einer Tasche Fladenbrot und lukanische Würste mitgenommen. Man konnte nie wissen. Ebenso hatte er sich ein rotes Banner für die Russata besorgt, welches er auf zwei Stangen fest gemacht hatte, um es schwenken zu können, sollte die Factio in Führung gehen und dergleichen.


    Mit suchendem Blick sah er sich um, vorsichtig mit dem Daumen über Hypathias Hand streichend. Auch Cillian, Nicos und die anderen Sklaven hatte er eingeladen, ihn zu den Spielen zu begleiten. Sie hatten hart gearbeitet, damit der Kelter stand, damit der Keller fertig eingerichtet war, so dachte er sich, er konnte sie belohnen, indem er sie an den Feiertagen zu den Spielen gehen ließ. Sie saßen eine Reihe hinter Corvinus und Hypathia und trugen ebenfalls rote Flaggen bei sich. Neugierig sah Corvinus nach vor, um zu erblicken, welche Fahrer aufgestellt waren und wo andere Anhänger der Russata saßen. Corvinus war eine Spielernatur, darum hatte er sich eine Factio ausgesucht, die weniger Mitglieder hatte und die auch nicht so stark war, wie die überlaufenen Purpurea oder Veneta. Es lag in seiner Natur, der Anhänger der kleinen Strebsamen zu sein. Der Sieg der Russata bei den letzten Ludi hatte ihn stark beeindruckt und so hoffte er auf einen erneuten Sieg seiner favorisierten Factio.




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  • Albinus hatte es gerade noch so geschafft. Er war extra früh aufgeborchen, aber der Vekehr nach Rom war wie immer mörderisch gewesen.
    Versorgt mit Wein und einigen Leckereien wartete er nun auf den Start

  • Tacitus fielen beim Geschehen auf der Rennbahn beinahe die Augen aus dem Kopf. Er hatte in einer Loge unterhalb der des Imperators Platz genommen, von wo aus er einen guten Überblick über die Startaufstellungen auf der Rennbahn hatte.


    Als er diesen flitzenden Nackten auf der Rennbahn sah, wurde ihm ganz schwarz vor Augen und er wandte sich beinahe beschämt ab. Hoffentlich würde der Imperator nicht auf die Idee kommen, ihm als Veranstalter und amtierenden Aedil diesen Vorfall anlasten zu wollen. Besorgt schaute er zur Loge des Kaisers. Innerlich grollte er. Irgendjemand würde dafür doch zur Verantwortung gezogen werden können, und sollte es nicht gerade ihn treffen, so ließe sich bestimmt einer der zahlreichen Wächter heranziehen, die gerade emsig damit bemüht waren, den Nackten einzufangen.


    Das Publikum amüsierte sich scheinbar prächtig, so vernahm man aus einigen Reihen auftretendes Gelächter und so hoffte Tacitus, daß der Kaiser dieser Form von Humor ebenfalls nicht abgeneigt war.

  • Quaestor Tiberius Vitamalacus war in schlichten, blauen Toga erschienen, dicht gefolgt von Titus, seinem ewigen Schatten. Beide hochgewachsen Männer hatten kein Problem, sich ihren Weg durch die Menge zu bahnen. Titus klopfte einem Jungen, der sich gerade anschickte, dem Patrizier um seinen Sesterzenbeutel zu erleichtern, kräftig auf die Schulter, so das dieser einfach verschwand. Tiberius Vitamalacus, der dies aus dem Augenwinkel wahr genommen hatte, warf dem Jungen eine Sesterzen zu.


    "Titus, wann warst du das letzte Mal bei einem Rennen ?"


    Titus überlegte, und wenn Titus überlegte, dauerte es immer etwas länger.


    "Das,... Das war damals in Tarraco, erinnerst du dich ?"


    Und ob er sich erinnert an jenen Tag, allerdings weniger an das Rennen, sondern vielmehr daran, das er damals Nova wieder getroffen hatte.


    "Ja,... tue ich...."


    Doch anders als bisher sürte er nicht mehr diese Kälte in sich bei den Gedanken daran. Mittlerweile hatten sie seinen Platz erreicht und Tiberius Vitamalacus widmet sich dem Start.


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  • Da die Ludi Apollinares ganz unzweifelthaft einen unübersehbar religiösen Charakter haben, ist Victor an diesem Tag nicht als Vicarius Principis der Veneta unterwegs, sondern gezwungenermaßen als Septemvir. Ganz so schlecht ist das nicht, denn dadurch hat er einen ziemlich guten Platz, weit unten und fast auf der Höhe der Ziellinie. Allerdings musste er dafür die blaue Toga zuhause lassen und stattdessen die purpurgesäumte Toga der Priester anlegen. Dazu kommt, dass die Priester um ihn herum kaum in die Fängesänge einfallen würden, welche bald schon aus der Veneta-Südkurve klingen würden. Ein bisschen kommt sich Vic schon vor wie der würdige Vertreter des Princeps Factionis, denn Senator Aelius Quarto sitzt auch immer nur mit blauer Schärpe und kleinem blauen Fähnchen zwischen den hochrangigen Mitgliedern des Staates, ganz so, wie er heute, denn ein bisschen Blau hat er sich nicht nehmen lassen.


    Schon gehen die Wägen an den Start. Rothar ist der einzige, der im ersten Rennen für die Veneta startet. Kein Glücksgriff, denn Rothar ist ein Teamfahrer, der eigentlich für Dareios oder Diokles den Rücken freihält. Aber vielleicht würd er heute mal zeigen können, was in ihm steckt, wenn man ihn nur lässt. Vic schielt nach rechts und links, doch außer verhaltenes Klatschen ist keine Fan-Regung zwischen den Priestern auszumachen. So schwenkt auch Vic nur artig sein Fähnchen und kommt sich dabei ziemlich blöde vor.




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  • Noch keiner der Weissen war in diesem ersten Lauf am Start. Auch nicht schlecht, so konnten sie sich vielleicht im nächsten dann helfen und kamen dem Wagen meines Bruders nicht in die Quere.


    Als amtierender Volkstribun hatte ich nach dem Kaiser und den Senatoren einen der besten Plätze. Ganz weit unten und doch genügend weit oben, um nicht von umherfliegenden Wagenteilen getroffen zu werden, sollte es einen Unfall geben und auf den letzten Metern der Zielgeraden.


    In makelloses weiss war ich heute gekleidet, stolz darauf, ein Albater zu sein und ebenfalls stolz darauf, die traditionelle weisse Farbe der Kleidung von römischen Bürgern nicht wegen eines Rennens mit den farbigen Kleidern der Provinzialen tauschen zu müssen.

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    CIVIS

    SODALIS FACTIO ALBATA - FACTIO ALBATA

  • Und wieder waren Spiele in Rom - ein Ereignis, das sich kein Römer entgehen lassen würde, wenn er im Herzen ein echter Römer war. Das Wetter war schlichtweg ideal, kaum ein Wölkchen trübte den Himmel, und als die iulischen Geschwister, Constantius und Helena, sich ihren Weg auf der Tribüne zur Veneta-Fankurve erkämpften, waren sie nicht ganz alleine. Wonga, der hühnenhafte ianitor der Casa Iulia, lief hinter den beiden her und schleppte eine längere Stange, an der die tiefblaue Fahne zum Zeichen der Unterstützung für die Factio Veneta befestigt war. Die Stimmung an der Kurve war sehr gut, schon sehr viele der Freunde der Veneta hatten sich eingefunden und jubelten frenetisch, um die Stimmung ein wenig anzuheizen. Später würden noch sicher Fangesänge folgen, aber das war eindeutig noch zu früh vor dem Start.


    "Hier ist noch Platz!" sagte Helena laut zu Constantius und deutete auf einige freie Plätze. Sie trug eine strahlend blaue Stola und eine ebenso blaue Palla, sodass die bereits anwesenden Fans ihr gerne Platz machten. Wonga positionierte sich mit seiner riesigen Fahne und dem nicht minder breiten Kreuz hinter den Geschwistern und reckte die Fahne in die Luft. Wildes Jubeln anderer Factioanhänge begleitete ihn dabei, und ein paar andere zückten ebenfalls ihre Fahnen und wedelten mit. Aus der Ferne bot sich sicher ein interessantes Bild, auch wenn einige andere Fans, die nun ihre Sicht von Wonga verdeckt glaubten, leise murrten. Helena indes blickte sich interessiert in der Fankurve um, ob sie ein bekanntes Gesicht entdecken würde - und sowohl Tiberius Durus als auch Tiberius Vitamalacus winkte sie eifrig zu, als sie diese erspäht hatte.


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  • Auch ich war hier, gekleidet in eine orientalische Tunika, viel länger als die Knielangen römischen und reich bestickt. Darüber ein Mantel in reinstem Weiss, mit Goldfaden üppig verziert und Fransen und Quasten.


    Schon im ersten Rennen wurde mein Gespann ausgerufen. Wir hatten seit dem letzten Rennen hier in Rom hart trainiert. Ich hatte es auch geschafft, den Circus Maximus als Trainingsbahn zu erhalten und so konnten sich Gespann und Lenker an die anderen Bedingungen hier in Rom anpassen. Ich war der Meinung, sie hätten das gut geschafft. Zumindest sollten sie jetzt für einmal nicht einen Unfall bauen, sondern mindestens ins Ziel kommen. Damit wäre ich schon zufrieden, auch wenn sie letzte würden.


    Fröhlich schwenkte ich meine kleine Tylusfahne.

  • Zunächst war der Blick des Tiberius Vitamalacus auf die Rennbahn gerichtet, weniger in die Zuschauerränge. Er freute sich darauf, endlich einmal wieder einem Rennen in voller Länge und ihr in Rom beiwohnen zu können.


    Erst als ihM Titus auf die Schulter klopfte, wandte er sich um.


    "Dadrüben,.... ist doch Kleine von neulich Nacht."


    Er sparte es sich Titus zurecht zurücken, zu lange kannte er den riessigen Legionär, so das er wusste, es würde eh nichts nutzen. Stattdessen drehte er sich in die Richtung, in die Titus gezeigt hatte und entdeckte wirklich nicht weit entfernt Helena und ihren Bruder.
    Er lächelte ihr freundlich zu und winkte auch zurück. Sie unter den Venetaanhängern zu finden überraschte ihn mittlerweile auch garnicht mehr.


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  • Auch Maximus lies sich dieses Spektakel natürlich nicht entgehen und nahm inmitten seiner Factiokollegen nun ebenfalls platz, ganz in der Nähe von Macer, dem er zuvor noch versprochen hatte mit sicherheit heute zu erscheinen. Es war schließlich ein wichtiges Ereignis indem unsere Wagenlenker jede Unterstützung gebrauchen konnten. Wie schon bei anderen spielen, war die Atmosphäre geradezu überwältigen und der Lärm ohrenbetäubend. Alle sehnten sich offenbar nach diesen Rennen, die hoffentlich spannende Unterhaltung bieten und am besten ein glückliches Ende für die Russata nehmen sollten.


    Doch Maximus musste schon bald aufhorchen als er die Startaufstellung für den ersten Vorlauf vernahm. Gleich zwei Fahrer der Russata mit Brinno und Thrax mussten im allerersten Vorlauf antreten."Wenn das mal gut geht." sprach er laut seine Gedanken aus. Das schlimmste wäre wohl wenn beide gleich so früh eine herbe Niederlage einstecken müssten. Doch noch war alles offen und er setzte seine Hoffnung darin, dass zumindest einer von beiden es schaffen würde und mit etwas Glück bekam unser letzter Fahrer Metellus keine allzu starken Gegner im Vorlauf zugelost.


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  • Nachdem der Nackte schließlich von dem Aufsichtspersonal eingefangen werden konnte und unter Arrest gestellt wurde, beruhigt sich alles wieder und konzentriert sich nun auf den Start des Rennens.


    "Ja, liebe Freunde, das war eine Aufregung. Das Publikum hat es mit Humor genommen. Doch jetzt wollen wir uns wieder dem Rennen widmen. Die Gespanne stehen bereit, die Stallburschen haben die Arena verlassen und die Wagenlenker sind bemüht ihre Tiere im Zaum zu halten."


    "Die aufgebrachte Stimmung und tobende Atmosspähre macht es den Lenkern nicht leicht. Die Tiere sind angespannt..."


    "...genau wie ihre Lenker. Sieh, der tylusische Lenker scheint Probleme zu haben, seine Gespann unter Kontrolle zu halten. Die Pferde sind völlig aufgebracht, jetzt kommen einige von den Stallburschen wieder und bringen den Wagen aus Tylus wieder in die richtige Position."


    Ein Mann taucht am am Rande der spina auf in einer knielangen Tunika. In seiner Hand flattert ein weißes Tuch. Sein Blick zeichnet stoische Gelassenheit. Die Pferde schäumen.


    "Jetzt gibt er das Startzeichen !"


    Und dann lässt er das Tuch los. Es flattert gen Boden und wie aus einem Katapult schießen die Wagen nach vorne.


    "Jetzt geht es los ! Da, der Fahrer aus Tylus versucht auf die Innenbahn zu drängen. Doch Brinno kann ihn entscheidend behindern."


    "Ja, da lässt der alte Hase seine ganze Routine ausspielen, während sich sein Teamfahrer mit Rothar von den Blauen um die Position hinter Lupus streitet, der auf der Innenbahn seine Pferde schnurstracks geradeaus durchzieht."


    "Aber nicht mehr lange, es sieht so aus, als könne sich Trax von Rothar lösen und ist jetzt daran, Plinius einzuholen. Der spürt schon den Staub des roten Fahrers in seinem Rücken."


    Die Räder donnern über den Sand der Arena.


    "Jetzt kommt die Kurve. Plinius hat noch immer die Innenbahn, aber Philippus kommt ran, Rothar im sicheren Mittelfeld und hinten streiten Brinno und Kyrios noch immer um jeden Pes."

  • Das anstehende Rennen war eine willkommene Abwechslung in den zahllosen unangenehmen Begebenheiten und Ereignissen der letzten Tage. Dieser Tag versprach die Zerstreuung, die ein belasteter Geist benötigt, um in wenigen Stunden den Belastungen des Lebens wieder standhalten zu können. Das brennende Gefühl nach Samira, die Sorge um Livilla, die Unzufriedenheit über die Aufgaben seines Dienstes waren für ein paar Stunden zweitrangig. Nun galt nur der Moment. Der Moment, den er mit seiner Schwester verbringen durfte. Mit stolz erhobenem Haupt begab er sich an ihrer Seite zu seinem Platz auf der Zuschauertribüne. Hier und dort schenkte er Helena ein sanftes Lächeln und zwinkerte ihr gutmütig zu. Es war einfach ein beruhigendes Gefühl sie nehmen sich zu wissen. Dies war nicht alleine darauf zurückzuführen, dass er somit seinen Wachinstinkt besänftigen konnte, sondern auch weil ihre Begeisterung für die Wagenrennen der seinen in nichts nachstand.
    Am liebsten hätte der junge Iulier dem Sklaven Wonga, der hinter ihnen Stellung bezogen hatte, die Fahne der Veneta aus der Hand genommen und sie stolz hin und her geschwenkt.
    Doch im Moment sollte es Wonga vergönnt bleiben die Blaue Fahne zu halten. Und es schien den Sklaven erstaunlicherweise sichtlich zu erfreuen. Die weißen Zähne des Nubiers blitzten immer wieder auf, wenn er spielerisch die Fahne im böigen Wind schwenkte. Ein Umstand, der auch Constantius schmunzeln ließ.


    Verspätet blickte er deshalb in die Richtung, in die Helena so freudig winkte. Es sollte ihm dann auch nicht mehr schwer fallen zwei bekannte Gesichter auszumachen. Respektvoll neigte er sein Haupt, so dass es auch über eine Entfernung noch zu erkennen war, vor den beiden Männern.


    „Steht es fest, dass Hermes nicht starten wird?“, sprach er neben Helena stehend, als sein Blick interessiert über die Rennbahn streifte.

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