[Ein Park] Kleiner Spaziergang unter Verwandten

  • Durch die brennende Hitze der Sonne führte ich Aurora zu einen kleinen, gemütlichen Park. Es war zwar nicht der größte, aber ganz sicher der Schönste. Lange Zeit war ich schon nicht mehr hier und ich fürchtete schon fast, dass es ihn nicht mehr geben würde. Es hatte sich viel verändert, seit ich weg war, aber einige Dinge blieben. Normalerweise war ich nicht so der Freund von Natur und Bäumen, aber hier konnte man wirklich einmal entspannen.
    Außerdem konnte man immerwieder sehen, wie schöne, junge Frauen durch den Park gingen, um ebenfalls etwas Ruhe zu finden. Nicht selten kam es vor, dass sie diese Ruhe dann ... doch nicht fanden.
    Ich musste kurz Grinsen, bei den Erinnerungen an die Erlebnisse, die ich hier machte. Aber es hielt nicht lange an, den ich würde artig sein müssen, schließlich mochte ich meiner ... Nichte keinen schlechten Eindruck vermitteln.


    Langsam drehte ich mich zu ihr um. Der Schatten, der Bäume, welcher auch auf ihr landete, war die reinste Wohltat. Die Sonne war heute wirklich unerträglich, da tat jedes bisschen Schatten gut, vorallem, wenn es solch dichter Schatten war.


    Da wären wir. Und, gefällt es dir? fragte ich interessiert und schaute sie mit einem kleinen Lächeln an.

  • "Es ist wirklich sehr schön , es war eine gute Idee von Dir bei dieser
    Hitze hierher zu kommen" - sagte ich und lächelte zurück. Wir fanden
    eine Bank unter den Bäumen, die viel Schatten gaben und unterhielten
    uns über Griechenland, wo zu dieser Jahreszeit noch heisser sein musste.
    Eine junge Römerin, in Begleitung einer Sklavin, die einen Sonnenschirm
    über die Frau hielt, kam vorbei und Curio verschlang sie förmlich mit den
    Blicken.... Ich tat so, als ob ich nichts bemerkt habe, dabei erinnerte ich
    mich an einen unglücklichen Legionär, den ich kurz von meiner Abreise
    nach Corduba auf dem Forum gesehen habe...Die Frage, was ihm
    passierte, beschäftigte mich wieder....

  • Kurz war ich von zwei hübschen Frauen abgelenkt, die an uns vorbeizogen. Ich blickte ihnen hinterher, konnte mich allerdings mit Mühe und Not beherrschen, sprichwörtlich nicht weiter zu gehen. Wie vom Schlag getroffen fiel mir ein, dass ich ja nicht alleine hier war. Mein Vorhaben, keinen schlechten Eindruck zu hinterlassen war wohl gescheitert.
    Leicht beschämt blickte ich zu Aurora auf, und versuchte, sämtliche ... lüsterne, oder negativen Gedanken in eine kleine Ecke zu bannen. Als ich sie mir allerdings genauer anschaute, merkte man, wie sie über etwas ernsteres nachdachte.
    Alles mit dir in Ordnung? fragte ich sie leicht besorgt. Mein Blick verschäfte sich ein wenig und ich versuchte, jede kleinste Regung ihres Gesichtes zu deuten. Irgendetwas schien ihr Sorgen zu bereiten, aber ich konnte nicht erraten, was es war. Sachte legte ich meine Hand auf die ihre und hoffte ihr dadurch etwas Fürsorge zu geben.

  • "Oh ja, es ist alles gut..." sagte ich tief bewegt, als Curio meine Hand
    berührte und küsste ihn auf die Wange! Bestimmt wurde ich sofort rot...
    "Du bist sehr lieb, Curio, ich habe bloß an jemanden gedacht, aber es ist
    nicht wichtig, irgendwann werde ich Dir darüber erzählen.... Aber doch
    nicht bei dieser Hitze!" Ich lachte wieder : "Heute werden wir nur den
    Tag genießen und an garnichts denken! Der Sonnenuntergang ist bald,
    dann können wir weiter spazieren gehen, wir haben heute noch fast
    gar nichts gegesen" - fiel mir ein - "Hast Du Hunger?"

  • Ich war beruhigt, dass es nichts Schlimmeres oder Tragisches war, sicher konnte ich mir aber irgendwie auch nicht wirklich sein. Jedenfalls war ich froh, sie ebenfals ein wenig beruhigt zu haben. Als ich plötzlich einen Kuss auf meiner Wange vernahm zuckte ich kurz zusammen, das war etwas, was ich nie erwartet hätte. Schnell fuhr ich mit meiner Hand an die Stelle, wo mich ihre Lippen berührten. Als wäre es der erste Kuss meines Lebens. Leicht irritiert, was genau in mir vorging wendete ich meine Augen kurz von ihr ab.
    Schämte ich mich in diesem Moment das erste Mal in meinem Leben für die Lebensweise, die ich wählte? Nein, sicherlich nicht, das konnte nicht sein. Ich habe nie etwas falsch gemacht, sie ließen sich alle freiwillig darauf ein, mich trifft keine Schuld. Und doch bewegte sich in mir etwas.
    An gar nichts denken... Ja, das wäre nicht schlecht, bei diesen Temperaturen einfach entspannen, die Schatten genießen, das Leben genießen.


    Ihre Frage hat riss mich wieder aus meinen Gedanken. Hunger? Genau in diesem Moment fing mein Magen an zu knurren. Das war wohl ein deutliches Zeichen. Mit einem Grinsen antwortete ich Ja, ich denke schon, um die Ecke hab ich vorhin einen kleinen Stand gesehen, soll ich uns was holen?

  • Es hat mich überrascht, dass Curio auf einmal ganz betroffen aussah und
    die Wange berührte, wo ich ihn geküsst habe, habe ich was falsches
    gemacht? Es war mir peinlich...Ich sah Curio an und bemerkte, dass er
    auch rot wurde! Nun saßen wir da mit roten Gesichtern, war nur die
    Hitze daran schuld?
    Dann aber lächelte er sein unwiderstehliches Lächeln und ich war erleichtet:


    "Es wäre sehr nett von Dir, uns etwas zum Essen zu holen, lieber Curio,
    vor allem habe ich ja einen schrecklichen Durst.."

  • Etwas zu Trinken, das ist auch eine sehr gute Idee. sagte ich lächelnd und erhob mich. Was möchtest du denn?
    Ich ging schon ein paar Schritte voraus und machte mir selbst Gedanken, was ich mir holen würde.
    Gespannt wartete ich dennoch Auroras Reaktion ab. Wer weiß, was sie so isst. Ich konnte mir ein grinsen nicht verkneifen.

  • Ich musste kurz überlegen, was ich so essen möchte...


    "Nun, "prandium" haben wir schon verpasst... und bis "cena" haben
    wir noch ein paar Stunden Zeit, also ich möchte einen großen Becher
    Quellwasser und vielleicht ein Stück Fladen-Brot mit ein wenig Pastete..."


    "Ja, es wird wohl reichen, mein lieber Curio!" - sagte ich


    und musste lachen über seinen Geschtsausdruck :)

  • Ich nickte kurz. Alles klar, warte hier und lauf nicht weg schertzte ich und war schon verschwunden. Ich verließ den Park und ging einmal um eine Ecke. Dort war es auch schon. Es hatte sich schon eine kleine Menschenschlange davor gebildet, aber da musste ich wohl oder übel durch.


    Nach kurzer Zeit war ich endlich an der Reihe.
    Was darf es denn sein? fragte der Händler. Ich überlegte kurz, was ich mir holen wollte, war aber ebenfalls mit dem einverstanden, was Aurora wollte.
    Zwei große Becher Quellwasser und zwei Stücke Fladenbrot mit Pastete. Er beäugte mich, zuckte mit den Schultern und gab mir das gewünschte. Als ich es in den Händen hielt, wusste ich, was dieser Blick sollte.
    Irgendwie musste ich ja nun bezahlen, das ging aber relativ schlecht, wenn ich vollbeladen war.
    Ich stöhnte kurz auf, stellte die beiden Becher ab und machte mich an meinem Lederbeutel zu schaffen. Ich gab dem Mann die verlangten Sesterzen und nahm wieder die Becher.
    Langsam machte ich mich wieder auf dem Weg und versuchte, nichts zu verschütten. Die Becher waren wirklich goß, sodass ich Schwierigkeiten hatte, beide Becher mit einer Hand zu tragen. Eine Biegung wieder um die Ecke und ich sah Aurora dort nochimmer sitzen. Ich schenkte ihr ein kleines Lächeln, fing dann aber zu wanken, ich verlor irgendwie das Gleichgewicht und mein Lächeln erstarb.

  • "Ach, mein armer Curio, der fällt ja gleich um!" - mit Schrecken beeilte ich


    mich zu ihm und im letzten Moment hatte ich die Becher gerettet!


    Curio lag am Boden, die Fladen-Brote auf ihm! Ich habe die Becher bei
    Seite gestellt und wendete mich zu Curio. Vielleicht hatte er einen
    Hitzeschlag bekommen. Ich fühlte mich schuldig, denn es war meine Idee
    mit dem Essen....
    "Curio, Curio, was ist mit Dir?" - ich wollte schon um Hilfe rufen, da
    grinste er wieder,...
    "Vielleicht ist er nicht mehr bei Sinnen?" dachte ich und lächelte hilflos
    zurück...dabei berührte ich seine Stirn, die war heiss, sehr heiss, -
    "Curio, soll ich den Arzt holen?" fragte ich ihn sanft und gab ihm das
    Wasser.

  • Leicht benommen von dem Sturz öffnete ich wieder die Augen und sah, wie sich Aurora über mich beugte. Ich musste leicht grinsen.
    Nein, nein, alles in Ordnung... glaubte ich zumindest und versuchte aufzustehen.
    Ein Arzt wird wohl nicht nötig sein, mir geht es wirklich gut, es war nur ... ich weiß nicht recht. Es ist aber nichts Schlimmes dankend nahm ich das Wasser und nippte kurz am Becher.
    Wir sollten uns vielleicht doch wieder hinsetzen sagte ich, obwohl ich merkte, dass das Gras eine gemütliche Kühle abgab. Ich überlegte ein wenig, nahm noch einen Schluck von dem frischen Wasser. Oder wir bleiben hier sitzen. sagte ich mit einem Lächeln.

  • Ich war erleichtet und froh, dass Curio wieder sprechen konnte und
    aufzustehen versuchte. Da nahm ich noch schnell die Brote von ihm und sagte:


    "Nein, nein, Curio, bleib liegen, Du bist noch nicht soweit...außerdem hier ist
    angenehm kühl. Wir müssen bloß Deinen Kopf ein wenig hochhalten..."


    Ich sah mich um, um irgendetwas passendes zu finden, was ich unter
    seinen Kopf legen konnte, aber ... es war nichts da.


    Dann setzte ich mich neben Curio, fasste den Mut und legte behutsam
    seinen Kopf auf meinen Schoß!


    "Mögen die Götter mir bei Seite stehen...!" - dachte ich, sagte aber:


    "So ist es gut, nicht wahr, Curio, bleib ruhig liegen, die Sonne geht
    bald unter, dann gehen wir heim..."

  • Nochimmer leicht benebelt und irritiert bemerkte ich im ersten Moment gar nicht wirklich, was Aurora machte. Ich nahm noch einen Schluck von dem klaren Wasser und setzte den Becher dann wieder ab.
    Langsam wurde mir klar, wie ich lag, wo ich lag... Bei fast jeder andere Frau wäre das der Anfang eines Abenteueres gewesen, aber nicht bei ihr.


    Ich schenkte ihr ein dankbares Lächeln.
    Es tut mir Leid... sagte ich leicht betrübt. Ich weiß nicht, was das war. Die Hitze ist zurzeit wirklich enorm, aber normalerweiße komme ich mit soetwas gut klar. Es tat mir wirklich Leid, dass dieser Tag einen solchen Lauf nehmen musste.

  • Curio murmelte ein paar Worte, dann wurde sein Atem regelmäßiger und
    er schlief ein. Meine Aufregung ging auch vorbei und es wurde angehnem
    kühl. In meinen Gedanken war ich weit weg, als ich bemerkte, dass es
    langsam dunkel wurde und ich versuchte nun Curio zu wecken:
    "Curio, Curio, wach auf, es wird dunkel und es ist doch gefährlich abends im
    Park zu sein, komm wir gehen nach Hause, da kannst Du Dich richtig
    erholen..."
    Da es keine Reaktion kam, berührte ich seine Wange sanft, und sagte immer
    wieder, dass es Zeit ist aufzubrechen.
    Endlich machte Curio die Augen auf und sah mich an, als ob er mich nie
    im Leben gesehen hat...
    Ich lächelte ihn an und fragte:
    "Wie geht es Dir, mein lieber Onkel?..."

  • Ich war tatsächlich eingeschlafen. Das ist mir noch nie passiert, noch nie. Als ich aufwachte war ich im ersten Moment verwirrt. Ich ordnete kurz meine Gedanken, versuchte einen klaren Kopf zu kriegen und grübelte nach, was genau passiert ist.
    Als ich mich dann auf das 'Sehen' konzentrierte erblickte ich sofort Aurora, die mich mit ihrem bezaubernden Lächeln anschaute.
    Durch puren Reflex schenkte ich ihr ebenfalls ein Lächeln und versuchte, mich aufzurichten.
    Bin ich eingeschlafen? Das tut mir wirklich Leid...
    Mir geht es soweit gut ... Aurora, ich kann mir wirklich nicht erklären, wie das passiert ist...

  • Ich war nun froh, dass Curio wieder "da" war!
    Er versuchte aufzustehen und nach einer Weile ist es ihm auch
    gelungen.
    "Mach Dir keine Sorgen, es könnte jedem passieren, kein Wunder bei der Hitze,
    außerdem hast Du nichts gegesen, nun können wir nach Hause gehen und
    richtig essen..."
    sagte ich und versuchte nun selbst auf die Beine zu kommen.
    Die waren aber eingeschlafen und nun saß ich da und konnte mich nicht
    bewegen...

  • Mittlerweile hatte ich es geschafft und ich stand. Zwar noch etwas taumelig, aber ich stand. Ich blickte hinab zu Aurora und war erst verwundert, warum sie das saß und sich nicht regte.
    Ich hob meine Augenbraue und betrachtete, als mir plötzlch ein Licht aufging und ich leise auflachte.
    Das war wohl etwas zu gemütlich meinte ich mit einem Lächeln auf den Lippen.
    Langsam beugte ich mich über sie, nahm erst die linke, dann die rechte Hand dazu und zog sie ganz sanft nach oben, bis sie direkt vor mir stand und ich schon fast einzelen Pigmente ihrer schönen braunen Augen erkennen konnte.


    Alles in Ordnung?

  • "Danke Dir, Curio, es geht wieder, meine Beine sind eingeschlafen,
    warte noch ein paar Minuten..." -


    langsam fühlte ich wieder meine Beine,
    dann versuchte ich mich zu bewegen und es ging!


    "Komm", sagte ich und wir gingen zuerst langsam , dann schneller und
    schneller und dann....Hand in Hand, sind wir gelaufen und gelacht, wie kleine Kinder, dabei genießen wir die kühle Luft, die schöne Umgebung und nicht
    zuletzt das Leben...

  • Es war irgendwie ein fast befreiendes Gefühl, als würde alle Sorgen und Probleme, alle Gedanken, Erinnerungen und negativen Aspekte des Lebens einfach an einem abperlen.
    Viel zu schnell gingen diese Momente vorüber und auch, wenn ich im Park eine Schwächeanfall erlitt, strotzte ich dich nur so vor Energie, als wir schlussendlich vor der Casa Sergia ankamen.
    Verwundert blickte ich den Weg zurück. So schnell konnte man vom Park zur Casa Sergia gelangen? Nochimmer lächelnd schaute ich zu Aurora, war sie genauso erstaunt? Erstaunt über diese Schnelligkeit, oder waren wir überhaupt nicht schnell? Erstaunt über uns selbst aber allemal...

  • Als wir endlich vor "Casa" standen, war ich erstaunt, wie schnell wir
    gelaufen sind! Oder vielleicht geflogen... Und vor allem freute ich mich,
    dass Curio sich so gut erholt hat und es war nichts mehr von seiner
    Müdigkeit zu sehen, er lächelte mich glücklich an:


    "Curio, es war ein sehr schöner Tag, ich bedanke mich für diesen Spaziergang
    mit Dir..."

    sagte ich und lächelte, ich war auch glücklich

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