[Palatin] Curia Saliorum Palatinorum

  • Den Dank des Avianus quittierte Dolabella mit einem wohlwollenden Lächeln und sah dann die anwesenden Sodales offen und auf Fragen wartend an.

  • Manchesmal beschlich Gracchus das Gefühl, die Versammlungen der Salii Palatini bestanden nurmehr aus Neuaufnahmen - allfällig ein Zeichen dafür, dass die einstmals jungen Männer allmählich alt wurden. Gleichwohl zeigte das Alter des sich vorstellenden Tiberiers, dass die nächste Generation augenscheinlich nicht bereit war, nachzurücken. Erleichtert, dass die Aurelier den Sodales nicht neuerlich einen der ihren nahelegten, lauschte Gracchus den Worten des Tiberius Dolabella, welcher augenscheinlich nicht allzu nah mit Tiberius Durus war verwandt, hätte er doch sonstig unbezweifelt jene Relation statt der zu Octavius Anton erwähnt, wehttp://www.imperiumromanum.net/forum/addreply.phplcher wohl zu jenen Senatoren gehörte, deren Größe nurmehr ein ferner Nachhall im Geschehen der Zeit war, allfällig noch Erinnerung jener, welche bereits alt genug waren, von den stets guten, alten Zeiten zu schwärmen. Als dann Aurelius jedoch bereits zur Abstimmung wollte schreiten, hob sich ob der Ungeduld des Magisters leicht Gracchus' rechte Braue empor, senkte sich jedoch alsbald als er anhob zu sprechen.
    "Allfällig solltest du uns an jenem Dokument teilhaben lassen, Aurelius, insbesondere wenn es, wie er es ausdrückt, das wi'htigste zu Tiberius' Aufnahmegesuch enthält. Zudem erwähnte jener, dass er noch einige Worte zu seinem religiösen Verständnis wolle mitteilen, und da dies schlussendlich für die Sodalität von nicht minderer Bedeutung ist, wäre es zweifels..ohne von Interesse dies zu vernehmen."
    Obgleich kaum zu erwarten war, dass der Tiberius ein sonderlich differentes religiöses Verständnis hatte als die übrigen anwesenden Patrizier, so gebot es nach Gracchus' Auffassung doch zumindest die Höflichkeit, ihn seine Vorstellung beenden zu lassen.

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  • Nachdem er ein Nicken des Avianus angewartet hatte ergriff Dolabella wieder das Wort.


    "Das wichtigste, Senator Gracchus, bezog sich auf das wichtigste einer vergangenen Zeit, das wichtigste an zerstörten Hoffnungen die durch einen Imperator dessen Namen ich einst mit Stolz und jetzt nur noch mit Trauer und Verachtung nennen kann in den Schmutz getreten wurden. Verzeiht also wenn ich die Tragödien Tragödien sein lasse, es sind Dinge einer vergangenen Zeit und ich kann mit Fug und Recht von mir behaupten keinerlei Schande über mich gebracht zu haben. Legt, ihr Wert auf Näheres?"


    Er schluckte merklich schwer


    "Wenn ja, so will ich es gerne ausführen, ich versprach aber auch über die Götter und meine Beziehung zu ihnen zu reden. Neben der capitolinischen Trias ist hier besonders <meine ganz persönliche Trias> zu nennen, Mars Gradivus, Bellona und Epona, quasi den Hausgöttern der Tiberii Labei, denn gerade dem Kriege, den Kriegsgöttern, römischste aller römischen Gottheiten gilt mein Herzblut in allen ihren Inkarnationen. Ich bin aus alter Verbundenheit Förderer der Societas Veneris. Daneben kam ich auch mit verschiedenen orientalischen Kulten in Berührung, bin Eingeweihter der Magna Mater und Antistes der Ishtar. Der Kultus der Astarte und der Hekate ist mir auch nicht fremd, doch Kern meines seins ist die alte, urrömische Tradition."

  • Avianus hatte es zweifelsohne vergessen, die anderen Sodales einzuweihen und hielt stattdessen immer noch diese eine Schriftrolle in der Hand, die nicht nur ihn interessierte. Es war gut, dass Senator Gracchus sofort darauf hinwies, dass der Magister in seinem Übereifer eine Kleinigkeit vergessen hatte. Zuvor hatte er jedoch auch nicht damit gerechnet, dass sie nun etwas Vollzähliger sein würden. Einige der Sodales kamen noch - leicht verspätet - während andere eher schweigend den Geschehenissen vorne zu lauschen pflegten.


    "Gewiss möchtet ihr auch dieses Dokument sehen", antwortete Avianus souverän (er würde ja nicht zugeben, es vergessen zu haben), "Ich werde es euch selbstverständlich nicht vorenthalten." So gab er die Schriftrolle zum Durchreichen in die Gruppe.

  • Wohl musste Gracchus an sich halten, nicht neuerlich seine Braue empor steigen zu lassen bei den Worten des Tiberius, doch während dies zu Beginn noch seinem Willen unterlag, die Muskulatur zwischenzeitlich gar sich bereits wieder entspannte, hob sich seine rechte Braue zum Ende der Worte erneut, ganz ohne dass er dies realisierte. Und auch beim Blick über den Curriculum Vitae stolperte er schlussendlich über jenes Faktum, welches zu tiefst befremdlich ihm erschien.
    "Du bist noch immer aktiv tätig in den orientalischen Kulten?"
    Diverse Jugendsünden waren wohl jedem Römer nachzusehen, dass indes ein Mann Tiberius' Standes sich für fremdländische Götter hergab, deren Kulte Sinnfluchten für die Unterschicht - allfällig noch adventuröse Episoden gelangweilter, reicher Frauen - darstellten, dies widersprach gänzlich Gracchus' Auffassung traditionellen, römischen Pflichttums, wiewohl er vehement sich dagegen verwehrte zu akzeptieren, dass bisweilen selbst Kaiser solcherlei Kulten anheimfielen.

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  • "Freilich..."


    antwortete Dolabella offen


    "... es ist Teil der römischen Geschichte und Kultur für neues offen zu sein ohne das alte zu vernachlässigen oder gar zu vergessen. War nicht auch die Erweiterung unserer Götterwelt zu Zeiten der Scipionen durch den Transfer des Meteoriten der Magna Mater von Pessinus nach Rom eine Tat in diesem Geiste? Hat sie uns nicht vielleicht vor Hannibal und dem Untergange gerettet?"

  • Sextus hielt sich zurück. Er war der neueste Sodales, er würde hier ungefragt seinen Mund nicht aufmachen. Vor allem, da zuhören gerade so amüsant war. Da stand ein älterer Herr patrizischen Geblüts und erklärte gerade im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte (über die Qualität eben jener mutmaßte Sextus an dieser Stelle nicht), dass es römisch sei, nichtrömische Götter anzubeten. Sextus unterdrückte jegliche Bewegung der Gesichtsmuskeln in Richtung eines Grinsens, als er sich vorstellte, dem guten Mann noch ein paar Hunde und Katzen näher zu legen, wie die Ägypter sie anbeteten. Das war sicher auch sehr römisch. Vermutlich aber nicht ganz nach dem Gusto dieses Tiberiers, denn den ägyptischen Gottheiten sagte man nicht nach, dass ihre Anhänger mit ihren Priestern ins Bett zu steigen hatten. Herodot schrieb das ja bereits vor 500 Jahren über die von Dolabella so verehrte Ishtar, und im Grunde konnte Sextus auch verstehen, warum man als Mann es dann ganz toll finden konnte, sich dort zu engagieren. Doch welche vernünftige, römische Frau, die nicht von ihren verwandten wegen Entehrung erdrosselt werden wollte, würde sich dafür freiwillig hergeben? Und Lupae waren auf Dauer doch billiger, wenn es nur um den Sex ging. Und bei weitem nicht so gefährlich, was wütende Verwandte anging.
    Kurz überlegte er, ob er nicht den Vorschlag einbringen sollte, er könne sich doch auch im Bacchus-Kult engagieren. Dessen Anhänger waren für ihre Orgien auch sehr bekannt, und das war wenigstens ein römischer Gott. Vielleicht war hier einfach das größte Hindernis die Einschränkungen des Kultes nach dem Bacchanalienskandal. Auch wenn dieser nun schon einige Jahrhunderte zurück lag. Doch war der Ruf erst einmal ruiniert...


    Sextus versuchte sich lieber darin, die Mienen seiner Kollegen zu lesen. Es wäre interessant, zu sehen, wem als erstes die Contenance flöten ginge angesichts solcher Belehrungen, was römisch sei und was nicht. Vor allem in Bezug auf diese Göttinnen, deren größter Nutzen darin bestand, ihrer Priesterschaft ein reges Sexleben zu beschaffen, und die vermutlich nur aufgrund dieser Tatsache überhaupt noch existierten und nicht vom Staub der Jahrhunderte schon längst geschluckt worden waren. Auf die Abstimmung später war der junge Aurelier jetzt schon gespannt.

  • Ganz so einfach, wie Avianus sich das vorgestellt hatte, war es nicht, Dolabella hier einzuführen. Schwierig war mehr oder weniger die Tatsache, dass Dolabella sich mit orientalischen Kulten beschäftigte und sie hier doch eine sehr römische Vereinigung waren. Man konnte nun infrage stellen, warum Dolabella dies tat und warum er erhofft hatte, hier auf positive Resonanz zu stoßen. Es zwang den Magister, abzuwägen. Dolabella mochte fähig sein, doch sein Verhältnis zu anderen Kulten stellte dies in den Schatten.
    Für Avianus war dies vielleicht etwas, was er lieber verschwiegen hätte. Er wartete für sein letztes Urteil noch ab, was die anderen Sodales zu sagen hatten.


    "Für eine Mitgliedschaft bei den Palatini", meldete sich Avianus kurz, "Mag es vielleicht von Vorteil sein, sich dem römischen Kult ganz zuzuwenden. Zumindest gehören hier keine Praktiken und Rituale hin, die nicht mit den unseren zu tun haben."

  • Zwar äußerte der Magister bereits vorsichtige Bedenken, doch waren diese Gracchus einerseits zu zaghaft bezüglich der Relevanz der Thematik, wiewohl die Auffassung des Tiberius ihm zu diffus erschien.
    "Eine Erweiterung unsers Pantheons wie von dir angespro'hen im Falle der Magna Mater, Tiberius, mag eine Causa sein, welche uns das Wohl eines bisher vernachlässigten Aspektes der Götterwelt sichert, meine Bedenken indes gelten mehr deiner Aktivität in fremdländischen Kulten. Die Interpretatio Romana fügt unserem Kult nichts neues hinzu, war seit jeher politisches Instrument, welches dazu dient, eroberten Volksstämmen die Ein..gliederung in unser Reich zu erleichtern, und deren Angehörigen ermöglicht, ein Gefühl der Vertrautheit im anfänglich Fremden zu finden. Gleichsam wirkt sie nur in eine Richtung - statt Ishtar zu verehren begreift der Einheimische der südöstli'hen Provinzen seine Göttin als Venus, ruft sie anfänglich an als Venus Ishtar, bis dass die nächste Generation - eingebürgerte Römer nunmehr - den alten Namen höchstens noch als regionales Indigitamentum verwenden, doch in ihrem Geiste Venus fest verankert ist, da sie sich selbst als Römer sehen. Ishtar mag nur ein Name sein, wie Venus auch, doch wie wir sie titulieren zeigt, wer wir sind, wie wir uns selbst sehen und wie sehr wir an das glauben, was unser Imperium Romanum ist. Wenn es einem Römer nicht ausrei'ht, seine Götter bei ihren römischen Namen zu nennen, sie nach römischer Art zu ehren, so frage ich mich, ob er an seiner Herkunft zweifelt, an seiner Kultur oder an seinen Göttern."
    Es mochte einem Römer durchaus zugestanden sein, dies zu tun, doch prädestinierte ihn dies nicht eben für eine Aufnahme in die Sodalität der Salier.

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  • Sim-Off:

    An dieser Stelle vielmals Entschuldigung, dass ich weitermachen muss, es verlangt aber der Zeitplan und ich will den nächsten Kandidaten nicht lange warten lassen, dass es für ihn schon zu spät für das Armilustrium wird. Bitte gebt eure Stimmen noch ab, falls noch nicht getan, ausgewertet wird für alle am Ende! ;)


    Avianus wartete einen Moment lang, überlegte geduldig, ob noch Streiteiren oder Diskussionen folgen mochten und kam zum Schluss, dass es allmählich an der Zeit war, den nächsten Kandidaten vorzustellen. Jeder hatte Zeit, sich eine Meinung über den Tiberier zu bilden. Ob dieser nun aufgenommen wurde oder nicht, blieb der Demokratie überlassen.


    "Ich bitte darum, noch die letzten Stimmen abzugeben, ob Tiberius Dolabella aufgenommen werden soll."


    Er wartete eine Weile... bis er anschließend den nächsten Kandidaten mit einer Geste nach vorne bat. Es war Marcus Claudius Flavus.
    "Der nächste Kandidat ist Marcus Claudius Flavus. Claudius, bitte trete hervor und werde vorstellig!"

  • Flavus stand auf und ergriff das Wort nachdem er aufgrfordert wurde...


    "Verehrte Mitgleider, verehrter Avianus, ich bedanke mich für die Möglichkeit hier sprechen zu können, da ich um die Aufnahme in diese erwürdige Gesellschaft bitte."


    Flavus räusperte sich und begann dann mit festerer Stimme zu sprechen...


    "Mein Name ist Marcus Claudius Flavus, bin 25 Jahre alt. Mein Vater ist der bekannte Herius Claudius Menecrates, ebenso Mitglied! Mein Vater lehrte mich viel und ich lerne immer noch von ihm. Von ihm haben wir Kinder schon von klein auf die Bedeutung des Götterkultes eingeimpft bekommen. Und somit ist es auch mein Streben und mein Ziel in diese erwürdige aufgenommen zu werden um eben diese Dienst, nein, diese Berufung, nachzukommen und den Göttern zurückzugeben was wir von ihnen bekommen."


    Er schaute in die Runde...


    "Und Claudiern liegt diese Berufung im Blut, meine Schwester dient im Tempel und wir männlichen Mitglieder können hierin kleinen Gesten und Taten unsere Berufung erfüllen!"

  • Avianus hörte dem Claudier zu, während er sich der Gruppe vorstellte. Zugebenermaßen wusste er nicht viel über die Gens Claudia, der er kaum mit einem Claudier in Kontakt getreten war. So konnte er nur beurteilen, was er hier hörte und nur bei einer Kleinigkeit lag ihm eine Frage auf der Zunge.


    "Claudius, da du schon von kleinauf mit unserem Götterkult vertraut bist, darf man sicherlich annehmen, dass du dich aktiv in einem Kult engagierst?" Die Frage mochte angesichts der Schilderung wohl selbstbeantwortend sein, aber Nachfragen konnte sich immer lohnen.

  • Flavus hatte auf diese Frage gewartet.


    "Danke für diese Frage Avianus. Natürlich betätige ich mich. Jedoch war ich in den vergangenen Jahren nicht in Rom, sondern in Germanien und Griechenland unterwegs. So konnte ich nur meinen eigenen orivaten kult pflegen. Ich danke den Ahnen, dass ich jetzt hier sein darf!"

  • Es war eine überaus traditionelle, patrizische Sichtweise, welche der junge Claudius an den Tag legte, was Gracchus durchaus konvenierte, zudem war Flavus sein Großneffe, was in Hinblick auf den Hausfrieden ohnehin bedeutete, dass eine Unterstützung dieses Antrages angebracht war. Dennoch brachte gerade der Hinweis auf seinen Vater eine anderweitige Überlegung auf, war es doch seit jeher Tradition, dass aus einer Blutlinie stets nur ein Mitglied einer Familie Teil der Sodalität konnte sein, wiewohl es durchaus usus war, dass ein Sitz vom Vater an den Sohn wurde weitergegeben.
    "Wird denn Claudius Menecrates unseren Bund verlassen?"
    warf Gracchus seine Überlegung ein, um diese zu verifizieren. Verwunderlich wäre dies in keinem Falle, wurden sie doch alle nicht jünger, und bisweilen wartete auch Gracchus schon darauf, dass sein Sohn endlich das Mannesalter erreichte, dass er seinen Platz bei den Palatini an ihn würde abtreten und einem Kultverein mit weniger körperlich intensiven Pflichten sich würde widmen können - wenn auch dies nicht nur den Zeichen der Zeit war geschuldet.

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  • Ein neuer Tag war angebrochen und noch während sich der Himmel über Rom erhellte, war Avianus an der Curia Saliorum Palatinorum eingetroffen. Heute war eine weitere Sitzung einberufen, um über die Aufnahme eines neuen Mitglieds zu entscheiden. Dieses Mal würde ein Claudier vorstellig werden. Avianus hoffte, dass der Mann mehr Erfolg haben würde. Die letzten Teilnehmer hatten alle weniger Erfolg, was zu bedauern war.


    Es war ein wenig kalt draußen und deshalb war der Aurelier und Magister froh, endlich in die warme Curia einziehen zu können. Dort jedoch war noch niemand - bleib also nur warten...

  • Iavolenus war heute morgen früh aufgestanden, um auch pünktlich in der Curia Saliorum einzutreffen. Natürlich hatte er sein schickes Outfit an, welches er auch schon bei der Unterredung mit dem Magister der Salii getragen hatte, und selbstverständlich hatte er den Termin letzte Nacht, mit ein paar Freunden saufen zu gehen, abgesagt. Er hatte am Tag zuvor auch nochmal seine Rede studiert, er war nur etwas nervös. Aber natürlich gab es dazu keinen Grund, er hatte sich vorbereitet, war ausgeschlafen, etc. Na ja, das dachte er jedenfalls.


    Und da war sie schon, die Curia Saliorum. Iavolenus betrat sie und sah sich erstmal um.


    Zum Glück war die Curia noch nicht voll, da war nur eine einzige Person, die er sofort als den Magister erkannte, bei dem er vor sieben Tagen gewesen war. "Salve, Senator Aurelius!", begrüßte er ihn freundlich. "Wie ich sehe, bin ich einer der Ersten?!"


    Sim-Off:

    Ich nehme mal an, dass die Porta geöffnet ist, ja? :)

  • Für Menecrates wurde es seit dem Amtsantritt schwierig, sämtlichen sonstigen Verpflichtungen nachzukommen, denn er vergrub sich oft in die Akten und Listen, um Ordnung in das Marktgeschehen zu bringen. Auch wollten die bereits versandten Edicte auf ihre Umsetzung kontrolliert werden.
    Eine Teilnahme bei den Treffen der Salier war jedoch längst überfällig, sodass er sich heute in die Curia begab. Er trat zu den beiden Männern, die sich nahe des Eingangs unterhielten.


    "Salve Magister Aurelius, salve Iavolenus", grüßte er. Dabei stellte er fest, dass er beide gleichermaßen selten sah, obwohl der eine sein Neffe war und zudem dieselbe Villa bewohnte. Menecrates stellte fest, er selbst weilte seit der Amtsübernahme recht oft außer Haus.

  • Ein wenig später als Avianus kam auch Sextus zur Sitzung. Er hatte bis vor einer halben Stunde noch über einem Erbschaftsfall gesessen, bei dem die Familienverhältnisse mit 'kompliziert' noch euphemistisch beschrieben waren. Und natürlich war kein Testament vorhanden gewesen, das ein wenig Licht ins Dunkel gebracht hätte.
    Auf der anderen Seite hatte Sextus es auch nicht allzu eilig gehabt, hier herzukommen. Neben seinen ganzen anderen Aufgaben besaßen die Salier sicher nicht die Priorität, die sie eigentlich hätten haben sollen. Da aber auch niemand anderes besonderen Eifer an die Aufgaben der Salier legte, war er damit wohl auch nicht allein. Und so betrat er den Raum. “Salvete“ war die einfache wie freundliche Begrüßung, ehe er sich zu seinem Platz begab. Mal sehen, was heute auf dem Programm stand. Wobei es vermutlich nur schwerlich etwas geben würde, das mit einem der letzten Bewerber mithalten konnte. Sextus musste immernoch über den Tiberier schmunzeln, der Flavius Gracchus darüber aufzuklären versucht hatte, dass ausländlische Kulte zu verehren besonders römisch sei. Mal schauen, was der Mann heute vorbringen würde.

  • Zitat

    Original von Quintus Claudius Iavolenus
    [...]


    Zum Glück war die Curia noch nicht voll, da war nur eine einzige Person, die er sofort als den Magister erkannte, bei dem er vor sieben Tagen gewesen war. "Salve, Senator Aurelius!", begrüßte er ihn freundlich. "Wie ich sehe, bin ich einer der Ersten?!"


    Sim-Off:

    Ich nehme mal an, dass die Porta geöffnet ist, ja? :)


    Ah, der Mann war also pünktlich und sogar nur kurz nach Avianus hereinmarschiert! Es war perfekt - nun mussten sie nur noch auf die anderen Salier warten. Und ihm blieb eine Blamage erspart, nämlich ein zu spät kommender Kandidat. Doch von Männern patrizischen Blutes hätte der Aurelier dies weniger erwartet.
    "Salve, Claudius", grüßte er lächelnd, "Es wird sich gewiss bald ändern. Bitte nimm Platz, bis die anderen erscheinen."


    Und es änderte sich schon sehr bald - es betrat Menecrates den Raum, den Avianus schon mehrmals getroffen hatte. "Salve, Claudius", grüßte er und sah Lupus hereintreten, "Salve, Sextus." Es traten noch weitere Salier herein und Avianus gab den letzten Nachzüglern noch etwas Zeit. Wer noch kam, der kam zu spät. Also wollte er endlich beginnen.


    Er klatschte kräftig in die Hände, um die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken und die aufgekommenen Gespräche nach später zu verschieben.
    "Salvete, Salii Palatini! Es freut mich, dass ihr so zahlreich erschienen seid", eröffnete er, "Heute möchten wir über die Aufnahme eines weiteren Mitglieds entscheiden. Claudius Iavolenus, trete hervor und stelle dich vor!" Mit einer Handgeste gebot er dem Kandidaten, nach vorne zu kommen.

  • Dass er ein wenig zu spät war, bemerkte Gracchus erst als er an der Curia der Salii Palatini angelangte, denn obgleich die wiederholte Mahnung seines Leibsklaven zur Eile ihm durchaus nicht entgangen war, so war ihm die Zeit doch nicht sonderlich langsam erschienen, wiewohl zügigeres Agieren ihm schlichtweg nicht möglich gewesen, die Dauer bis zum Aufbruch vom Hause der Flavier ihm darob auch nicht übermäßig lange erschienen war - was indes augenscheinlich der Realität nicht entsprochen hatte. Obgleich ihm die Tatsache des Zuspätkommens durchaus ein wenig unangenehm war, so murmelte er nur ein leises
    "Salvete"
    auf dem Weg zu seinem Sitz, hatte der Magister doch bereits die Sitzung begonnen und wieder einmal einen Kandidaten zur Aufnahme vorgestellt, wiewohl Gracchus es zudem allmählich ein wenig leid war, sich für jene Dinge zu entschuldigen, welche ihm ohnehin längst entglitten waren.

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