Arbeitszimmer | Gracchus, Operosus

  • Sciurus kam mit dem Bittsteller von der Tür zum Arbeitszimmer seines Herrn. Er klopfte kurz an und trat dann hinein. "Herr, ein einfacher Mann möchte dir seine Aufwartung machen. Seine Name ist Titus Didius Operosus."


    Er wartete auf das Nicken seines Herrn und öffnet die Tür für den Besucher. "Tritt ein."

  • Die Unterbrechung kam Gracchus gerade recht, denn Terrentius Varros' De lingua Latina war zwar nicht übermäßig kompliziert, doch die Schrift in Hinsicht auf die Bedeutung religiöser Worte zu analysieren und exzerpieren war eine leidliche Aufgabe. Neugierig blickte er an seinem Leibsklaven vorbei um einen Blick auf den Gast zu werfen. Der gefallene Name sagte ihm nicht das Mindeste und er konnte sich auch nicht vorstellen, was jender Didius von ihm wollen konnte. Dennoch blickte er ihm nicht unfreundlich entgegen.

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  • Als der Sklave mich aufforderte, das Zimmer zu betreten, fasste ich mir ein Herz und betrat das geräumige, lichtdurchflutete Arbeitszimmer.


    Ein Mann saß in einem einem Stuhl vor ihm einige Schriftrollen, als er mich begrüßte. Merkwürdig, ich hatte mir den Mann irgendwie jünger vorgestellt. Aber davon ließ ich mich nicht abbringen. Ich trat auf ihn zu und blieb in gebührenden Abstand vor ihm stehen.


    "Salve, domine ! Ich danke Dir für deine Ehre, mich gütigerweise zu empfangen. Man hört so einiges über Deine Taten und daß Ihr immer ein Ohr für das Volk Roms haben sollst. So folgt Ihr eurem Vater, dem ehrwürdigen Senator. - Aber verzeih, ich habe mich ja noch gar nicht vorgestellt. Mein Name ist Titus Didius Operosus und ich lebe erst seit kurzem in der Urbs."

  • Der Mann trug einfache Kleidung, Gracchus sah bereits auf den ersten Blick, dass es sich nicht um hochwertige Stoffe handelte. Doch er machte einen gepflegten Eindruck, zumindest schien er sich auf sein Anliegen vorbereitet zu haben, wenn er auch aussah, als wäre er das körperliche Arbeiten gewöhnt. Er schien um einiges Älter zu sein als Gracchus und jener fragte sich, was der Mann schon alles in seinem Leben gleistet haben mochte. Ein wenig wunderte sich Gracchus, wie seine Taten nach Außen hin anscheinend schienen, doch als das Wort auf seinen Vater kam, nickte er stolz.
    "Salve, Didius Operosus! Bitte setz dich."
    Er winkte dem Sklaven, dass er ihnen etwas zu trinken bringen möge und Sciurus nahm sogleich von einem Tisch an der Seite zwei Gläser, welcher er mit Wasser und Wein füllte und heranbrachte.
    "Ich gebe mir wahrlich Mühe, meinen Eltern in ihrer Ehre nachzueifern. Doch sprich, was kann ich für dich tun?"

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  • Dankbar nicht sofort abgewiesen worden zu sein, setzte ich mich auf den angebotenen Platz.


    Ich räusperte mich, trank einen Schluck.


    "Nun, wie ich ja sagte, ich bin neu in der Stadt und als solcher über jede Hilfe dankbar. Doch schwach ist der Mann, der sich nicht selbst zu helfen weiß und deswegen wende ich mich an Dich. Eine Beschäftigung ist das erste, eine womit ich meinen Lebensunterhalt bestreiten kann und daher möchte ich Dir meine Dienste anbieten."


    Ich machte eine Pause.


    "Ich bin fähig in der Grammatik, des Lesens und Schreibens, und beherrsche die Arithmetik. Für meinen ehemaligen Vorgesetzten erledigte ich die Buchführung und verwaltete dessen Gut. Ich denke, das Organisieren fällt mir nicht schwer.So möchte ich Dich fragen, ob Du für mich Verwendung hättest oder einen deiner Klienten wüßtest, der diese hätte."


    Schließlich fügte ich noch hinzu.


    "Für deine Hilfsbereitschaft würde ich mich ohne Zweifel erkenntlich zeigen. Ich wäre daher bereit mich unter Dein Patronat zu stellen, wenn Du es verlangst."

  • Gracchus ließ sich die Worte des Operosus durch den Kopf gehen und überlegte, wo er diesen Mann, der durchaus fähig schien, einsetzen könnte. Doch alle Aufgaben, welche ihm in den Sinn kamen, wurden bereis von Sciurus zu seiner vollsten Zufriedenheit erledigt. Er dachte über seine Klienten nach, doch auch von diesen schien keiner geeigent zu sein. Schlussendlich kam ihm jedoch eine fabelhafte Idee.
    "Ich wüsste tatsächlich eine Person, welche von einem fleißigen und tatkräftigen Verwalter sehr profitieren könnte. Versprechen kann ich dir natürlich nichts, doch als mein Klient würde ich mich mit allen Kräften für dich einsetzen und selbst, wenn dies wider Erwarten nicht den erhofften Erfolg bringen sollte, so würde ich auf jeden Fall eine interessante Stellung für dich finden. Im unwahrscheinlichen Fall dass sich dies länger hinauszögern sollte, würde ich dir natürlich bereits im Vorfeld finanziell unter die Arme greifen, wie dies die Aufgabe eines Patrons ist."
    Ein mildes Lächeln zeichnete sich auf Gracchus' Lippen ab.

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  • "Es ist dies einer meiner Vettern."
    Er neigte ein wenig den Kopf.
    "Einen besseren Arbeitgeber als einen Flavius wirst du nicht finden. Ich werde mit ihm sprechen und dir sodann eine Nachricht zukommen lassen. Wo wirst du in Rom wohnhaft sein?"

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  • In ausführlichen Sätzen notierte sich Gracchus die Wegesangabe auf ein Wachstäfelchen. Es war nicht undbedingt die beste Gegend, doch auch nicht die schlechteste.
    "Ich werde gegen Abend mit ihm sprechen, dann sollte er in der Villa aufzufinden sein. Morgen früh dann werde ich meinen Sklaven mit einer Notiz schicken."
    Er nahm sich ein neues Wachstäfelchen und notierte eine Zahl darauf. Schließlich ließ er mit einem Wink Sciurus herantreten und gab ihm die Tafel, woraufhin dieser nickte und den Raum verließ.
    "Nun denn, kommen wir zu deinen Pflichten als Klient der Flavia. Es ist nicht vieles, was ich von dir erwarte. Womöglich bist du über einige Verfehlungen, welche in der Gens Flavia auftraten, informiert, womöglich nicht. Es ist dies jedoch vollkommen ohne Belang, denn als mein Klient erwarte ich von dir, dass du dich nicht an Gerüchten und Tratsch über diese Gens beteiligst und kein negatives Wort über ihre Mitglieder verlierst, ganz gleich, um wen es sich handelt. Wenn dir nichts Positives einfällt, so schweige. Bei den Wahlen wirst du selbstredent die Mitglieder dieses Hauses unterstützen, so denn sich jemand zur Wahl stellt, und insofern ich dir nichts Gegenteiliges mitteilen lasse. Weiters erwarte ich nur eine den Göttern gefällige Lebensart von dir."

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  • Ich hörte mir die Worte des Flaviers an. Sie klangen mehr wie eine Predigt. Nachdem er geendet hatte, beschränkte ich mich auf uns kurzes Nicken und


    "Ich will ein stets ein treuer Klient sein, so wie du mir stets ein gewissenhafter Patron sein wirst."

  • Damit war alles gesagt und Gracchus wartete schweigend, in Gedanken bei anderen Themen, bis Sciurus zurück kam. Der Sklave trug einen kleinen Beutel bei sich und stellte diesen vor Operosus auf den Tisch. Gracchus würdigte den Beutel keines Blickes.
    "Damit solltest du die Zeit bis zur Aufnahme einer angemessenen Arbeit überbrücken können. Wenn du weiters kein Anliegen hast, so wäre dies alles. Du wirst morgen von mir bezüglich der Stellung bei meinem Vetter hören."



    Sim-Off:

    Control Panel und WiSim (ich gehe davon aus, dass das Konto 'Numerius Operosus (3098) deines ist).

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  • "Ich danke Dir." sprach ich und nahm dankbar den Beutel entgegen.


    "Ich werde auf eine Nachricht deinerseits warten."


    Dann ergriff ich die ausgestreckte Hand mit dem Ring und küsste sie, wie es als Ehrbezeugung zwischen Klient und Patron üblich war.


    "Mein Patron !"


    Darauf entfernte ich mich langsam rückwärtsgewandt, verließ das Zimmer und wurde von dem Sklaven, der mich hierherbrachte wieder hinausgeführt.


    Sim-Off:

    Danke. Ja, alles richtig so.

  • Ein wenig blickte Gracchus dem neuen Klienten hernach, doch schließlich nahm er seine Studien wieder auf. Er war bereits bei den Angeronalia angelangt, doch obwohl damit das Jahr beinahe beendet war, lag beinahe noch einmal soviel Arbeit vor ihm, folgten doch hierauf die nicht festgesetzten Festtage der Götter und die für die Menschen eingerichteten Tage.

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