[Quirinal] Curia Saliorum Collinorum

  • Felix kam spät. Die meisten Sodales hatten sich bereits im Inneren der Curie eingefunden, nur wenige standen noch immer vor der Porta und unterhielten sich in einer kleinen Gruppe. Felix gesellte sich kurz zu ihnen und wechselte ein paar freundliche Worte. Hände wurden geschüttelt und das ein oder andere Kompliment wurde gemacht.... Dann löste sich der junge Claudier auch schon wieder von den Männern und betrat die Curie.


    Ehrfurcht erfüllte ihn jedes Mal aufs Neue, wenn er in diese geweihte Halle eintrat, dieses Mal sogar auf eine ganz besondere Weise, da sich ihm ein Lichtspektakel bot, welches Seinesgleichen suchte. Der Claudier hielt kurz inne und genoss für einen Augenblick den Anblick. Dann versuchte er zu sondieren, welche Sodales bereits eingetroffen waren und welche nicht. Er erblickte sowohl Flavius Scato als auch Magister Hortensius, beide saßen auf 2 der bereit gestellten Stühle.


    So ging nun auch Quintus auf einen der freien Plätze zu. Unterwegs grüßte er noch das ein oder andere Bekannte Gesicht, dann nahm der junge Mann Platz. Er schaute nochmals zu Hortensius, der alte Herr schien in einer Art Trance zu sein. Auf eine höfliche Begrüßung von Felix folgte zumindest weder eine Regung noch eine Antwort... Da aber Quintus Laune viel zu gut war als dass sie durch eine ausbleibende Erwiderung hätte getrübt werden können wandte er sich nun dem Flavier zu. Er hatte sich unmittelbar neben diesem niedergelassen, nur ein Platz lag zwischen ihnen und dieser war noch immer frei.


    "Salve Flavius Scato!" setzte der Claudier an "Ich hoffe die Dinge stehen gut? Was macht die Familie?"

  • "Claudius.", sagte Scato mit einem leichten Ausdruck der Freude in seiner Stimme, leise, aber dennoch, sein leichtes Kopfnicken und diese Tonlage waren bei Scato oftmals schon das höchste der Gefühle, "Es gibt keinen Grund zu klagen, mein Onkel, Flavius Furianus hat mich unter seine Fittiche genommen, ich bin sicher dass ich einiges lernen kann.", führte Scato ruhig aus und besann sich dann wieder auf seine Manieren, "Aber genug von mir, wie geht es dir? Ich hoffe die Dinge entwickeln sich gut?", fragte der Flavier während er sich leicht über den freien Platz beugte. Die Halle war nicht riesig, aber auch nicht klein, und es war vor allem sehr ruhig, sodass Scato seine Stimme nicht allzu laut erheben wollte.

  • Während nun auch die letzten paar Sodales, jene Gruppe mit der Quintus eben noch vor der Halle ein paar Worte gewechselt hatte, nahmen nun auch vermehrt die übrigen umstehenden Sodales Platz..


    "Dann darf man Dich wohl beglückwünschen, Flavius. Ein Mann wie Flavius Furianus ist eine Größe für sich, ich bin mir sicher, dass jeder gute Römer vieles von ihm lernen könnte."


    ein kurzes Lächeln huschte über seine Lippen...


    "Was mich anbelangt, nun, von viel Neuem seit unserem letzten Zusammentreffen kann ich nicht erzählen. Ich hatte überlegt Rom für einige Tage zu verlassen und ans Meer zu reisen, vielleicht in die Gegend um Neapolis. Vermutlich wird daraus aber letzten Endes doch wieder nichts, irgendwelche Verpflichtungen gibt es schließlich immer, die uns Patrizier hier in Rom festhalten..."


    Felix seufzte leicht während sich einer der letzten noch nicht sitzenden Sodales auf den Platz zwischen Scato und ihm setzte, natürlich nicht ohne sich zuvor bei beiden dafür zu entschuldigen ihr Gespräch zu unterbrechen..

  • "Zweifelsohne Claudius, zweifelsohne.", kommentierte Scato nicht ohne Stolz die Worte seines Gegenübers, "Wie wahr, ich hoffe jedoch dass du bald etwas Erholung findest, es kommt der Zeitpunkt an dem die Geschäfte in Rom auch mal ruhen müssen Claudius.", bemerkte der Flavier und dachte sich dass auch er mal auf eins der Familienanwesen reisen könnte, oder seine Mutter besuchen könnte, aber nun, an der Seite von Furianus, hätte er wohl kaum Zeit dafür.
    Nun da sich ein weiteres Mitglied zwischen den beiden platzierte, flachte das Gespräch ab, sodass Scato nach vorne blickte, auf den seltsam anwesenden Magister..

  • Hortensius bemerkte schon fast zu spät, dass viele der Sodales ihn erwartungsvoll anblickten. Alle hatten Platz genommen und zunehmend kehrte Ruhe ein. Der alte Mann erhob sich und schickte sich sodann umgehend an die Sitzung zu eröffnen...


    "Werte Sodales!" setzte der Magister der Salii Collini an und räusperte sich dann kurz, bevor er fortfuhr.."Für heute stehen einige wichtige Punkte auf der Tagesordnung. Zunächst aber muss denke ich gesagt werden wie sehr es mich freut zu sehen, dass dieser altehrwürdige Bund trotz der furchtbaren vergangenen Jahre derzeit eine solch hochmotivierte Jugend, ja, einen enorm ambitionierten und vor allem talentierten Nachwuchs vorweisen kann. Auch wenn die jüngsten Ereignisse wahrlich tiefe Wunden in unsere Reihe gerissen hatten, so denke ich kann man ohne jede Übertreibung sagen, dass wir diese so gut es eben ging schnell wieder schließen konnten." Hortensius schaute in die Gesichter der jüngst aufgenommenen Sodales, zuletzt in das von Flavius Scato. Mit einem Lächeln auf den Lippen sprach er weiter..."Diesem Umstand haben wir es zu verdanken, dass die Salii Collini der Zukunft frohen Mutes entgegen gehen können..."


    Der alte Mann machte eine kurze Pause und holte tief Luft


    "...Da nun allerdings der Weg bereitet und die Krise vorbei ist denke ich, dass es Zeit für eine Veränderung an der Spitze dieser Sodalität ist. Wie ihr wisst steht für heute die alljährliche Wahl zum Magister an. Lange schon zehrt das Alter an meinen Knochen, nur gab es bislang zu vieles zu tun was mich davor hat zurückschrecken lassen das Amt zu einem Zeitpunkt aufzugeben der meinem Nachfolger einen Haufen des Chaos überlässt. Diese Zeit ist nun jedoch vorbei und so denke ich ist die Zeit für einen Führungswechsel ideal. Von daher werde ich nicht erneut für das Amt des Magisters kandidieren."

    Hortensius atmete aus, Erleichterung... Sogleich hoffte er den Mienen der um ihn herum sitzenden Patrizier eine Reaktion entnehmen zu können. Was dachten seine Brüder wohl gerade?... Einige tuschelten, andere sahen ihn einfach nur stumm an, wieder andere schienen ob seiner Worte tief in Gedanken versunken zu sein...


    "Da unsere Reihen soweit vollständig zu sein scheinen können wir denke ich ohne weiteres Fortfahren. Möchte jemand einen seiner Brüder, den er für die Ausübung des Amtes für besonders fähig hält vorschlagen? Außerdem gibt es natürlich wie immer die Möglichkeit sich selbst dafür zu nominieren, im kommenden Jahr den Vorsitz dieser ehrenwerten Modalität inne zu haben."

    Erwartungsvoll blickte der alte Mann in die Gesichter der Sodales...

  • Scato war recht ruhig als der Magister sein Anliegen vorbrachte, sicher, er war sehr alt das war offensichtlich, und vielleicht war er auch einfach noch nicht lange genug in der Gemeinschaft um wirklich wehmütig auf die Verdienste dieses Mannes zu blicken. Er hatte seinen Respekt keine Frage, doch war es weder Scatos Stil sich allzu sehr mit Gefühlsduseleien aufzuhalten, noch den Blick in die Vergangenheit zu richten, abgesehen von den großen Leistungen seiner Familie versteht sich.
    Während die Curia also in Schweigen gehüllt war, und der Magister noch immer erwartungsvoll in die Gesichter von Scato, Felix und ihren Brüdern sah, räusperte sich Scato kurz, und erhob sich dann um im gleichen Moment die Stimme zu heben...
    "Brüder, hoch geschätzte Freunde und Mitglieder dieser ehrwürdigen Gemeinschaft.", begann Scato zu sprechen, "Ich denke wir alle sind uns um die Dienste welche uns unser Magister erwiesen hat mehr als bewusst. Und nichts wäre richtiger als ihm unsere höchste Anerkennung, unseren Respekt und natürlich unsere Dankbarkeit wissen zu lassen." Scato drehte sich mal nach links, mal nach rechts, um jeden der Männer ins Gesicht blicken zu können, "Wenn es sein Wunsch ist sein Amt niederzulegen, so haben wir diese Tatsache zu achten, wohlwissend um die Energie und auch das Engagement welches er dieser Bruderschaft hat zukommen lassen." Scato baute seine Rede noch ein wenig auf, bevor er letztlich zum Punkt kam, "Die Zeit der Veränderung ist gekommen, und ich bin vielleicht noch nicht lange genug dabei um euch alle so zu kennen wie es unter gleichen Brüdern sein müsste, doch weiß ich um den Ehrgeiz, den Respekt vor den Göttern, und dem Geschick eines Mannes in dieser Runde." noch einmal hielt Scato kurz inne bevor er sich zur Seite wandte, "Das langjährige Engagement unseres Magisters hat gezeigt dass diese Curia Konstanz schätzt, dass ein Mann in seiner Tätigkeit mit der Bruderschaft wächst, und deshalb schlage ich den jungen, und doch erfahrenen und klugen Quintus Claudius Felix als neuen Magister vor." eine kurze präsentierende Handbewegung auf seinen fast Sitznachbarn, und Scato setzte sich ohne etwaige Reaktionen abzuwarten hin, und blickte nach vorn.

  • Felix schaute Hortensius die ganze Zeit aufmerksam zu als dieser die Sitzung eröffnete. Es wunderte Quintus nicht, dass der alte Mann sein Amt niederlegen wollte, er hatte erst vor kurzem noch bei einem ihrer Treffen darüber gesprochen, dass er der Mühen die es mit sich brachte überdrüssig wurde.


    So schaute Quintus dann durch die Reihen der umsitzenden Sodales. Es war durchaus sein Wunsch das Amt von Hortensius zu übernehmen, hatte dieser ihn doch dafür vor Jahren, lange Zeit vor dem Bürgerkrieg, extra für dieses Anliegen unter seine Fittiche genommen.


    Doch der Claudier scheute sich davor aufzustehen und sich selbst zu nominieren, immerhin war er auf diese Art schon einmal bei der Wahl zum Magister gescheitert. Er hoffte darauf, dass sich einer der anderen Sodales an die Wahl des letzten Magisterwechsels erinnern und Felix Entwicklung würdigen würde indem man ihn vorschlug...


    Zu seiner Überraschung kam es dann jedoch ganz anders.


    Anstatt das einer der altgedienten zuerst das Wort erhob war es Flavius Scato der sich anschickte aufzustehen und zu sprechen ansetzte. Quintus war erstaunt, er wusste zwar, dass er in dem Flavier einen starken Partner gefunden hatte, aber dass Scato das was er jetzt gerade tat tun würde... damit hätte er im Leben nicht gerechnet.


    Zeit zum Danken blieb dem Claudier für den Moment allerdings keine, kaum hatte der Flavier ausgesprochen setzte er sich wieder hin... Schweigen im Kreis der Sodales... Quintus sah sich genötigt nun seinerseits aufzustehen.


    "Werte Brüder, ich fühle mich geehrt für das Amt des Magisters vorgeschlagen zu werden."


    Er schaute kurz zu Scato, ließ seinen Blick dann jedoch wieder abschweifen und sah den Salii Collini einem nach dem anderen kurz in die Augen während er weitersprach..


    "Wie ihr wisst habe ich vor einigen Jahren schon einmal für dieses Amt kandidiert. Damals habt ihr Hortensius Carrera als Magister auserkoren, eine Entscheidung, die ich rückblickend für genau richtig halte. Ich war jung, unerfahren, damals kaum 1 Jahr Mitglied dieser altehrwürdigen Sodalität."
    Er schmunzelte ob seiner eigenen damaligen Naivität
    "Nun jedoch bin ich älter geworden, gehöre zu den Brüdern die diesem Bund schon vergleichsweise lange angehören, was leider nicht zuletzt auch dem Umstand geschuldet ist, dass wir viele gute Mitglieder in den Wirren des Krieges verloren haben. Viele von euch wissen vielleicht, dass Magister Hortensius Carrera mich seit seiner Wahl unterstützt und unterrichtet hat, eine Ehre, für die ich mich an dieser Stelle noch einmal ausdrücklich bedanken möchte.“
    Felix nutzte eine kurze Pause in seiner Ansprache um sich dem noch amtierenden Magister der Salii Collini zuzuwenden und ehrerbietend den Kopf zu senken. Der alte Mann lächelte, dann hob der Claudier den Kopf und fuhr fort...
    "Magister Carrera ist es gelungen diesen Bund, der fast so alt wie die urbs aeterna selbst ist, durch eine seiner schwierigsten Zeiten zu führen. Nie sah er das Amt als Bürde, sondern stets als Möglichkeit den Göttern seinen Respekt zu erweisen und ihnen ihren gebührenden Tribut zu zollen. Es wäre mir eine außerordentliche Ehre dies fortzuführen und euch an seiner statt als praesul und vates bei Festen vorstehen, und euch als Magister dieser Sodalität leiten zu dürfen.


    Mit diesen Worten setzte sich Quintus und wartete auf eine Reaktion aus den Reihen der Salier.

  • Natürlich unterstützte Scato seinen eigenen Vorschlag, und kurz nach der Rede Felix' begann Scato auch schon zu applaudieren, und viele weitere stimmten mit ein. Die Curia teilte sich recht schnell in zwei Lager, die einen, welche den jungen Claudier unterstützten, und die anderen, welche seine Kandidatur eher verhalten aufnahmen, sich allerdings zunächst auch nicht auf einen starken, eigenen Kandidaten einigen konnten. Es war durchaus mit den Riegen des Senats zu vergleichen, eine gute Übung für die jungen Patrizier, und Scato war zufrieden dass die Allianz der ambitionierten jungen Herren durch diesen seinen Vorschlag wohl weiter gefestigt wurde..

  • Hortensius verfolgte das Geschehen aufmerksam. Er empfand es als zusätzliche Bestätigung seiner Mühen in der Ausbildung des jungen Claudius das nicht er ihn hatte vorschlagen müssen ihm als Magister nachzufolgen, sondern dass dieser Vorschlag aus den Reihen der Sodales kam. Zufrieden lächelnd hörte er dem Jungspund dann bei seiner kurzen Ansprache zu und fühlte sich nicht unwesentlich durch die Komplimente geschmeichelt.


    Nachdem Claudius Felix ausgesprochen hatte gab es einen kurzen Applaus, diesen nahm der Magister zwar zur Kenntnis, verhieß aber noch nicht allzu viel. So erhob er alsbald also erneut das Wort.


    "Nun denn, eine Kandidatur ohne Gegenkandidat scheint mir falsch zu sein. Da es keine weiteren Vorschläge eurerseits gibt behalte ich mir dann nun vor ein paar weitere Namen in den Topf zu werfen."


    Immerhin hatten sich einige der Sodales doch relativ deutlich mit Applaus zurückgehalten. Es herrschte also keineswegs Einstimmigkeit unter den Brüdern.


    "Wie wäre es mit Dir, Titus Munius Fusus? Lange schon darfst Du Dich Sodalis unserer Bruderschaft nennen, viel hast Du in der Zwischenzeit geleistet, hast viel erreicht."


    alle Augen wanderten auf den vielleicht 50-jährigen Fusus...


    "Oder Du, Manius Livius Orcella. Auch Dir würde ich die Führung dieser Gemeinschaft durchaus zutrauen."


    .....


    Aufatmend nahm Felix zur Kenntnis, dass seine Ansprache offenbar gut angekommen war, es gab einen kurzen aber bestimmten Applaus.


    Nach einem weiteren kurzen Moment der Stille erhob sich erneut Hortensius und ergriff das Wort. Der Claudier war erstaunt, dass ausgerechnet sein größter Förderer es war, der Gegenkandidaten vorschlug, ließ sich aber nichts anmerken. Gefasst hörte er also zu wie die beiden vom Magister angesprochenen Herren mehr oder minder dazu genötigt wurden nun ebenfalls etwas zu sagen.


    Felix war angespannt und nervös, er hatte keine Ahnung was nun passieren würde...

  • Keiner Zwei Männer schien damit gerechnet zu haben, dass der Magister ihre Namen in den Topf werfen würde und so dauerte es eine Weile, bis sich der erste, Livius Orcella, erhob..


    "Ich fühle mich geehrt von Dir vorgeschlagen zu werden." sprach der Livier und blickte dabei zu Carrera... "Natürlich würde ich das Amt entgegennehmen, sofern ihr mich als dessen würdig befindet, werte Sodales."


    Offenbar zufrieden mit dieser kurzen Ansprache nahm er wieder Platz und überließ Titus Munius Fusus das Wort.


    "Ich kann mich dem denke ich nur anschließen, auch wenn ich dazu sagen möchte, dass sich meine persönlichen Ambitionen auf das Amt des Magisters in Grenzen halten. Nicht weil ich es nicht ausführen möchte oder mir seiner Wichtigkeit nicht bewusst bin, sondern vielmehr da ich der Meinung bin, dass meine Fähigkeiten eher in anderen Bereichen, in juristischen Belangen zum Beispiel, liegen. "


    Wieder eine Recht kurze Ansprache, aber keiner der Sodales stellte weitere Fragen..


    "Nun gut." ergriff jetzt wieder Hortensius das Wort. "Da jetzt mehrere Kandidaten zur Wahl stehen denke ich können wir zur Abstimmung übergehen. Wen würdet ihr gerne zum neuen Magister der Salii Collini wählen?"


    Damit war die Wahl eröffnet.

  • Wie bereits einige vor ihm erhob sich auch Scato..
    "Ich stimme für Quintus Claudius Felix!", sagte er mit erhobener Stimme und setzte sich anschließend wieder. Andere taten es ihm gleich, von daher machte sich zumindest subjektiv leichter Optimismus breit..

  • Es zog sich eine Weile hin, bis alle Sodales ihre Stimme abgegeben hatten, aber relativ schnell wurde deutlich, dass es gut für den jungen Claudius aussah. Nicht nur konnte er die Stimme von Magister Hortensius für sich verbuchen, was sicherlich den ein oder anderen Sodales ebenfalls dazu beeinflusst hatte Felix seine Stimme zu geben, auch die von einigen anderen, unter ihnen Flavius Scato, konnte der junge Patrizier für sich verbuchen.


    So vergingen noch einige wenige Minuten, dann stand das Ergebnis fest und Hortensius ergriff erneut das Wort. Mit erhabener Stimme und einem leicht donnerndem Unterton begann er zu sprechen..


    "Quintus Claudius Felix, Deine Sodales haben entschieden, dass Du neuer Magister der collinischen Salier werden sollst. Du hast das Wort."


    Der Hortensier nickte Quintus kurz väterlich aufmunternd zu, dann nahm er mit einem Lächeln auf den Lippen wieder Platz. Der Claudier wartete nicht lange, erhob sich nun seinerseits und ergriff dann zum ersten Mal als Magister der Salii Collini das Wort.


    "Ich danke euch, fratres. Ihr habt mir heute eine große Ehre zu Teil werden lassen, ich werde euer Vertrauen nicht enttäuschen. Große Aufgaben liegen vor uns, aber ich bin mir sicher, dass wir diese gemeinsam und mit der Hilfe der Götter angehen und meistern werden."
    Eine kurze Pause folgte er in der Claudier die Hände leicht anhob, seinen Blick ganz kurz durch die Reihen schweifen ließ und ihn dann auf einem der Fenster auf halber Höhe zur Decke haften ließ..
    "Mich erfüllt es mit enormem Stolz euch, allen voran jedoch Quirinus bei kommenden Festen als praesul und vates dienen zu dürfen und werde alles in meiner Macht stehende tun, um ihm durch uns die ihm zustehende Ehrerbietung zu erweisen! Lasst uns ihm huldigen, so wie es seit jeher unsere Pflicht und Aufgabe ist."


    Mit diesen Worten verfiel Felix in einen der uralten Gesänge der Salier, in welchen seine Sodales umgehend mit einstimmten. Noch immer in mythisches Licht durch die einfallenden Sonnenstrahlen gehüllt musste die Curia bei diesem Schauspiel für Außenstehende fast übernatürlich wirken. Zunehmends begannen die Männer dann auch zu tanzen und so führten sie einen jener Tänze auf, deren Schrittfolge und Wortlaut nur sie selber kannten. Zu alt sind die Verse, zu archaisch das Latein...

  • Scato konnte sich einem gewissen Gefühl des Stolzes nicht entziehen, sowie es jedes Mal in dem sonst so kontrollierten Flavier aufkam wenn die uralten Klänge die ehrwürdige Halle durchfluteten. Konzentriert tanzte auch er die für ihn, im Vergleich zu vielen anderen, noch neuen Schrittfolgen des Tanzes, und ließ seine Stimme erklingen.
    Nach der Versammlung, welche viele Veränderungen brachte, blieb Scato noch einen Moment sitzen. Die ehrwürdigen Reihen lichteten sich, und viele der Salii beglückwünschten den neuen Magister Claudius noch aufrichtig, bevor sie in kleinen Grüppchen, leise sprechend, noch immer von den Eindrücken erfüllt das Gebäude verließen.
    Während die letzten Männer gingen, erhob sich auch Scato und ging langsam, und mit einem wohlwollenden Grinsen auf Felix' zu, "Ich gratuliere werter Claudius, ich hätte mir keinen würdigeren Nachfolger aus diesen hochdekorierten Reihen vorstellen können.", kommentierte Scato die Wahl, und nickte dem neuen Oberhaupt der Salii Collini respektvoll zu..

  • Eine ganze Weile zog sich die Versammlung noch hin, erst als sich die Sonne schon anschickte unterzugehen beendete der Claudier sie offiziell und entließ die Sodales zu ihren Familien. Während sich die Curia leerte schüttelte der neue Magister noch die ein oder andere Hand und führte so manches kurze Gespräch, nicht zuletzt mit Hortensius. Auch dieser machte sich allerdings, nachdem der Claudier sich nochmals für dessen Unterstützung bedankt hatte, recht schnell auf den Heimweg. So war Flavius Scato einer der letzten, die neben Felix noch in der Curie geblieben waren..


    "Quintus, mein Guter, nenn mich Quintus!" sagte er freudig lächelnd und streckte dem Flavier die Hand entgegen.
    "Vielen Dank für Deine große Unterstützung!"
    Nicht zuletzt diesem hatte er schließlich seine Wahl zum Magister zu verdanken.

  • Grinsend griff Scato nach der Hand, "Quintus, so sei es mein Freund. Von nun an nenne mich Caius.", antwortete Scato seinem Gegenüber, dem ersten nicht Flavii welchem er auf Augenhöhe begegnete, "Meine Unterstützung war nicht die Rede wert, manchmal brauchen gute Männer einen kleinen Anstoß um die fähigen unter ihnen zu erkennen." scherzte der Flavier, und löste seine Hand wieder, "Deine Wahl ehrt dich Quintus, du solltest demnächst einmal zur Cena in die Villa Flavia kommen, ich bin sicher meine Verwandten wären erfreut dich kennenzulernen."

  • "Nichtsdestotrotz" setzte der Claudier lächelnd zu sprechen an während sich ihre Hände wieder lösten "stehe ich in Deiner Schuld, Caius."


    Nickend hörte er dann Scato weiter zu und entgegnete erfreut


    "Sehr gerne. Es ist viel zu lange her, dass ich die Villa Flavia besucht habe. Ein Abendessen bei Euch wäre durchaus eine willkommene Abwechslung."


    Ohne lange zu zögern schob er direkt noch einige Sätze hintan..

    "Wenn Du keine Einwände hast würde ich bei der Gelegenheit auch gerne meinen Großvater und meinen Bruder mitbringen. Letzterer hat erst kürzlich eine junge Flavia kennen gelernt und würde sich mit Sicherheit sehr über eine Gelegenheit freuen sie wieder zu treffen."


    Ein leicht schelmisches Grinsen zeichnete sich in Quintus Gesicht ab.

  • "Wer wären wir dem Glück eines Claudiers und einer Flavia im Weg zu stehen? Ein jeder unseres Standes ist in diesen Zeiten gerne gesehen in der Villa Flavia. Es wäre mir eine große Freude euch begrüßen zu dürfen Quintus.", antwortete Scato mit einem Grinsen, und überlegte schon einmal wer das Pärchen wohl sein würde..
    "Ich schicke beizeiten einen Boten vorbei der euch zur Cena laden wird. Es wird an nichts mangeln, und ich bin sicher dass es viel zu bereden gibt." erklärte Scato und trat einen Schritt zurück, "Nun gut mein Freund, erwarte meine Nachricht, ich mache mich auf den Weg Heim, noch einmal meine Glückwünsche! Vale bene."
    Der Flavius drehte sich um und verschwand dann aus den erhabenen Hallen, sodass Felix alleine zurückblieb, aber es war ja nun auch mehr oder weniger seine Bürde die Räumen als letzter zu verlassen, und Scato wollte noch schauen ob er nicht noch mit Furianus zu einer Lehrstunde zusammenkommen könnte..

  • "Ich freue mich bereits sehr darauf. Vale bene, Caius." schickte Quintus dem Flavier noch hinterher, dann war dieser auch schon verschwunden und Felix damit der Letzte in der Curia. Lange blieb der neue Magister allerdings auch nicht mehr, nachdem alle Sodales die Hallen verlassen hatten begannen Sklaven umgehend damit sie zu putzen und die Stühle wegzuräumen. Quintus beobachtete das Geschehen ein paar Minuten lang, entschloss sich dann aber auch zum Gehen und machte sich auf den Heimweg.

  • Es war eine hitzige Diskussion welche heute im Versammlungssaal der Salier stattfand. Ebenso hitzig wie die heißen Sommertage die Roma im Griff hatten, und die es für die erlauchten Herren des Kultes beizeiten recht schwierig machten, allen Rednern und allen Worten zu folgen.
    Die Salii waren in einer Zeit des Wandels. Viele Mitglieder des Kultes waren alt, antriebslos und hielten an dem Prinzip fest, dass alles so gemacht werden müsse wie es immer schon gemacht wurde, und es keinen Grund geben würde etwas zu ändern.
    Doch die jüngeren Mitglieder der Collini erkannten die Zeichen der Zeit, davon waren sie zumindest überzeugt, und sie pochten darauf dass die Salier offensiver um neue, talentierte, frische, und ehrgeizige Mitglieder warben, um ihre 12 Positionen zu füllen, und wieder präsenter werden in der Gesellschaft zu werden, und nicht nur einige Male im Jahr zusammentraten um Quirinus zu ehren.
    "Scato, du bist jung, unerfahren, und willst uns belehren! Zweifellos hast du Ambitionen, und dennoch, die Salii Collini waren seit jeher eine ehrenhafte Institution, und sie werden es stets bleiben, ich sehe keine veranlassung etwas zu ändern, noch dazu in so einer törichten Art und Weise." erklärte der ergraute Vitamalacus etwas von oben herab, und nötigte den jungen Flavier praktisch dazu, unter dem wohlgefälligen Grinsen der anderen älteren Brüder das Wort erneut zu ergreifen..
    Vitamalacus, deine Verdienste und deine Hingabe für unsere Sache, für Quirinus, ist aller Ehren wert. Und dennoch! Wir sind nicht der einzige Kult in Rom! Wir sind einer der ältesten, aber nicht der einzige. Wir brauchen bekannte Gesichter, wir brauchen Einfluss! Nicht um diesen zu benutzen nein, sondern damit es auch in Zukunft eine Ehre ist Quirinus zu dienen. Damit es eine Ehre ist sich zu den unseren Zählen zu dürfen, und wir nicht irgendwann ein fast vergessener Kult sind, darbend, unter den vielen welche es im Reich gibt, und welche momentan einen guten Zulauf haben! Es geht hier doch nicht darum unsere Traditionen zu vergessen, oder die Art und Weise wie wir unsere seit jeher gesungenen und getanzten Rituale darbieten zu verändern, sondern lediglich darum, dass wir junge ehrgeizige Patrizier für unsere Prinzipien begeistern können, und sie auch noch in der Zukunft mit Stolz davon berichten nun Mitglieder der Salii Collini zu sein! Ich verstehe nicht warum wir nicht aktiv auf mögliche Mitglieder zugehen sollten, und stattdessen warten, ob sie sich für uns, oder irgendeinen anderen Kult entscheiden.", erklärte Scato mit einer für ihn doch recht ungewöhnlichen Anspannung, schließlich hasste er es belehrt zu werden...
    [I]Felix! Was sagst du denn dazu?" fragte er nun seinen Freund und den Magistraten der Salier, und hoffte freilich darauf seine Unterstützung zu erfahren..

  • Die Hände im Schoß ineinander verschränkt saß der Magister der Collini auf seinem Schemel und folgte aufmerksam der hitzigen Diskussion die seit einigen Minuten mehr oder weniger außerhalb der Tagesordnung in der Curia tobte. Bislang hatte er noch nicht das Wort ergriffen, hatte es bevorzugt schweigend die verschiedenen Positionen der Sodales anzuhören. Als ihn Scato dann jedoch direkt ansprach war er wohl oder übel dazu genötigt nun auch seine Meinung einzubringen. Ohne sich zu erheben begann der Claudier zu sprechen.


    "Ich denke wir sollten die Lage ganz sachlich betrachten. Prinzipiell stimme ich natürlich Vitamalacus zu. Diese Institution ist nicht ohne Grund eine der ältesten und ehrwürdigsten dieses Reiches. Was wären wir, wofür stünden wir ohne unsere Traditionen und Rituale zu Ehren der Götter? Wo stünde Rom ohne solche Dinge?"


    er wandte seinen Blick zu Vitamalacus, der sich ein Grinsen ob der Äußerungen des Magisters nicht verkneifen konnte. Der Patrizier aus claudischem Hause war aber noch nicht fertig und setzte an weiter zu sprechen.


    "Allerdings muss ich gestehen, dass all dies wenig bringt, wenn es gleichzeitig bedeutet, dass der Ritus keine Zukunft hat. Ich denke Flavius Scato" er wanderte mit den Augen über die Gesichter einiger Sodales hin zu dem noch immer neuesten Mitglied der Collini..."gibt mit Recht zu bedenken, dass wir dringends neue Mitglieder brauchen. Ich meine seht euch doch um! Können wir mit momentan nurmehr 7 vollwertigen Mitgliedern Quirinus ausreichend Ehrerbietung zollen? Egal an welcher Stelle man ansetzt, all unsere Tänze, unser gesamtes öffentliches Auftreten ist auf eine Auslastung aller 12 Positionen in unseren Reihen ausgelegt. Gehen wir in der Zeit zurück war das nie ein Problem, dereinst standen junge Patrizier Schlange damit ihnen die Ehre zuteil wurde diesem Cultus beizutreten... Und was sehr ihr heute?"


    er machte eine kurze Pause.. "Ich für meinen Teil sehe 5 leere Plätze und nicht einen Bewerber der bestrebt ist einen von ihnen zu füllen."

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